Kurt Tucholsky (1890-1935) war einer der wichtigsten Publizisten der Weimarer Republik und gilt bis heute als ein Meister der »kleinen Form«. Bereits vor dem ersten Weltkrieg hatte er großen Erfolg mit »Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte«, mit dem er das Lebensgefühl der Jugend im ausgehenden Kaiserreich einzufangen vermochte. Neben »Schloß Gripsholm« (1931) sollten dies seine einzigen größeren Prosawerke bleiben. In seinen Texten kämpfte er leidenschaftlich gegen die Feinde der Weimarer Republik. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die Kritik an Militarismus und parteiischer Justiz. Frühzeitig warnte der »kleine dicke Berliner, der versuchte mit der Schreibmaschine eine Katastrophe aufzuhalten« (Erich Kästner) vor dem Erstarken der Nationalsozialisten. Bereits seit 1925 überwiegend im Ausland lebend, verstummte er 1932 im schwedischen Exil vollständig, wo er 1935 starb.
In Erinnerung geblieben ist Tucholsky vor allem als scharfsinniger Beobachter seiner Zeit, glänzender Stilist und brillanter Satiriker, dessen Texte an Aktualität nichts eingebüßt haben.
Wir haben Ihnen aus der Vielzahl der Publikationen von Tucholskys Texten hier einige besonders empfehlenswerte zusammengestellt:
nach oben Marcel Reich-Ranicki: Je weiter wir uns von der Epoche entfernen, in der Kurt Tucholsky gelebt hat, desto weniger lässt sich bezweifeln, dass er einer der größten Feuilletonisten und erfolgreichsten Humoristen war, die je in deutscher Sprache geschrieben haben.