Bildung und Digitalität (eBook)
XIII, 402 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-30766-0 (ISBN)
Mit ›Bildung‹ und ›Digitalität‹ wird ein intensiv diskutiertes Spannungsfeld markiert: Einerseits wird oft die ›digitale Rückständigkeit‹ von Schule beklagt, andererseits aber lassen sich auch pädagogische Skepsis und Hemmnisse nicht einfach übersehen. An dieser Spannung setzen die Beiträge des Bandes an und fragen sowohl nach den Herausforderungen der ›Bildung‹ durch ›Digitalität‹ als auch umgekehrt nach den Anforderungen an ›Digitalität› durch ›Bildung‹. Das macht aber nötig, ›Digitalisierung‹ nicht bloß als (gar technische) Anwendungsproblematik und didaktische Herausforderung aufzunehmen, sondern auch (grundlagen-)theoretisch zu reflektieren. Dabei werden entlang der Fragen nach den jeweiligen Medien-, Subjekt- und Wissensformationen des ›Digitalen‹ auch Konturen eines pädagogischen Strukturwandels erkennbar und diskutierbar.
Dr. Sandra Aßmann ist Professorin am Institut für Erziehungswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum.
Dr. Norbert Ricken ist Professor am Institut für Erziehungswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum.
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 8
Herausgeber- und Autorenverzeichnis 10
Zur Strukturlogik des Digitalen: Interdisziplinäre Grundlagen 13
Digitalität, Vernetzung und Algorithmen 14
Zusammenfassung 14
1Einleitung 15
2Digitale Aufbereitung von Daten 16
3Vernetzung 19
4Algorithmen 21
4.1Zum Begriff des Algorithmus 22
4.2Effizient lösbare Rechenprobleme 23
4.3Mächtige Techniken zum Design effizienter Algorithmen 24
4.4Algorithmen und maschinelles Lernen 26
5Schlussbemerkungen 29
Literatur 30
Digitalisierung aus kulturanalytischer Sicht. Forschungszugänge für die empirische Bildungsforschung 32
Zusammenfassung 32
1Einleitung 32
2Was ist Digitalisierung? 34
2.1Definition des Digitalen 35
2.2Verbreitung des „Digitalen“ 36
2.3Der Doppelcharakter digitaler Technologien 39
2.4Zwischenfazit: Zum Begriff der Digitalisierung aus empirisch-kulturanalytischer Sicht 41
3Drei Weisen die Welt und die Bildung digital zu gestalten – empirisch-kulturanalytische Forschungszugänge 42
3.1Symbolisch-deutend: Diskurse zur Digitalisierung in der Bildung 45
3.2Materiell-gestaltend: digitale Geräte, Infrastrukturen und Räume 47
3.3Praktisch-handelnd: Umgang mit digitalen Technologien und Datenpraktiken 50
3.4Zusammenfassung: Zum Verhältnis der drei Formen, die Welt zu gestalten 52
4Fazit und Ausblick: Aushandlungsprozesse und Neuformierungen 52
Literatur 53
Diskurs der Digitalität und Pädagogik 57
Zusammenfassung 57
1Diskursforschung 59
1.1Problematisierung 60
2Diskurs „über“ Digitalität und Pädagogik 61
2.1FOMO. Diskurs des Handelnmüssens 61
2.2Planetarisierender Diskurs 65
2.3Individualisierender Diskurs 66
3Diskurs „in“ Digitalität und Pädagogik 68
3.1Reibungslosigkeit. Das Nicht-irritiert-sein 69
3.2Personalisierung. Das programmierte Lernen 72
4Fazit 76
5Förderung 78
Literatur 79
Zur Medialität des Digitalen: Medientheoretische und -pädagogische Perspektiven 82
Mediensoziologische Perspektiven auf digitale Körperbildpraktiken und Subjektivierung 83
Zusammenfassung 83
1Einleitung 84
2Bedeutung digitaler Medien beim körperbezogenen Handeln 86
3Körperbezogene Subjektivierungsprozesse in und mit digitalen Medienkontexten 89
4Produktionsweisen und Wahrnehmung digitaler Körperbildpraktiken 94
5Implikationen für Bildungsprozesse 100
Literatur 102
Digitalität, Mediatisierung und Bildung – Megatrends aus medienpädagogischer Perspektive 106
Zusammenfassung 106
1Gesellschaftliche Transformationsprozesse und ihre Reflexion 107
1.1Digitalisierung als Megatrend 107
1.2Mediatisierung kommunikativen Handelns 107
1.3Digitalität als Strukturbedingungen des Handelns 109
1.4Strukturmodell von Digitalität 111
2(Medien-)Pädagogische Perspektiven auf Medienentwicklungen 113
2.1Medien, Bildung und Schule 113
2.2Beispiele theoretischer Grundlagen medienpädagogischer Inhalts- und Handlungsbereiche 116
Der produzierte digitale Raum 116
Struktur und Funktion digitaler Medien 119
3Konzeptioneller Rahmen für die schulische Medienbildung 123
4Fazit 128
Literatur 129
Computer-Supported Collaborative Learning: Die Rolle des Digitalen bei der Unterstützung von kooperativem Lernen 133
Zusammenfassung 133
1Einleitung 134
2Begriffsbestimmungen 135
3Digitale Unterstützung für kooperatives Lernen: Affordanzen 142
3.1Eine gemeinsame Aufgabe etablieren 143
3.2Kommunikation zwischen Lernpartnern ermöglichen 143
3.3Teilen von Ressourcen 144
3.4Lernförderliche Interaktion anregen 144
3.5Ko-Konstruktion von Wissen ermöglichen 147
3.6Überwachung und Regulation der Kooperation 148
3.7Bildung von Gruppen und Gemeinschaften 151
4Diskussion 152
5Fazit 160
Literatur 161
Zur Subjektivierung im Digitalen: Sozialisationstheoretische Perspektiven 171
Künstliche Intelligenz – vom Subjekt zur Umgebung 172
Zusammenfassung 172
1Einleitung 173
2Das „Management“ von Lernprozessen als Regelkreis: In the Loop! 176
3Datengetriebene Technologien und die Form der Daten 179
4Modelle wünschenswerter Interaktion – von der Beschreibung zur Diagnose 181
5Prozessierbare Erkenntnisse und automatisiertes Entscheiden 182
6Modelle als Komponente – wie wird Machbarkeit plausibel? 187
7Alternativen: Die Form der Modelle 190
7.1Die Vorstellung von Regeln und Regelmäßigkeit 191
7.2Die Form der Modelle 193
7.3Epistemische Kognition bzw. Epistemologie 195
8Fazit 196
Literatur 199
Selbstinszenierungen im virtuellen Raum: Das Ringen um Anerkennung 201
Zusammenfassung 201
1Einleitung 202
2Selbstinszenierung als grundlegendes Muster der Selbstkonstitution 204
3Gesellschaftlich-kultureller Wandel und strukturelle Erosionen 206
4Neue Bühnen: Virtuelle Räume 210
4.1Sich-Zeigen in der Hoffnung auf Resonanz 210
4.2Zu den Risiken digitaler Selbstinszenierung 215
5Positionierung der Pädagogik 217
Literatur 218
An digitalen Medienkulturen partizipieren. Eine kritische Betrachtung des Konzepts der participatory culture 220
Zusammenfassung 220
1Participatory culture & soziale Medien – auf den Spuren eines Konzepts
2Theoretische Perspektiven auf participatory culture 224
2.1Subjektivation und soziale Praktiken 224
2.2Relationen in Dispositiven/Apparaten: Dispositivtheoretische Perspektive 228
2.3Relationen zu nicht-menschlichen Akteuren: Perspektiven der Science and Technology Studies und der Neuen Materialismen 231
2.4Relationen der Produktion: Perspektive der Kritischen Politischen Ökonomie 236
3Zur multiperspektivischen Problematisierung einer participatory culture 239
Literatur 243
Interaktion im digital mediatisierten Unterricht. Situative Ethnographien sozialisatorischer Praktiken und Strukturen 249
Zusammenfassung 249
1Diskurse zur Digitalisierung von Schule und Unterricht 250
2Zur Sozialität des Digitalen 251
3Medien im Unterricht aus der Perspektive der Sozialisationsforschung und -theorie 253
4Situative Ethnographien im Projekt „Zur sozialen Praxis digitalisierten Lernens“ 255
5Beobachtungen zur sozialisatorischen Interaktion im digitalisierten Unterricht 257
5.1Vom Melden zum Anmelden – Situationen der digitalen Koordination von Rede- und Fragerechten 258
Situation 1: Lernbüro Mathematik, 6. Jahrgang, Gesamtschule 260
5.2Beameröffentlichkeiten – Situationen der digitalen Sichtbarmachung und Sichtbarkeit 263
Situation 2: Deutschunterricht, 5. Klasse, Gymnasium 263
6Die Digitalisierung von Unterricht zwischen modifizierenden Praktiken und konsolidierenden Interaktionsstrukturen 266
Literatur 268
Zum Wissen im Digitalen: Wissens- und bildungstheoretische Perspektiven 274
Klassisch – Modern – Digital? Eine kleine Geschichte und Systematik des Wissensbegriffs, mit einer Note zur digitalen Bildung 275
Zusammenfassung 275
1Einführende systematische Bemerkungen: Wissen, Meinen, Wahrnehmen und einige wichtige Wissensarten 278
2Die klassische Wissenskonzeption und ihre Bedingungen 280
3Von Aristoteles zu Popper: Zum Verständniswandel wissenschaftlichen Wissens 288
4‚Moderne‘ Wissenskonzeptionen und ihre Voraussetzungen 292
5Was heißt ‚Digitales Wissen‘? 299
6Schluss: Eine Note zur digitalen Bildung 305
Literatur 308
Transformationen des Bildungswissens – eine wissenstheoretische und -geschichtliche Perspektive auf digitale Wissenskulturen 313
Zusammenfassung 313
1›Digitalisierung‹ als Gesellschaftsdiagnose – eine zeitgeschichtliche Rahmung 317
2Das Konzept des ›Bildungswissens‹ – eine wissenstheoretische Perspektive 319
3Zu einer (Vor-)Geschichte des Bildungswissens – ein wissenshistorischer Streifzug 326
4(Trans-)Formationen digitaler Wissenskulturen – eine Annäherung 330
5Zur Transformation des Bildungswissens in digitalen Wissenskulturen – ein Ausblick 339
Literatur 339
Die Kultivierung der Sprachlosigkeit. Zur sozialen Funktion der informatischen Sinnform vor und in der Digitalisierung 348
Zusammenfassung 348
1Zur sozialen Funktion von Zeichen 352
2Exkommunikation durch Zeichen 354
3Urteilssubstitution durch ermessenen Konsens 357
4Die produktive Synthese von Messen und Rechnen 361
5Die drei Messformen 368
6Facta, Ficta, Data, Fake 369
7Die Einheit der Digitalisierung in der Differenz des Sinns 373
Literatur 379
Vom Prinzip der Universalität zur Unberechenbarkeit des Sozialen 383
Zusammenfassung 383
1Einleitung 384
2Digitalität zwischen Universalität und Unübersichtlichkeit 386
3Unbestimmtheit und Unberechenbarkeit als bildungstheoretische Figuration 392
4Fazit 397
Literatur 398
Erscheint lt. Verlag | 1.3.2023 |
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Zusatzinfo | XIII, 402 S. 26 Abb., 11 Abb. in Farbe. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Bildungstheorie |
Schlagworte | Bildungstheorie • Digitalisierung • Erziehungswissenschaft • Gesellschaft • Medienbildung • Medienpädagogik • Medientheorie • Moderne • Pädagogik • Wissenstheorie |
ISBN-10 | 3-658-30766-8 / 3658307668 |
ISBN-13 | 978-3-658-30766-0 / 9783658307660 |
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