Wie Rassismus aus Wörtern spricht
Unrast Verlag
978-3-89771-501-1 (ISBN)
Lese- und Medienproben
Entgegen vieler Auffassungen ist der Kolonialismus längst nicht Geschichte, sondern diskursiv und strukturell bis heute virulent. Das erkenntnisleitende Ziel von »Wie Rassismus aus Wörtern spricht« besteht darin, herauszuarbeiten, wie weiße Europäer*innen kolonialistisches und rassistisches Denken erschaffen und es in Wissensarchiven und ihren Begriffen konserviert haben, durch welche es bis heute wirkmächtig ist. Folgerichtig werden hier Kernbegriffe des weißen westlichen Wissenssystems diskutiert, um das Zusammenwirken von Rassismus, Wissen und Macht aufzuarbeiten.
Diese Ausführungen werden grundiert durch theoretische Erörterungen zu Kolonialismus und Rassismus und ergänzt um alternative widerständige Benennungswege.
Es geht dabei nicht um eine administrativ betriebene oder geforderte staatliche Sprachpolitik, sondern um die analytische Offenlegung dessen, was ›unsere‹ Sprache an Tradierungen enthält, was sie beinhaltet und somit reproduziert – und dabei durch Verleugnungsstrategien schützt. Die gesellschaftspolitische Hoffnung besteht darin, durch die sprachliche Bewusstmachung auch Bewusstsein und dann die Sprachpraxis zu ändern.
Dr. Susan Arndt, geboren 1967 in Magdeburg, studierte Anglistik, Germanistik und Afrikawissenschaften in Berlin. Nach zahlreichen Publikationen zum afrikanischen Feminismus arbeitet sie zur Zeit an einer Habilitationsschrift zum Thema Konstruktionen von Weiß-Sein in der Literatur aus und über Afrika.
Die gebürtige Schwarzwälderin Nadja Ofuatey-Alazard ist Diplomjournalistin und lebt in München. Sie war mehrere Jahre in der US-amerikanischen Filmproduktion tätig und arbeitete danach in Deutschland als Filmemacherin, Produktionsleiterin, Autorin, Herausgeberin, Moderatorin und Pressereferentin. Nach "Perspektivwechsel", einem kulturpolitischen Interviewfilm zur Situation von minoritären Kulturschaffenden in Deutschland, hat sie im Herbst 2010 im Auftrag der Landeshauptstadt München ihren zweiten Film „PerspektivWechsel II: Schwarze Kinder und Jugendliche“ fertig gestellt. Derzeit schreibt sie ihre Dissertation. Sie ist verheiratet und Mutter einer Tochter.
Aus dem Inhalt:
Gespräch über Rassismus und Antisemitismus heute.
1. Essays zum theoretischen Rahmen von Rassismus und Kolonialismus (z.B. Kolonialismus, antiislamischer Rassismus, Antisemitismus, kolonial geprägter Rassismus)
2. Essays zu Begriffen, in denen kolonialistische und rassistische Gebrauchsinhalte transportiert werden (z.B. Zeit, Moderne, Afrika, Europa, Übersetzung)
3. Begriffsessays zu Widerstandsbegriffen gegen Rassismus. Hier werden widerständige Begriffe vorgestellt werden, die rassistische Bezeichnungen aufbrechen und ablösen (z.B. Schwarze Deutsche, Afrodeutsche, Andere Deutsche, People of Color, Haapa, Maafa)
4. Rassistische Begriffe
Hier werden rassistisch gebrauchte Begriffe etymologisch, semantisch (Konnotationen in historischer Perspektive) und mit Blick auf aufgerufene Assoziationen diskutiert und als rassistisch markiert, wobei begriffliche Alternativen genannt und eingeordnet werden .
4.1. Exemplarische Beiträge
4.2. 40 rassistische Begriffe im Überblick
Erscheint lt. Verlag | 30.4.2021 |
---|---|
Verlagsort | Münster |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 1365 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Spezielle Soziologien |
Schlagworte | Anthropologie • Ethnizität • Islam • Kolonialismus • Kolonialismus / Kolonialgeschichte • Kulturalismus • Okzidentalismus • Orientalismus • Rassismus • Religion |
ISBN-10 | 3-89771-501-5 / 3897715015 |
ISBN-13 | 978-3-89771-501-1 / 9783897715011 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich