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Übergewicht wird heilbar (eBook)

Das geniale Prinzip hinter der Abnehmspritze und ihre Gefahren
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
224 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-9263-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Übergewicht wird heilbar -  Dr. med. Jörg Puchta,  Svenja Puchta
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Ein Traum scheint wahr zu werden: Futtern ohne fett zu werden, Schlemmen ohne schlechtes Gewissen - der Abnehmspritze sei Dank. Doch halten die kühnen Versprechen der Wirklichkeit stand? Aufklärung ist dringend geboten und genau hier setzen der renommierte Hormonspezialist Jörg Puchta und Svenja Puchta mit ihrem ebenso sachkundig wie wissenschaftlich fundiertem Buch an. Detailliert beleuchten die Autoren die aktuelle hormonelle Revolution in der Adipositas-Therapie: Ausgehend von ihrer jahrelangen Praxiserfahrung erklären sie, was die neuen Medikamente können und was nicht, wem sie helfen und wem sie eher schaden. So weisen die Autoren einen Weg durch den Dschungel vollmundiger Versprechungen und seriöser Heilungschancen.

Dr. med. Jörg Puchta, geboren 1960, ist in Deutschland ein Pionier auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin und der hormonellen Abnehm-Therapien. Über Jahrzehnte hinweg hat er Tausende Patientinnen und Patienten erfolgreich behandelt und damit ihr Leben verändert. Nach seinem Medizinstudium und den Facharztausbildungen in Gynäkologie und Geburtshilfe, gynäkologischer Endokrinologie und Reproduktionsmedizin war er Mitbegründer der renommierten Praxisklinik 'Kinderwunsch und Hormon Zentrum an der Oper' in München. Hier hat er nicht nur 2013 die Adipositas-Sprechstunde erfolgreich etabliert, sondern setzt seit 2018 gezielt auf Hormonpräparate der neuen Generation im Kampf gegen Übergewicht. Dieser innovative Ansatz hat sich als äußerst wirksam erwiesen, seine Expertise ist in den Medien sehr gefragt. Jörg Puchta lebt mit seiner Familie in München.

Dr. med. Jörg Puchta, geboren 1960, ist in Deutschland ein Pionier auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin und der hormonellen Abnehm-Therapien. Über Jahrzehnte hinweg hat er Tausende Patientinnen und Patienten erfolgreich behandelt und damit ihr Leben verändert. Nach seinem Medizinstudium und den Facharztausbildungen in Gynäkologie und Geburtshilfe, gynäkologischer Endokrinologie und Reproduktionsmedizin war er Mitbegründer der renommierten Praxisklinik "Kinderwunsch und Hormon Zentrum an der Oper" in München. Hier hat er nicht nur 2013 die Adipositas-Sprechstunde erfolgreich etabliert, sondern setzt seit 2018 gezielt auf Hormonpräparate der neuen Generation im Kampf gegen Übergewicht. Dieser innovative Ansatz hat sich als äußerst wirksam erwiesen, seine Expertise ist in den Medien sehr gefragt. Jörg Puchta lebt mit seiner Familie in München.Svenja Puchta, geboren 1994, arbeitete nach ihrem Studium der Fächer Medienmanagement, Journalismus und PR als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Berlin. Es folgte ein Masterstudium in Public Health. Heute ist Svenja Puchta in der Unternehmenskommunikation tätig. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Vorwort von Nina Ruge
Einführung: Übergewicht (be)trifft uns alle
Eins: Ein Überblick
Zwei: Der Mensch ist, was er isst – und trinkt
Drei: Und es sind doch die Hormone!
Vier: Aus der Praxis
Nachwort
Die Autoren

Sind Dicke selbst schuld?


Eine Beobachtung, zu der jeder von uns ein Beispiel aus seinem eigenen Umfeld beisteuern kann, ist das Phänomen, wonach sich das Auftreten von Übergewicht über Generationen hinweg in Familien verfolgen lässt: Sind die Großeltern stark übergewichtig, ist eine hohe Wahrscheinlichkeit gegeben, dass auch deren Kinder und Enkelkinder von Übergewicht betroffen sind, obwohl es für die Regel natürlich die sprichwörtliche Ausnahme gibt. Die Ursachen für dieses familiäre Wiederholungsmuster liegen zu einem gewissen Teil in der Prägung durch das Elternhaus, insbesondere in Hinblick auf Ernährungsgewohnheiten und körperliche Aktivität. Eine wesentlich größere Rolle spielt hier jedoch mit Sicherheit die Genetik.

Die Vererbbarkeit von Übergewicht und Adipositas ist hoch. Der altersweise US-amerikanische Psychologe und Genetiker Robert Plomin, der in Fachkreisen für seine Zwillingsstudien und Verhaltensgenetik bekannt ist, hat 2018 ein bemerkenswertes Buch veröffentlicht: Blueprint: How DNA Makes Us Who We Are.18 In Hinblick auf die Entwicklung von Übergewicht und unsere Gene könnte man diesen Titel abwandeln in »How DNA Makes Us What We Eat«, also: Unsere Genetik bestimmt in starkem Maße, was wir essen, wie viel wir essen und wie wir es wieder verbrennen.

Klassische Erbkrankheiten werden über ein einzelnes Gen vererbt (monogenetische Erkrankungen). Ein solches einzelnes Gen haben vor kurzer Zeit Leipziger Forscher identifizieren können. Bei der Untersuchung von Gewebeproben eines Mädchens mit starkem Übergewicht stellten die Wissenschaftler fest, dass ein bestimmtes Gen mit dem Namen »Agouti-Signalprotein-Gen (ASIP)« in auffallend hohem Maße in Zellen produziert wird, in denen es normalerweise nicht vorkommt.19

Der glykämische Index

Für alle kohlenhydrathaltigen Lebensmittel, auch für (alkoholische) Getränke, gibt es einen sogenannten glykämischen Index (GI) oder »Glyx« (gr. glykýs [süß]). Dieser zeigt an, wie stark der Blutzuckerspiegel nach dem Genuss eines Nahrungsmittels ansteigt. Je höher der GI, desto höher sind im Anschluss unsere Insulin- und Blutzuckerspiegel. Auf einen schnellen Zuckeranstieg im Blut folgt nach ein bis zwei Stunden ein rasanter Abfall. Dieser Abfall erzeugt erneuten Heißhunger und setzt somit einen kleinen Teufelskreis in Gang.

Die Wirkung von Traubenzucker dient als Referenzwert (100). Hoch ist ein GI-Wert größer als 70, mittel zwischen 50 und 70 und niedrig kleiner als 50. (Fruchtzucker hat paradoxerweise einen niedrigeren Glyx als Traubenzucker.)

Aha, sagte man sich, und teilte die Welt der Kohlenhydrate vereinfacht in »gute« und »böse« ein: »Gut« sind die mit niedrigem, »böse« die mit hohem Glyx, weil letztere den Blutzucker schnell in die Höhe treiben. Der Haken: Der Glyx ignoriert, wie viele Kohlenhydrate in einem Lebensmittel enthalten sind. Gekochte Karotten und Baguette etwa haben beide einen hohen Glyx, nämlich 70. In 100 Gramm Karotten sind aber viel weniger Kohlenhydrate enthalten als in 100 Gramm Stangenweißbrot. Deshalb jagen 100 Gramm Baguette in der Gesamtheit viel mehr Zucker durch unser Blut als dieselbe Menge an Möhren.

Präzisere Aussagen ermöglicht die sogenannte glykämische Last, denn sie berechnet auch mit ein, wie viel von einem Lebensmittel gegessen wurde. Dabei hängt alles natürlich auch noch von vielen weiteren, beeinflussenden Faktoren ab, insbesondere der Gesamtzusammensetzung der Nahrung, also was wir noch so alles als Beiwerk verspeisen.

Bei der Adipositas handelt es sich um einen Multi-Gen-Erbgang. Ein solcher basiert auf einer Vielzahl von einzelnen kleinen Gendefekten in unterschiedlichsten individuellen Kombinationen. Bis jetzt sind erst relativ wenige genetische Variationen identifiziert worden, die das Körpergewicht beeinflussen. Das sagt aber überhaupt nichts darüber aus, was wir in Zukunft noch alles erwarten können. Beispielhaft genannt sei hier die Erforschung bestimmter, für das Sättigungsgefühl verantwortlicher Schlüsselhormone und deren Andockstellen im Gehirn, die aufgrund genetischer Defekte nicht richtig oder gar nicht funktionieren.

Lassen Sie uns das kurz anhand des Hormons Insulin erläutern, das in den sogenannten Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und den Blutzuckerspiegel reguliert. Ihm kommt eine ganz wichtige Rolle bei der Entwicklung der Zuckerkrankheit zu. Menschen mit Diabetes können ihren Blutzuckerspiegel nicht mehr richtig justieren, da sie entweder zu wenig Insulin produzieren oder das Insulin seine Wirksamkeit verloren hat, dieses Phänomen nennt man »Insulinresistenz«: Das Insulin widersetzt sich sozusagen dem Befehl, seiner Funktion nachzukommen, es lässt sich einfach nicht mehr ansprechen.

Die Funktion des Hormons Insulin besteht darin, den Treibstoff Glukose aus dem Blut in die Körperzelle, den Motor, zu bekommen. Dazu sind komplizierte biochemische »Geräte« vonnöten, die sogenannten Rezeptoren, oder Andockstellen für Insulin. Wenn wir im Bild des Verbrennungsmotors bleiben, dann wäre der Rezeptor der Vergaser. Gibt es einen Defekt am Vergaser, dann bekommt der Motor keinen Treibstoff mehr; das Benzin alias die Glukose bleibt im Tank beziehungsweise im Blut – und wird, statt von den jeweiligen Zellen verbrannt zu werden, in Fett umgewandelt: Schon marschieren wir ins Übergewicht und später in den Diabetes.

Zur Insulinresistenz sind mittlerweile um die zehn verschiedene Regionen im Erbgut gefunden worden, welche diese fördern. Eine neuere Forschungsarbeit der Charité in Berlin und der Queen Mary University in London hat in genetischen Daten aus 28 Studien mit 55 000 Teilnehmern nach Genvarianten gesucht, welche die Insulinspiegel zwei Stunden nach einem zuckerhaltigen Getränk beeinflussen.20

Auch wenn in den letzten Jahren in diesem Bereich der Genetik bereits unheimlich viel passiert ist, steht die Forschung zu dem großen Fragenkomplex Genetik und Übergewicht dennoch am Anfang. Die Zukunft wird in der Identifizierung von DNA-Polymorphismen und ihren Auswirkungen auf den Stoffwechsel liegen. Wir können in rasanter Geschwindigkeit neue Genmarker erwarten, die im Zusammenhang mit der Fettverteilung und dem Essverhalten eines Menschen stehen werden. DNA-Chips oder auch DNA-Microarrays stellen hier eine neue, hocheffiziente genetische Technik dar, die es ermöglicht, automatisiert und ultraschnell Hunderte von Genen auf Sequenzunterschiede hin zu untersuchen.

Die Technik der gezielten Gen-Inaktivierung an Tieren, konditionaler Gen-Knock-out, wird es zukünftig sogar möglich machen herauszufinden, welche Gene welche Proteine und Botenstoffe kodieren und was dies für Auswirkungen auf unsere Fettspeicherung und unseren Stoffwechsel hat. Bei dieser Technik werden ganz bestimmte Gene in bestimmten Geweben gezielt ausgeschaltet, um die Rolle genau dieser Gene im Organismus zu untersuchen. Wir dürfen also mit großer Spannung auf weitere Informationen über genetisch bedingte Stoffwechseldefekte blicken, die es uns ermöglichen werden, Risikoprofile frühzeitig – idealerweise im frühen Kindesalter – zu erstellen, um bereits dann geeignete präventive Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

Unser wertvolles medizinisches Basiswissen, in welch hohem Maße unsere Gene, nämlich bis zu 70 Prozent, für unser Gewicht verantwortlich sind, haben uns sogenannte Zwillingsstudien aus den USA in den 1950er-Jahren geliefert.21 Hier konnte festgestellt werden, dass adoptierte Zwillinge, die getrennt voneinander aufwuchsen, in Bezug auf ihren BMI den biologischen Eltern, nicht aber den Adoptiveltern glichen – eine unheimlich spannende Erkenntnis, dass der Einfluss der Lebenswelten und unserer sozialen Herkunft anscheinend im Vergleich zur Genetik einen wesentlich kleineren Einfluss hat als gemeinhin im Volksmund vermutet. Unsere Familien, die Schulen, die wir besucht haben, und die Umgebung, in der wir leben, sind wichtig, aber sie haben nicht annähernd so viel Bedeutung wie wir gemeinhin glauben: »Die erstaunliche Schlussfolgerung dieser Forschung lautet, dass wir unseren Eltern und Geschwistern genauso ähnlich wären, selbst wenn wir bei der Geburt getrennt adoptiert und in verschiedenen Familien aufgewachsen wären.«22

Diabetes der Frauen mit Bart

Wenn wir auf bestimmte Hormonkonstellationen blicken, die genetisch bedingt sind und mit einer erhöhten Neigung zur Übergewichtigkeit einhergehen, dann fällt uns sofort eine sehr häufige Hormonstörung ein: das Syndrom der polyzystischen Ovarien, kurz PCO-Syndrom. Das bedeutet so viel wie »viele Zysten« und beschreibt das Aussehen der Eierstöcke, die im Vergleich zu »normalen« Eierstöcken eine größere Anzahl an Eibläschen aufweisen. Der Begriff selbst ist etwas unglücklich gewählt, denn Betroffene denken hier meist an große Zysten oder sogar an Tumoren, die jedoch gar nicht vorliegen.

Das PCO-Syndrom ist die bekannteste, am weitesten verbreitete Hormonstörung bei Frauen und wahrlich ein Faszinosum der Evolution. Es kann gekennzeichnet sein durch unregelmäßige oder ausbleibende Regelblutungen, eine starke Neigung zum Übergewicht bis hin zur Fettleibigkeit, Akne, erhöhte Spiegel männlicher Hormone, die zu einer übermäßigen Körperbehaarung führen können, sowie eine Insulinresistenz, die wiederum die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 erhöht. Das polyzystische Ovarialsyndrom betrifft 5 bis 12 Prozent aller Frauen.23

Erstmalig wurde das PCO-Syndrom im Jahr 1721 von dem Italiener Antonio...

Erscheint lt. Verlag 4.1.2024
Reihe/Serie Edition Medizin
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Ernährung / Diät / Fasten
Schlagworte Abnehmen • Adipositas • Bluthochdruck • Bluthochdruck senken • Diabetes • Endokrine Regulation • Endokrines System • Ernährungsmedizin • Ernährungsumstellung • Fettstoffwechsel • Gewichtsmanagement • Gewichtsreduktion • hormonelle Balance • Hormonelle Gesundheit • Ozempic • Sättigungsgefühl • Schlankheitsmittel • Stoffwechsel
ISBN-10 3-8338-9263-3 / 3833892633
ISBN-13 978-3-8338-9263-9 / 9783833892639
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