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Das große Praxisbuch Ernährungsmedizin -  Prof. Dr. rer. nat. Martin Smollich

Das große Praxisbuch Ernährungsmedizin (eBook)

Fundierte Ernährungsberatung, die besten Therapien, genussvolle Rezepte
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
384 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-8248-7 (ISBN)
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(CHF 26,35)
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Fleisch oder Veggie? Low-carb oder Keto? 3 Mahlzeiten am Tag oder Intervallfasten? Welche Ernährungsform ist gesund und welche schadet? Viele Fragen und jeder wünscht sich mittlerweile eine Orientierung in dieser ernährungsmedizinischen Überinformation. Und diese bietet das neue Standardwerk von GU: Von der Ernährungsberatung bis zur Therapie ernährungsabhängiger Krankheiten, vom Umgang mit Übergewicht und Diäten bis zu den verschiedenen Nährstoffgruppen, von der Ernährung in verschiedenen Lebensphasen und Unverträglichkeiten bis hin zu zahlreichen gesunden Rezepten. Keine Frage bleibt unbeantwortet, und der kulinarische Genuss kommt auch nicht zu kurz - alles wissenschaftlich fundiert, alltagstauglich und leicht verständlich.

Professor Dr. Martin Smollich forscht und lehrt am Institut für Ernährungsmedizin der Uniklinik Schleswig-Holstein. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind gesundheitliche Wirkungen der Ernährung sowie Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Medikamenten. Sein besonderes Anliegen ist die Übersetzung neuester Forschungsergebnisse in die alltägliche Ernährung. Er ist Autor zahlreicher Fachbücher und Herausgeber des Fachblogs Ernaehrungsmedizin.blog.

Professor Dr. Martin Smollich forscht und lehrt am Institut für Ernährungsmedizin der Uniklinik Schleswig-Holstein. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind gesundheitliche Wirkungen der Ernährung sowie Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Medikamenten. Sein besonderes Anliegen ist die Übersetzung neuester Forschungsergebnisse in die alltägliche Ernährung. Er ist Autor zahlreicher Fachbücher und Herausgeber des Fachblogs Ernaehrungsmedizin.blog.

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Impressum
Wichtiger Hinweis
Die Autoren
Vorwort
Grundprinzipien gesunder Ernährung
Faszination Ernährung
Heilung durch Ernährung
Rezepte für die Gesundheit
Bücher, die weiterhelfen
Adressen, die weiterhelfen

SO SCHÜTZEN SIE SICH VOR HERZERKRANKUNGEN


VORBEUGEN RETTET LEBEN


Als Louis Washkansky drei Monate alt war, wanderte sein Vater von Litauen nach Südafrika aus. Das war im Jahr 1912. In Kapstadt machte er sich als Gemüsehändler selbstständig. Erst mit elf Jahren folgten ihm Louis Washkansky, seine Mutter und seine Geschwister nach Südafrika nach. Der kleine Louis war begeisterter Fußballspieler, Schwimmer und Gewichtheber. Doch mit Mitte 40 verschlechterte sich seine Gesundheit: Er entwickelte Altersdiabetes, eine fortschreitende Verkalkung der Herzkranzgefäße und erlitt drei Herzinfarkte, die er nur mit großem Glück überlebte.

Im Alter von 54 Jahren war die Herzerkrankung von Louis Washkansky so weit fortgeschritten, dass er das Groote-Schuur-Krankenhaus in Kapstadt aufsuchte. Dort sagte man ihm: »Ihr Herz ist am Ende. Wir können nichts mehr für Sie tun.« In den folgenden Monaten verschlechterte sich sein Gesundheitszustand drastisch. Als am 2. Dezember 1967 die 25-jährige Denise Darvall nach einem Verkehrsunfall in eben jenes Krankenhaus eingeliefert wurde, in dem auch Louis Washkansky lag, ergab sich die tragische wie glückliche Gelegenheit: Der Vater der hirntoten Denise Darvall stimmte dem noch nie zuvor erprobten Versuch zu, das Herz seiner toten Tochter auf den todkranken Louis Washkansky zu übertragen.

Kurz nach Mitternacht begann unter Leitung des Herzchirurgen Dr. Barnard die historische Operation. Nach mehr als sechs Stunden Arbeit am offenen Herzen war die Sensation gelungen: die erste erfolgreiche Herztransplantation am Menschen. Damit wurde der Kardiologe Dr. Barnard zum Pionier der Herztransplantationen. In den Folgejahren verfeinerte er seine Operationstechnik und verpflanzte über 150 Herzen.

Doch was hat diese Geschichte mit Ernährungsmedizin zu tun? Einige Zeit, nachdem Dr. Barnard in den Ruhestand gegangen war, gab er ein Interview. Der Reporter fragte ihn, ob es nicht eine unglaubliche Genugtuung für ihn sein müsse, durch seine Herztransplantationen die Leben von vielen Menschen gerettet zu haben. Dr. Barnard antwortete: »Es stimmt: Ich habe die Leben von 150 Menschen durch Herztransplantationen gerettet. Aber hätte ich stattdessen Präventivmedizin betrieben, hätte ich vermutlich 150 Millionen retten können.«

Rauchen ist neben ungesunder Ernährung die wichtigste Ursache für Herzerkrankungen.

Was sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Sie sind in Deutschland der Killer Nr. 1 (siehe Abbildung >). Mehr als ein Drittel aller Todesfälle gehen auf Krankheiten des Kreislaufsystems zurück – das sind jedes Jahr rund 330 000 Tote. Zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören insbesondere die koronare Herzkrankheit, der Herzinfarkt und der Schlaganfall. Bei der koronaren Herzkrankheit kommt es durch »Gefäßverkalkung« zu einer Verengung der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Blut versorgen. Aufgrund solcher Engstellen kommt es zum Sauerstoffmangel der Herzmuskulatur. Verschließt sich diese Engstelle ganz, spricht man von einem akuten Herzinfarkt. Passiert diese Verengung der Blutgefäße mit plötzlichem Verschluss und anschließender Unterversorgung des Gewebes im Gehirn, spricht man von einem Hirninfarkt oder Schlaganfall.

Die häufigsten Ursachen von koronarer Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall sind zu hoher Blutdruck, ungesundes Körpergewicht und erhöhte Zucker- und Fettkonzentration im Blut, was das Herz-Kreislauf-System langfristig schädigt.

Ernährung: zentraler Faktor der Herzgesundheit

Die American Heart Association (AHA) hat die sieben wichtigsten Faktoren zusammengefasst, mit denen wir unsere Herzgesundheit günstig oder ungünstig beeinflussen können. Diese sieben Faktoren (»Simple 7«, siehe >) sind Übergewicht, zu wenig Bewegung, Tabakrauch, erhöhter Blutdruck, erhöhte Blutfette, erhöhter Blutzucker und ungesunde Ernährung.

Und warum ist die Ernährung wichtiger als alle anderen Faktoren? Weil Ihre Ernährung mitbestimmt, ob Sie ein zu hohes Körpergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes entwickeln. Vier dieser »Simple 7«-Faktoren sind damit direkt ernährungsabhängig. Damit wird aus den »Simple 7« eigentlich ein »Simple 3«: Rauchen Sie nicht, seien Sie täglich körperlich aktiv und ernähren Sie sich herzgesund – dann hat der »Killer Nr. 1« keine Chance. Nirgendwo sonst trifft das ernährungsmedizinische Motto so zu wie hier: »Essen Sie, als ginge es um Ihr Leben. Denn das tut es.«

WIE SIEHT EINE HERZGESUNDE ERNÄHRUNG AUS?


Die folgenden Punkte zur bestmöglichen Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beruhen auf den wissenschaftlichen Empfehlungen der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (Piepoli et al., 2016).

Vermeiden Sie Übergewicht! Was ist überhaupt Übergewicht? Und ist das nicht das Gleiche wie Adipositas? Nun, Grundlage für die medizinische Schätzung des Körperfettanteils ist der sog. Body-Mass-Index (BMI, siehe Info >). Das heißt: Von Übergewicht spricht man bei BMI-Werten zwischen 25 und 29,9 kg/m², von Adipositas bei BMI-Werten ab 30 kg/m².

Früher dachte man: Übergewicht ist deshalb schlecht für das Herz, weil die zusätzlichen Kilos als schwere Last mitgeschleppt werden müssen und so das Herz belasten. Heute weiß man: Das Fettgewebe ist nicht einfach Gewicht, sondern es produziert aktiv ein Sammelsurium an Botenstoffen, die direkt die Blutgefäße und die Herzmuskulatur schädigen. Wenn Sie Übergewicht haben, sinkt Ihr Blutdruck pro Kilogramm verlorenem Gewicht um 1 bis 2 mmHg.

Die Vermeidung von Übergewicht ist die wichtigste Grundlage einer herzgesunden Ernährung. Die Empfehlungen für ein herzgesundes Körpergewicht liegen für Menschen unter 60 Jahren bei einem BMI von 20 bis 25 kg/m², für ältere Menschen geringfügig höher. Falls Sie Übergewicht haben, holen Sie sich auf jeden Fall professionelle Unterstützung für die langfristig erfolgreiche Gewichtsreduktion (siehe >).

Auch die Körperfettverteilung ist neben dem BMI wichtig. Dabei unterscheidet man in der Ernährungsmedizin zwischen dem »Apfel-Typ« und dem »Birnen-Typ« (siehe >): Beim Apfel-Typ befindet sich das Fett vor allem im Bauchbereich (sog. Bierbauch), beim Birnen-Typ als Unterhautfett im Po- und Oberschenkelbereich (sog. weibliche Fettverteilung).

Selbst bei identischem BMI führt eine Fettverteilung wie beim Apfel-Typ zu einem deutlich höheren Herzinfarkt-Risiko als beim Birnen-Typ. Ob Sie eher der Apfel- oder der Birnen-Typ sind, kann man nicht nur sehen, sondern auch messen. Liegt Ihr Bauchumfang als Frau über 88 cm bzw. als Mann über 102 cm, sollten Sie dringend eine besonders qualifizierte Ernährungstherapie machen (siehe >).

GUT ZU WISSEN

Der BMI-Wert

Das Gewicht wird in der Ernährungsmedizin je nach Höhe des BMI-Wertes (in kg/m²) folgendermaßen eingeteilt:

BMI < 18,5: Untergewicht

BMI = 18,5–24,9 Normalgewicht

BMI = 25–29,9 Übergewicht

BMI = 30–34,9 Adipositas Grad I

BMI = 35–39,9 Adipositas Grad II

BMI > 40 Adipositas Grad III

Dabei wird das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße gesetzt. Sie können Ihren eigenen BMI ganz leicht selbst berechnen. Teilen Sie dazu Ihr Körpergewicht (in Kilogramm) durch Ihre Körpergröße (in Metern) zum Quadrat. Soll heißen: Wenn Sie 80 kg wiegen und 1,70 m groß sind, teilen Sie also 80 durch 1,7 x 1,7. In diesem konkreten Fall wäre Ihr BMI-Wert also 27,7. Noch einfacher geht es mit BMI-Rechnern im Internet, z. B. von der Deutschen Adipositas Gesellschaft (Adresse, siehe >).

Achten Sie auf hervorragende Fettqualität, statt die Fettmenge zu reduzieren.

Noch immer denken viele Menschen, Fett wäre grundsätzlich ungesund. Das stimmt nicht. Es gibt keine chemische Substanz, die »Fett« heißt, sondern Fett ist ein Oberbegriff für ernährungsmedizinisch sehr unterschiedliche Substanzen (siehe >). Für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist es wichtig, Fette und Öle zu wählen, die sich gesundheitlich günstig auswirken. Das ist viel besser als eine insgesamt fettreduzierte Ernährung. Ein gutes Beispiel dafür ist die an Olivenöl reiche mediterrane Ernährung (siehe >).

  • Machen Sie Lebensmittel mit vielen ungesättigten Fettsäuren (siehe >) zu Ihren wichtigsten Fettquellen. Die besten Quellen für einfach ungesättigte Fettsäuren sind Olivenöl, Rapsöl und Nüsse, für mehrfach ungesättigte Fettsäuren fetter Seefisch (Wildlachs, Makrele, Hering), Leinöl und Hanföl. Eine ökologisch bessere Alternative zu Seefisch ist Algenöl.

  • Begrenzen Sie Lebensmittel mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, denn sie wirken sich tendenziell ungünstig auf die Gesundheit aus. Hauptlieferanten gesättigter Fettsäuren sind tierische Lebensmittel (Fleisch/Wurst, Schmalz, Käse/Sahne). Die einzigen pflanzlichen Lebensmittel mit sehr hohem Gehalt an gesättigten Fettsäuren sind Kokosfett und Palmöl. Auch hochverarbeitete Fertiglebensmittel enthalten oft viele gesättigte Fettsäuren. Ersetzen Sie also diese Lebensmittel durch die auf > genannten Lebensmittel, die reich an ungesättigten Fettsäuren sind.

  • Vermeiden Sie...

Erscheint lt. Verlag 5.1.2022
Reihe/Serie GU Ernährungsmedizin
GU Ernährungsmedizin
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Ernährung / Diät / Fasten
Schlagworte Abnehmen • Allergie • Apfel • Arzt • Ballaststoffe • Bluthochdruck • Diabetes • Diäten • Diätetik • endlich beschwerdefrei durch die richtige Ernährung • entgiften • Entgiftung • Ernährungsform • ernährungs-plan • Ernährungsumstellung • Fruchtzucker • Fruktose • Gesunde • gesunde Gelenke • Gesund Essen • Gesundheit • Gicht • GU • heil-chancen • Herzkreislauf-Erkrankungen • Histamin • Kalorien • Kalorientabelle • keto • Kochbuch • kohlenhydratarme • Kohlenhydrate • Krebs • Laktosefrei • Liste • Mediterrane Ernährung • Milchprodukte • nahrungs-mittel gegen • Prävention • Rezepte • richtig essen • Sirtfood • Tabelle • Umstellung • Unverträglichkeit • Unverträglichkeiten • Vitamin • Vitamine • Vollkorn • Vollkornbrot • was soll ich essen • welche Nahrungsmittel
ISBN-10 3-8338-8248-4 / 3833882484
ISBN-13 978-3-8338-8248-7 / 9783833882487
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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