Ernährung für Golfer (eBook)
320 Seiten
Meyer & Meyer (Verlag)
978-3-8403-3772-7 (ISBN)
TV-Moderatorin Dr. Alexandra Iwan ist Ernährungswissenschaftlerin und passionierte Golfspielerin. Noch vor einigen Jahren war Golf für sie kein Sport. Bis ein Platzreifekurs ihren Ehrgeiz weckte. Dr. Alexandra Iwan mag das Wettkampfgeschehen und beobachtete bei Turnieren immer wieder, dass die Leistung der Golfer mit der Wettkampfdauer kontinuierlich abnahm. Das bewegte sie schließlich dazu, das Buch zu schreiben und Golfern clevere Ernährungs- und Verpflegungsstrategien an die Hand zu geben, um auch am letzten Loch unter Par spielen zu können.
TV-Moderatorin Dr. Alexandra Iwan ist Ernährungswissenschaftlerin und passionierte Golfspielerin. Noch vor einigen Jahren war Golf für sie kein Sport. Bis ein Platzreifekurs ihren Ehrgeiz weckte. Dr. Alexandra Iwan mag das Wettkampfgeschehen und beobachtete bei Turnieren immer wieder, dass die Leistung der Golfer mit der Wettkampfdauer kontinuierlich abnahm. Das bewegte sie schließlich dazu, das Buch zu schreiben und Golfern clevere Ernährungs- und Verpflegungsstrategien an die Hand zu geben, um auch am letzten Loch unter Par spielen zu können.
Kapitel 2
Trinken wie ein Golf Pro
So, nachdem Sie nun (hoffentlich …) eine Vorstellung davon haben, wie Sie das Lebensmittelangebot in unserem Land gnadenlos ausnutzen können, um sich körperlich in eine günstige Startposition für gute sportliche Leistungen zu bringen, gehen wir jetzt mal auf den Golfplatz. Bevor ich Ihnen allerdings etwas über Rundenverpflegung, Halfway-Snacks und Brain-Food erzähle, starten wir mit etwas noch viel Wichtigerem: nämlich dem Inhalt Ihrer Trinkflasche.
Die meisten Menschen wissen um die Wichtigkeit von Flüssigkeit für den menschlichen Körper. Unter Golfern scheint es allerdings so eine Art „Fairway-Blitzdemenz“ zu geben, was das Thema Trinken angeht. Immer wieder habe ich Partner im Flight, die während einer 18-Loch-Runde keinen (ja, wirklich: K-E-I-N-E-N) einzigen Schluck trinken.
In der Regel verfeuern sie spätestens ab Loch 9 diverse Bälle links und rechts in die Büsche (alternativ auch in Teiche, Bunker oder auf Nebenbahnen) und kommentieren diese Missgeschicke dann mit den Worten: „Ich weiß auch nicht… irgendwie ist plötzlich der Wurm drin.“
Nein, ein Wurm ist es nicht, der in diesem Moment das Spiel kaputt macht – es ist schlicht und einfach die Dehydrierung des Gehirns.
Die Wasserversorgung Ihrer Körperzellen hat einen direkten Einfluss auf Ihre Konzentration, Ihren Fokus, Ihre Kraft und damit auf die Genauigkeit und Weite Ihrer Schläge. Natürlich kippen Sie nicht gleich aus den Latschen, wenn Sie mal ein bisschen zu wenig getrunken haben. Und natürlich werden Sie den Ball auch weiterhin irgendwie nach vorne befördern. Aber „irgendwie“ reicht in der Regel nicht aus, um zu gewinnen.
Wasser (H2O) ist Bestandteil vieler Verbindungen in unserem Körper. Um ein Gramm Glykogen im Muskel speichern zu können, brauchen wir beispielsweise drei Milliliter Wasser. Wasser ist zudem an sehr vielen Stoffwechselprozessen beteiligt. Vor allem aber ist Wasser ein Transport- und Lösungsmittel.
So führt ein Wassermangel unter anderem dazu, dass das Blut eindickt und deshalb nicht mehr ausreichend Sauerstof im Gehirn ankommt. Dadurch passieren Fehler, die ansonsten nicht passieren würden. Um bis zum letzten Schlag auf Bahn 18 präzise spielen zu können, ist es deshalb von elementarer Bedeutung, dass Sie ausreichend trinken.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Eine leichte und kurzfristige Dehydrierung ist für einen gesunden Erwachsenen kein gefährlicher Zustand. Aber er schwächt Ihre Leistung um bis zu 10 Prozent. Und da aufgrund des besonders hohen Wassergehalts des Gehirns unsere kognitiven Funktionen als Erstes durch ein Zuwenig an Flüssigkeit beeinträchtigt sind, ist schnödes Trinkwasser für Golfer eine völlig unterschätzte, leistungsfördernde Substanz.
Neben dem Verlust der Konzentrationsfähigkeit wird übrigens auch das räumliche Sehen schlechter und der Pegel der Stresshormone steigt. Dehydrierte Golfer spielen und reagieren deshalb mitunter etwas aggressiver als Spieler, die ausreichend trinken. Hinzu kommt, dass bei einem Wassermangel meist auch der Salzhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät, was unter anderem zu Krämpfen führen kann.
Wenn Sie’s genau wissen möchten
Der menschliche Körper besteht zu rund 60 Prozent aus Wasser. Bei Männern ist es etwas mehr als bei Frauen, bei Jüngeren mehr als bei Älteren. Wenn Sie nur zwei Prozent Wasser, bezogen auf Ihr persönliches Körpergewicht, verlieren, z. B. weil es heiß ist und Sie stark schwitzen, kann das Ihre körperliche und geistige Leistung spürbar mindern. Bei einem 80 Kilogramm schweren Mann wären das 1,6 Liter; bei einer 60 Kilogramm schweren Frau 1,2 Liter.
Wenn Sie sich also dabei ertappen, im Verlauf einer Golfrunde dumme Entscheidungen zu treffen, wenn Sie Ihre Abschläge ab einem gewissen Zeitpunkt unkontrolliert in die Hecken schießen, die Breaks im Grün plötzlich falsch einschätzen, wenn Ihnen Kleinigkeiten entgehen, Sie unnötige Fehler machen, den allerletzten Putt häufiger mal daneben schieben oder etwas Mühe haben, Ihre Nerven im Griff zu behalten – dann hadern Sie nicht gleich mit Ihrer mentalen Stärke, sondern versuchen Sie es zunächst einmal mit mehr trinken!
2.1Wie viel Flüssigkeit auf dem Course?
Wasser ist derjenige Nährstoff, von dem wir mengenmäßig am allermeisten benötigen. Und es ist ein Nährstoff, den wir ständig ausscheiden – das heißt, wir müssen ihn auch ständig „nachtanken“. Denn es gibt kein Reservoir, keinen Wassertank, in unserem Körper.
An normalen Tagen benötigen wir 2-3 Liter Wasser. Etwa ein Drittel davon nehmen wir über Lebensmittel auf, den Rest müssen wir aktiv trinken. Ohne Wasser könnten wir übrigens maximal drei Tage überleben, ohne Nahrung hingegen locker 2-3 Wochen. Auch das zeigt, wie wichtig Flüssigkeit für den menschlichen Körper ist.
Die einfachste Möglichkeit, um festzustellen, ob man genug getrunken hat, ist: sich die Farbe des eigenen Urins anzuschauen. Wenn Sie keinen Rote-Beete-Saft getrunken oder ein Nahrungsergänzungsmittel mit B-Vitaminen geschluckt haben (diese Substanzen färben den Urin dunkel bzw. knallgelb), können Sie sich an der nachfolgenden Farbskala orientieren.
FORE!
Erste Anzeichen für einen Wassermangel sind: Durst, trockener Mund, trockene Lippen, Konzentrations- bzw. Aufmerksamkeitsschwäche, Koordinationsstörungen, Nebel im Kopf, Schlappheit, Müdigkeit, Schwächegefühl, Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufschwäche, Verwirrtheit, Herzklopfen, dunkler Urin.
Urinfarben |
| „Farblos“: | Sie sind ein echter Vieltrinker. |
„Helles Stroh“: | Ihre Wasserversorgung ist sehr gut. |
„Entenkükengelb“: | Sie trinken regelmäßig und ausreichend. |
„Sonnenblumengelb“: | Ihr Körper ist leicht unterversorgt, Sie sollten bald mal wieder etwas trinken. |
„Honiggelb“: | Ihr Körper ist deutlich unterversorgt, Sie sollten jetzt gleich etwas trinken und unbedingt generell mehr trinken! |
„Bernsteingelb“: | Sie sind dehydriert und sollten SOFORT mindestens einen halben Liter Wasser trinken, im Anschluss jede Stunde ein weiteres Glas Flüssigkeit zuführen. |
Alternativ können Sie Ihren Hydrationsstatus auch mit Urinstreifen aus der Apotheke testen. Ein dehydrierter Körper ist wie eine welke Pflanze. So weit sollten Sie es (auch im Alltag) nicht kommen lassen. Sobald sich Ihr Urin anfängt, dunkler zu färben, ist es höchste Zeit, Flüssigkeit nachzutanken.
Verlassen Sie sich dabei nicht auf Ihren Durst. Denn ein Durstgefühl stellt sich erst ein, wenn der Körper schon im Mangel ist. Sie sollten sich angewöhnen, zu trinken, bevor der Durst kommt. Wenn Sie zu den Menschen gehören, denen regelmäßiges Trinken ohne Durstgefühl schwerfällt, dann laden Sie sich eine App mit Erinnerungsfunktion (einen sogenannten Trinkwecker) auf Ihr Handy. Oder Sie füllen sich morgens Ihre Tagesration an Wasser ab, damit Sie abends sehen können, ob Sie alles geschafft haben.
Als Faustformel für eine ausreichende Trinkmenge gelten 1,5 Liter pro Tag für Frauen und zwei Liter pro Tag für Männer. Im Alltag. Als Basisversorgung quasi. Wenn Sie Golf spielen gehen, brauchen Sie allerdings eine Zugabe. Denn Ihr Körper wird beim Golfspiel mehr Flüssigkeit verlieren als im Alltag. Und das sollten Sie ausgleichen. Die Flüssigkeitsverluste steigen,
•je wärmer es ist.
•aber auch je kälter es ist.
•je höher die Luftfeuchtigkeit ist.
•je windiger es ist.
•je höher (über dem Meeresspiegel) der Golfplatz gelegen ist.
•je mehr Sie sich anstrengen (müssen).
Und ja, Sie haben richtig gelesen: Sowohl Hitze als auch Kälte lässt Sie schneller austrocknen. Unser Körper verliert Flüssigkeit auf vier Wegen: über die Nieren (Urin), über den Darm (Stuhl), über die Lunge (Atmung) und über die Haut (Schweiß). Beim Sport ist es vor allem die erhöhte Schweißproduktion, die den Wasserbedarfsteigen...
Erscheint lt. Verlag | 4.10.2021 |
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Verlagsort | Aachen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Ernährung / Diät / Fasten |
Schlagworte | Abschlag • ernährung im golfsport • Gesunde Ernährung • Golf • Golfplatz • Golfspieler • golfspielerin • Golfsport • Golfturnier • Handicap • Leistungsfähigkeit • natürliche Lebensmittel |
ISBN-10 | 3-8403-3772-0 / 3840337720 |
ISBN-13 | 978-3-8403-3772-7 / 9783840337727 |
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