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Historical Exklusiv Band 125 (eBook)

Dem Feind verfallen
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-3180-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Exklusiv Band 125 -  Jenni Fletcher,  Nicole Locke
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GEFANGEN IN DEN ARMEN DES FEINDES von JENNI FLETCHER

Mutig und entschlossen tritt Lady Juliana dem Anführer der feindlichen Truppen entgegen, um zu verhandeln. Doch mit Schrecken muss sie feststellen, dass Lothar nicht nur ein starker Krieger ist, sondern auch ein sinnliches Begehren in ihr weckt! Kann Juliana nicht nur ihre Burg, sondern auch ihr Herz vor seinem Ansturm verteidigen?

IM SINNLICHEN BANN DES HIGHLANDERS von NICOLE LOCKE

Mairead muss unbedingt den kostbaren Dolch finden, der ihrem toten Bruder geraubt wurde. Nur so kann sie die Schulden ihrer Familie zahlen! Doch als sie in einem Gasthof danach sucht, landet sie versehentlich in der Schlafkammer eines gut gebauten Fremden. Zu spät erkennt sie, dass Caird der Krieger eines feindlichen Clans ist - und ihr Rivale auf der Suche nach dem Dolch!



<p>Jenni Fletcher wurde im Norden Schottlands geboren und lebt jetzt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Yorkshire. Schon als Kind wollte sie Autorin sein, doch ihr Lesehunger lenkte sie davon ab, und erst dreißig Jahre später kam sie endlich über ihren ersten Absatz hinaus. Sie hat Englisch in Cambridge und Hull studiert. Für ihre Romane wurde sie mehrfach für die britischen Romantic Novelists? Association Awards nominiert und hat 2020 den Rose Award für die beste Liebesgeschichte des Jahres gewonnen. Jenni Fletcher hatte zu viele Jobs, um sich an alle zu erinnern, aber hat nun endlich einen gefunden, den sie wirklich liebt: Schreiben, vorzugsweise historische Romane. Sie kann über Twitter @JenniAuthor oder über ihre Facebook-Seite JenniFletcherAuthor kontaktiert werden.</p>

1. KAPITEL


Herefordshire, Oktober 1147

Nur ein Pfeil.

Lothar kniff die Augen ein wenig zusammen, um die Entfernung zu der Frau auf dem Wehrgang der Burg abzuschätzen. Der Wind stand günstig, und die Frau sah in die andere Richtung. Den Pfeil würde sie erst hören können, wenn es bereits zu spät war. Ein solches Ziel war gar nicht zu verfehlen. Nur ein Pfeil, und vier Monate Belagerung würden ein Ende nehmen.

Sofern er den Befehl erteilte.

„Das ist sie!“, ertönte neben ihm die hasserfüllte Stimme seines Begleiters. „Das ist Lady Juliana. Sie befehligt die Verteidiger der Burg. Macht schon, tötet sie!“

Betont langsam drehte er sich zu dem anderen Mann um und richtete seine grauen Augen auf ihn. Lothar war bekannt für seinen frostigen, alles durchdringenden Blick, der allzu gut zu seinem unergründlich harten Äußeren passte. Die ihm unterstellten Soldaten aus Angoulême nannten ihn deshalb auch den „eisernen Krieger“ und scherzten, seine Haut sei so dick, dass keine Waffe sie durchdringen und er auf jede Rüstung verzichten könne. Zudem sei sein Herz – sofern er denn eines besaß – so tief in seinem Körper vergraben, dass keine Klinge bis dorthin vordringen könne.

Dieser Ruf kam ihm gelegen, da er für seine Sicherheit sorgte, denn schließlich wollte es niemand so recht wagen, ihn zu einem Kampf herauszufordern. Und aus diesem Grund vertraute ihm auch Kaiserin Matilda, die ihn hergeschickt hatte, um das in Ordnung zu bringen, was durch die Unfähigkeit anderer aus dem Lot geraten war.

Doch heute …

Sein Blick kehrte zu der Frau auf dem Wehrgang zurück, deren langes, karmesinrotes Haar vom Wind erfasst wurde, dass es wie ein flatterndes Wappen wirkte.

Heute störte er sich an der Kaltherzigkeit seines Begleiters. Wäre Lothar nur halb so unerbittlich gewesen, wie es seine Feinde waren und wie es ihm die meisten seiner Freunde zuschrieben, hätte er längst den Befehl gegeben. Aber er würde einer unbewaffneten Frau nicht einen Pfeil in den Rücken jagen lassen.

Andererseits hatte er seit seiner Abreise aus dem Lager der Kaiserin bei Devizes vor zwei Tagen kaum geschlafen und die meiste Zeit über seinem Pferd Höchstleistungen abverlangt. Daher war er sehr dazu geneigt, selbst jemanden umzubringen. Jemanden wie Sir Guian de Ravenell, wenn der nicht bald seinen Mund hielt.

„Tötet sie doch!“ Vor Ungeduld überschlug sich die Stimme des Freiherrn. „Macht schon!“

Lothar zog nachdenklich eine Augenbraue hoch und wunderte sich, dass diese Frau dort oben so lange hatte überleben können, wenn doch ein solch ungestümer Wolf in der Gestalt von de Ravenell vor ihren Toren lauerte. Andererseits wusste selbst ein Feigling wie de Ravenell, dass die Kaiserin ein derart ehrloses Verhalten nicht gutheißen würde, was wiederum erklärte, warum der Mann so sehr darauf versessen war, dass ein solcher Befehl von Lothar kam.

Angewidert rieb er sich übers Gesicht und damit auch über die weißliche Narbe, die mitten auf der Stirn begann, wo ein schwarzer Haarschopf sie zum Teil verdeckte, durch die linke Braue verlief und an der äußersten Ecke des Kiefers endete. Wenn das Wetter feuchter wurde, begann sie stets zu pochen, und der herbstliche Nieselregen sorgte dafür, dass ihm die ganze Gesichtshälfte schmerzte.

„Ihr könntet die Belagerung beenden“, versuchte es de Ravenell mit einem scheinbaren Appell an Lothars Vernunft. „Die Garnison dort drinnen wird ohne ihre Führung sofort in die Knie gehen. Ihr Vater war der Kaiserin treu ergeben gewesen, doch nach dessen Tod hat sie sich auf die Seite des Thronräubers gestellt.“

Einen Moment lang verspürte er Unbehagen. Nach einer drei Monate währenden Belagerung hatte William Danville sich dazu entschlossen, sich dem Thronräuber König Stephen im Kampf zu stellen. Der mutige Plan hatte jedoch ein verheerendes Ende genommen, und die anschließende Kapitulation seiner Tochter war an sich nur zu verständlich gewesen, wenngleich es etwas überraschend gekommen war, dass sie ausgerechnet dem Mörder ihres Vaters Treue geschworen hatte. „Sie hat ihren Schwur gleich nach dem Kampf geleistet?“

„Noch bevor der Leichnam ihres Vaters erkaltet war. Das Mädchen ist eine Verräterin.“

„Das Mädchen?“ Lothar machte keinen Hehl aus seinen Zweifeln. „Wenn sie sich vier Monate lang erfolgreich gegen Euch zur Wehr gesetzt hat, ist sie wohl kaum ein Mädchen.“

Und was die Sache mit der Verräterin anging … Aber diesen Gedanken behielt er für sich. Da König Stephen und Kaiserin Matilda beide einen gleichermaßen berechtigt erscheinenden Anspruch auf den englischen Thron erhoben, wurde es zunehmend schwieriger zu bestimmen, wer ein Verräter war und wer nicht. Selbst die Freiherren schienen sich nicht festlegen zu können, da die Loyalität vieler von ihnen jeden Monat von der einen Seite zur anderen schwappte. Er selbst war kaum an Politik interessiert und hatte seine eigenen Gründe, wieso er ausgerechnet der Kaiserin diente. Keiner dieser Gründe hatte etwas mit ihrem Anrecht auf die Krone zu tun. Zumindest schien Lady Juliana ihren eigenen Kopf zu haben, denn so überraschend ihr Entschluss auch gewesen war, hatte sie sich für eine Seite entschieden und blieb der nun auch treu.

Zu dumm nur, dass sie sich für die falsche Seite entschieden hatte.

„Habt Ihr versucht, mit ihr zu handeln?“

„Natürlich haben wir das“, gab der Freiherr gereizt zurück. „Das habe ich gleich nach unserer Ankunft versucht, aber sie hat meine Bedingungen rundweg abgelehnt.“

„Dann seid Ihr also in der Burg gewesen? Wie ist es um ihre Verteidigung bestellt? Wie viele Männer hat sie?“

„Das weiß ich nicht genau. Eigentlich weiß ich es gar nicht. Sie kam zu mir in mein Zelt.“

„In Euer Zelt?“ Lothar kniff die Augen ein wenig zusammen und sah den anderen Mann forschend an. „Wer hatte denn diese Idee?“

„Die kam von mir. Ich bot ihr einen Waffenstillstand an, sie nahm das Angebot an.“

„Und?“

„Und gar nichts.“ Der Freiherr schaute zur Seite, um Lothars Blick auszuweichen. „Sie ist ein Drache. Kein Wunder, dass sie immer noch nicht verheiratet ist. Mit Vernunft ist ihr einfach nicht beizukommen.“

„Mit Vernunft“, wiederholte Lothar in einem Tonfall, der keinen Zweifel an dem Vorwurf ließ, den er damit an die Adresse des Freiherrn richtete, ohne es laut auszusprechen.

Im Lauf der Jahre hatte er gelernt, sein jeweiliges Gegenüber danach zu beurteilen, wie es auf den Anblick der Narbe in seinem Gesicht reagierte. Sir Guian de Ravenell gehörte zu den Menschen, die ihm gar nicht erst ins Gesicht schauen konnten. Der Mann genoss als Befehlshaber einen schlechten Ruf, und mit Blick auf seinen Umgang mit Frauen sah es noch schlimmer aus. Sollte Lady Juliana ohne Begleitung sein Zelt in dem Glauben betreten haben, ernsthaft mit ihm verhandeln zu können, dann …

Er wollte das nicht zu Ende denken. Nach mehr als zehn Jahren unter Soldaten hatte er sich an vieles gewöhnt, doch Gewalt gegen Frauen ließ sein Blut noch immer vor unbändigem Zorn hochkochen. Erinnerungen wurden geweckt, die er ein Leben lang zu vergessen versucht hatte. Ob Lady Juliana nun eine Verräterin war oder nicht – sollte de Ravenell ihr nur ein Haar gekrümmt haben, dann würde sich der Mann schon hinter den Mauern seiner eigenen Burg verschanzen müssen, um Lothars Rache zu entgehen.

„Sie hat mich beleidigt.“

„Tatsächlich?“ Lothar hielt sein Temperament mit Mühe im Zaum. „Habt Ihr es seitdem nochmals mit Verhandlungen versucht?“

„Nein, ich habe ihr einmal die Gelegenheit angeboten, sich zu ergeben. Warum sollte ich das noch einmal machen?“

„Beispielsweise, um der Belagerung ein Ende zu setzen.“

„Die Regeln der Kriegführung verlangen von mir nur ein einziges Angebot. Sie hat sich dagegen entschieden, nun muss sie mit den Folgen dieser Entscheidung leben.“

Nur mit viel Mühe konnte sich Lothar davon abhalten, seine Faust gegen diesen Mann zu erheben. Doch die Kaiserin konnte es sich nicht erlauben, einen Verbündeten zu verlieren, selbst wenn der so nutzlos war wie de Ravenell. So, wie es um ihren Feldzug gegen Stephen bestellt war, brauchte sie jeden Mann, den sie kriegen konnte – und sie brauchte Burg Haword.

So bescheiden die Feste auch daherkam, war sie durch ihre Lage an einer Brücke über den Fluss Wye strategisch von großer Bedeutung, war doch die nächste Brücke dreißig Meilen entfernt. Ohne eine sichere Route waren die Verbündeten der Kaiserin dem Risiko ausgeliefert, vom Feind umzingelt zu werden und zwischen Stephens Streitkräften und dem Fluss eingekeilt zu sein. Sie brauchte diese Brücke, und sie brauchte sie bald. Genau deswegen war er hergekommen, damit einer Belagerung ein Ende gesetzt wurde, die bereits viel zu lange dauerte. Unstimmigkeiten zwischen ihm und Sir Guian mussten warten, bis der Auftrag abgeschlossen war.

Er wandte sich wieder der Burg zu. Belagerungen waren ihm zuwider, er zog den offenen Kampf vor. Es war nichts Ehrenhaftes daran, einfach abzuwarten, bis der Hunger den Feind so sehr geschwächt hatte, dass der gar keine Gegenwehr mehr leisten konnte. Aber Lothar hatte seine Befehle zu befolgen, und die bedeuteten, dass er Haword am Abend des nächsten Tages...

Erscheint lt. Verlag 4.1.2025
Reihe/Serie Historical Exklusiv
Übersetzer Ralph Sander, Trude Stegmann
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-3180-7 / 3751531807
ISBN-13 978-3-7515-3180-1 / 9783751531801
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