Historical Exklusiv Band 122 (eBook)
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2714-9 (ISBN)
WILDE HERZEN IM WINTERSTURM von BRONWYN SCOTT
Aurora weiß in ihrer Reitakademie meisterhaft mit Pferden umzugehen. Im Umgang mit Männern hat sie jedoch weniger Glück. Bis Lord Crispin Ramsden förmlich in ihr Leben galoppiert. Ein Mann, dessen unkonventioneller Ruf ebenso verlockend ist wie sein erster aufwühlender Kuss, der das Herz der jungen Amazone erobert ...
SÜSSER VERRAT von MEG ALEXANDER
Wütend stellt Edward Thorpe, Viscount Lyndhurst, Georgina zur Rede: Sie hat seinem Bruder zur Flucht verholfen und soll ihm nun dessen Aufenthaltsort preisgeben. Die Schöne stellt eine Bedingung: Das Versteck zeigt sie ihm nur persönlich! Auf der Reise kommen sie sich näher, und Edward versinkt in einem Strudel des Verlangens. Aber kann er Georgina vertrauen - oder verfolgt sie einen finsteren Plan?
<p>Bronwyn Scott ist der Künstlername von Nikki Poppen. Sie lebt an der Pazifikküste im Nordwesten der USA, wo sie Kommunikationstrainerin an einem kleinen College ist. Sie spielt gern Klavier und verbringt viel Zeit mit ihren drei Kindern. Kochen und waschen gehören absolut nicht zu ihren Leidenschaften, darum überlässt sie den Haushalt am liebsten ihrem Ehemann, der früh morgens und spät abends am College unterrichtet, sodass er tagsüber als Hausmann glänzen kann. <br/><br/>Nikkis ganzes Leben steht im Zeichen des Schreibens. Schon in der vierten Klasse nahm sie an Nachwuchsautoren-Konferenzen der Schule teil und ist immer noch sehr stolz auf ihren ersten Roman, den sie in der sechsten Klasse fertigstellte - ein mittelalterliches Abenteuer, das ihre Mutter auf einer elektrischen Schreibmaschine für sie abtippte. Mittlerweile besucht sie RWA-Konferenzen und besitzt natürlich ihren eigenen Computer. Sie ist sehr an Geschichte interessiert, recherchiert gern, immer auf der Suche nach Stoff für neue Geschichten. Es macht ihr viel Spaß, sich mit anderen Autoren und LeserInnen über ihre Lieblingsbücher und den Prozess des Schreibens auszutauschen.</p>
1. KAPITEL
Anfang Februar 1835
Damit hatte Crispin Ramsden nicht gerechnet. Noch eben war er in ruhigem Trab den unbefestigten Weg hinuntergeritten, der nach Dursley Park führte, und hatte den Anblick der Landschaft genossen, die er mehr als drei Jahre nicht gesehen hatte. Und von einem Moment auf den anderen lag er flach auf dem Rücken, nachdem sein Hengst ihn völlig überraschend abgeworfen hatte. Noch immer schlug das verschreckte Tier wild mit den Hufen um sich.
Sich das Gesäß haltend, das den Hauptstoß abbekommen hatte, richtete sich Crispin auf. Nach dem Verursacher des Unfalls musste er nicht lange suchen. Es war ein großer, schlanker junger Mann mit einem prachtvollen kastanienbraunen Jagdpferd, das mindestens ein Meter sechzig an Höhe maß. Trotz seiner Schmerzen entgingen Crispin solche Details nicht. Der Bursche stand mitten auf dem Weg, und es gelang ihm tatsächlich, den nervösen Hengst zu beruhigen.
„Sonderbar“, murmelte Crispin, der nun wieder auf den Füßen stand. Bis jetzt waren ihm nur wenige Leute begegnet, die in der Lage waren, Sheikh zu bändigen.
„Das könnte ich auch von Ihnen sagen.“ Der Jüngling drehte sich zu ihm um und stemmte die Hände in die Hüften.
Crispin erkannte seinen Irrtum. Es war kein junger Mann, sondern ganz eindeutig eine Frau. Eine Frau in Reitbreeches, die ihre langen, schlanken Beine vorteilhaft betonten und nichts von den femininen Kurven verbargen. Ihre Brüste hoben und senkten sich aufreizend unter einem gekürzten Männerhemd. Zum Schutz vor der Kälte trug sie lediglich einen warmen Umhang, der mit einer Schnalle am Kragen befestigt war. „Sonderbar? Das kann ich schon sein.“ Er ging langsam auf Sheikh zu und bemühte sich, nicht zu humpeln oder vor Schmerz zusammenzuzucken. Diese Frau schien nicht viel Verständnis für Schwäche zu haben, sonst hätte sie zuerst nach ihm gesehen und sich erst danach um das Pferd gekümmert. Er streichelte Sheikhs zitternde Flanke.
Jetzt sah er auch den langen schwarzen Zopf der Frau. Es war in der Tat verwunderlich, dass er sie für einen jungen Mann gehalten hatte.
Sie warf ihm einen strengen Blick zu. Ihre Augen hatten die Farbe von Sommergras – ein tiefes, lebendiges Grün. „Ich meinte, dass es mir ein Rätsel ist, weshalb Sie meine Rufe nicht gehört haben, als ich in den Weg einbog. Ich habe zwei Mal gerufen, um Sie zu warnen. Sie hatten genug Zeit, zur Seite zu reiten. Wo waren Sie bloß mit Ihren Gedanken?“, fragte sie vorwurfsvoll.
Er hatte daran gedacht, wie schön es werden würde, nach Hause zu kommen und seinen Bruder Peyton, dessen drei Jahre alte Zwillinge und das Baby zu sehen, das vor einem Monat zur Welt gekommen war. Er hatte darüber nachgedacht, ob ihn das Erbe dazu veranlassen würde, in die hügelige Landschaft von Cotswolds zurückzukehren.
Abgelenkt durch die Umgebung, war er vermutlich nicht aufmerksam gewesen. Dennoch schätzte Crispin es nicht, in solcher Weise getadelt zu werden, und schon gar nicht von einem schwarzhaarigen Zankteufel in Männerkleidern kaum eine Meile von seinem Zuhause entfernt.
Crispin kreuzte die Arme vor der Brust und schaute sie streitlustig an. „Die Frage sollte wohl besser lauten, wo Sie mit Ihren Gedanken waren. Immerhin galoppieren Sie hier in höchstem Tempo aus dem Nichts auf eine Straße. Falls Sie es nicht bemerkt haben sollten, dies ist ein öffentlicher Weg. Es hätten sich Menschen und jede Art von Fuhrwerk darauf befinden können, und Sie wären direkt in sie hineingeprescht.“
„Wie können Sie es wagen, meine Fähigkeiten als Reiterin infrage zu stellen?“, empörte sie sich und trat kühn einen Schritt auf ihn zu, sodass ihre staubigen Reitstiefel seine Schuhspitzen berührten. Es war schwer zu sagen, wessen Schuhe schmutziger waren. „Sie haben kein Recht, ein Urteil über meine Fähigkeiten zu fällen, während Sie sich zerstreut wie eine alte Großmutter verhalten. Das hätte für Ihr schönes Tier schlecht ausgehen können.“
Sie standen nicht nur Schuhspitze an Schuhspitze, sie standen auch beinahe auf Augenhöhe, denn sie war nur um wenige Zentimeter kleiner als er. Crispin gefiel es, dass sie groß war. Da er selbst ein hochgewachsener Mann war, hatte er stets eine Vorliebe für Frauen gehabt, die nicht klein waren. Beim Tanzen – wenn er schon dazu genötigt wurde – erwies es sich als vorteilhaft, vor allem aber bei Vergnügungen im Bett.
Er hätte wenigstens so tun sollen, als ob ihre Standpauke ihn interessierte, aber es war verflucht schwer, sich darauf zu konzentrieren, da ihm ganz andere Gedanken in den Sinn kamen. Wer konnte es ihm verdenken? Vor Empörung hoben sich ihre Brüste, und ihre grasgrünen Augen funkelten in leidenschaftlicher Entrüstung. Es lag nahe, sich vorzustellen, wie diese Augen von einer anderen Art von Leidenschaft zum Funkeln gebracht wurden, die nichts mit Pferden zu tun hatte und viel mit diesen langen Beinen, die sich ekstatisch im Liebesakt um ihn schlangen, und mit ihren tintenschwarzen Locken, die sich wie ein Fächer auf einem Kissen ausbreiteten.
Die Vorstellung hatte ihn schon gründlich erregt, als er sie Luft holen hörte und sie ihre Schimpftirade unterbrach. „Wo sind Sie denn jetzt schon wieder mit Ihren Gedanken?“ Offenkundig hatte sie gemerkt, dass er ihr gar nicht zuhörte.
„Hier.“ Crispin handelte rasch. Ihre Nähe machte es ihm leicht, die Hände hinter ihren Nacken gleiten zu lassen und sie an sich zu ziehen. Mit einem verführerischen und provokanten Kuss eroberte er ihre Lippen.
Sie schien der Herausforderung mehr als gewachsen und erwiderte den Kuss mit einer Wildheit, die er nicht erwartet hatte. Schließlich trat sie, ein wissendes Lächeln auf den Lippen, einen Schritt zurück. „Nun, ich nehme an, für kleine Wunder können wir alle dankbar sein.“
„Die da wären?“ Crispin lächelte verwegen. Frauen waren normalerweise von seinen Küssen beeindruckt. Er trat einen Schritt vor, um mehr zu verlangen.
Sie wich zurück in Richtung ihres Pferdes. „Wenigstens küssen Sie besser, als Sie reiten.“
Kleine Wunder, in der Tat! Crispin ärgerte sich noch immer über die Begegnung, als er Dursley Park erreichte. Sie hatte seinen Stolz verletzt und war dann fortgeritten, ohne sich noch einmal umzudrehen. Natürlich konnte sie nicht wissen, wie wichtig ihm seine Reitkünste waren. Er ritt besser als jeder, den er kannte. Und zu seinen Freunden zählten viele ausgezeichnete Reiter.
Er wollte nichts lieber, als diese Hexe finden und ihr beweisen, wie sehr sie sich irrte. Zugleich war er noch immer erregt von ihrem Kuss. Er versuchte, auf andere Gedanken zu kommen, bevor er von Sheikhs Rücken absaß und einem Stallknecht, der angelaufen kam, die Zügel zuwarf. Er erklomm die breiten Stufen zum Portal und schaute sich um, als er den Treppenabsatz erreicht hatte. Es sah hier noch immer so aus, wie er es in Erinnerung gehabt hatte: Die Hecken, Obstbäume und Sträucher waren sorgfältig gestutzt und die zahllosen Rosenstöcke fachkundig mit Torf und Kompost vor Frost geschützt. Wie auf Kommando verharrte die Pflanzenwelt im Winterschlaf, um Kräfte für den Frühling zu sammeln. Er schmunzelte. Selbst in der kalten Jahreszeit gehorchte die Natur Peytons Willen. Dursley Park trug ganz deutlich die Handschrift seines älteren Bruders: Alles war wohlgeordnet und friedlich.
Es lag Trost in dem Wissen, dass ein solcher Ort inmitten einer chaotischen Welt existierte. Aber dieser Trost hatte auch einen Preis, den er nur zu gut kannte: Langeweile. Ebenso wie er sich jetzt an der Behaglichkeit von Dursley erfreute, würde er sich nach zwei oder drei Monaten danach verzehren, von hier fortzukommen.
Auf sein Klopfen hin öffnete der Butler, der ihn sofort hineingeleitete und loseilte, um seinen Herrn zu informieren. Es war vier Uhr nachmittags. Wie Crispin vermutet hatte, kam sein Bruder mit dem Butler auf den Fersen aus dem Arbeitszimmer. Mit wenigen langen Schritten durchmaß Peyton das Vestibül und schloss ihn fest in die Arme.
Das war neu.
Er konnte sich nicht daran erinnern, wann Peyton ihn das letzte Mal richtig umarmt hatte.
„Crispin!“, sagte Peyton schließlich, ließ ihn widerwillig los und trat einen Schritt zurück, um ihn anzusehen. „Warum hast du deinen Besuch nicht angekündigt?“
„Bis kurz vor meiner Ankunft hier wusste ich nicht, ob ich tatsächlich kommen würde“, antwortete er wahrheitsgemäß. In den letzten drei Jahren hatte er so oft mit dem Gedanken gespielt, heimzukehren. Er hatte sogar in ein paar Briefen seine Rückkehr erwähnt, doch das Vorhaben nie in die Tat umgesetzt. Immer war etwas dazwischengekommen. Stets hatte ein neues Abenteuer seine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, und er hatte den Plan zurückzukehren fallen gelassen. Schließlich hatte er beschlossen, nichts mehr anzukündigen, um niemanden zu enttäuschen.
Peyton nickte verständnisvoll. „Das macht nichts. Hauptsache, du bist jetzt hier. Tessa wird sich freuen, dich zu sehen, und du musst unbedingt die Jungen kennenlernen.“
Mit einer Ungezwungenheit, die Crispin neu vorkam, führte sein Bruder ihn in das Kinderzimmer im dritten Stock, aus dem schon von Weitem fröhliches Lärmen zu vernehmen war.
Auf einem geflochtenen Läufer rangen eineiige Zwillinge miteinander und stießen aufgeregte Schreie aus. Nicht weit von ihnen entfernt saß Tessa in einem Schaukelstuhl mit einem Bündel in den Armen, das in eine blaue Decke...
Erscheint lt. Verlag | 12.10.2024 |
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Reihe/Serie | Historical Exklusiv |
Übersetzer | Mira Bongard |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
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ISBN-10 | 3-7515-2714-1 / 3751527141 |
ISBN-13 | 978-3-7515-2714-9 / 9783751527149 |
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