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Schicksalstage auf Stonecliffe (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2688-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schicksalstage auf Stonecliffe - Candace Camp
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Voller Angst ergreift die junge Witwe Noelle die Flucht. Carlisle Thorne, der Ziehbruder ihres verstorbenen Mannes, will ihr ihren kleinen Sohn wegnehmen! Fünf lange Jahre verbirgt sie sich vor diesem mächtigen, strengen Mann. Als er sie schließlich findet, stellt Noelle fest, dass Carlisle nur die besten Absichten hatte - denn ihr Sohn ist in Gefahr! Gemeinsam setzen sie alles daran, den Kleinen zu beschützen, und kommen einander dabei immer näher. In Noelle erwachen Gefühle, die sie schon lange verloren geglaubt hatte: Vertrauen, Begehren - sogar Liebe? Doch noch bevor sie Herrin über ihr Gefühlschaos werden kann, geschieht etwas Schreckliches ...



<p>Ihren ersten Roman hat Candace Camp noch als Studentin geschrieben. Damals hat sie zwei Dinge gelernt: Erstens, dass sie auch dann noch schreiben kann, wenn sie eigentlich lernen sollte, und zweitens, dass das Jurastudium ihr nicht liegt. So hat sie ihren Traumberuf als Autorin ergriffen und mittlerweile über siebzig Romane verfasst. Candace lebt mit ihrem Mann in Austin, Texas.</p>

1. KAPITEL


Fünf Jahre später

„Ich habe sie gefunden, Sir.“

Bei den Worten seines Angestellten richtete sich Carlisle Thorne in seinem Stuhl auf. Als der Butler angekündigt hatte, dass Diggs hier war, hatte Carlisle nichts anderes erwartet als einen routinemäßigen Bericht über die Erfolglosigkeit der Suche, auf die er den Mann schon vor Jahren geschickt hatte. Carlisles Pulsschlag beschleunigte sich, aber er unterdrückte die Hoffnung, die in ihm aufstieg. Immerhin hatte Diggs die Frau schon einmal aufgespürt, und dann war sie ihm wieder entwischt. „Wo?“

Diggs’ sonst so mürrisches Gesicht verzog sich zu einem seltenen Lächeln. „Hier in London, Sir.“

Carlisle stand auf. „Sind Sie sicher?“

„So sicher, wie ich nur sein kann. Ihr Haar ist jetzt braun, und sie scheint dünner als früher zu sein, aber ich habe sie selbst gesehen. Es ist schwer, diese Augen zu verwechseln, Sir.“

„Ja.“ Diese Augen – groß und von einem unverwechselbaren, leuchtenden Blau, außerordentlich schön. Das war das Erste gewesen, was ihm an ihr aufgefallen war … bevor sein Blick auf ihren unverhohlen zur Schau gestellten Schmuck gefallen und ihm bewusst geworden war, dass sie keineswegs Trauerkleidung trug.

„Und sie hatte einen Jungen bei sich, Sir, genau im richtigen Alter.“

„Gott sei Dank“, murmelte Carlisle. Das war schon immer seine heimliche Befürchtung gewesen, dass Noelle irgendwann ihrer Mutterrolle überdrüssig geworden wäre und Adams Sohn einfach irgendwo zurückgelassen hätte. „Nun … es scheint, als hätte sie endlich einen Fehler gemacht.“

„Ja, Sir. Ich schätze, sie ist zu selbstbewusst geworden. Sie dachte, Sie hätten aufgehört, nach ihr zu suchen.“

Auf dem Stuhl gegenüber von Carlisle schnaubte Nathan Dunbridge. „Dann kennt sie dich offensichtlich nicht, Carlisle.“

„Stimmt, Sir.“ Diggs nickte Carlisles Freund zu und verzog erstaunlicherweise das Gesicht zu einem breiten Grinsen. Nathan hatte diese Wirkung auf Menschen. Wieder ernst, wandte sich Diggs erneut an Carlisle. „Sie arbeitet in einem Hutmacherladen. Madame Bissonet’s. Ein beliebter Laden, so wie es aussieht. Ich habe den Hintergrund der Besitzerin überprüft; es ist dieselbe Person, für die sie in Paris gearbeitet hat. Bevor …“

Bevor diese ganze verrückte Verfolgungsjagd begonnen hatte. Bevor Adam gestorben war. Carlisle schob diesen Gedanken rasch beiseite. „Haben Sie herausgefunden, wo sie wohnt?“

„Ja, Sir.“ Diggs nickte und wurde ein wenig rot. Das war der Punkt gewesen, an dem sie vor zwei Jahren einen Fehler gemacht und sie verloren hatten. „Ich bin ihr auch zu ihrem Haus gefolgt. An beiden Orten wird es leicht sein, sie zu erwischen. Beide Gebäude haben keine Hintertüren. Ich kann ihr heute Abend noch einmal nach Hause folgen, einen Mann mitnehmen und sie zu Ihnen bringen.“

„Nein. Ich will nicht, dass der Junge Angst bekommt. Es ist besser, wenn ich zu ihr gehe. Ich werde sie morgen früh im Laden aufsuchen, und Sie begleiten mich. Dort wird sie eher zur Vernunft kommen und nicht so leicht eine Szene machen. Heften Sie sich weiterhin an ihre Fersen, aber seien Sie um Himmels willen vorsichtig. Sie ist gerissen, sie könnte es merken. Auf gar keinen Fall darf sie uns noch einmal entkommen.“

Sie verabredeten Zeit und Ort, und Diggs ging. Carlisle blickte zu seinem Freund hinüber, der ihre Unterhaltung mit großem Interesse verfolgt hatte.

„Sieht so aus, als hättest du sie endlich im Netz“, sagte Nathan fröhlich. „Wie lange ist es jetzt her? Vier Jahre? Die Angelegenheit hat dir jede Menge graue Haare beschert, wenn ich dich so betrachte.“

„Fünf. Ich war noch keine dreißig, als das alles anfing. Und ich würde sagen, dass mein Haar zu mir als respektablem Gentleman passt, und die Farbe als ein stattliches Silber beschreiben. Salz und Pfeffer, wenn man ganz langweilig sein will.“

„Dann bleib lieber bei Silber.“

„Ich werde auch erst dann Ruhe geben, wenn Adams Sohn wieder in Stonecliffe ist.“ Carlisles Gesichtsausdruck wurde grimmig. „Dieser verfluchten Frau ist es jahrelang gelungen, mich an der Nase herumzuführen, sie ist mir und meinen Männern immer wieder durch die Lappen gegangen. Ich habe sie unterschätzt – diesen Fehler werde ich nicht noch einmal machen.“ Er seufzte und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. „Einer der unzähligen Fehler, die ich gemacht habe. Ich habe es von Anfang an vermasselt.“

„Verständlich. Adam war gerade gestorben, du warst voller Trauer.“

„Ja.“ Thorne ließ den Kopf gegen die Lehne des hohen Stuhls sinken und schloss die Augen, als er sich erinnerte. „Ich trauerte um Adam, bedauerte bitterlich … ach, alles, von Anfang an. Warum habe ich damals gesagt, er sei jetzt ein Mann und müsse seine eigenen Erfahrungen machen? Aus seinen Fehltritten lernen? Ich hätte sofort nach Oxford reisen sollen, als er schrieb, dass er sie heiraten würde. Ich hätte ihn zur Einsicht bringen können. Stattdessen habe ich nur einen Brief geschrieben.“

„Du konntest nicht wissen, dass Adam es wirklich ernst meinte. Er war immer schnell Feuer und Flamme, um dann genau so rasch wieder zu erkalten und sich einer neuen Leidenschaft zuzuwenden. Wie hättest du auch nur ahnen können, dass er sich in den Kopf gesetzt hatte, mit ihr nach Paris durchzubrennen? So schwer es für dich zu akzeptieren ist, du bist weder allwissend noch allmächtig.“

„Ich hätte mir denken können, dass er so etwas tun würde. Er war so verdammt impulsiv, noch jung und leicht zu verführen. Wenn ich nach Oxford gefahren wäre und sie gesehen hätte, wäre mir klar geworden, was für eine Gefahr sie für ihn darstellte. Sobald sie in Paris die Tür geöffnet hatte, verstand ich, warum Adam ihr verfallen war. Er liebte die Schönheit über alles. Der Junge hatte keine Chance.“ Carlisle seufzte. „Ich hätte mit ihm sprechen sollen, ganz in Ruhe. Ich hätte versuchen sollen, ihn davon zu überzeugen, eine angemessene Zeit zu warten, dann hätte diese Frau sich womöglich auf die Suche nach einer lukrativeren Beute gemacht. Aber ich hatte in der Stadt zu tun, und ich war … nun, ich war es leid, mich immer kümmern zu müssen, nehme ich an.“

„Was absolut verständlich ist. Es war schließlich nicht deine Aufgabe, sondern die des Earls.“

Carlisle zuckte mit den Schultern. „Ich habe mich selbst in diese Lage gebracht. Aber ich hätte mir keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen können, um zu entscheiden, Earl und Adam die Sache allein regeln zu lassen.“ Er blickte kurz zu Boden und rückte seine Manschetten zurecht. „Und dann … habe ich den Earl schließlich dazu überreden können, sich mit Adam zu versöhnen, nur damit Adam starb, bevor er oder ich ihm überhaupt schreiben konnten.“ Carlisle schüttelte den Kopf. „Danach habe ich nicht mehr klar denken können. Und als ich sie dort stehen sah, ohne eine Spur von Trauer, angetan mit ihren Juwelen – sie hatte ihren gesamten Schmuck auf dem Bett ausgebreitet, wohl um sich daran zu ergötzen –, habe ich vor Wut rotgesehen.“

„Natürlich hast du das.“

„Alles, woran ich denken konnte, war, ihr Adams Baby wegzunehmen und es zur Countess zu bringen. Aber es war dumm von mir, ihr den Geldbeutel vor die Füße zu werfen. Es war eine alberne, dramatische Geste. Ich hatte keine Ahnung, wie verschlagen sie ist. Ich dachte, sie würde die Chance ergreifen, zu Geld zu kommen und von einem Kind befreit zu werden, um sich ein neues Opfer suchen zu können. Stattdessen war sie am nächsten Tag mitsamt Kind und Geld verschwunden.“

„Merkwürdig. Warum hat sie dein Angebot nicht einfach abgelehnt? Oder Geld für den Unterhalt des Kindes gefordert? Wie heißt es noch?“

„Gilbert, laut der Geburtsurkunde. Sie nannte ihn Gil – klingt wie ein Stallbursche.“

„Also – wenn sie Gilbert behalten wollte, warum hat sie dann nicht um Hilfe gebeten? Oder wollte nicht nach Stonecliffe umsiedeln, um ihn dort aufzuziehen?“

„Ich weiß es nicht.“ Carlisle seufzte. „Ich habe mich das schon Tausende Male gefragt. Zuerst nahm ich an, es wäre ein Trick, um mir mehr Geld aus den Taschen zu ziehen. Ich dachte, ich würde einen Brief von ihr erhalten, in dem sie mir andere Bedingungen vorschlägt. Als nichts passierte, dachte ich, sie würde vor Gericht gehen in der Hoffnung, man würde sie zum Vormund des Jungen ernennen und nicht den Earl. Ich hätte ihr sagen können, dass das lächerlich ist, aber wahrscheinlich hätte sie es trotzdem probiert. Spätestens als Drewsbury starb, ging ich davon aus, dass sie als Mutter des neuen Earls auf der Bildfläche erscheinen und sich im Londoner Haus der Familie niederlassen würde.“

„Vielleicht wusste sie damals nicht, dass er gestorben ist“, meinte Nathan. „Vielleicht hat sie es erst jetzt herausgefunden und ist deshalb nach London gekommen.“

„Das denke ich. Aber warum ist sie dann nicht zu mir gekommen und hat sich gemeldet?“

„Ich nehme an, sie will dir aus dem Weg gehen.“

Carlisle lachte freudlos. „Das würde ich auch sagen, denn sie ist mir jetzt schon acht Mal entwischt. Aber warum wendet sie sich nicht an die Countess? Niemand könnte freundlicher sein als Lady Drewsbury. Oder an den Anwalt des Earls?“

„Ich habe keine Ahnung. Vielleicht gefällt ihr das Aussehen des Mannes nicht.“ Nathan zuckte mit den Schultern.

„Das ist ein lächerlicher Grund, nicht mit einem Anwalt zu sprechen.“ Carlisle schnaubte verächtlich. „Niemand,...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2024
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Übersetzer Carlotta Jakob
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Gold Extra • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-2688-9 / 3751526889
ISBN-13 978-3-7515-2688-3 / 9783751526883
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