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Der Lupenschreiber (eBook)

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2024 | 1. Auflage
8 Seiten
EDITION digital (Verlag)
978-3-68912-055-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Lupenschreiber -  Friedrich Wolf
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Die bewegende Erzählung schildert das Schicksal eines außergewöhnlichen Mannes im Straflager Camp du Vernet während des Zweiten Weltkriegs. Esteban, ein spanischer Uhrmacher, setzt seine einzigartigen Fähigkeiten ein, um Botschaften von unschätzbarem Wert an die Außenwelt zu senden. Mit seiner winzigen Schrift, die in Mantelknöpfe passt, spielt er eine entscheidende Rolle im Kampf gegen das Vergessen. Diese fesselnde Geschichte, basierend auf wahren Ereignissen, ist ein kraftvolles Zeugnis von Mut, Hoffnung und Menschlichkeit in dunkelster Zeit. Lassen Sie sich von der stillen Stärke eines Mannes inspirieren, der für seine Mitmenschen alles opfert.

Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; ? 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte. Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden. Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt. Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort. Staatliche Auszeichnungen 1943: Orden Roter Stern 1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock 1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.

Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte. Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden. Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt. Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort. Staatliche Auszeichnungen 1943: Orden Roter Stern 1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock 1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.

Es war eine harte Zeit für uns politische Häftlinge, als Hitler am 10. Mai vorrückte, bald die Gironde erreichte und Pétain sich gleichschaltete. In dem allgemeinen Chaos gelangte jedoch noch eine frühere Anweisung an den Lagerkommandanten, dass etwa dreihundert Spanier Pässe und Visa nach der zentralamerikanischen Republik Santo Domingo hätten und mit dem letzten freien Schiff von Bordeaux abfahren könnten. Zu diesen Glücklichen gehörte auch Esteban, der 'Lupenschreiber'. Esteban war von Beruf Uhrmacher. Der Himmel weiß, woher er all die winzigen Pinzetten, Schraubenzieher und Feilen hier aufgetrieben hatte, auch sein Vergrößerungsglas, das er sich bei der Arbeit ins Auge klemmte. Er arbeitete als Uhrmacher für uns Gefangene, vor allem auch für die Sergeanten und Offiziere des Kommandos. Als er nun auf der Liste der Glücklichen stand, die den Stacheldraht hinter sich lassen konnten, und alle Kameraden beglückwünschend ihm 'Ole! Ole!' zuriefen, da lächelte er selig. Doch am Abend hörten wir, dass Esteban nicht fahren würde, dass ein anderer Spanier seinen Fahrschein erhalte. War Esteban erkrankt? Aber aus diesem Lager würde jeder in jeder Minute mit einundvierzig Grad Fieber abreisen. Nun verhielt es sich mit Esteban, dem 'Lupenschreiber', folgendermaßen: Er hatte die Fähigkeit, mit Hilfe seiner Lupe und eines geschliffenen, überaus spitzen Stichels Briefe und Nachrichten in so kleiner, geradezu mikroskopischer Form zu schreiben, dass ein Bericht, der sonst zehn bis fünfzehn Seiten einnahm, in Estebans winziger Schrift auf ein Blättchen ging, das man in einen hohlen Mantelknopf stecken und so - trotz schärfster Körpervisitation - nach außen befördern konnte. Es war nun von größter Bedeutung, dass Nachrichten über die Zustände in unserem Lager und die Namen der Inhaftierten hinaus in die Welt gingen. Wer aber sollte jetzt als Lupenschreiber arbeiten, wenn Esteban nicht mehr bei uns war? Niemand von uns besaß solche Fähigkeiten. Esteban machte uns dies in wenigen Worten klar, während die Kameraden neben ihm ihre Rucksäcke packten. 'Und wenn Franco deine Auslieferung verlangt?'

Erscheint lt. Verlag 1.8.2024
Verlagsort Pinnow
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Camp du Vernet • Flucht • Freiheit • Geheimnachrichten • Hoffnung • Interbrigaden • Internierung • Kriegserzählung • Menschlichkeit • Mikroschrift • Mut • Opferbereitschaft • Solidarität • Spanien • Stacheldraht • Straflager • Überlebenswille • Uhrmacher • Widerstand • Zweiter Weltkrieg
ISBN-10 3-68912-055-1 / 3689120551
ISBN-13 978-3-68912-055-9 / 9783689120559
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