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Historical Exklusiv Band 119 (eBook)

Wilde Wikinger
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2711-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Exklusiv Band 119 - Michelle Styles, Joanna Fulford
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WAS EIN WIKINGER BEGEHRT von MICHELLE STYLES

Mit letzter Kraft rettet sich Wikinger Valdar an den Strand von Northumbria. Ausgerechnet dorthin, wo der Befehl gilt, alle Nordmänner zu töten! Doch ohne zu fragen, wer er ist, pflegt die schöne Lady Alwynn ihn gesund. Und gegen jede Vernunft erwacht bald heiße Leidenschaft zwischen ihnen ...

DIE SINNLICHE SKLAVIN DES WIKINGERS von JOANNA FULFORD

Als der starke Wikinger Wulfrum sie auf seinem Raubzug an sich reißt, fürchtet die schöne Angelsächsin Elgiva um ihr Leben. Doch stattdessen küsst Wulfrum sie so leidenschaftlich, dass es ihr den Atem verschlägt. Und obwohl sie ihn hassen sollte, begehrt sie ihren Feind bald insgeheim mit einer alles verzehrenden Glut ...



Obwohl Michelle Styles in der Nähe von San Francisco geboren und aufgewachsen ist, lebt sie derzeit mit ihrem Ehemann, drei Kindern, zwei Hunden, zwei Katzen, Enten, Hühnern und Bienenvölkern unweit des römischen Hadrianswalls im Norden Englands. Als begeisterte Leserin war sie schon immer an Geschichte interessiert, darum kann sie sich am besten bei einem historischen Liebesroman entspannen. Besonderes Interesse hat sie an der Lebensweise der einfachen Leute in der Antike. Im Laufe ihrer Recherchen lernte sie auch, zu kochen wie die alten Römer und mit einer Spindel umzugehen. Wenn sie nicht gerade ihren Leidenschaften, dem Schreiben, Lesen oder historischen Recherchen nachgeht, pflegt sie ihren ein wenig verwucherten Garten oder macht Handarbeiten.

1. KAPITEL


Juni 795 – vor der Küste Northumbrias

Seine Chance, lebend zurück nach Sand in Raumerike zu kommen, hing an einem seidenen Faden. Zu diesem Schluss kam Valdar Nerison nach reiflicher Überlegung, während er das Ruder durch die stürmische See zog. Er würde seine Neffen nie wieder sehen, nie mehr unter dem Dachbalken seines Hauses sitzen, nie mehr die süße Luft der Heimat atmen. Tief in seinem Herzen war ihm das klar. Er hatte es schon gewusst, als die Meuterer vor fünf Nächten zugeschlagen hatten. Sie hatten seine Freunde getötet, darunter den Chef der Félag, einer Gruppe von Männern, mit denen er unterwegs gewesen war, um Handel zu treiben.

Girmir, der Anführer der Meuterei, würde Valdars Kopf wollen, bevor das Boot die Küste Raumerikes erreichte, höchstwahrscheinlich, sobald die vertraute Silhouette der Häuser in Sicht kam. Momentan brauchten die Meuterer ihn noch lebend, um das Schiff mithilfe des Sonnensteins zu navigieren. Girmir hatte Valdar versichert, wie wertvoll er für sie war. Aber der neue Anführer machte den Fehler zu glauben, dass Valdar sich darauf verließ.

Stattdessen kreisten seine Gedanken allein um die Frage des Zeitpunkts seiner Flucht. Wann konnte er einen Versuch wagen? Die Meuterer bewachten ihn scharf und hatten ihm alle Waffen abgenommen.

Valdar beugte sich tief über sein Ruder, während der Regen und die Wellen gegen seinen Körper peitschten, und versuchte den richtigen Moment abzupassen. Aber er musste einen Plan nach dem anderen als nicht machbar verwerfen. Mit jedem Tag wurde deutlicher, dass die Männer Girmir glaubten, was er ihnen versprach, wenn sie ihm folgten: mehr Gold und Sklaven, als sie sich in ihren kühnsten Träumen ausmalen konnten.

Als der Sturm stärker wurde, begann Girmir, etwas von einem Opfer für den Sturmgott Ran vor sich hinzumurmeln. Einem Menschenopfer.

„Besser einer stirbt als das ganze Schiff“, verkündete er. Valdar gefror das Blut in den Adern.

Da erhellte ein Blitz den Himmel und als er nach links blickte, entdeckte er einen Schatten am Horizont. In einiger Entfernung hatte sich für einen kurzen Moment eine Küste abgezeichnet. Das erste Mal seit der Meuterei erfüllte ihn ein Funken Hoffnung. In einem Sommer vor langer Zeit hatten er und sein Bruder Schwimmen gelernt. Auch wenn das Jahre her war, war er sich sicher, dass er sich noch an die Bewegungen erinnerte. Zumindest bestand die Chance, dass sein Körper noch wusste, was er tun musste.

„Der Sturm wird stärker. Ran und Thor sind schrecklich wütend“, rief er Girmir zu, als ein weiterer Schlag von Thors Amboss vom Himmel hallte. „Wenn du wirklich ein Opfer bringen willst, dann tu es, bevor das ganze Boot unter Wasser steht.“

„Willst du mich als Anführer herausfordern?“ Girmir trat zu ihm und setzte ein Messer an Valdars Hals. „Du weißt, was mit Horik dem Jüngeren geschehen ist, als ich mit ihm gekämpft habe. Und mit Sirgurd.“

„Es ist jetzt dein Schiff, Girmir, aber ich habe das Recht auf eine Meinung.“ Valdar hörte auf zu rudern. Er starrte den Meuterer an, der nachts angegriffen und Horik getötet hatte, bevor der zu seinem Schwert greifen konnte. Dann hatte er Sigurd gezwungen zu kämpfen, obwohl er ganz klar vom Fieber geschüttelt wurde. „Es wird schwierig werden, in dem Sturm zu fahren. Wir sollten das Schiff zum Ufer lenken.“

„Das Einzige, was die Götter bei diesem Wetter beruhigen kann, ist ein Leben. Das weiß ich von früheren Fahrten.“ Girmir nickte in die Richtung, wo das jüngste Mannschaftsmitglied neben seinem Ruder kauerte. „Es wäre eine noble Sache, sein Leben für das Leben seiner Kameraden zu geben. Jemand sollte sich freiwillig melden.“

Im Boot wurde es still. Alle Männer hörten auf zu rudern.

„Ich?“, fragte Valdar, während der Wind um sie herum heulte.

Girmirs Gesichtsausdruck wirkte, als tue es ihm leid.

„Wir brauchen dich und deine Navigationskunst, Valdar Ohne-Schwert. Ich habe mein Wort gegeben. Du wirst Raumerike wiedersehen.“

„Wenn es eine solch noble Sache ist, sollte das Los entscheiden“, schlug Valdar vor, während er die Anspielung auf seine Waffenlosigkeit ignorierte und seine Falle auslegte. Er war sich sicher: Girmir würde ihn töten, sobald die Klippen von Raumerike zu sehen waren. Vielleicht früher, wenn es ihm passte. Einmal Eidbrecher, immer Eidbrecher. „Lass die Götter entscheiden … es sei denn, du fürchtest ihre Entscheidung.“

Selbst Girmirs loyale Gefolgsleute murmelten ihre Zustimmung. Girmirs Blicke schossen auf der Suche nach Unterstützern nach rechts und links, aber sie fanden keine.

„Wer soll die Entscheidung treffen?“, drängte Valdar, als erneut ein Blitzschlag den Himmel zerriss und die durchnässten und erschöpften Gesichter erhellte. „Womit wird Ran wohl mehr zufrieden sein – mit deiner Wahl oder seiner?“

Girmir erbleichte leicht und erkannte zu spät, dass er in eine Falle gegangen war.

„Ich werde mich nach der Entscheidung der Götter richten.“

„Du hast doch nichts dagegen, dass ich die Spielsteine halte“, sagte einer der Männer.

Girmir schüttelte den Kopf.

„Nur zu. Und Valdar Ohne-Schwert kann sie vorbereiten. Ich werde mir nicht vorwerfen lassen, die Götter zu betrügen.“

Valdar holte einen Satz Tafl-Spielsteine aus seiner Truhe. Bevor er sie in einen kleinen Beutel legte, zeigte er allen den einen schwarzen Stein, der anders war als die anderen. Dann reichte er den Beutel dem Mann, der sich angeboten hatte.

Nachdem er tagelang passiv und gedemütigt verbracht hatte, fühlte es sich gut an, die Dinge in die Hand zu nehmen. Wie auch immer die Sache ausging, zumindest würde er seine Selbstachtung zurückgewinnen, bevor er starb. Schon zu lange lebte er mit diesem hungrigen Tier, das an ihm nagte und ihm sagte, er hätte Horiks Bitte nachgeben und in der Nacht der Meuterei noch mit ihm zusammensitzen und dann Wache halten sollen.

Oder er hätte aufwachen müssen, bevor Horik der Jüngere ermordet wurde und bevor man ihm sein eigenes Schwert abgenommen hatte. Vor allem hätte er entgegen seiner jahrelangen Gewohnheit seinem Instinkt folgen und sich einmischen sollen, bevor die Dinge außer Kontrolle gerieten.

Wenn dieses Boot unterging, wäre – außer dem Jüngsten, der fast noch ein Kind war – kein Mann an Bord, den er versuchen würde zu retten. Sie hatten Horiks Blut an den Händen. Sie alle hatten auf Girmirs Befehl hin ein Messer in Horiks Körper gestoßen, um ihre ewige Loyalität zu beweisen. Als Valdar dem leblosen Körper nur die Andeutung eines Stiches versetzt hatte, hatte sich Girmirs Gesicht verzogen und Valdar hatte gewusst, dass sein Schicksal besiegelt war.

„Du zuerst, Girmir, du bist der Anführer!“

Schweiß stand auf der Stirn des Mannes.

„Ha! Ein weißer Stein.“

Einer nach dem anderen zog seinen Stein. Der Junge erbleichte, als er sah, dass er einen Stein genommen hatte, der dunkler war als die anderen. Valdar legte seine Hand über die des Jungen.

„Öffne deine Hand und dreh den Stein um. Du denkst nur, dass er schwarz ist.“

Der Junge tat, was Valdar gesagt hatte.

„Der Stein glänzt auf dieser Seite weiß. Aber ich dachte …“

„Komisch.“

Während er den Beutel in seiner Hand wog, betrachtete Valdar die Klippen am Horizont. Er konnte es schaffen, wenn er schwamm. Sein Körper spannte sich in nervöser Vorfreude. Besser kämpfend zu sterben, als wie ein Schaf abgeschlachtet zu werden. Betrog er die Götter, indem er dem Jungen den schwarzen Stein aus der Hand genommen hatte? Vielleicht – aber sie hatten ihn auch vor fünf Tagen im Stich gelassen.

„Die Götter wollen heute meinen Kopf.“ Er hielt den rabenschwarzen Stein in die Höhe.

Er wartete ab, während die anderen Krieger sich einen Blick zuwarfen und murmelten. Der erleichterte Blick auf dem Gesicht des Jungen war die Sache wert.

Achselzuckend verkündete Girmir: „Die Götter haben entschieden. Deine Arme werden zusammengebunden, Nerison, aber Ran bevorzugt sein Opfer lebend. Daher werde ich dir nicht die Kehle durchschneiden, sondern dich ihm überlassen.“

Valdar schloss die Augen. Er hätte Girmirs sadistische Idee, seine Arme zusammenzubinden, voraussehen sollen. Seine Beine würden sehr stark sein müssen, wenn er seine Hände nicht befreien konnte. Aber er würde es bis zum Ufer schaffen.

„Wie du willst. Aber sei gewiss, dass es eines Tages eine Abrechnung geben wird. Die Götter werden diejenigen bestrafen, die ihren Eid brechen.“

Nachdem er ihm seinen Anteil der Einnahmen aus der Reise gegeben hatte, packte Girmir Valdar am Unterarm.

„Das Opfer wird die Götter besänftigen. Dein Schwert soll dir zurückgegeben werden. Du hast ehrenhaft gehandelt. Mögest du auch ehrenvoll sterben.“

Nachdem er sein Schwert an seiner Taille befestigt hatte, warf Valdar dem jungen Mann den Sonnenstein zu.

„Übernimm die Navigation. Nutze den Stein, wie ich es dir gezeigt habe.“

Girmirs Augen weiteten sich.

„Er kann navigieren?“

„Du solltest nicht noch einen zweiten Navigator verlieren, Girmir. Wie willst du sonst den Weg nach Hause finden?“

Die Ohren des Jungen färbten sich rosa.

„Ich habe dich immer bewundert, Valdar. Ich weiß, was du für mich getan hast.“

„Dann binde meine Hände mit dem Seil zusammen.“ Valdar ergriff die Hand des Jungen. „Willst du...

Erscheint lt. Verlag 20.7.2024
Reihe/Serie Historical Exklusiv
Übersetzer Valeria Große, Ralph Sander
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Exklusiv • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-2711-7 / 3751527117
ISBN-13 978-3-7515-2711-8 / 9783751527118
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