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John Quentin - Im Auftrag des Admirals (eBook)

Historischer Abenteuerroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
304 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4758-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Quentin - Im Auftrag des Admirals - Erwin Resch
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Verrat, Intrigen und wahre Helden - der Beginn einer neuen großen Seefahrersaga.

Im Jahr 1799: Für John Quentin beginnt ein abenteuerliches Leben, als er den Dienst bei der britischen Marine antritt. Im Kampf gegen Napoleon gewinnt er die Gunst des berühmten Admirals Nelson. Nelson erkennt das Talent des Jungen und schickt ihn als Spion hinter die feindlichen Linien. Falls er erfolgreich zurückkehrt, winkt ihm ein eigenes Kommando. Die Mission ist jedoch äußerst riskant, und Quentin muss auf eine ganz besondere List zurückgreifen ...

Die spannende Seefahrerreihe um den jungen John Quentin für alle Fans von Frank Adam, Patrick O'Brian, C.S. Forester und Sean Thomas Russell.

Band 1: John Quentin - Im Auftrag des Admirals
Band 2: John Quentin - Kampf um Malta
Band 3: John Quentin - Im Auge des Sturms

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.




<p>Erwin Resch las im Alter von sechzehn Jahren seinen ersten Hornblower-Roman. Seitdem hat ihn die Faszination für die Seefahrt und ihre Geschichte nicht mehr losgelassen. Erwin Resch segelt selbst auf Traditionsschiffen und organisiert regelmäßig Segelregatten. Das Schreiben war für ihn zunächst ein Hobby, bis die Geschichten um John Quentin einen immer weiteren Fankreis erreichten. Erwin Resch ist patriotischer Kölner und lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in der Domstadt.</p>

Heute, am 13. Mai 1799 wurde es überhaupt nicht richtig hell, obwohl es schon später Vormittag war. Düstere Nebelbänke lagen über der See, und der glatte Wasserspiegel verschwand übergangslos im Nebel. Die Sicht betrug kaum eine Kabellänge (ca. 185 m). Auch die Geräusche der Stadt Portsmouth wurden an den Steintreppen hinab zum Bootsanleger fast vollständig verschluckt. Der sechzehnjährige Midshipman (Fähnrich, Offiziersanwärter) Jean François Comte de St. Quentin saß neben seiner Seekiste auf der obersten Stufe und blickte verzweifelt in das Grau hinaus. Nun sollte also mit einem abrupten Wechsel seine schöne Jugend, sein ganzes bisheriges Leben endgültig zu Ende gehen! Bis vor drei Wochen hatte er ein wohlbehütetes Leben geführt … als Mädchen! Er schaute an sich herab auf diese Uniform, die ihm so völlig fremd war. Es war ja üblich, dass auch Jungen bis zum vierten oder fünften Lebensjahr Mädchenkleider trugen, doch seine Mutter hatte ihn weiter diese Kleider tragen lassen und ihn statt Jean Jeanette genannt. Das hatte sich einfach so ergeben, und kaum jemand, am wenigsten er selbst, hatte sich viele Gedanken darum gemacht. Nach zwei Söhnen hatte sie sich wohl so eine Tochter gewünscht, dass sie ihn dazu erzogen hatte. Bei seiner schmächtigen Figur und dem fein geschnittenen, weichen Gesicht standen ihm Kleider auch viel besser als Hosen. Als er irgendwann einmal mehr aus Spaß Jungenkleidung angezogen hatte, waren seine Mutter, seine Brüder, selbst die Diener ganz enttäuscht gewesen und hatten ihn wieder in die Mädchenrolle gedrängt. Seine Hauslehrer hatten ihm dann aber neben hausfraulichen Verrichtungen auch Unterricht für angehende Männer erteilt. Ja, sogar Fechtunterricht hatte er erhalten, was sich in den weiten, langen Röcken manchmal als etwas schwierig gestaltet hatte. Dann war vor kurzem sein Vater nach langen Jahren der Abwesenheit nach Hause gekommen und hatte entsetzt reagiert. Jeanette hatte gerade mit zwei Mädchen vom Nachbargut einige Tanzschritte probiert. Da war sein Vater hereingestürzt, hatte ihm wutentbrannt das schöne rote Kleid regelrecht vom Körper gerissen, ihm die hochgesteckten Haare so auseinander genommen, dass dabei einige Haarbüschel zu Boden gefallen waren, und ihm seine Wäsche vom Leib gerissen. Nackt hatte er ihn durch das ganze Haus geschleift und ihn vor die verschüchterte Dienerschaft gestellt. Auch seine Mutter konnte nicht verhindern, dass der Vater sich darauf sofort um eine Stelle bei der Marine für ihn bemüht hatte. Wie er sagte, würde man dort schon einen richtigen Mann aus ihm machen. Das Risiko, dass der Krieg gegen Frankreich, der nun schon sieben Jahre andauerte, seinen Sohn in Gefahr bringen könnte, hatte er in seiner Wut wohl nicht bedacht.

»Zu welchem Schiff, Sir?«, fragte ihn ein stämmiger Bootsmann und riss ihn aus seinen Träumen.

»Zur ›Neptune‹!«

Er schritt mit dem Bootsführer die glitschigen Treppenstufen hinunter und setzte sich auf die Ducht der Jolle. Direkt vor ihm wurde seine Seekiste festgelascht, in der sich seine neu gekauften Sachen befanden.

»Das kostet aber drei Pence extra, Sir. Die ›Neptune‹ liegt mindestens anderthalb Meilen draußen.«

Quentin nickte und hüllte sich enger in seinen Bootsmantel ein. Den Dreispitz zog er tief in die Stirn. Die Jolle glitt unter gleichmäßigem Schlag der Riemen in das konturlose Grau hinaus. Von Zeit zu Zeit blickte der Bootssteuerer auf den kleinen Kompass. Quentin hoffte, dass er die draußen im Solent verankerte Fregatte sofort finden würde. Er ließ seine Gedanken noch einmal zurückschweifen, wollte sich erst dann mit seiner neuen Aufgabe beschäftigen, wenn er das Schiff vor sich sah. Quentin dachte an das Schloss seines Vaters, Chateau d’Pissy in Nordfrankreich, in dem er die ersten Jahre seiner Kindheit verbracht hatte. In dem riesigen Gartenpark hatte er mit seinen Brüdern gespielt. Vor zehn Jahren hatte der Pöbel nach der Revolution in Frankreich die Macht übernommen, und seine Familie war nach England geflohen. Selbst das Königspaar, Louis den Sechzehnten und seine Gemahlin Marie Antoinette, hatte man vor drei Jahren umgebracht. Das zeigte, dass die Entscheidung seines Vaters, des Marquis de Picardie, der Heimat den Rücken zu kehren, vollkommen richtig gewesen war. Die Adligen, die in Frankreich geblieben waren, hatten die neuen Machthaber entweder getötet oder enteignet. Seinem Vater war es immerhin gelungen, große Teile seines beweglichen Besitzes mit nach England zu nehmen. Dabei hatte geholfen, dass sein Vater neben den Ländereien in Frankreich auch noch etliche Güter in der Karibik und auf dem südamerikanischen Kontinent besaß und er eine eigene Flotte von Schonern unterhielt. In England hatte er dann Blamford House, ein Landgut in der Nähe von Dartford direkt an der Themse gekauft, und dort war Quentin in den letzten Jahren aufgewachsen. Seinen Vater hatte er in den Jahren seither nicht mehr gesehen. Er war sofort nach der Flucht aus Frankreich und dem Erwerb des englischen Gutes in die Karibik gesegelt und hatte sich dort um seine Geschäfte gekümmert.

»Boot ahoi!«, hörte Quentin eine Stimme übers Wasser.

Er blickte auf und erkannte in dem Grau schemenhaft die riesigen Umrisse der Fregatte. Turmhoch wuchs das komplizierte Gewirr der Takelage aus dem Nebel.

»›Neptune‹, Offizier!«, rief der Bootssteuerer zurück, hob den Arm hoch und streckte den Daumen aus. Das zeigte der Schiffsbesatzung, dass ein Offizier mit niedrigem Rang im Boot saß. Neugierig lugten etliche Gesichter über das Schanzkleid, um zu sehen, wer da kam.

»Riemen bei!«, kommandierte der Bootssteuerer, und mit letzter Fahrt schor die Jolle an die Bordwand. Der Bugmann hakte in die Großrüsten ein, und Quentin maß die Entfernung zum Fallreep ab. Er drückte noch einmal den Hut fest, klappte den Bootsmantel auf und schaffte es mit einem großen Sprung, ohne nasse Füße die Stufen des Fallreeps zu erreichen. An Deck empfing ihn ein junger Leutnant.

»Fähnrich Jean François Comte de St. Quentin meldet sich an Bord, Sir.«

»Ich bin Melvyn Peace, dritter Leutnant. Willkommen an Bord.«

Jean schaute sich um und betrachtete das Geschehen auf dem Deck. Überall waren Matrosen beschäftigt, und es schien so, als herrsche ein unglaubliches Chaos. Dennoch schien es eine gewisse Ordnung zu geben, jeder an Bord war mit einer Aufgabe betraut. Die Besatzung der Fregatte war mit den letzten Vorbereitungen des Inseegehens beschäftigt.

»Ich bringe Sie zum Kommandanten. Sir Edward Chadwick hat Sie schon heute Morgen erwartet.«

Und laut, jedenfalls lauter als es notwendig gewesen wäre rief er übers Deck:

»Mr. Tascoe, kümmern Sie sich um das Gepäck des neuen Midshipman!«

Er folgte dem Leutnant aufs Achterdeck und dann hinab zur Kommandantenkajüte. Der Seesoldatenposten salutierte und stieß den Kolben der Muskete geräuschvoll auf den Boden.

»Leutnant Peace und Fähnrich, Sir!«

Der Seesoldat in seiner roten Uniform mit den gekreuzten, weißen Koppelriemen brüllte seine Meldung so laut, dass Quentin die Ohren rauschten. Offenbar brüllte jeder an Bord, wenn er etwas zu sagen hatte. Dann öffnete er die Tür zur Kajüte, und Quentin folgte dem dritten Leutnant. Dabei duckte er sich unwillkürlich unter den Decksbalken, merkte jedoch sehr schnell, dass er aufrecht stehen konnte und nahm Haltung an.

»Der neue Midshipman, Mr. Count und noch was, Sir!«, meldete der Leutnant und verließ wieder die Kajüte.

»Fähnrich Jean François Comte de St. Quentin meldet sich an Bord.«

»Verdammt noch mal, wo bleiben Sie denn so lange, Mr. Quentin?«

»Ich … ich bin gekommen, so schnell ich konnte. Ich habe erst vorgestern meine Bestallungsorder bekommen.«

»Mr. Quentin, gewöhnen Sie sich sofort an, dass Sie Vorgesetzte mit Sir anzureden haben.«

»Jawohl … Aye, aye, Sir.«

»Na also, es geht doch, Mr. Quentin. Haben Sie etwas für mich zu lesen?«

Sir Chadwick lächelte ihn an. Jean merkte, dass der Kommandant doch nicht so hart war, wie es zuerst den Anschein hatte. Er reichte ihm die beiden Umschläge, die er aus Whitehall mitgebracht hatte. Der dünne enthielt seine Segelorder, und in dem dicken waren wohl die letzten Depeschen von den Lords der Admiralität. Der Kommandant nahm zuerst seine Order und las sie durch. Leise pfiff er durch die Zähne.

»Da bekommen wir ja richtigen französischen Adel an Bord. Jean François Baptiste Marie Comte de St. Quentin. Und Sie wollen gegen ihre Landsleute kämpfen?«

»Jawohl, Sir. Das ist nicht mein Frankreich. Ich lebe seit meinem achten Lebensjahr in England, Sir.«

Sir Chadwick wusste, dass vieles nicht ausgesprochen worden war. England war voll von europäischen Adligen, die von den Jakobinern aus ihren Schlössern vertrieben worden waren. Das Inselreich stand ganz alleine gegen Frankreich, Spanien und Holland und hatte es nur seiner Flotte zu verdanken, dass Frankreich noch keinen Versuch der Invasion gemacht hatte. Im vergangenen Jahr hatte Nelson in der Schlacht am Nil bei Aboukir die französische Flotte vernichtet. Seither war das Mittelmeer wieder in englischer Hand. Doch wie lange konnte es noch standhalten? Britische Geschwader kreuzten unablässig vor den französischen Häfen und blockierten jeden Versuch, Schiffe in See zu den Kolonien zu lassen.

»An Bord dieses Schiffes werden Sie nicht mit Ihrem Adelstitel angeredet. So viel Zeit haben wir nicht. Hier sind...

Erscheint lt. Verlag 1.1.2024
Reihe/Serie Die Seefahrer-Abenteuer von John Quentin
Die Seefahrer-Abenteuer von John Quentin
Mitarbeit Anpassung von: Rainer Delfs
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuerroman • Admiral:Master and Commander • alexander kent • amerikanische Marine • Bolitho • Charles Hayden • C.S. Forester • David Winter • Flotte • Frank Adam • Frankreich • Historical • Historienroman • Historischer Abenteuerroman • Historische Romane • Historischer Roman • Historischer Seefahrer-Roman • Historisches Buch • Horatio Hornblower • Hornblower • Jack Aubrey • Jahrhundert Trilogie • Julian Stockwin • Kapern • Kapitän • Karlheinz Ingenkamp • Ken Folett • Ken Follet • Ken Follett • Kreuzzüge • Kriegsschiff • Marine • Marinehistorie • Mittelalter • Napoleon • Patrick O'Brian • Rebecca Gable • Richard Bolitho • Schlacht • Sean Thomas Russell • Seefahrer • Seefahrer-Roman • Seefahrersaga • Seefahrt • Seeschlacht • Seestreitmacht • Segelschiff • Sven Larsson:royal navy • Thomas Kydd • Warringham
ISBN-10 3-7517-4758-3 / 3751747583
ISBN-13 978-3-7517-4758-5 / 9783751747585
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