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John Quentin - Kampf um Malta (eBook)

Historischer Abenteuerroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
349 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-5038-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Quentin - Kampf um Malta -  Erwin Resch
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Der zweite Roman der großen Seefahrersaga um den ungewöhnlichen Helden John Quentin.

Im Jahr 1800: John Quentin ist als Protegé von Admiral Nelson vom Fähnrich zum Commander in der Royal Navy aufgestiegen. In Nelsons Auftrag kämpft er gemeinsam mit den Maltesern gegen die französischen Besatzer. Doch statt Ruhm erntet er nur Undank. Sein Rivale Admiral Lord Keith spinnt eine Intrige, die in Quentins Entlassung aus der Navy gipfelt. Als seine Besatzung davon erfährt, meutert sie gegen den neuen Kommandanten - ein Vergehen, das mit dem Tod bestraft wird. Kann Quentin seine Ehre wiederherstellen und seine Männer vor dem Galgen retten?

Die spannende Seefahrerreihe um den jungen John Quentin für alle Fans von Frank Adam, Patrick O'Brian, C.S. Forester und Sean Thomas Russell.

Band 1: John Quentin - Im Auftrag des Admirals
Band 2: John Quentin - Kampf um Malta
Band 3: John Quentin - Im Auge des Sturms

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.





<p>Erwin Resch las im Alter von sechzehn Jahren seinen ersten Hornblower-Roman. Seitdem hat ihn die Faszination für die Seefahrt und ihre Geschichte nicht mehr losgelassen. Erwin Resch segelt selbst auf Traditionsschiffen und organisiert regelmäßig Segelregatten. Das Schreiben war für ihn zunächst ein Hobby, bis die Geschichten um John Quentin einen immer weiteren Fankreis erreichten. Erwin Resch ist patriotischer Kölner und lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in der Domstadt.</p>

Kurz nach dem Hellwerden betrat Quentin das Deck der Glattdeckskorvette »Revolution« und schaute auf die Gruppe Männer, die mit den letzten Vorbereitungen zum Auslaufen beschäftigt waren.

Die Sonne war noch nicht über dem Felsen von Gibraltar aufgegangen, und dennoch herrschte an diesem ersten Augusttag des Jahres 1800 schon eine solche Hitze, dass Quentin seine Uniformjacke auszog und über das Steuerrad hängte. Die Epaulette auf der linken Schulter glänzte leicht im Morgenlicht.

Er war mit Abstand der jüngste Commander, den die Navy je gehabt hatte. Erst in einigen Wochen würde er achtzehn Jahre alt werden. Nach seinem Abenteuer in Brest, wo er als Mädchen verkleidet die Absichten des französischen Admirals de Bruix ausspioniert und dann noch einen Brandsatz in ein Linienschiff geworfen hatte, sodass drei dicht beieinanderliegende Linienschiffe und ein Kutter abbrannten, konnten die Admiräle nicht umhin, ihn bereits nach einem halben Jahr als Fähnrich und somit weit vor dem regulären einundzwanzigsten Geburtstag zum Leutnant zu ernennen.

Dann hatte er den bewaffneten Kutter »Swordfish« übernommen und hatte an der französischen Mittelmeerküste eine Falle gelegt, in die er beinahe selbst hineingetappt wäre, denn statt der erwarteten Korvette waren nachts zwei gegnerische Fregatten aufgetaucht. Seine Flucht war jedoch offenbar so geschickt, dass die beiden Fregatten sich gegenseitig beschossen, danach auf Grund gerieten und kampflose Beute des Blockadegeschwaders wurden.

Kurze Zeit später wurde er direkt vor der Hafeneinfahrt von Toulon von der Korvette »Revolution« überrascht und hatte den Spieß umgedreht, indem er allen voran den Franzosen stürmte und als Prise nahm. In einer nächtlichen Aktion hatte er mit dem Kutter vor Tunis noch eine arabische Schebecke schwer beschädigt und zwei weitere versenkt, als sie Hilfslieferungen zu dem von den Franzosen besetzten und von den Engländern blockierten Malta bringen wollten.

Bei einem Besuch als Unterhändler auf der Insel war er verhaftet worden, weil man seine wahre Identität als emigrierter französischer Adliger erkannt hatte. Mit einem Linienschiff sollte er zu einem Prozess nach Frankreich gebracht werden, doch dieses Schiff war von dem Blockadegeschwader niedergekämpft und er selbst befreit worden.

Bei diesem Gefecht hatte sein Kutter schwere Beschädigungen davongetragen. Nach der Reparatur in der Werft von Dartford war er in dichtem Nebel mitten in die ausgebrochene Flotte vor Brest geraten. Er hatte die Flagge streichen müssen, später den Kutter zurückerobert, dabei aber einen Säbelstich erhalten, der ihm etliche Wochen Aufenthalt in dem Lazarett von Gibraltar bescherte.

In Gibraltar war er auch von den Admiralen Saumarez und Nelson zum Commander befördert worden, war aber wegen der Kapitulation nur durch Nelsons Eingreifen vom Kriegsgericht freigesprochen worden.

Wie üblich herrschte ein scheinbares Chaos an Bord, doch ihn störte das nicht, da er wusste, dass dies vor jedem Auslaufen der Fall war. Stolz blickte er hinauf in das System der Wanten, Stagen, Fallen, Brassen, Schoten und diverser anderer Leinen, die zur Bedienung dieses kleinen Dreimasters notwendig waren.

Die »Revolution« war jetzt sein Schiff. Sollte der französische Name bleiben? Er hatte sich lange Gedanken darüber gemacht. Doch da ihm kein Name eingefallen war, der ihm wirklich gefiel und in der Royal Navy noch nicht benutzt wurde, hatte er ihn so belassen. Außerdem konnte er so vielleicht in Zukunft ein Täuschungsmanöver mit französischer Flagge unternehmen, sollte dies notwendig sein.

Die Hälfte der etwa einhundert Männer an Bord war seine alte Kutterbesatzung, und er nickte etlichen vertrauten Gesichtern jetzt zu. Collins freute sich besonders. Er war Steuermann auf der »Swordfish« gewesen und durch Quentins Zuspruch zum Ersten und bisher einzigen Leutnant befördert worden.

Die andere Hälfte waren neue Freiwillige, die sich nach dem Presserummel um seine Person bei der Admiralität gemeldet hatten. Er war froh, dass seine Mannschaft nicht aus gepressten Leuten bestand. Manche Schiffe hatten viele Gefängnisinsassen als Besatzung, die das ohnehin schwere Leben an Bord durch Streitigkeiten noch schwieriger machten. Er hoffte, dass seine bewährten Männer die Neuen schnell einarbeiten würden.

Er blickte vom Achterdeck aus auf die schwarz glänzenden Kanonen. Als er das Schiff eroberte, hatte es sechzehn 6- und 9-Pfünder Kanonen. Er hatte bei Sir Nepean, dem Ersten Sekretär der Admiralität, zwei 24-Pfünder-Karronaden bestellt. Da die Werft in Deptford jedoch bestätigt hatte, dass die Sloop auch mehr tragen könnte, hatte man ihm sechs Stück geliefert. Dafür waren sechs 6-Pfünder entfernt worden, und auf nahe Entfernung konnte er so mit der Feuerkraft durchaus auch einer kleineren Fregatte gefährlich werden.

»Guten Morgen, Sir. In etwa einer Stunde können wir auslaufen. Ich fürchte allerdings, dass wir sie ganz unrevolutionär aus dem Hafen in die Seebrise schleppen müssen.«

Das war William Tascoe, der Zweite Leutnant der »Revolution«. Eigentlich war er noch Fähnrich und nur einige Monate älter als Quentin. Tascoe hatte ihn vor etwas über einem Jahr, als er völlig unerfahren als Fähnrich auf die Fregatte »Neptune« gekommen war, unter seine Fittiche genommen und ihm alles erklärt. Auf Quentins Wunsch hin war Tascoe von der Fregatte auf die Korvette gekommen und füllte dort die Position eines diensttuenden Leutnants aus. Sie waren in der Zeit auf der »Neptune« Freunde geworden, und Quentin hatte sich für seine Hilfe erkenntlich gezeigt, indem er ihm ein großes Darlehen gegeben hatte, um Tascoes Vater aus dem Schuldgefängnis auszulösen.

Bei Quentins Auftritten als Mädchen hatte sich William wohl in dieses zweite Ich seines jetzigen Kommandanten verliebt. Da Quentin nun sein Vorgesetzter war, schwenkte er sofort auf das förmliche Sir um, sobald sie Zuhörer hatten. Waren die beiden allein, so blieb es bei den vertrauten Vornamen.

»Danke, William. Sobald hier alles klariert ist, wollen wir die Boote zu Wasser lassen. Es ist zwar keine angenehme Temperatur, um mit den Booten sechshundert Tonnen zu schleppen, aber ich fürchte auch, dass es nicht anders geht.«

Nun trat Markham, der grauhaarige Master, zu Quentin. Er hatte das Verstauen des Proviants und der Wasserfässer beaufsichtigt.

»Guten Morgen, Sir. Wir werden auf See wahrscheinlich noch etwas umladen müssen. Ich kenne diese Korvette natürlich noch nicht, aber ich fürchte, dass sie so etwas zu buglastig ist. Dazu müssen wir erst ein paar Segelmanöver fahren, um zu sehen, wie sie sich verhält.«

Markham war entsetzt gewesen, als Quentin vor Brest seinerzeit den Kutter als Kommandant übernommen hatte, und er hatte befürchtet, dass dieser Halbwüchsige sie ins Verderben treiben würde. Zwischenzeitlich hatte er eine solch hohe Meinung von ihm bekommen, dass er Quentin mit Nelson gleichsetzte.

»Das werden wir sicher bei den ersten Wenden und Halsen feststellen. Wir sollten aber versuchen, mit der Munition und den Wasserfässern auszutrimmen. Mit je einer Karronade auf dem Vordeck, einer auf dem Mitteldeck und einer achtern ist die Kampfkraft am höchsten. Da möchte ich eigentlich nicht viel ändern. Aber lassen Sie uns abwarten, wie sie sich verhält.«

Der Master ging wieder nach vorne, um einigen der neuen Leute zu zeigen, wie Leinen richtig aufgeschossen wurden. Nun trat der Erste Offizier zu Quentin.

»Ich wollte gleich noch einen Matrosen mit der letzten Post zum Hafenamt schicken. Haben Sie noch Briefe, Sir? Ich hörte, dass übermorgen ein Postschoner nach England auslaufen soll.«

Collins bewährte sich in seiner Aufgabe ganz hervorragend, und Quentin war froh, dass ihm Collins Beförderung in den Offiziersrang gelungen war. Collins hatte nun schon einige Wochen Segelerfahrung auf diesem Schiff, und Quentin nahm sich vor, ihn in den nächsten Tagen noch zu mehreren Details zu befragen.

»Gut, dass Sie mich daran erinnern, Mr Collins. Ja, ich habe noch einige Briefe geschrieben. Ich hole sie sofort.«

Quentin nahm seine Jacke vom Steuerrad und ging in seine Kajüte. Er musste zwar den Kopf einziehen, aber im Vergleich zu der winzigen Kajüte auf der »Swordfish« erschien sie ihm wie ein Palast. In einer Ecke standen vier Kisten, die gut verschlossen waren. Darin befanden sich die Kleider von Elizabeth, seiner ersten Liebe, die so schnell durch den infamen Mord beendet wurde, dass sie eigentlich noch gar nicht begonnen hatte. Sofort tauchten in seinem Kopf wieder das liebe Gesicht und die unendlich blauen Augen der ermordeten Frau des Gouverneurs von Gibraltar auf, als er die Kisten betrachtete. Der Gouverneur hatte ihm diese Kisten mit Elizabeth’ Kleidern zukommen lassen, damit er bei eventuellen Auftritten als Spionin richtig gekleidet war.

Quentin warf einen kurzen Blick auf die Briefe. Der erste war an seinen Vater gerichtet. Der Marquis de Picardie war nach der französischen Revolution mit seiner Familie nach England emigriert, hatte dort Blamford House nahe Dartford gekauft und lebte seither auf seinen Gütern in der Karibik. Er hatte Quentin, der bis dahin als Mädchen aufgewachsen war, bei einem Englandbesuch zur Marine geschickt, um aus ihm, wie er es nannte, einen richtigen Mann zu machen. Den letzten Briefen seines Vaters hatte Quentin entnommen, dass er sich immer noch nicht recht damit abfinden konnte, dass sein Sohn offenbar halb männlich und halb...

Erscheint lt. Verlag 1.1.2024
Reihe/Serie Die Seefahrer-Abenteuer von John Quentin
Mitarbeit Anpassung von: Rainer Delfs
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuerroman • Admiral:Master and Commander • alexander kent • amerikanische Marine • Besonders • Bolitho • Bücher • Charles Hayden • C.S. Forester • David Winter • Flotte • Frank Adam • Frankreich • Historischer Abenteuerroman • Historische Romane • Historischer Roman • Historischer Seefahrer-Roman • Horatio Hornblower • Hornblower • interessant • Jack Aubrey • Julian Stockwin • Kapern • Kapitän • Karlheinz Ingenkamp • Kriegsschiff • Marine • Marinehistorie • Napoleon • Patrick O'Brian • Richard Bolitho • Roman • Romane • Schlacht • Sean Thomas Russell • Seefahrer • Seefahrer-Roman • Seefahrersaga • Seefahrt • Seeschlacht • Seestreitmacht • Segelschiff • Sven Larsson:royal navy • Thomas Kydd
ISBN-10 3-7517-5038-X / 375175038X
ISBN-13 978-3-7517-5038-7 / 9783751750387
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