Historical Exklusiv Band 108 (eBook)
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1767-6 (ISBN)
HAPPY END FÜR HARRIET von MEG ALEXANDER
Diesem Herzensbrecher soll ich vertrauen? Miss Harriet Woodthorpe errötet bei der Vorstellung, dem Landadeligen Hugh Lord Ashby auch nur einen flüchtigen Kuss zu erlauben. Bisher hat sie sich erfolgreich gegen seine Annäherungsversuche gewehrt. Doch auf dem Landsitz seiner Familie in der Nähe von Bath kann sie ihm kaum aus dem Weg gehen ...
DER HERR VON MOOR HOUSE von ANNE ASHLEY
England, November 1799: Niemals wollte Megan den Mann wiedersehen, der sie damals so schändlich im Stich gelassen hat. Doch jetzt steht er vor ihr: Christian Blackmore, groß, breitschultrig - und der Herr von Moor House. Einst träumte Megan von einer glanzvollen Hochzeit mit ihm, er wählte aber eine andere. Nun ist er verwitwet ... und so anziehend wie eh und je. Gewährt das Schicksal ihr tatsächlich eine zweite Chance?
Ihr Roman 'Süße Versuchung' ist bei CORA in der Reihe Historical Lords & Ladies erschienen. Doch Meg Alexander fing schon früh an zu schreiben: bereits in ihrer Kindheit begeisterte sie mit kleinen Bühnenstücken, die ihre Brüder, Schwestern und Cousins zur Familienunterhaltung an Weihnachten aufführten. Mit 19 Jahren heiratete sie und bekam einen Sohn. Während er noch klein war, arbeitete sie nebenbei als freie Journalistin und schrieb über unterschiedlichste Themen wie Psychologie, Gärtnerei, Reise und Kochen. Mit 38 Jahren musste sie aufgrund der Scheidung von ihrem Mann ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Die kommenden 20 Jahre waren geprägt von verschiedenen Jobs, die mit dem Schreiben nicht viel zu tun hatten. Als Meg schließlich in Rente ging, war auch der Zeitpunkt gekommen, um wieder zu schreiben. Sie begann, historische Romane zu schreiben - ermuntert durch den Gewinn des ersten Platzes in einem Schreibwettbewerb. Eine Jurorin war von Harlequin Mills & Boon Ltd und bat Meg, ob ein komplettes Buch einreichen könne. Doch trotz mehrere Anläufe klappte es weder mit dem ersten Entwurf noch mit dem Zweiten... erst beim dritten Anlauf war sie erfolgreich. Ihr erster Roman, The Last Enchantment, ein Regency Roman, wurde 1995 erstmals auf Englisch veröffentlicht.
1. KAPITEL
„Nun, ich kann nicht behaupten, dass ich überrascht bin!“ Augusta Brandon schürzte verächtlich die dünnen Lippen. „Es ist typisch für George, sich da unten in Brüssel so eine kleine Unbekannte aufzugabeln.“ Sie hielt einen Moment inne, um dann empört fortzufahren: „Allerdings habe ich ihn nicht für so dumm gehalten, dass er sie auch heiratet.“
„Aber da wir es hier mit einer Tatsache zu tun haben, können wir nur versuchen, uns damit zu arrangieren“, entgegnete der hochgewachsene Mann, der mit dem Rücken zum Kamin stand. Dabei schaute er seine Cousine mit einem kaum wahrnehmbaren Ausdruck von Abscheu in den blauen Augen aufmerksam an.
„Niemals! Das werde ich ihm nie verzeihen. Wie konnte er nur auf so eine berechnende Person hereinfallen, die es lediglich auf sein Vermögen abgesehen hat. Hätte er sie nicht einfach mit einem eigenen Haus und einer Kutsche ausstatten können? Der Himmel allein weiß, wie oft er das in der Vergangenheit bereits getan hat.“
„Aber, meine Liebe, ich dachte, du würdest den höchsten moralischen Standards huldigen. Machst du dich jetzt etwa zur Fürsprecherin eines ausschweifenden Lebenswandels?“
„Hugh, dein hochmütiges Lächeln ist vollkommen unangebracht. Schließlich habe ich dich nicht hierher gebeten, um mich deinem unerträglichen Sarkasmus auszusetzen.“
Lord Ashby zog die Augenbrauen hoch. „Wenn ich mich recht entsinne, Augusta, hast du mich überhaupt nicht hierher gebeten.“ Genüsslich nahm er eine Prise Schnupftabak. „Ich bin auf Einladung deines Vaters hier, um meine neuen Cousinen kennenzulernen.“
„Pah, Cousinen! Die Töchter eines einfachen Arztes, der über keinerlei gesellschaftliche Verbindungen verfügt! Kein Mensch auf der Welt hat jemals den Namen Woodthorpe gehört.“
„Vielleicht nicht in deiner Welt“, entgegnete Hugh scharf. „Aber deine Bekanntschaften erschöpfen sich ja auch auf die Mitglieder des ton, nicht wahr? Dabei wird von Wellington berichtet, dass er großen Respekt vor Tom Woodthorpe hat. Die beiden haben seit ihrer Stationierung in Indien zusammen gedient. Da erscheint es mir ganz natürlich, dass George die Bekanntschaft von Woodthorpes Töchtern gemacht hat.“
„Was hat das denn schon zu bedeuten“, erwiderte Augusta Brandon heftig. „Wie viele Angehörige dieses Berufsstandes zählst du zu deinen Freunden?“
„Ein oder zwei, und ich habe sie als aufrechte, intelligente Männer kennengelernt, die kaum Interesse an den Nichtigkeiten der sogenannten feinen Gesellschaft haben.“
„Nur zu, halte ruhig zu George“, ereiferte sich Augusta, die das Glitzern in Hughs Augen nicht bemerkte. „Das tust du schließlich immer. Dabei hätte ich geglaubt, dass du, noch vor allen anderen, die Beleidigung unserer Familienehre erkennen würdest.“
Hugh blieb ruhig und gelassen. Er streckte eine Hand aus und berührte sacht Augustas Stirn, wo zwischen den Augen zwei steile Falten sichtbar waren. „Sieh dich vor, meine Liebe“, ermahnte er sie sanft, „dieser verbitterte Gesichtsausdruck bekommt deinem Aussehen überhaupt nicht. Ich befürchte, dass deine Falten tiefer werden.“
Erbost schlug sie seine Hand zur Seite. „Mach dich ruhig über mich lustig“, rief sie. „Aber wenn du ehrlich wärest, müsstest du zugeben, dass dir diese Heirat genau so wenig gefällt wie mir. Das Mädchen besitzt keinen roten Heller.“
„Das kümmert mich herzlich wenig.“ Lord Ashby zuckte gleichgültig die Schultern und ging hinüber zum Fenster. Er hatte das Geräusch einer heranrollenden Kutsche vernommen. „Sie sind da“, verkündete er und fügte hinzu: „Du solltest Charles aus dem Garten hereinrufen.“
Augusta klopfte energisch an die Fensterscheibe und bedeutete ihrem Gatten durch Winken, er möge zu ihr ins Haus kommen. Dann wandte sie sich erneut an Hugh, der plötzlich eigentümlich angespannt wirkte.
„Was ist los?“, wollte sie beunruhigt wissen. „Sind sie so unmöglich, wie wir vermutet haben?“
„Ich befürchte, dass dir eine schockierende Überraschung bevorsteht“, gab Hugh zurück. „Ich empfehle dir, nach Lavinia zu schicken. Du wirst ihre Unterstützung brauchen.“
„So schlimm sind diese Leute? Um Himmels willen, was sollen wir nur tun?“ Augusta zog an dem Klingelstrang und wies den unmittelbar darauf eintretenden Bediensteten an: „Lady Lavinia möchte auf der Stelle zu mir kommen.“ Während sie auf ihre Schwester wartete, tappte sie ungeduldig mit einem Fuß auf die Erde.
„Stell dich hier hinter mich“, befahl sie dem jungen Mädchen, sowie es eilig hereinkam. „Und sprich nur, wenn du direkt angesprochen wirst.“
„Hast du für mich auch irgendwelche Anweisungen?“, erkundigte sich Hugh mit sanfter Stimme, in der allerdings ein warnender Unterton mitschwang.
„Du kannst tun, was du willst“, gab Augusta schnippisch zurück.
„Wenn dem so ist …“ Hugh bewegte sich in Richtung Tür, die soeben geöffnet wurde. „Willkommen in Ihrem neuen Zuhause“, begrüßte er die eintretenden Damen und verneigte sich respektvoll. Augusta schnappte hörbar nach Luft.
Die größere der beiden Damen war das bezauberndste Geschöpf, das sie je gesehen hatte. Unter dem feschen Basthut, der mit feinstem Satinband eingefasst war, lugten goldblonde Locken hervor. Sie rahmten ein herzförmiges Gesicht mit ausdrucksvollen veilchenblauen Augen ein. Der makellose Teint rundete den Eindruck der Vollkommenheit ab.
Augusta Brandons Züge wirkten wie erstarrt. „Sie sind also Lady Swanbourne!“ Nun wusste sie, warum George so grenzenlos töricht gewesen war. Nur mit Mühe brachte sie die Andeutung eines Lächelns zustande.
„Ich freue mich aufrichtig, Sie kennenzulernen.“ Die junge Frau sprach leise, mit melodischer Stimme. „Bitte, nennen Sie mich Elizabeth. Und das muss Lavinia sein.“ Sie streckte dem hinter Augusta stehenden Mädchen freundlich eine Hand entgegen und wandte sich dann an Hugh.
„Darf ich mich vorstellen, Lady Swanbourne“, sagte er galant. „Mein Name ist Hugh Ashby; ich bin Georges Cousin.“ Mit unverhohlener Bewunderung musterte er Elizabeth, die unter seinem Blick errötete. Schnell drehte sie sich zu der jungen Frau um, die mit ihr hereingekommen war.
„Darf ich Sie mit meiner Schwester Harriet bekannt machen? Und mit Adam und Justin, meinen Brüdern.“
Ein knappes Neigen des Kopfes war alles, wozu sich Augusta zur Begrüßung durchringen konnte. „Ihre Schwester? Aber Sie sehen ihr nicht im Geringsten ähnlich.“
„Wir sind nur Halbschwestern, Madam“, schaltete sich Harriet ein. Die dunkle, wohlklingende Stimme schien so gar nicht zu ihrer äußeren Erscheinung zu passen. Sie war eher klein und trug eine mausgraue Pelisse sowie einen einfachen runden Hut. Weder eine Feder noch irgendein schmückendes Band lockerten den bescheidenen Eindruck auf.
Neben ihrer Schwester, die einen Kopf größer war und wie eine Lichtgestalt wirkte, sah Harriet bedeutungslos aus. Sie hatte kurze braune Locken und leicht getönte Haut. Sommersprossen zogen sich über die kleine, gerade Nase, und auch die kräftigen Augenbrauen entsprachen nicht dem gängigen Schönheitsideal. Sie reckte das Kinn ein wenig vor und sah Hugh herausfordernd an.
Ihm stockte der Atem. Ihre Augen, eine faszinierende Mischung von Braun und Grün, waren überwältigend, beinahe zu groß für das kleine Gesicht und von langen, dunklen Wimpern umrahmt. Unter den perfekt geschwungenen Brauen hervor traf ihn ein unerschrockener Blick.
Falls Harriet merkte, dass Hugh sie ungeniert anstarrte, ließ sie es sich nicht anmerken. Vielmehr beugte sie sich zu den beiden Jungen hinab, die sie an der Hand hielt, und lächelte sie aufmunternd an.
„Das scheinen mir zwei prächtige Burschen zu sein“, bemerkte er leichthin. „Wie alt sind sie?“
„Adam ist zehn, Justin sechs Jahre alt.“
„George hätte uns vorwarnen sollen“, ertönte Augustas Stimme. „Wir haben nicht so viele Mitglieder der Familie erwartet. Sie, Lady Swanbourne, werden selbstverständlich Georges Zimmer bewohnen. Aber was die anderen angeht …“
„Ich bin sicher, dass meine Schwester irgendwo ein Plätzchen für uns finden wird“, warf Harriet rasch ein, obwohl sie nicht angesprochen worden war.
„Vielleicht gibt es ja irgendwo einen Dachboden?“, schlug Augusta bissig vor.
Hugh warf ihr einen Blick zu, unter dem sie dunkelrot wurde. Bevor sie zu einer weiteren boshaften Bemerkung ansetzen konnte, sagte er: „Augusta beliebt zu scherzen. Dieses Haus ist groß genug, um eine ganze Armee darin unterzubringen.“ Wieder schaute er Harriet an und erkannte, dass ihre gelassene Miene nur aufgesetzt war. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt, sodass die Knöchel weiß hervortraten. Hugh vermutete, dass sie außer sich vor Zorn war.
„Willst du nicht Tee servieren lassen, Augusta?“, schlug er mit gedämpfter Stimme vor. „Ich bin sicher, die Damen würden nach der langen Reise eine Erfrischung begrüßen.“
„Selbstverständlich.“ Augusta war gänzlich unberührt davon, dass er sie an ihre Pflichten als Gastgeberin erinnerte. Sie bedeutete Elizabeth, sich neben sie zu setzen, und zog dann unnötig heftig an der Klingelschnur.
„Sie werden mir sicherlich gern etwas über meinen Bruder berichten, Lady Swanbourne. Wie geht es George? Ich muss gestehen, dass diese plötzliche Heirat uns alle ziemlich schockiert hat.“
Elizabeth spürte, wie ihr Gesicht vor Verlegenheit von einem rosigen Schimmer überzogen wurde. „Das tut...
Erscheint lt. Verlag | 16.9.2023 |
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Reihe/Serie | Historical Exklusiv | Historical Exklusiv |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
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ISBN-10 | 3-7515-1767-7 / 3751517677 |
ISBN-13 | 978-3-7515-1767-6 / 9783751517676 |
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