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Ein wahrlich heldenhafter Lord (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1791-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein wahrlich heldenhafter Lord - Candace Camp
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London, 1892: Vom ersten Augenblick an empfindet Lilah Holcutt eine tiefe Abneigung gegen Constantine Moreland, den sie für einen unverbesserlichen Wüstling hält. Doch als Cons Schwestern entführt werden, erlebt Lilah eine ganz andere, faszinierend heldenhafte Seite an ihm. Entschlossen setzt er alles daran, seine Verwandten zu befreien! Gemeinsam folgen sie der Spur der Entführer ins entlegene Moor zu Lilahs Elternhaus. Barrow House scheint ein düsteres Geheimnis zu bergen, das auch Lilah in höchste Gefahr bringt. Nun ist Con der Einzige, der sie vor ihren unheimlichen Häschern bewahren kann ...



Bereits seit über 20 Jahren schreibt die US-amerikanische Autorin Candace Camp Romane. Zudem veröffentlichte sie zahlreiche Romances unter Pseudonymen. Insgesamt sind bisher 43 Liebesromane unter vier Namen von Candace Camp erschienen. Ihren ersten Roman schrieb sie unter dem Pseudonym Lisa Gregory, er wurde im Jahr 1978 veröffentlicht. Weitere Pseudonyme sind Kristin James sowie Sharon Stephens, heute schreibt sie nur noch unter ihrem Mädchennamen Candace Camp. Seit sie denken kann, bereitete ihr das Ausdenken von Geschichten viel Freude. Ihre Mutter war Reporterin, ihr Vater Geschäftsführer einer Zeitung, bereits in jungen Jahren dachte sich Candace Camp Geschichten aus. Als Kind ließ sie ihrer Fantasie beim Spielen mit kleinen Figuren freien Lauf und erfand dabei Geschichten. Bereits im Alter von zehn Jahren schrieb sie erste Geschichten auf, schnell wurde das Schreiben zu ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung. Allerdings blieb es ein Hobby, sie studierte an der Universität von Austin in Texas und wurde Lehrerin. Später zog sie nach North Caroline, arbeitete bei einer Bank und entdeckte ihre Vorliebe für Romances, es sind moderne Liebesromane. Während ihres Jura-Studiums an der Universität von North Carolina schrieb sie ihren ersten Liebesroman. Noch heute ist sie davon überzeugt, dass sie die Disziplin, die zum Schreiben eines Romans benötigt wird, durch ihr Jura-Studium erhielt. Nach den ersten Erfolgen gab sie ihre Arbeit in der Anwalts-Kanzlei auf, widmete sich ganz dem Schreiben von modernen Liebesromanen und denkt sich mit Begeisterung neue Geschichten aus. Geboren wurde Candace Camp am 23. Mai 1949 in Amarillo in Texas. Seit 1980 ist sie mit Pete Hopcus verheiratet, sie haben eine gemeinsame Tochter.

1. KAPITEL


Als Con wieder erwachte, schien ihm die Sonne durch einen Spalt im Vorhang direkt ins Gesicht. Zum zweiten Mal schoss er hoch. Der Himmel möge ihm beistehen. Nach allem hatte er nun doch verschlafen. Er sprang aus dem Bett und begann sich zu rasieren.

Wellington kam ins Zimmer geflogen und ließ sich auf seinem Lieblingsplatz oben auf einem Bettpfosten nieder. „Du elender Vogel – mitten in der Nacht kreischen wie nicht gescheit, aber wenn es Zeit wird zum Aufstehen keinen Ton von sich geben!“

Wellie stieß ein Geräusch aus, das menschlichem Gelächter bestürzend nahe kam. Con grinste und klopfte sich einladend auf die Schulter. Als Wellie dort Platz genommen hatte, streichelte er ihm über den Rücken.

„Jetzt sind wir nur noch zu zweit, mein Freund“, sagte er leise. „Alex ist unterwegs zu besseren Dingen.“

Wie schon öfter in letzter Zeit verspürte Con einen seltsamen Stich im Herzen. Er freute sich wirklich für seinen Zwillingsbruder – Sabrina war genau die Richtige für ihn und liebte ihn über alles. Alex schwebte wegen der Heirat im siebten Himmel, und Con gönnte seinem Bruder alles Glück der Welt. Und doch … konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass er damit einen Teil von sich verlor.

Seine Selbstsucht entlockte ihm einen Seufzer. Er setzte Wellie ab und ging nach unten. Im Esszimmer traf er auf Alex, der dort am Fenster stand – rasiert, angezogen und acht Stunden vor der Zeit bereit für die Zeremonie. Con warf seinem Zwilling einen Blick zu und fragte: „Freust du dich, oder hast du Angst?“

„Sowohl als auch.“ Alex stieß den Atem aus. „Gott sei Dank bist du jetzt endlich wach.“

„Warum hast du mich nicht geweckt?“, fragte Con und ging zur Anrichte, um sich etwas zu essen aufzuladen.

„Weil es vier Uhr morgens war. Wellie hat mich mit seinem Gekreische geweckt, und dann konnte ich nicht mehr einschlafen. Du wärst wohl nicht sehr erfreut gewesen, wenn ich dich geweckt hätte.“

„Wo sind eigentlich die anderen alle?“

„Die Frauen sind zu Kyria gegangen, um bei den letzten Vorbereitungen zu helfen. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass auch nur eine von ihnen irgendeine Ahnung davon hat, wie man eine Hochzeit ausrichtet.“

„Hmm. Vielleicht hat Thisbe eine chemische Formel dafür.“

Alex grinste. „Oder Megan und Olivia haben das Thema recherchiert.“

„Mutter hätte bestimmt Freude daran, die Dienerschaft zu einem Streik zu überreden.“ Con kehrte an den Tisch zurück.

Alex nahm ihm gegenüber Platz. „Es sieht Wellie gar nicht ähnlich, mitten in der Nacht Krach zu schlagen. Da fragt man sich doch, was ihn dazu veranlasst haben könnte.“

„Ach ja?“

„Con … hattest du wieder diesen Traum?“

„Ja. Aber das spielt keine Rolle.“

Alex knurrte leise. „Deinem Appetit hat das Ganze anscheinend nicht geschadet.“

„Dem kann so gut wie gar nichts etwas anhaben.“ Con deutete auf den unberührten Tisch vor Alex. „Was ist mit dir? Hast du etwas gegessen?“

„Ich habe eine Tasse Kaffee getrunken.“

„Na, das wird dich zweifellos beruhigt haben.“

Alex verdrehte die Augen und nahm sich ein Stück Toast. „Du wirst mich nicht von deinem Traum ablenken.“

„Ich weiß. Aber ich habe dir nichts Neues zu erzählen. Es ist derselbe Traum, den ich jetzt schon fünfmal geträumt habe. Ich bin in einem bizarren runden Zimmer. Überall sind Uhren und Kompasse, und ich empfinde dieses überwältigende Grauen.“ Er hielt kurz inne. „Vielleicht eher Panik als Grauen. Ich habe das Gefühl, dass ich zu spät komme. Bestimmt kommt das nur von der Hochzeit. Ich mache mir Sorgen, dass ich nicht rechtzeitig zum Juwelier komme, um den Ring abzuholen. Dass ich zu spät zur Trauung komme. Das alles.“

„Ich habe noch nie erlebt, dass du dir wegen einer möglichen Verspätung solche Sorgen machst“, erklärte Alex ausdruckslos.

„Du hast auch noch nie geheiratet“, versetzte Con achselzuckend. „Apropos Verspätung, warum zum Teufel trägst du jetzt schon deinen Hochzeitsfrack? Bis es so weit ist, wird er zerdrückt und fleckig sein.“

„Ich weiß. Ich ziehe mich wieder um. Es war nur … mir ist nichts eingefallen, was ich sonst hätte tun können.“ Alex seufzte. „Das wird der längste Tag meines Lebens.“

„Warum bist du so nervös? Du kannst es seit Wochen kaum erwarten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dir jetzt auf einmal Zweifel gekommen sein sollten.“

„Himmel, nein, überhaupt nicht. Aber ich werde einfach die Angst nicht los, dass irgendetwas die Sache noch verhindern wird. Dass Sabrina die Hochzeit im letzten Moment abbläst.“

„Die Frau ist verrückt nach dir. Das ist offensichtlich.“

„Mir kam der Gedanke, dass die Dearborns sie vielleicht wieder schnappen könnten.“

„Dummkopf. Sie ist bei Kyria, und die gesamte Familie ist dort, um sie zu beschützen.“

„Ich weiß. Von ihrer Freundin Miss Holcutt ganz zu schweigen.“

„In der Tat. Ich möchte wetten, dass Miss Holcutt jeden abschrecken könnte, der Böses im Schilde führt.“

Alex lächelte. „Du gehst mit Lilah aber recht hart ins Gericht.“

„Sie lädt ja förmlich dazu ein“, erwiderte Con.

„Ich glaube, es liegt eher daran, dass du ziemlich vernarrt in Lilah bist.“ Alex quittierte Cons verächtliches Schnauben mit einem Grinsen. „Ganz zu schweigen davon, dass sie die einzige Frau ist, die deine Avancen je zurückgewiesen hat.“

„Das ist nicht wahr.“

„Ach nein? Welches Mädchen hätte dich denn sonst abgewiesen, als du sie auf einen Spaziergang im Garten eingeladen hast? Welche Frau hätte dir überhaupt je etwas abgeschlagen, von unseren Schwestern einmal abgesehen?“

„Bestimmt Dutzende.“ Con hielt inne. „Nun, ein paar. Ich bin nicht überall gelitten, weißt du. Der Traumehemann bist doch eher du.“

„Ich bin aber nicht der charmante Spitzbube.“

„Also bitte, charmant bin ich natürlich, aber wohl kaum ein Spitzbube.“

Alex lachte und stahl sich ein Würstchen von Cons Teller. „Wenn ich ehrlich bin, überrascht es mich, dass du Lilah nicht den Hof machst. Ich hätte gedacht, dass sie für dich eine Herausforderung darstellen würde.“

„Vielleicht würde ich es tun“, entgegnete Con mit leisem Lächeln, „wenn sie nicht die Busenfreundin deiner Braut wäre. Das erschwert die Sache.“

„Nicht unbedingt. Nicht wenn ihr beide zusammenpassen würdet.“

Con schnaubte. „Wie kommt es nur, dass bekehrte Junggesellen alle mit sich reißen wollen?“

Alex ignorierte die klagende Frage. „Miss Holcutt ist ziemlich attraktiv.“

Con dachte an das leuchtend rotgoldene Haar, den frischen Teint, die lange, schlanke Gestalt unter den gesetzten Kleidern. „Ziemlich attraktiv“ beschrieb Lilah nicht einmal annähernd.

„Das ist das Problem. Lilah Holcutt gehört zu den Frauen, die einen dazu bringen, dass man ihnen nachläuft, und wenn man sie dann erwischt, hat man keine Vorstellung, was man mit einer wie ihr eigentlich wollte. Sie ist tugendsam, selbstgerecht, humorlos und kritisch. Sie würde jedem Mann das Leben zur Hölle machen. Außerdem hat sie mir deutlich zu verstehen gegeben, dass sie mich verabscheut.“

Alex verschränkte die Arme und betrachtete Con nachdenklich. Con war froh, als die Herzogin ins Zimmer gestürmt kam, bevor Alex noch etwas sagen konnte. „Alex. Mein Lieber.“

Die Männer erhoben sich beide. „Mutter. Ich dachte, du wärst auch mit zu Kyria gegangen.“

„Nein, mein Lieber. Dort wäre ich keine Hilfe. Die anderen sind es natürlich auch nicht. Kyria und Miss Holcutt bekommen das alles allein hin, aber es ist schön, wenn die Schwestern ein wenig Zeit miteinander verbringen können. Aber ich werde dir an deinem Hochzeitstag nicht von der Seite weichen.“ Sie umfasste Alex’ Gesicht. In ihren Augen glitzerten Tränen. „Ich kann kaum fassen, dass du heiratest. Mir kommt es so vor, als wärst du eben erst dem Laufgeschirr entwachsen.“

„Ich bin nicht das erste deiner Kinder, das heiratet“, wandte Alex ein.

„Ich weiß. Aber bei den anderen wusste ich, dass ich ja immer noch meine Kleinen habe. Und jetzt heiratet auch mein Kleiner.“

„Du hast ja noch Con.“

Die Duchess lächelte ihren anderen Sohn an. „Ja, aber es wird nicht lang dauern, und dann heiratest auch du, Con.“

„Unsinn. Ich werde dir noch jahrelang zur Last fallen“, sagte Con leichthin. „Die Ehe liegt mir wohl nicht besonders.“

Emmeline Moreland lachte. „Also, wo habe ich das schon mal gehört?“ Sie tätschelte Con die Wange. „Und du bist mir noch nie zur Last gefallen. Keiner von euch.“

„Mutter, wie könnte ich heiraten?“ Con lachte. „Ich werde nie eine Frau finden, die dir ebenbürtig ist.“

Stunden später stand Con neben seinem Bruder, während Alex’ Braut an Onkel Bellards Arm den Mittelgang hinunterschritt. Con konnte nicht recht ausmachen, ob Bellard sie stützte oder ob Sabrina den kleinen, schüchternen Großonkel aufrecht hielt. Bellard war begeistert gewesen, als Sabrina ihn gefragt hatte, ob er sie zum Altar führen wolle, nachdem sie selbst keine männlichen Verwandten mehr hatte, doch an diesem Nachmittag hatte der alte Mann, der noch bleicher war als der Bräutigam, plötzlich gezaudert.

Alex hingegen hatte bei Sabrinas Erscheinen alle...

Erscheint lt. Verlag 18.4.2023
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Petra Lingsminat
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Gold Extra • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • The Moreland Family
ISBN-10 3-7515-1791-X / 375151791X
ISBN-13 978-3-7515-1791-1 / 9783751517911
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