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Below Zero – Die unerwarteten Abgründe der Liebe (eBook)

Spiegel-Bestseller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
149 Seiten
Aufbau digital (Verlag)
978-3-8412-3160-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Below Zero – Die unerwarteten Abgründe der Liebe - Ali Hazelwood
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Eine unwiderstehlich heiße, lustige, feministische Story über eine junge Ingenieurin und ihren Kampf um die Karriere - und die Liebe ... 

Hannah, Mara und Sadie und sind beste Freundinnen - und als Naturwissenschaftlerinnen leidvoll darin erprobt, sich in männlich besetzten Domänen zu behaupten. Eines wissen sie nur zu genau: In Fragen der Wissenschaft - ebenso wie der Liebe - sind es stets die Gegensätze, die die heftigsten Reaktionen hervorrufen.

Und so hatte Hannah als Frau, die sich stets auf Algorithmen und automatisierte Steuerung statt auf Gefühle verlässt, nie vor, einen Mann in einer auch nur ansatzweise heldenhaften Rolle in ihr Leben zu lassen. Doch als sie sich in den frostigen Weiten der Arktis in einer mehr als misslichen Notlage wiederfindet, muss sie wohl nicht nur akzeptieren, dass es ausgerechnet ihr Widersacher und beruflicher Erzfeind Ian ist, der ihr zur Hilfe eilt - sondern auch, dass es in Fragen der Chemie zwischen ihnen heiß hergeht ... 

Die Geschichten von Mara und Sadie sind in den Storys »Under One Roof - Liebe unter einem Dach« und »Stuck With You - An wem die Liebe hängen bleibt« zu finden.  



Ali Hazelwood hat unendlich viel veröffentlicht (falls man all ihre Artikel über Hirnforschung mitzählt, die allerdings niemand außer ein paar Wissenschaftlern kennt und die, leider, oft kein Happy End haben). In Italien geboren, hat Ali in Deutschland und Japan gelebt, bevor sie in die USA ging, um in Neurobiologie zu promovieren. Vor Kurzem wurde sie zur Professorin berufen, was niemanden mehr schockiert als sie selbst. Ihr erster Roman »Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe« wurde bei TikTok zum Sensationserfolg und ist ein internationaler Bestseller. Zuletzt erschien von ihr bei Rütten & Loening »Das irrationale Vorkommnis der Liebe«. Mehr unter: www.AliHazelwood.com; Instagram: @AliHazelwood Anna Julia Strüh übersetzte ihr erstes Buch mit fünfzehn, Autorinnen wie Lily Lindon, Ali Hazelwood, Stephanie Thornton u. a. folgten. Sie lebt in Leipzig und überträgt auch Lyrik, etwa von Rupi Kaur.

Kapitel 2


Caltech Campus, Pasadena, Kalifornien
Fünf Jahre und sechs Monate zuvor

Zum ersten Mal begegne ich Ian Floyd gegen Ende des ersten Semesters meines Promotionsstudiums, und daran ist Helena Harding schuld.

Doktor Harding ist vieles: die Betreuerin meiner Freundin Mara, eine der anerkanntesten Umweltwissenschaftlerinnen des 21. Jahrhunderts und meine Professorin für Wasservorkommen-Ingenieurswissenschaft.

Dieser Kurs ist, ehrlich gesagt, von vorn bis hinten beschissen: verpflichtend, aber völlig irrelevant für meine wissenschaftlichen, professionellen und persönlichen Interessen, mit starkem Fokus auf die Schnittstelle zwischen dem Wasserkreislauf und der Gestaltung urbaner Kanalisationssysteme. Die meiste Zeit wünsche ich mir, ich wäre irgendwo anders: in der langen Schlange beim TÜV, im Supermarkt, um Zauberbohnen zu kaufen, im Kurs über analytische, transsonische und Überschall-Aerodynamik. Mit so wenig Aufwand wie möglich versuche ich, eine Zwei minus zu bekommen – was in der von Grund auf ungerechten Betrugsmaschinerie des Promotionsstudiums die Mindestanforderung ist, um einen Kurs zu bestehen –, bis Doktor Harding uns in der dritten oder vierten Woche eine neue grausame Aufgabe gibt, die rein gar nichts mit Wasser zu tun hat.

»Sucht euch jemanden, der genau den Job hat, den ihr nach der Promotion machen wollt, und führt ein informelles Gespräch mit ihm«, trägt sie uns auf. »Darüber schreibt ihr einen Bericht, der bis zum Ende des Semesters fällig ist. Und kommt nicht in meine Sprechstunde, um mir die Ohren vollzujammern, denn ich werde keine Sekunde zögern, den Sicherheitsdienst zu rufen, um euch rausbefördern zu lassen.« Ich habe das Gefühl, als sehe sie mich bei diesen Worten direkt an. Aber wahrscheinlich liegt das nur an meinem schlechten Gewissen.

»Ich werde einfach Helena fragen, ob ich nicht sie interviewen kann. Aber falls es dich interessiert, Hannah: Ich glaube, einer meiner Cousins oder was auch immer arbeitet im Jet Propulsion Lab der NASA«, sagt Mara später beiläufig, während wir auf der Treppe des Beckman Auditorium schnell zu Mittag essen, bevor wir in unsere Labore zurückmüssen.

Ich würde nicht sagen, dass wir uns nahestehen, aber ich habe entschieden, dass ich sie mag. Sogar richtig gern. Momentan ist meine Haltung zum Promotionsstudium eine milde Form von Ich bin nicht hier, um Freunde zu finden. Es ist nicht so, dass ich meine Kommilitonen als Konkurrenten sehe, aber genauso wenig habe ich Interesse an irgendetwas, das nichts mit meiner Arbeit im Flugtechniklabor zu tun hat, wie etwa mich mit anderen Studenten anzufreunden oder ihre Nachnamen kennenzulernen. Ich bin mir ziemlich sicher, mein Desinteresse in dieser Hinsicht mehr als deutlich gemacht zu haben, aber entweder hat Mara diese Botschaft noch nicht empfangen, oder es macht ihr Spaß, sie zu ignorieren. Sie und Sadie haben sich in den ersten paar Tagen gefunden, und dann haben sie aus mir unerfindlichen Gründen mich ausfindig gemacht.

Und so sitzt Mara jetzt neben mir und erzählt mir von ihren Verbindungen zum Jet Propulsion Lab.

»Ein Cousin oder was auch immer?«, frage ich neugierig. Die Informationen erscheinen mir etwas dürftig. »Glaubst du?«

»Ja, ich bin mir nicht ganz sicher.« Sie zuckt die Achseln und arbeitet sich weiter durch ihre mit Brokkoli, einem Apfel und einer Unmenge Cheez-Its gefüllten Tupperdosen. »Ich weiß nicht wirklich viel über ihn. Seine Eltern haben sich scheiden lassen, dann gab es Streit in unserer Familie, und irgendwelche Leute haben nicht mehr miteinander geredet. Dysfunktionaler Floyd-Irrsinn vom Feinsten, deshalb habe ich seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm. Aber ich hab von einem meiner anderen Cousins gehört, dass er an dem Ding gearbeitet hat, das auf dem Mars gelandet ist, als wir noch an der Highschool waren. Wie hieß das doch gleich? Contingency oder Carpentry oder Crudity …«

»Der Curiosity Rover?«

»Ja! Vielleicht?«

Ich lege mein Sandwich weg. Schlucke. Räuspere mich. »Dein Cousin oder was auch immer war in dem Team, das den Curiosity Rover gebaut und auf den Mars geschickt hat?«

»Ich glaube schon. Würde der Zeitpunkt passen? Vielleicht hat er ein Sommerpraktikum gemacht. Aber vielleicht ist das auch nur eine Familienlegende. Ich habe eine Tante, die steif und fest behauptet, dass wir mit der finnischen Königsfamilie verwandt sind, aber laut Wikipedia gibt es gar keine finnische Königsfamilie, also …« Sie zuckt erneut die Achseln und steckt sich eine Handvoll Cheez-Its in den Mund. »Willst du, dass ich in der Familie mal rumfrage? Für unsere Hausarbeit?«

Ich nicke. Und vergesse das Ganze bis ungefähr einen Monat später. Inzwischen haben sich Mara und Sadie auf für mich immer noch unerklärliche Weise in mein Herz geschlichen, und meine Ich-bin-nicht-hier-um-Freunde-zu-finden-Haltung hat sich allmählich gewandelt zu: Ich bin nicht hier, um Freunde zu finden, aber wenn du meiner seltsamen Cheez-Its-Freundin oder meiner seltsamen Fußballfreundin wehtust, verprügele ich dich mit einem Bleirohr, bis du den Rest deines Lebens Blut pisst. Zu brutal? Mag sein. Ich bin kein Gefühlsmensch, aber wenn ich etwas empfinde, dann mit erstaunlicher Intensität.

»Ich hab dir übrigens vor einer Weile die Kontaktinfo meines Cousins oder was auch immer geschickt«, teilt mir Mara eines Abends mit. Wir sitzen in der billigsten Studentenbar, die wir finden konnten, und sie trinkt schon ihren zweiten Midori Sour. »Hast du sie gekriegt?«

Ich ziehe eine Augenbraue hoch. »Ist das diese willkürliche Zahlenfolge, die du mir vor drei Tagen gemailt hast? Ohne Betreff oder Erklärung? Von der ich dachte, es wären deine Lottozahlen?«

»Klingt so, ja.«

Sadie und ich wechseln einen Blick.

»Hey, du undankbare Sumpfkuh, ich musste bestimmt fünfzehn Leute anrufen, mit denen ich eigentlich nie wieder reden wollte, um an Ians Nummer zu kommen. Und ich habe meiner bösen Großtante Delphina das Versprechen abgerungen, ihn so zu erpressen, dass er einem Treffen mit dir zustimmt. Also nimm diese verdammte Nummer und knack den Jackpot.«

»Wenn du gewinnst«, wirft Sadie ein, »teilen wir das Geld unter uns dreien auf.«

»Natürlich.« Ich verberge mein Lächeln in meinem Glas. »Wie ist er denn so?«

»Wer?«

»Dein Cousin oder was auch immer. Ian, richtig?«

»Genau. Ian Floyd.« Mara denkt einen Moment nach. »Kann ich nicht wirklich sagen, weil ich ihn nur zu zwei Thanksgivings vor etwa fünfzehn Jahren getroffen habe, bevor sich seine Eltern getrennt haben. Dann ist seine Mum mit ihm nach Kanada gezogen und … keine Ahnung, was danach aus ihm geworden ist. Ich erinnere mich nur noch, dass er groß war. Aber er war auch ein paar Jahre älter als ich. Also ist er vielleicht in Wirklichkeit nur einen Meter groß. Oh, und seine Haare sind braun. Was unter uns Floyds echt selten ist. Denn unser Rote-Haare-Gen ist nicht rezessiv, was, wie ich weiß, allen wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht.«

Großtante Delphina ist anscheinend eine Meisterin der emotionalen Manipulation, denn als die Deadline unserer Hausarbeit näher rückt und ich Ian panisch anschreibe und um ein informelles Gespräch bitte, was auch immer man sich darunter vorzustellen hat, antwortet er wenige Stunden später voller Enthusiasmus:

Ian: Klar.

Hannah: Danke. Ich nehme an, du bist in Houston. Wollen wir das virtuell machen? Über Skype? Zoom? FaceTime?

Ian: Ich bin die nächsten drei Tage in Pasadena im Jet Propulsion Lab, aber virtuell ist mir recht.

Das Jet Propulsion Lab. Hmm.

Nachdenklich trommle ich mit den Fingern auf meine Matratze. Ein virtuelles Meeting wäre so viel einfacher, und es ginge viel schneller. Aber so wenig Lust ich auch habe, einen Bericht für Helenas Kurs zu schreiben, so sehr brenne ich darauf, diesem Typen tausend Fragen über Curiosity zu stellen. Außerdem ist er Maras geheimnisvoller Verwandter, und das macht mich neugierig.

Hannah: Treffen wir uns lieber persönlich. Dann kann ich dir wenigstens einen Kaffee ausgeben. Klingt das gut? ...

Erscheint lt. Verlag 2.12.2022
Reihe/Serie Steminist Novellas
Steminist Novellas
Übersetzer Anna Julia Strüh
Sprache deutsch
Original-Titel Loathe To Love You
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Ali Hazelwood • Below Zero • Colleen Hoover • Das irrationale Vorkommnis der Liebe • Deutsch • Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe • Die Unannehmlichkeiten von Liebe • forced proximity • Frauen in MINT • Frauen in Naturwissenschaften • From Enemies to Lovers • Hate to Love • Liebe • Liebe auf den zweiten Blick • Loathe to love you • Love on the Brain • MINT • romcom • Room Mates • Second Chance • spicy • STEMinist • STEMinist Novella • stuck together • Stuck with you • The Love Hypothesis • Wissenschaftlerin • Women in STEM • Workplace Romance
ISBN-10 3-8412-3160-8 / 3841231608
ISBN-13 978-3-8412-3160-4 / 9783841231604
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