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Kanonendonner über der Adria (eBook)

Historischer Abenteuerroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
587 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3025-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kanonendonner über der Adria - Frank Adam
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Napoleons Herrschaft über Europa bekommt Risse. 1812/13 wird seine Armee mit immensen Verlusten in Russland geschlagen und muss nach Mitteleuropa fliehen, wo immer noch große Teile der Länder in Napoleons Hand sind. Sir David Winter bekommt 1813 den Befehl, die Küsten Dalmatiens und Istriens von den Franzosen zurückzuerobern. Doch während David erste Erfolge erzielen kann, sind auch Intrigen und Verrat nicht weit ...

David Winters Abenteuer sind ein Spiegelbild seiner Zeit, des rauen Lebens in der Royal Navy, aber auch romantischer Gefühle, des heldenhaften Mutes und der Kameradschaft auf See. Vom Eintritt in die Royal Navy über die Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges bis in die napoleonischen Kriege verfolgen wir David Winters Aufstieg vom Seekadetten bis zum Admiral.

Aufregende Abenteuer auf See, eingebettet in die faszinierende Geschichte der Marine.

Für alle Fans von C.S. Forester, Alexander Kent, Patrick O'Brian und Richard Woodman. Weitere Bücher von Frank Adam bei beTHRILLED: die Sven-Larsson-Reihe.

eBooks von beTHRILLED - spannungsgeladene Unterhaltung.



<p>Frank Adam ist das Pseudonym von Prof. Dr. Karlheinz Ingenkamp (1925-2015). Er hat Geschichte und Psychologie studiert und als Erziehungswissenschaftler ein bekanntes Forschungsinstitut geleitet. Im Ruhestand wandte er sich seinem Hobby, der Geschichte der britischen Flotte, zu, und hat erfolgreich zwei historischer Seekriegs-Reihen geschrieben: die Abenteuer des David Winter und Sven Larssons Erlebnisse im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.</p>


Zwischenspiel in England


September bis Dezember 1812

Der Mann hastete die Aldgate Street entlang und bemühte sich, den vielen Kutschen und Karren auszuweichen, die hier am späten Vormittag die Straßenmitte für sich beanspruchten und oft dicht bis an den Straßenrand fuhren. Der Mann war kein Spaziergänger, dazu hatte er es zu eilig. Er schwang seinen Stock, um bettelnde Kinder aus dem Weg zu scheuchen, und fluchte abstoßend und einschüchternd, wenn sich ihm alle paar Schritte Huren in den Weg stellten.

Der Mann trug einen marineblauen Rock mit großen Messingknöpfen, blaue Kniehosen und weiße Strümpfe. Seine Schuhe waren einfach und ohne Silberschmuck. Die Anker auf seinen Knöpfen und das Band am Zweispitz wiesen ihn als Boten der Admiralität aus. Jetzt sprang der Bote zur Seite, schrie wütend und schwang seinen Stock. Ein Metzger hatte eine Schüssel mit Blut und Wasser einfach auf die dreckige Straße geschüttet und ihm beinahe die Hosen beschmutzt.

Dann bog er in eine Seitenstraße ein. Hier war es ruhiger. Die Häuser hatten Vorgärten und keine Läden im Erdgeschoss. Noch zwei Straßen weiter und er war am Ziel: einem Stadthaus, wie es sich reiche Bürger leisten konnten.

Er betätigte den Türklopfer. Die Klappe wurde geöffnet. Ein Diener blickte ihn fragend an.

»Botschaft von Sir Hugh, Seiner Majestät Seelord, für Lady Britta.«

»Kann er mir auch sagen«, knurrte der Diener abweisend.

»Nur persönlich«, blaffte ihn der Bote an.

Der Diener quetschte ein »Warten!« heraus und knallte die Klappe zu.

Nach einigen Minuten wurde die Tür geöffnet. Der Diener nickte einfach und ging einige Schritte voraus zu einer Diele. Eine Tür öffnete sich. Eine geschmackvoll gekleidete Frau trat einen Schritt heraus und sagte: »Ich bin Lady Britta. Er hat eine Botschaft von Admiral Sir Hugh für mich?«

»Aye, Mylady«, antwortete der Bote. »Meldung vom Semaphore: Die Alkmene vom Nordspaniengeschwader ist mit der Admiralsflagge am Mast heute mit der Flut in die Themse eingelaufen und wird gegen zwei Uhr mittags am Chesters Kai erwartet.«

Lady Britta lächelte. »Das ist eine willkommene Nachricht.« Sie griff nach einem Tischchen, wo hinter einer Vase einige Münzen bereitlagen, nahm zwei und gab sie dem Boten. »Für ihn mit vielem Dank. Möchte er sich noch in der Küche einen Kaffee geben lassen?«

»Das wäre sehr angenehm, Mylady«, dienerte der Bote.

»John wird ihn führen und dann wieder aus dem Haus lassen«, ordnete Lady Britta an und wandte sich dann an John: »Vergiss er nicht, dass ich ihn in einer halben Stunde brauche.« Sie nickte dem Boten noch einmal zu und ging wieder in das Zimmer.

Die Tür zu einem Nachbarzimmer stand offen, und als Britta durch sie in das Nebenzimmer eintrat, sagte ein Mann zu ihr: »Wir konnten es hören. Wie schön, dass David kommt. Ich kann ihn leider nicht mit abholen, denn ich habe eine Verabredung in Westminster. Aber Nicole wird sich nicht abhalten lassen, dich zu begleiten. Tut mir leid, dass ich unsere Kutsche brauche, aber ich soll noch zwei Kollegen abholen.«

»Macht nichts, James«, entgegnete Britta. »Wir haben ja unsere und die zweite bestellen wir beim Kutschservice. Aber da fällt mir ein, Mr Dimitrij läuft mit unserem neuen Frachtsegler ja auch heute London an. Da sehen sich die beiden vielleicht schon auf dem Fluss. Mr Dimitrij hat übrigens noch Gepäck für mich geladen.«

»Grüß deinen lieben David und auch Gregor von mir. Sag ihm, ich komme jetzt bestimmt so gut mit den Prothesen zurecht, wie er es mir immer prophezeit hatte.«

Als er aufstand, um sich von Nicole, seiner Frau, und von Britta zu verabschieden, konnte man sehen, dass er eine Arm- und eine Fußprothese trug. Aber er bewegte sich völlig ungehindert damit. David würde sich auch freuen, das zu sehen. James Watson war viele Jahre mit ihm als einer seiner Kapitäne gesegelt. In der Karibik mussten ihm nach einem mörderischen Kampf mit vier französischen Fregatten ein Arm und ein Bein amputiert werden. Er wollte damals nicht mehr leben und David hatte mit ihm um seinen Lebensmut gerungen und an die Liebe zu seiner Nicole und seinen Kindern appelliert. James hatte es geschafft, überlebte und war nun Abgeordneter im Unterhaus und glücklich mit seiner Familie.

Als James gegangen war, saß Britta mit Nicole noch auf eine Tasse Kaffee am Tisch.

»Nun kommt David noch zwei Tage früher, als ihn dir die Kellys angekündigt hatten. Mein Gott, heute ist ja der dreizehnte.«

Britta lachte. »Das war für uns immer ein gutes Datum, Nicole. Ich bin so glücklich, dass David kommt. Er wird uns von unseren Söhnen erzählen können.«

Nicole nickte und seufzte. Ihr Sohn John David war mit Brittas Sohn Charles und mit Alexander Dimitrij als Offiziersanwärter in Davids Geschwader. Ihre Mütter sorgten sich um sie.

»Um David als Admiral brauchst du dich ja nicht sehr zu sorgen, nicht wahr, Britta? Er steht auf dem Achterdeck und eine Seeschlacht ist ja nicht mehr zu erwarten. Aber die jungen Burschen müssen nicht nur bei jedem Wetter in die Takelage, sie sind auch bei jedem Unternehmen dabei.«

Britta sah Nicole nachdenklich an. »Du kennst David nicht wirklich, Nicole. Dein Sohn hat dir doch wahrscheinlich auch geschrieben, dass sie an der Küste kurz von den anderen abgeschnitten waren, aber bald wieder herausgehauen wurden.«

Nicole nickte. »Ja, das war bei Getaria.«

»Ich nehme an, David hat sie gebeten, uns das so zu schreiben. In Wirklichkeit waren sie in französischer Gefangenschaft und wurden abtransportiert. David ist mit sechzig Freiwilligen gelandet und hat sie in der Nacht weit im Inland befreit. Ich weiß es von dem spanischen Major, der sich als Armamputierter auf dem Gut erholt hat.«

Nicole hatte die Hand vor den Mund gehoben und sah Britta erschrocken an. Die erzählte ihr, dass der Major der Bruder von Davids Geheimagentin war und sich über Frau von Rostow, die Portugiesisch sprach, mit ihr verständigen konnte. Seine Schwester hatte bei der Befreiung mitgewirkt und ihm von der nächtlichen Verfolgung der Franzosen und dem Überfall im Nachtlager berichtet.

»Ohne David wären die drei in französischer Gefangenschaft, wenn es nicht noch schlimmer gekommen wäre. Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, sieben oder acht Stunden durch Wald und Berge zu klettern, die Jungen zu holen und wieder die Küste zu erreichen. Ich weiß nur, er würde es immer wieder tun, nicht nur für unsere Söhne. Aber viele würden es auch für ihn tun. Er steht nicht nur auf dem Achterdeck, Nicole. Er ist ein kämpfender Admiral, und ich habe immer Angst um sein Leben.«

Nicole fasste Britta um. »Ich hätte es besser wissen müssen, denn ich kenne ihn doch. Und sein Sohn John, mein erster Mann, hat ja auch geschwärmt, wie er sich für seine Leute einsetzt. Und so redet auch James von ihm.«

»Darum wollen wir ihn dankbar begrüßen und ihm nicht gleich verraten, was wir wissen«, beschloss Britta das Gespräch.

Die beiden Frauen saßen in einer Kutsche am Rande der Thames Street und warteten. Es war recht windig und kühl am Fluss und so stand vorn am Kai nur der Diener Jeremy, ein ehemaliger Matrose, mit einem Teleskop und spähte nach der Sloop Alkmene aus. Es wimmelte im Londoner Hafen von Schiffen.

»Ich wundere mich immer wieder, dass sie nicht zusammenstoßen«, stellte Nicole fest, die gerade aus dem Fenster geschaut hatte.

»Die Alkmene bleibt auch sicher nicht hier, sondern segelt nach Chatham zurück in die Werft«, bemerkte Britta.

Da klopfte ihr Fahrer an die Kutschwand und rief: »Jeremy winkt, Lady Britta!«

Nun sahen es auch die Frauen.

»Dann wollen wir aber schnell zum Kai«, sagte Nicole und knöpfte ihren Pelz zu. »Aber sei vorsichtig, Britta, die Kutscher fahren hier rücksichtslos.«

Die beiden stiegen aus. Der Kutscher half ihnen mit heftigem Peitscheschwenken beim Überqueren der Straße. Jeremy deutete immer wieder hinaus auf den Fluss.

»Dort kommt eine Sloop mit der Admiralsflagge. Das muss er sein. So viele kleine Schiffe, auf denen ein Admiral kommt, wird es hier kaum geben«, erklärte Britta.

»Ja, warum segelt er nicht mit seinem Flaggschiff?«, fragte Nicole.

»Das werden sie dort zum Kämpfen brauchen. Eine Sloop ist schon mal zu entbehren.«

Britta winkte Jeremy und ließ sich das Teleskop geben. Als langjährige Frau eines Flottenoffiziers konnte sie damit umgehen, stellte die Schärfe richtig ein und spähte hinaus.

»David kann ich noch nicht sehen«, sagte sie mit dem Teleskop am Auge. »Aber das dort, das ist doch Alexander Dimitrij. Und mein Gott, da ist dein Sohn, Nicole!«, rief sie überrascht. »Und da ist auch mein Edward!« Sie setzte das Teleskop ab und sagte zu Nicole: »Er bringt unsere Söhne mit. Und wir haben gar nichts für sie vorbereitet.«

»Das ist doch kein Problem,...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2023
Reihe/Serie Die Seefahrer-Abenteuer von David Winter
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • Admiral • alexander kent • Backbord • Buch • C.S. Forester • eBook • flotille • Flotte • Historical • Historienroman • historisch • Historische Romane • Historischer Roman • Historisches Buch • Jahrhundert Trilogie • Kanonen • Ken Folett • Ken Follet • Ken Follett • Kindle • Kommodore • Kreuzzüge • Krieg • Marine • Mast • Mittelalter • Napoleon • Neuauflage • patrick obrian • Rebecca Gable • Reihe • richard woodman • Royal Navy • Schiff • Schlacht • Seefahrer • Seefahrt • Steuerbord • Sven Larsson • Warringham
ISBN-10 3-7517-3025-7 / 3751730257
ISBN-13 978-3-7517-3025-9 / 9783751730259
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