Vertraute Fremde (eBook)
EDITION digital (Verlag)
978-3-96521-667-9 (ISBN)
Das Vorwort von Hendrik Röder zu diesem Band, für den Sigrid Grabner all jene Essays, Porträts, Betrachtungen und literarischen Skizzen herausgesucht hat, in denen sie ihr Verhältnis zu den wenigen essenziellen Fragen dieser Welt offenlegt, erfüllt solche Erwartungen – es zeigt die Richtung der Lesereise an, deutet das Erwartbare an und es macht neugierig. Worauf?
Laut Röder scheut sich Sigrid Grabner nicht, und das ganz unzeitgemäß und im besten Sinne des Wortes konservativ, die Frage nach Wahrheit, Glaube oder Macht zu stellen. Immer wieder geraten jene Frauen aus der Geschichte ins Blickfeld, die offenbar ein anderes Verhältnis zu der ihnen gegebenen Macht entwickelt haben als ihre männlichen Widerparts. Neben Christine von Schweden ist die Autorin gleichermaßen von Maria Theresia fasziniert, ihrer tapferen Gegenwehr gegenüber Friedrich dem Großen, der nicht müde wurde, die Habsburger in endlose Territorialkämpfe um Schlesien zu verstricken und dafür nicht zuletzt sein „lebhaftes Temperament“ verantwortlich machte. Sie machte Frieden, so der Titel, ist vielleicht das Kernstück dieses Bandes, weil hier ein zentrales Thema der Autorin berührt wird, der Frage nach männlichen und weiblichen Machtstrategien.
Wie so oft gibt die Auswahl der Protagonisten ein Stück des Eigenen preis, lassen sich anhand der Prüfungen, denen sie ausgesetzt waren, eigene Vorstellungen, Tugenden und auch Versäumnisse ablesen. Um auf das Eigene zu kommen, sind Umwege nötig. Insofern ist dieses Buch eine Sammlung von Umwegen der Autorin bis heute. Folgerichtig schließt der Band mit einem persönlichen, offenen Brief an ihren Enkel Paul. Darin stellt sich die Frage nach dem Eigenen, den Irrtümern und der juvenilen Selbstgerechtigkeit, die man gern weit von sich schiebt. Was hat man gewusst? Was getan? Vielleicht empfiehlt es sich, die Lektüre mit diesem Brief am Schluss des Bandes zu beginnen.
Zu den Protagonisten des Grabner-Buches gehören Mahatma Ghandi, Henning von Tresckow, Emmi Bonhoeffer und Christine von Schweden. Und wie gesagt, der letzte Text, der „Brief an meinen Enkel“, der ist unbedingt lesenswert. Vielleicht, wie von Vorwort-Verfasser Hendrik Röder vorgeschlagen, sogar als allererstes Lesestück.
Am 29.10.1942 in Tetschen-Bodenbach geboren, ab 1947 in Merseburg. Nach dem Abitur in Halle und einjährigem Praktikum in der Landwirtschaft studierte sie von 1962-1967 an der Berliner Humboldtuniversität Kulturwissenschaft und Indonesienkunde, 1972 Promotion. Seit 1972 freischaffende Schriftstellerin. Sie lebt in Potsdam, war mit dem Schriftsteller und KZ-Überlebenden Hasso Grabner verheiratet und hat zwei Kinder. 1992 Ehrengast der Villa Massimo 2000 Stipendiatin im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf
Vertraute Fremde
Preußen und seine Frauen
Geist und Macht in Potsdam
Der Mensch ist keine Insel
Sie machte Frieden: Maria Theresia und Friedrich II.
Lasst Gott in euch leben: Gandhi und die Weltreligionen
Die Stunde der Versuchung
Der Weg zur Wahrheit: Henning von Tresckow
Der Verzweiflung widerstehen: Emmi Bonhoeffer
Dinge beim Namen nennen: Andrzej Szczypiorski
Traum von Rom
Begegnung mit Christine: Christine von Schweden
Der König und sein Pater: Raymundus Bruns
Der Zeit zwischen die Federn gesehen: Achim von Arnim
Aus tiefer Not: Jochen Klepper
Brief an meinen Enkel
Erscheint lt. Verlag | 6.5.2022 |
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Verlagsort | Pinnow |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
Literatur ► Krimi / Thriller / Horror | |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2. Weltkrieg • Achim von Arnim • Andrzej Szczypiorski • Attentat • Christina von Schweden • Emmi Bonhoeffer • Friedrich II. • Gewaltlos • Großbritannien • Henning von Tresckow • Hindu • Hitler • Indien • Jochen Klepper • Jude • Mahatma Gandhi • Maria Theresia • Moslem • Österreich • Papst • Polen • Potsdam • Preußen • Raymundus Bruns • Rom • Schlesische Kriege • Schweden • Selbstmord • Südafrika • Theresienstadt |
ISBN-10 | 3-96521-667-8 / 3965216678 |
ISBN-13 | 978-3-96521-667-9 / 9783965216679 |
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Größe: 218 KB
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