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Was am Ende wichtig ist

Geschichten vom Sterben | Ein Palliativmediziner erzählt
Buch | Softcover
240 Seiten
2014 | 2.
Piper (Verlag)
978-3-492-30635-5 (ISBN)
CHF 14,90 inkl. MwSt
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Die Patienten, die Petra Anwar besucht, haben keine Aussicht auf Heilung. Und doch ist diese letzte gemeinsame Zeit für Sterbende und ihre Angehörigen eine besonders kostbare: Für Maike, die trotz des riesigen Tumors in ihrem Bauch noch ein ganzes Jahr mit ihren heranwachsenden Töchtern gewinnt. Für Herrn Helling, der im Rollstuhl ans Meer reist, um ein letztes Mal die Leuchttürme zu sehen. Für Herrn Bozkurt, der in seine kleine Stadt in der Türkei zurückkehrt, weil eine Wohnung in der Fremde kein guter Ort zum Sterben ist ... Zusammen mit dem Schriftsteller John von Düffel erzählt Petra Anwar zwölf wahre Geschichten vom Sterben.

Petra Anwar, geboren 1965 in Borken/Westfalen, arbeitet als Palliativmedizinerin für die Organisation »Home Care« in Berlin. In dem Film »Halt auf freier Strecke« (ausgezeichnet in Cannes, Deutscher Filmpreis, Bayerischer Filmpreis) spielt sie sich selbst: eine Ärztin, die Schwerstkranke und ihre Angehörigen zu Hause betreut.

John von Düffel, geboren 1966 in Göttingen, Autor und Übersetzer, arbeitet als Dramaturg am Deutschen Theater Berlin und ist Professor für Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste. Er ist passionierter Schwimmer und hat dem fließenden Element mit mehreren Büchern, u. a. mit seinem preisgekrönten Roman »Vom Wasser« (Mara Cassens-Preis des Literaturhauses Hamburg; Aspekte-Literaturpreis des ZDF etc.), ein literarisches Denkmal gesetzt - zuletzt in dem Band »Wassererzählungen«. John von Düffel ist Koautor des bei Piper erschienenen Buchs von Petra Anwar »Was am Ende wichtig ist« (als TB unter dem Titel »Geschichten vom Sterben«.).

Vorwort 

Die geschenkte Zeit: Maike

Ein Urlaub am Meer: Die Hellings

Die Frau in der Kittelschürze: Frau Troska

Gegen den Schlaf: Familie Nathusius

Grenzsuche: Frau Hadini

Ein ganz normaler Fall: Die Liskars

Familie ist nicht gleich Familie: Die Keglers

Der schöne Schein: Weinzierls

Große Schwester, kleine Schwester: Heidrun Fissner

Freundinnen fürs Sterben: Claudia und Bettina

Zu Hause: Herr Bozkurt

Mein Vater 

Dank 

Anhang: Was helfen kann

»Interessant zu lesen sind die einfühlsamen 'Geschichten vom Sterben'. (...) Es eignet sich für Angehörige und professionell Pflegende.« NovaCura 20131205

»Interessant zu lesen sind die einfühlsamen ›Geschichten vom Sterben‹. (...) Es eignet sich für Angehörige und professionell Pflegende.«

»Ein Buch gegen die Angst und voller Zuversicht, dass sich auch schwierige Situationen gemeinsam bewältigen lassen.«

»Es sind bewegende, zu Herzen gehende, gefühlvolle, aber nicht gefühlige Erzählungen, weil die Autoren nicht um den heissen Brei herumlavieren, sondern schreiben, was wirklich passiert.«

»Dieses Buch ist herzzerreißend. Die Geschichten, die hier erzählt werden, holen das Sterben nah heran. Ohne Schutzschild ist man mittendrin im letzten großen Kampf, oft gegen eine unheilbare Krankheit, mit all seinen Leiden - den körperlichen wie seelischen.(...) Petra Anwar gibt dem Tod seinen Platz zurück. Er gehört dazu. Ihr Buch ist damit trotz seiner mitunter schmerzhaften Schilderungen eine Hommage an das Leben - ein ehrenvolles bis zum Schluss.«

»Was für ein grausames Thema! Was für ein großartiges Buch!«

»›Die Geschichten vom Sterben‹ finden die richtigen Worte für die Auseinandersetzung mit dem Sterben und der Angst vor dem Tod. Dennoch bleibt von diesem Buch etwas Dringliches: Eine heftige Freude, erfüllt und in Liebe verbunden noch ganz viel mit anderen Menschen erleben zu dürfen!«

»Das Buch ist ein Dokument des Humanen auch in aussichtsloser Lage, geprägt von einer professionell gebändigten, aber gerade darum starken und konkret helfenden Emotionalität. Vor dem Tod erweist sich alles Nur-Literarische als unzureichend. Darin wurzelt die nicht zuletzt auch literarische Qualität des Buchs.«

»Petra Anwars Erfahrungen werden die öffentliche Diskussion über Tod und Sterben bereichern. Denn frei von Kitsch und Weinerlichkeit machen ihre ›Geschichten vom Sterben‹ Mut zum Leben im Angesicht der Endlichkeit.«

»Nach der Lektüre ist sicher: Anwar kommt sehr, sehr nah an die Menschen, mit denen sie als Ärztin zu tun hat. (...) Sterben ist ein intimer Prozess, damit hat Anwar wohl recht, aber es ist ihrem erzählerischen und von Düffels schreibenden Talent zu verdanken, als Rezipientin und Rezipient an allen 12 Geschichten und diesem letzten Stück Lebensweg der Sterbenden teilhaben zu können. (...) Dennoch bleibt von diesem Buch etwas Dringliches: Eine heftige Freude, erfüllt und in Liebe verbunden, noch ganz viel mit anderen Menschen erleben zu dürfen. Und das - wenn möglich - auf ganzer Strecke!«

»Anwar und Düffel gelingt es, ihre Geschichten menschlich ergreifend, berührend, nie effekthascherisch oder kitschig zu erzählen. (...) Diese Geschichten in ihrer schonungslosen Offenheit strahlen die Zuversicht aus, dass man auch aussichtslose Situationen meistern kann: Nicht wegsehen, sondern sich dem Unvorstellbaren stellen.«

»Hervorragend gelungen!«

Vorwort
Niemals habe ich daran gedacht, ein Buch zu schreiben, und es ist auch nicht so, als würden mir meine Arbeit als Palliativmedizinerin und der Familienalltag als Mutter dreier Söhne viel Muße lassen. Eines Tages jedoch rief mich Frau Rotter vom Piper Verlag an. Sie hatte den Film "Halt auf freier Strecke" von Andreas Dresen gesehen. Darin geht es um die Geschichte eines Mannes, der an einem Gehirntumor erkrankt und zu Hause sterben will. Die Rollen der verantwortlichen Mediziner in diesem Film waren mit echten Ärztinnen und Ärzten besetzt. Eine davon war ich. Meine Aufgabe war es, wie im wirklichen Leben, den Patienten palliativmedizinisch zu versorgen und ihm das Sterben zu Hause zu ermöglichen. Damit stand dieses Thema auf einmal im Licht der Öffentlichkeit.
Frau Rotter und ich verabredeten ein erstes Treffen. Sie wollte mehr wissen über meine Arbeit, meine Erfahrungen mit dem Sterben und den Sterbenden zu Hause, über die Angehörigen und deren Nöte sowie über die Hilfe und Beratung, die ich als Palliativmedizinerin leisten kann gegen die Schmerzen, die Komplikationen und die Angst. Denn genau das bedeutet Palliativmedizin: Wir versuchen nicht, zu heilen, was nicht zu heilen ist, wir lindern Schmerzen und Beschwerden und bemühen uns, den Patienten und ihren Angehörigen ihre Ängste zu nehmen. Davon, meinte Frau Rotter, sollte das Buch handeln.
Seit vierzehn Jahren begleite ich Sterbende und deren Familien, damit meine Patienten dort sterben können, wo sie gelebt haben. In meinem Beruf habe ich fast ausschließlich mit Krebskranken zu tun. Die Palliativmedizin ist aus der Onkologie hervorgegangen, der Erkenntnis folgend, dass eine Chemotherapie ab einem gewissen Stadium medizinisch sinnlos ist. Man kann gegen das Krebswachstum nichts mehr tun. Es geht nicht länger darum, ob der Patient stirbt, sondern nur noch um die Frage, wie. Und palliativmedizinische Dienste wie "Home Care Berlin" ermöglichen es ihm, sich für ein Sterben zu Hause zu entscheiden. Sie bilden Netzwerke zur ambulanten Versorgung, und sie vermitteln spezialisierte Pflegekräfte und Palliativmediziner wie mich.
Sterben ist ein sehr intimer Prozess. Jeder unheilbar Kranke ist unsicher und voller Angst. Er wünscht sich vor allem Ruhe und Geborgenheit, die er am besten in seiner vertrauten Umgebung findet. Fast jeder Mensch möchte sein Lebensende zu Hause verbringen, im Kreis seiner Familie, seiner Freunde oder auch allein. Fast jeder möchte so sterben, wie er gelebt hat.
Doch das Sterben wurde in den letzten Jahrzehnten immer weiter ausgelagert und versteckt. Es findet meist nicht mehr zu Hause statt, sondern in der Anonymität von Krankenhäusern und Pflegeheimen. Obwohl wir wissen, dass es früher oder später jeden von uns trifft, klammern wir es aus unserem Leben aus. Meist ist es nicht die Angst vor dem Tod, die uns an der Auseinandersetzung damit hindert, sondern die Angst vor dem Weg dorthin: vor den Schmerzen und Qualen, dem Alleingelassensein in einer Institution mit fremden Menschen, denen man sich ausgeliefert fühlt. Es ist die Angst vor dem Verlust jeglicher Selbstbestimmung und individueller Würde, vor dem Warten auf den Tod als letzten Gnadenakt. Zumindest diese Angst, nur noch eine Nummer in der medizinischen Maschinerie zu sein, kann uns das Sterben zu Hause nehmen.
Um aber unser Sterben so zu gestalten, wie es uns entspricht, müssen wir darüber reden. Wir müssen lernen, das Sterben zu einem unserer Lebensthemen zu machen. Nur wenn wir unsere Wünsche und Vorstellungen auch mitteilen, wissen unsere Angehörigen und Freunde, wie sie in unserem Sinne reagieren sollen, wenn es so weit ist. Wir selbst sind dafür verantwortlich, dass an unserem Lebensende Menschen da sind, die sich um uns kümmern. Ein Leben, das ohne Rücksicht auf andere Menschen geführt wurde, in dem es wenig Liebe, Fürsorge und echte Freundschaft gegeben hat, wird meist auch ein einsames Ende nehmen. Gerade im Sterben braucht man tragfähige

Erscheint lt. Verlag 15.9.2014
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 120 x 187 mm
Gewicht 234 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Psychologie
Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik
Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte eigenen vier Wänden • Geborgen • in Frieden • in Ruhe • krank • Palliativmediziner • Sterbehilfe • Sterben • Tod • todkrank • Trauer • zu Hause
ISBN-10 3-492-30635-7 / 3492306357
ISBN-13 978-3-492-30635-5 / 9783492306355
Zustand Neuware
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