Kann man mal machen (eBook)
Community Editions (Verlag)
978-3-96096-067-6 (ISBN)
Im Internet sehen immer alle gut aus, sind glücklich und haben weder Poren noch Probleme. Oder sie vertreten antiquierte Rollenbilder und pöbeln gegen Schwächere. Mirella vom Kanal Mirellativegal hat keine Lust mehr darauf, von überall eingeredet zu bekommen, wie sie zu sein und was sie zu lassen hat. Sexismus steht ebenso auf ihrer Abschussliste wie Low Carb und Perfektionsdruck, gehirnzellenfressender Medienkonsum und Datingwahnsinn.
Ein dickes Fell allein oder endlose Meckertiraden helfen jedoch niemandem weiter. Daher liefert Mirella die passende Motivation, um das eigene Leben entspannter zu gestalten, gleich mit. Empathische Kommunikation, Horizonterweiterung und die konsequente Achtung der eigenen Bedürfnisse stehen hierbei im Mittelpunkt. Denn letztlich ist die beste Waffe gegen die Negativität von außen, sich selbst gut leiden zu können. Und das kann man echt mal machen!
HALLO!
Super, dass du da bist und dieses Buch gekauft hast! Danke dafür. Ich hoffe natürlich, dass dir die Lektüre gefallen wird – und damit wir das möglichst gut hinkriegen, möchte ich dir erst mal erzählen, was das hier eigentlich ist und wie es funktioniert.
Keine Bange, ich denke nicht, dass du nicht weißt, was ein Buch ist und wie man es benutzt. Ganz im Gegenteil. Mit dem Erwerb dieses Exemplars hast du ja eindrücklich bewiesen, dass du über einen hohen, wenn nicht gar überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten verfügst und außerdem Geschmack hast. Gratulation!
Trotzdem möchte ich dir erklären, was du vor dir hast oder, besser gesagt, was nicht. Die größte Enttäuschung gleich vorweg: Dieses Buch ist kein All-inclusive-Glückspaket mit Begrüßungsdrink und durchgehender Happy Hour. Es kann dir nicht die Antwort auf alle deine Fragen geben. Das hier ist nicht das Glück to go. Die nächste Enttäuschung, ich weiß! Es ist auch keine Anleitung, wie du dich zu verhalten hast. Ich versammle hier nämlich nicht Mirellas absolute Wahrheiten zum Nichthinterfragen. Ich bin weder dein noch irgendjemandes Guru. Ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen und bin verdammt weit weg von perfekt.
Du wirst durch dieses Buch auch nicht über Nacht tiefenentspannt, Body positive und Selbstliebe-Profi, auch wenn es hier um all diese Dinge gehen wird. Ebenso wenig wirst du durch dieses Buch abnehmen. Hier gibt es keine Diät-Tipps, keine Work-outs und keine versteckten Rabattcodes für vollkommen unwirksame Abnehmprodukte. Wenn du dieses Buch liest, wirst du nicht schlagartig wunderschön, erfolgreich und zufrieden. Ein Buch kann so etwas nicht – und muss es auch nicht! Denn wir alle sind bereits wunderschön, wir haben bis jetzt überlebt, also sind wir auch erfolgreich, und zufrieden könnten wir bestimmt alle sein, wenn … ja, wenn wir uns nicht immer so runtermachen würden, richtig? Wenn wir nicht mit uns hadern würden, dass wir dies oder das besser hinbekommen oder zehn Kilo weniger wiegen könnten, und wenn die Welt nicht so voller Arschlöcher wäre …
Genau da setze ich an. Bei den vielen Dingen, die man mal machen könnte, statt sich ununterbrochen selbst schlechtzureden, an sich zu zweifeln, das eigene Scheitern in den Mittelpunkt zu stellen, eine innere Leere durch Konsum zu stopfen, auf andere einzuhacken oder Einsamkeit durch stumpfe Berieselung zu übertönen. Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich all das so gut kenne.
Darum kenne ich auch die unzähligen Recherchen auf der Suche nach der alles verändernden Literatur, der heilbringenden Achtsamkeitsübung, Yoga-Position, Ernährungsweise oder der Person, die mich endlich glücklich und vollkommen macht. Wenn ich es dann doch wieder nicht schaffte, all die vernünftig und klug klingenden Ratschläge umzusetzen, habe ich den Fehler bei mir gesucht oder mich meinem vorbestimmten tragischen Schicksal ergeben: »Ich werde nie wieder glücklich sein!«
Dabei habe ich irgendwie nicht in Erwägung gezogen, dass der Ratschlag vielleicht einfach nicht zu mir passt. Mit diesem Buch möchte ich es daher anders machen, denn ich will nicht, dass du dich schlecht fühlst, weil du irgendetwas nicht hinkriegst, sondern dass du dich gut fühlst, weil du es probiert hast.
Ich habe vieles versucht und vieles wieder verworfen. Genau dieses Ausprobieren aber hat mich enorm weitergebracht. So meinte ich zum Beispiel mal, das Bedürfnis zu verspüren, zum »5 AM Club« zu gehören. Ich war mir sicher: Jeden Morgen zwei Stunden früher aufzustehen, um mehr vom Tag zu haben, produktiver zu sein und effektiver zu arbeiten, würde aus mir einen viel zufriedeneren Menschen machen. Die Erfahrungen anderer klangen vielversprechend und ich war hoch motiviert.
Nach drei Tagen bekam ich mittags einen Heulkrampf und brach vor Erschöpfung zusammen. Da können noch so viele Leute sagen, wie lebensverändernd und toll diese Umstellung sei; wenn ich das nicht so empfinde, dann ist es eben so. Aber ich für meinen Teil kann zumindest sagen, dass ich es ausprobiert, die Erfahrung gesammelt und meinen alten Schlafrhythmus bedenkenlos wieder aufgenommen habe, weil der nun mal besser zu meinem Lebensstil passt. Mein Bedürfnis nach einem bewussteren Start in den Tag war zwar echt, der Ansatz, dafür um fünf Uhr morgens aufzustehen, aber nichts für mich. Geholfen haben mir letztlich Handyweglegen und Yoga. Manchmal ist es einfach ein Ausprobieren.
Oder vor einigen Monaten: Da bekam ich ein Dankbarkeitsbuch geschenkt und war dafür … ja, wirklich dankbar. Ich wollte schon lange mal ausprobieren, wie sich meine Einstellung verändern würde, wenn ich mich jeden Tag in Dankbarkeit übe. Also begann ich, morgens und abends in dieses Buch zu schreiben, wofür ich dankbar bin, was besonders schön war und was mir Freude bereitet hat.
Viele berichten, dass sie dadurch entspannter, optimistischer und ausgeglichener wurden. Darauf hatte ich mich auch schon gefreut, nur leider trat bei mir das absolute Gegenteil ein. Irgendwann hat es mich total genervt, nur Positives zu berichten, weil das Leben einfach nicht immer nur positiv ist. Es passieren jeden Tag Sachen, die kacke sind, die nicht nach Plan laufen, und es fühlte sich für mich nicht richtig an, diese Dinge quasi zu verdrängen und mein Augenmerk nur auf das Positive zu lenken. Das war mir zu einseitig und wurde meinem Leben ganz und gar nicht gerecht! Alles Positive und alles Negative zusammen hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin, und formt mich jeden Tag aufs Neue. Durch negative Entwicklungen habe ich nämlich auch vieles über mich erfahren. Und dafür bin ich dankbar! Das Dankbarkeitsbuch war also nichts für mich. Aber immerhin habe ich die gerade beschriebene Erkenntnis gewonnen, dass ich mehr Wert darauf lege, jeden Bereich meines Lebens wertzuschätzen, als mich nur auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Ich habe also nicht dagesessen und mich schlechtgemacht, weil ich das Dankbarkeitsding nicht draufhabe, sondern die Möglichkeit genutzt, durch Ausprobieren den für mich richtigen Weg zu finden.
Damit will ich dir auf keinen Fall den »5 AM Club« oder Dankbarkeitsbücher madig machen. Ich will dir einfach nur aufzeigen, dass nicht alles für jeden funktioniert und trotzdem helfen kann – dem Ausschlussverfahren sei Dank. So ist es auch mit diesem Buch. Die Dinge, die ich dir an die Hand gebe, sind meine persönlichen Erfahrungen und Herangehensweisen. Die können dir sinnvoll vorkommen, sie können dich unterstützen, vielleicht findest du sie aber auch unbrauchbar und hältst mich für komisch. Alles möglich und alles okay. Hier geht es nicht darum, was man machen muss, sondern darum, was man mal machen kann. Du kannst also auch nicht versagen, aber du kannst Erfahrungen sammeln und für dich selbst entscheiden, ob das jetzt dein Ding wird oder nicht.
Ich möchte an den Schalter in deinem Kopf, der viel zu häufig auf »off« steht, der deshalb alles negativ macht, der dir einredet, dass du nicht gut und nicht wert genug bist, dass du nicht ausreichst. Ich kann ihn für dich nicht umlegen, aber ich kann versuchen, ihn dir so unsympathisch wie möglich zu machen, damit du selbst daran herumfriemelst und guckst, ob er sich nicht doch bewegen und auf »on« schalten lässt. Denn was du im Folgenden lesen wirst, dreht sich um dieses »on«, darum, wie kraftvoll es ist, wie energiegeladen, wie viel Raum plötzlich frei wird, wenn du aufhörst, auf dich herabzuschauen, und stattdessen anfängst, in dich hineinzuhören und dir Gutes zu tun – ganz ohne schlechtes Gewissen.
Eine Menge Themen erwarten dich, Themen, die mich täglich beschäftigen: Medien, Sexismus, Werte, Selbstliebe, Verzicht, Ernährung, Reisen, Liebe und Sex. Es geht also eigentlich um fast alles, was im Leben eine Rolle spielt und was man mal machen kann. Außer Sexismus natürlich, der ist nämlich scheiße. Und außer Verzicht, den spar ich mir nämlich lieber.
Vor allem aber geht es immer darum, wie es um deine ganz persönlichen Bedürfnisse bestellt ist. Die kennenzulernen, wertzuschätzen und zu achten ist die schönste, wichtigste, schwierigste, frustrierendste und lohnendste Herausforderung, der wir uns stellen können. Diese anzunehmen, dazu möchte ich dich mit diesem Buch motivieren.
Deine Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen bedeutet aber nicht, egoistisch zu sein. Wenn du auf deine Bedürfnisse hörst, bist du noch lange nicht taub für die Bedürfnisse anderer. Ganz im Gegenteil! Der Mensch ist ein soziales Wesen und deshalb gehört der Kontakt zu anderen Menschen ebenso zu unseren größten Bedürfnissen wie ein harmonisches Miteinander. Das ist manchmal schwer zu glauben, wenn man die Nachrichten sieht oder die Kommentare unter Artikeln liest. So viel Hass und Hetze. Aber um genau dieser Negativität etwas entgegenzusetzen, ist es wichtig, für ein gutes Klima im eigenen Umfeld zu sorgen. Deine Bedürfnisse zu kennen hilft dir dabei, denn wenn es dir gut geht, kannst du auch anderen guttun.
Dafür musst du aber erst mal für dich selbst da sein. Das klappt nicht von heute auf morgen, sondern braucht Geduld. Gar keine leichte Aufgabe in unserer schnelllebigen Welt....
Erscheint lt. Verlag | 30.11.2018 |
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Illustrationen | Irina Zinner |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität |
Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung | |
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Schlagworte | Achtsamkeit • Beziehung • Beziehungen • Body Positivity • Dating • Debatte • Ernährung • Feminismus • Feminist Fightclub • Hochsensibilität • Hochsensibiltät • Instagram • intuitive eating • Junge Erwachsene • Medienkonsum • Meinung • Mindset • Mirella • Mirella Buch • Mirella Obert • Mirella Precek • Reisen • Selbstliebe • Sexismus • Tipps • Vegan • Veganismus • Vision Board • Yoga • youtube |
ISBN-10 | 3-96096-067-0 / 3960960670 |
ISBN-13 | 978-3-96096-067-6 / 9783960960676 |
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Größe: 4,4 MB
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