Private Banking (eBook)
326 Seiten
UTB GmbH (Verlag)
978-3-8463-5804-7 (ISBN)
Prof. Dr. Klaus Spremann lehrte an der Universität St. Gallen.
Zum Geleit5
I Kundenberatung15
1 Anbieter und Kundengruppen17
1.1 Angebot und Anbieter17
1.1.1 Acht Finanzdienstleistungen18
1.1.2 One-Stop-Banking oder Netzwerk von Partnern?20
1.1.3 Relationship oder Transaktion?21
1.2 Kundengruppen22
1.2.1 Personal, Premier und Private Banking23
1.2.2 Triage oder Selbstwahl24
1.3 Personal und Premier Banking24
1.3.1 Personal Banking24
1.3.2 Premier Banking25
1.3.3 Private Banking und Beratungsmandate27
1.4 Kunden bei Versicherungen30
1.4.1 Risikolebensversicherung oder gemischte Lebensversicherung30
1.4.2 Risikoausgleich31
1.4.3 Kalkulation32
1.4.4 Beurteilung33
1.5 Konklusion35
1.5.1 Eckpunkte und Gedankensplitter35
1.5.2 Fragen zur Lernkontrolle36
2 Private Banking37
2.1 Mandat und Portfoliomanagement37
2.1.1 Der Investmentprozess37
2.1.2 Beratung39
2.1.3 Institutionelle Anleger41
2.1.4 Robotergestütztes Asset Management43
2.2 Key Clients und Family Offices45
2.2.1 Key Clients45
2.2.2 Family Offices45
2.2.3 Der Trust47
2.1.1 Familienstiftung49
2.2 Preisgestaltung51
2.2.1 Preistransparenz51
2.2.2 Praxis beim Pricing in Europa52
2.2.3 Alternativen zum herkömmlichen Pricing53
2.3 Konklusion 53
2.3.1 Eckpunkte und Gedankensplitter53
2.3.2 Fragen zur Lernkontrolle54
3 Erstgespräch57
3.1 Akquise57
3.1.1 Woher die Kunden kommen57
3.1.2 Kundenbindung59
3.2 Inhaltspunkte des Erstgesprächs60
3.2.1 Kundenerwartung versus Gesprächsführung60
3.2.2 Anlageklassen62
3.2.3 Rendite, Sicherheit, Liquidität64
3.2.4 Ungleiche Information?65
3.3 Pflichtpunkte beim Erstgespräch67
3.3.1 Know-Your-Customer67
3.3.2 Vertragsbeziehung71
3.3.3 Big Five und triadische Systeme73
3.4 Konklusion75
3.4.1 Eckpunkte und Gedankensplitter75
3.4.2 Fragen zur Lernkontrolle76
4 Risikoaufklärung77
4.1 Risikoaufklärung77
4.1.1 Wissensdefizit überbrücken77
4.1.2 Erwartungswert und Repräsentant der Renditen80
4.1.3 Grafiken zur Risikoaufklärung83
4.1.4 Dienstleistungsinflation86
4.2 Zum Risiko der drei Anlageklassen87
4.2.1 Wurzel aus der Zeit87
4.2.2 Gibt es Zeithorizonteffekte?89
4.2.3 Zur Liquidität91
4.2.4 Fundamentaldaten und Stimmungen93
4.3 Dimensionen des Risikos96
4.3.1 Acht Arten des Risikos96
4.3.2 Risikostufen von Anlagen98
4.3.3 Investment Opportunity-Set99
4.4 Konklusion101
4.4.1 Eckpunkte und Gedankensplitter101
4.4.2 Fragen zur Lernkontrolle102
5 Risikoprofil105
5.1 Risikotoleranz und Risikofähigkeit105
5.1.1 Warum Unsicherheit von Nachteil ist106
5.1.2 Anlagevorschlag verlangt Risikotoleranz und Risikofähigkeit107
5.1.3 Welche Fragen werden gestellt?107
5.1.4 Beispiele für einen Profiler108
5.2 Empfehlungen der Entscheidungstheorie111
5.2.1 Jede Entscheidung führt auf ein Bündel möglicher Szenarien111
5.2.2 Aufstellung der Szenarien112
5.2.3 Empfehlung der normativen Entscheidungstheorie114
5.3 Empirisches Entscheidungsverhalten115
5.3.1 Deskription des tatsächlichen Entscheidungsverhaltens115
5.3.2 Abträglich sind Verluste zwischendurch116
5.3.3 Histogramm117
5.3.4 Parameter Anleihen und Aktien119
5.4 Konklusion121
5.4.1 Eckpunkte und Gedankensplitter121
5.4.2 Fragen zur Lernkontrolle121
6 Anlagevorschlag123
6.1 Optimizer123
6.1.1 Risk und Return123
6.1.2 Steuern und Gebühren126
6.1.3 Wie sich die reale Kaufkraft entwickelt128
6.2 Ebene der Einzelanlagen129
6.2.1 Vermögensallokation und Portfolioselektion129
6.2.2 Top-Down und Bottom-Up131
6.3 Konklusion132
6.3.1 Eckpunkte und Gedankensplitter132
6.3.2 Fragen zur Lernkontrolle133
II Finanzplanung135
7 Vermögensaufbau137
7.1 Konsum ohne Schwankungen137
7.1.1 Konsumieren oder Sparen?137
7.1.2 Leben wir in der Zukunft oder in der Vergangenheit?139
7.2 Wie viel sparen?140
7.2.1 Vier Lebensphasen140
7.2.2 Die Permanente Einkommenshypothese142
7.2.3 Ausbau der Beispielrechnung144
7.3 Welches Vermögen wird erreicht?146
7.3.1 Das Fünfzehnfache146
7.3.2 Die Stanley-Danko-Formel148
7.3.3 Selbstbindungen150
7.4 Konklusion151
7.4.1 Eckpunkte und Gedankensplitter151
7.4.2 Fragen zur Lernkontrolle151
8 Lebenszyklus-Hypothese153
8.1 Die Lebenszyklus-Hypothese153
8.1.1 Der Gesamtnutzen153
8.1.2 Budgetrestriktion154
8.1.3 Entwicklungen der Einkünfte155
8.1.4 Ein Fallbeispiel zur LZH157
8.2 Elemente der behavioristischen Finance159
8.2.1 Verhaltenswissenschaft und Sozialpsychologie159
8.2.2 Behavioristischen Lebenszyklus-Hypothese161
8.2.3 Hyperbolische Diskontierung164
8.2.4 Banking im Lebenszyklus165
8.3 Konklusion167
8.3.1 Eckpunkte und Gedankensplitter167
8.3.2 Fragen zur Lernkontrolle168
9 Vermögenspyramide171
9.1 Drei Kategorien von Verwendungszwecken171
9.1.1 Von der Gesamtsituation zu Vorhaben172
9.1.2 Realismus und Harmonisierung173
9.1.3 Reserven, gebundenes und freies Vermögen 174
9.1.4 Vermögenspyramide mit drei Schichten176
9.2 Pyramide und Vermögensallokation177
9.2.1 Jede Schicht eine Assetklasse177
9.2.2 Vorgehensschritte178
9.2.3 Kategorien und Assetklassen180
9.3 Reserve und freies Vermögen182
9.3.1 Lebensereignisse182
9.3.2 Forderungen und gute Gelegenheiten183
9.3.3 Freies Vermögen184
9.3.4 Vermögen der Dynastie185
9.4 Konklusion186
9.4.1 Eckpunkte und Gedankensplitter186
9.4.2 Fragen zur Lernkontrolle187
10 Gebundenes Vermögen189
10.1 Vorsorge189
10.1.1 Anlage bereits angesammelten Deckungskapitals190
10.1.2 Ansparen des Deckungskapitals191
10.1.3 Beste Praktiken192
10.2 Shortfall-Ansatz193
10.2.1 Zielrendite und Ausfallwahrscheinlichkeit194
10.2.4 Stetige Rendite197
10.2.5 Auflösung nach der möglichen Aktienquote200
10.2.6 Laufzeitportfolio203
10.3 Kapitaldeckung für laufende Bezüge205
10.3.1 Verzehr des Vermögens oder nur der Vermögenserträge?205
10.3.2 Ergebnis208
10.4 Konklusion208
10.4.1 Eckpunkte und Gedankensplitter208
10.4.2 Fragen zur Lernkontrolle209
11 Weiteres Vermögen211
11.1 Immobilien211
11.1.1 Acht Formen von Anlagen in Immobilen211
11.1.2 Renditen von Immobilienanlagen213
11.1.3 Optimale Portfolios mit Immobilien214
11.1.4 Immobilien als Bedingung215
11.2 Realwirtschaft217
11.2.1 Geschäftsbetrieb und Humankapital217
11.2.2 Korrelation: Realwirtschaft zu Bonds und zu Aktien218
11.2.3 Bonds zur Diversifikation219
11.3 Konklusion221
11.3.1 Eckpunkte und Gedankensplitter221
11.3.2 Fragen zur Lernkontrolle221
12 Vermögensbilanz223
12.1 Das Samuelson-Modell223
12.1.1 Der Prozess der Wertentwicklung223
12.1.2 Entscheidung und drei Fragen224
12.1.3 Lösung im Samuelson-Modell225
12.2 Erweiterung zur Gesamtbilanz226
12.2.1 Einbezug von Verpflichtungen226
12.2.2 Einbezug von Humankapital227
12.2.3 Gesamtbilanz zur Finanzplanung228
12.2.4 Beispiele230
12.2.5 Eckpunkte und Gedankensplitter231
12.2.6 Fragen zur Lernkontrolle232
III Anlagestrategien235
13 Passiv oder Aktiv?237
13.1 Buy-and-Hold237
13.1.1 Vorteile von Buy-and-Hold237
13.1.2 International Diversifizieren?239
13.1.3 Marktportfolio241
13.2 Erzeugung des Marktportfolios243
13.2.1 Marktindizes244
13.2.2 Tracking des Marktportfolios245
13.3 Alpha und Beta247
13.3.1 Beta und das CAPM247
13.3.2 Empirische Überprüfung des CAPM249
13.3.3 Anomalien und Verfeinerungen250
13.3.4 Erweiterungen zum Mehrfaktor-Modell251
13.4 Realitätsnähe der Prämissen252
13.4.1 Normalverteilung, Unabhängigkeit, Konstanz252
13.4.2 Fat-Tails, Trends und Volatilitäts-Cluster253
13.5 Konklusion256
13.5.1 Eckpunkte und Gedankensplitter256
13.5.2 Fragen zur Lernkontrolle256
14 Selektion259
14.1 Strategie und Stil259
14.1.1 Börsengurus und ihre Stile259
14.1.2 Selektionskriterium ist ein Thema260
14.1.3 Strategie und Stil261
14.2 Selektion im Konjunkturzyklus263
14.2.1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen263
14.2.2 Konjunkturzyklus265
14.2.3 Zyklische Investitionen266
14.3 Long-Short-Portfolios268
14.3.1 Von Leverage zu Short-Positionen268
14.3.2 Selektion als Anlagestil269
14.3.3 Erklärung der Vorteilhaftigkeit270
14.3.4 Ist die Börse ein Casino?273
14.4 Konklusion274
14.4.1 Eckpunkte und Gedankensplitter274
14.4.2 Fragen zur Lernkontrolle275
15 Timing277
15.1 Timing und Momentum277
15.1.1 Übersicht277
15.1.2 Markt-Timing mit dem Fed-Modell279
15.1.3 Momentum-Strategien280
15.2 Prozyklisch – Antizyklisch281
15.2.1 Exposure dem Kursniveau nachführen281
15.2.2 Prozykliker brauchen Antizykliker282
15.2.3 Warum nicht Stopp-Loss?283
15.2.4 Portfolio-Insurance und Return-Enhancement mit Optionen283
15.3 Das Trilemma der Geldanlage285
15.3.1 Dilemma und Trilemma285
15.3.2 Upside und Downside im Financial Engineering287
15.4 Konklusion289
15.4.1 Eckpunkte und Gedankensplitter289
15.4.2 Fragen zur Lernkontrolle289
16 Performance291
16.1 Zeit- und Geldgewichtung291
16.1.1 Global Investment Performance Standards (GIPS)291
16.1.2 Total Return293
16.1.3 Zeit- und Geldgewichtung294
16.1.4 Performance-Attribution296
16.2 Risikoadjustierung298
16.1.5 Die Sharpe-Ratio299
16.1.6 Das Jensensche Alpha300
16.1.7 Ein Zahlenbeispiel301
16.3 Tracking-Error und Information-Ratio302
16.3.1 Tracking-Error302
16.3.2 Information-Ratio303
16.3.3 Wie kann der Manager ein positives Alpha schaffen?304
16.3.4 Zur Entwicklung der Wissenschaft305
16.4 Konklusion306
16.4.1 Eckpunkte und Gedankensplitter306
16.4.2 Fragen zur Lernkontrolle307
Endnoten309
Stichwortverzeichnis319
1Anbieter und Kundengruppen
Weniger bemittelt, wohlhabend oder reich? Im Wealth Management geht es um immer die gleichen Dienstleistungen, doch die Ansprüche sind unterschiedlich und ändern sich
Das erste Kapitel wirft einen Blick auf die „Industrie“ der Vermögensverwaltung. Es zeigt die im Kern stehenden Finanzdienstleistungen und nennt die Zielgruppen.
Fünf Lernziele sollen erreicht werden: 1. Acht Dienstleistungen beschreiben können. 2. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Stufen Personal Banking (Schalterkunden, Retailbanking), Premier Banking und Private Banking verbalisieren können. 3. Drei Vertragsverhältnisse der Execution-Only-Beziehung, des Beratungsmandats und des Verwaltungsmandats definieren. 4. Wichtige Ansätze und Vorgehensweisen verstehen. 5. Namen von Personen und Einrichtungen sowie Produktbezeichnungen und Begriffe in ein Gespräch einfließen lassen können.
1.1Angebot und Anbieter
Vor drei oder vier Jahrzehnten hatten nur wenige Familien eigene Finanzanlagen. Mit dem allgemein gestiegenen Wohlstand ist dies heute anders. Praktisch alle Menschen und Privathaushaltungen verfügen nicht nur über einen „Spargroschen“, sondern über Geldanlagen. Das gesamte Finanzvermögen (Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere, Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionsfonds) der privaten Haushalte beträgt 2021 weltweit 200 Billionen Euro, nach Abzug der privaten Verschuldung 154 Billionen €. Pro Kopf beträgt das Nettogeldvermögen in den USA (Platz 1) und in der Schweiz (Platz 2) etwas über 200 T€. In Österreich (Platz 16) und in Deutschland (Platz 18) liegt das durchschnittliche Finanzvermögen pro Kopf bei 60 T€.1
Heutzutage interessieren sich viele Menschen dafür, wie Geld am besten angelegt wird, welches Gewicht Aktien haben sollten und welche Wertpapiere man am besten wählt. Interesse besteht auch daran, wie ein persönliches Kapital aufgebaut wird. Das Wissen zu solchen Fragen der Vermögensverwaltung ist durch Praxis und Forschung gewachsen. Beste Praktiken wurden entwickelt. Nobelpreise wurden für Erkenntnisse zur Funktionsweise der Finanzmärkte vergeben. Aktuelle Preisinformationen und Wirtschaftsdaten sind überall erhältlich. All dieses Wissen – Praktiken, Theorie, Wirtschaftsdaten – wird in den Medien, Vorträgen und Schulungen angeboten. Die Finanznachrichten werden täglich mit Interpretationen, Meinungen und Empfehlungen angereichert und von einer Myriade von Analysten und Starinvestoren in den Medien verbreitet.
Dahinter steht eine stark ausgebaute Industrie von Finanzdienstleistern: Banken, Versicherungen, Finanzfirmen, Vermögensverwalter gehören ebenso dazu wie unabhängige, „freie“ Beraterinnen und Berater. Sie alle bieten professionellen Rat. Die meisten vermitteln ihrer Kundschaft auch Produkte für die Geldanlage. Banken ermöglichen ihren Kunden den Zugang zu den Finanzmärkten (Brokerage). Investmentbanken legen Investmentfonds (Anlagefonds) auf, darunter auch solche Fonds, die an Börsen gehandelt werden: Exchange Traded Funds (ETFs). Zudem konstruieren Investmentbanken im Financial Engineering Strukturierte Produkte und bieten diese zum Kauf an.
Doch die Industrie wandelt sich und ist angesichts von Innovationen im Umbruch. Drei Kräfte wirken auf Veränderungen:
Die Strukturierung aller Leistungsprozesse, deren Digitalisierung sowie die immer breitere Nutzung des Internets.
Höhere Professionalisierung führt zu mehr Spezialisierung und schärferer Arbeitsteilung.
Das ständig umfangreichere Vorwissen der Kundschaft drückt sich in höheren Ansprüchen in der Vermögensverwaltung aus. So nimmt die von der Finanzberatung verlangte Qualität zu.
Beraterinnen und Berater werden zu Beziehungsmanagern (Relationship Manager, RM), die mehr bieten müssen als dann und wann einen einzelnen Ratschlag. Dies geschieht in einem Umfeld, in dem Geschäftsmodelle skalierbar werden, neue Vergütungsmodelle gesucht sind, und eine kritischere Kundschaft stärker fordert. Beraterinnen und Berater müssen die Funktion des Portfoliomanagements immer mehr abgeben, die mittlerweile von spezialisierten Portfoliomanagern sowie von Produkten (wie ETFs) übernommen werden. Die Arbeitsteilung nimmt zu. Und die Beraterinnen und Berater müssen der Kundschaft stärker verdeutlichen, worin der „Mehrwert“ besteht, den sie selbst und ihre Organisation schaffen.
1.1.1Acht Finanzdienstleistungen
Das allseitige, gleichwohl heterogene Interesse an Vermögensverwaltung bewirkt, dass die dazu gehörenden Finanzdienstleistungen in mehreren Varianten angeboten werden. So unterschiedlich die Bedarfsgruppen auch sind, besteht ein gemeinsamer Kern. Stets werden in der Vermögensverwaltung neben Produkten für die Geldanlage einschlägige Finanzmarktinformationen geboten, individualisierter Rat, Unterstützung bei Börsentransaktionen bis hin zur Gesamtübernahme aller Planungen und Ausführungen. Zu den genannten Dienstleistungen kommt noch der Bericht über das jeweils abgelaufene Jahr hinzu. Insgesamt umfasst die Vermögensverwaltung für private (nicht institutionelle) Personen und für Familien acht Dienstleistungen:
[1]Anlageprodukte anbieten oder vermitteln: Kontoführung, Zahlungsverkehr, Kreditvermittlung, Sparprodukte, Versicherungen, Renten, Fondssparen.
[2]Brokerage: Zugang zu Finanzmärkten, Depotverwaltung, Abrechnung der Börsenaufträge.
[3]Custody: Sichere Verwahrung der von Kunden gekauften Wertpapiere.
[4]Finanzinformationen: Kundenbezogene Aufbereitung von Finanz- und Wirtschaftsinformationen. Angebot von Finanzanalyse (Kaufempfehlungen) und Research zur Entwicklung von Ländern, Währungen und Zinsen.
[5]Individueller Rat: Den Kunden wird bewusst gemacht, in welcher finanziellen Situation sie stehen, welche Risikotoleranz und welche Ziele sie haben (Erarbeitung des Kundenprofils). Daraus werden Handlungsmöglichkeiten abgeleitet. Kunden erhalten auf ihre Situation und die persönlichen Ziele abgestimmte konkrete Vorschläge für die Vermögensstruktur.
[6]Reporting: Periodische Berichterstattung über das Vermögen, Erklärung der Performance.
[7]Extraservices: Pflege der Kundenbeziehung: Börsen-Apéros, Einladungen zu Kunst und Kultur, Concierge-Service, Organisation von medizinischen Dienstleistungen und anderes mehr.
[8]Family Offices: Strukturierung sehr großer Vermögen unter regulatorischer und juristischer Sicht, Governance des Familienvermögens, Dienstleistungen zur Erleichterung des täglichen Lebens (Dokumentenmanagement, Archivierung, Buchhaltung).
Die vier ersten Finanzdienste (Produkte, Brokerage, Custody, Finanzinformationen) sind eher standardisierte Funktionen. Die danach genannten Services (Rat, Reporting, Extraservice, Family Offices) sind individuelle Leistungen. In Zukunft dürften für Relationship Manager die individuellen Leistungen zunehmen, während das, was standardisierbar ist, von IT-Systemen, Robotern und von vorgefertigten Produkten bereit gestellt werden wird.
Bündel aus diesen Funktionen und Services, gedacht für die Vermögensverwaltung einer Privatkundschaft, werden als Private Banking bezeichnet. Mit dem Begriff wird (1) die von der Anlagekundschaft allgemein gewünschte Individualisierung und Hervorhebung aus dem Schaltergeschäft (Retailbanking) der Banken betont, sowie (2) die Vertraulichkeit der persönlichen Finanzsituation, Präferenzen und Ziele. Als alternative Bezeichnung für die Vermögensverwaltung der Privatkundschaft wird der Begriff Wealth Management verwendet. Mit Asset Management wird die Vermögensverwaltung der Institutionen (Versicherungsgesellschaften, Kirchen, Pensionskassen) sowie die der sehr wohlhabenden privaten Kapitalanleger bezeichnet.
Diese Dienstleistungen werden von Banken, Versicherungen, Finanzfirmen und unabhängigen Vermögensverwaltern angeboten. Große Banken bieten sämtliche Dienstleistungen für alle Kundensegmente an. Kleinere Banken, Finanzfirmen und Vermögensverwalter konzentrieren sich auf Teilbündel und einzelne Kundensegmente. Finanzanalyse und Research betreiben nur wenige Banken selbst, sondern kaufen sie ein. Nur sehr große Institute bieten ein eigenes Custody an. Kleinere...
Erscheint lt. Verlag | 14.2.2022 |
---|---|
Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Wirtschaft |
Schlagworte | Aktienfonds • Aktionfonds • Allianz • Altersvorsorge • Anlagestrategien • Anleihe • Anleihen • Ausbildung Vermögensverwalter • Banken • Bankenwesen • Banking • Bankkaufmann • Bankwesen • Brokerage • Certified Financial Planner • CFP • ETF • Festgeld • Finanzberatung • Finanzmakler • Finanzplanung • finanzwirt • Geldanlage • Gold • Investment • kapitalbildende Rentenversicherung • Kryptowährung • Kundenberatung bei Finanzdienstleistung • Lebensversicherung • Lehrbuch • Liquidität • Mischfonds • Negativzinsen • Performance • private Geldanlage • privater Vermögensaufbau • Rendite • Risikoaufklärung • Risikoprofil • Sharpe-Ratio • Total Return • Vermögensverwaltung • Versicherung • Versicherungen |
ISBN-10 | 3-8463-5804-5 / 3846358045 |
ISBN-13 | 978-3-8463-5804-7 / 9783846358047 |
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