Abschlussprüfer und Bilanzpolitik der Mandanten (eBook)
XXVI, 276 Seiten
Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
978-3-8349-9790-6 (ISBN)
Dr. Ruth-Caroline Zimmermann promovierte bei Prof. Dr. Jochen Bigus am Stiftungslehrstuhl International Accounting der Universität Osnabrück. Sie ist heute als Prüfungsassistentin bei einer mittelständischen Wirtschaftsprüfungskanzlei tätig.
Dr. Ruth-Caroline Zimmermann promovierte bei Prof. Dr. Jochen Bigus am Stiftungslehrstuhl International Accounting der Universität Osnabrück. Sie ist heute als Prüfungsassistentin bei einer mittelständischen Wirtschaftsprüfungskanzlei tätig.
Geleitwort 6
Vorwort 8
Inhaltsverzeichnis 10
Abbildungsverzeichnis 14
Tabellenverzeichnis 15
Abkürzungsverzeichnis 17
Symbolverzeichnis 22
I Einführung 26
II Grundlagen der Unabhängigkeit und Bilanzpolitik 32
1 Institutioneller Rahmen und Regulierung der Unabhängigkeit 32
1.1 Abschlussprüfung 32
1.2 Prüfungsqualität 37
1.3 Abschlussprüferunabhängigkeit 38
1.4 Regulierung von Abschlussprüfung und Unabhängigkeit 44
1.5 Maßnahmen zur Stärkung der Unabhängigkeit 47
1.6 Folgen eingeschränkter Unabhängigkeit 65
1.7 Zusammenfassung 67
2 Modelltheoretische Ergebnisse zur Unabhängigkeit 69
2.1 Quasirenten-Theorie 69
2.2 Prinzipal-Agenten-Theorie 81
2.3 Zusammenfassung 87
3 Bilanzpolitik 89
3.1 Grundlagen der Bilanzpolitik 89
3.2 Ziele und Wirkungsrichtung der Bilanzpolitik 92
3.3 Instrumente der Bilanzpolitik und deren Auswahl 96
3.4 Messung der Bilanzpolitik 99
3.5 Zusammenfassung 113
4 Bisherige empirische Ergebnisse zur Unabhängigkeit und Bilanzpolitik 115
4.1 Frankel/Johnson/Nelson (2002) 116
4.2 Ashbaugh/LaFond/Mayhew (2003) 122
4.3 Dee/Lulseged/Nowlin (2002) 129
4.4 Chung/Kallapur (2003) 132
4.5 Antle/Gordon/Narayanamoorthy/Zhou (2006) 134
4.6 Zusammenfassung 139
III Empirische Modelle zu Prüferhonoraren, Prüferunabhängigkeit und Bilanzpolitik 140
1 Analyse der veröffentlichten Prüferhonorare 141
1.1 Untersuchungsgegenstand 141
1.2 Datenbasis 142
1.3 Zusammensetzung der Honorare 143
1.4 Marktanteile und Konzentration deutscher Prüfungsgesellschaften 146
1.5 Zusammenfassung und Beurteilung der Ergebnisse 153
2 Ökonometrisches Modell zu den Einflussfaktoren von Prüfungshonoraren 155
2.1 Untersuchungsgegenstand 155
2.2 Datenbasis 156
2.3 Teilhypothesen und Ergebnisse 157
2.4 Sensitivitätstests 189
2.5 Zusammenfassung und Beurteilung der Ergebnisse 194
2.6 Vergleich der Ergebnisse mit anderen Studien 196
3 Ökonometrisches Modell zur Prüferunabhängigkeit und Bilanzpolitik 200
3.1 Bilanzpolitik und Unabhängigkeit als Untersuchungsgegenstand 201
3.2 Datenbasis 204
3.3 Messung der Bilanzpolitik über diskretionäre Periodenabgrenzungen 205
3.4 Teilhypothesen und Ergebnisse 211
3.5 Sensitivitätstests 241
3.6 Zusammenfassung und Beurteilung der Ergebnisse 252
3.7 Vergleich der Ergebnisse mit anderen Studien 257
IV Zusammenfassung und Fazit 264
V Anhang 270
VI Andere verwendete Hilfsmittel 279
VII Literaturverzeichnis 280
VIII Verzeichnis der Gesetze und der Vorschriften zur Regulierung der Abschlussprüfung und Rechnungslegung 298
2.5 Zusammenfassung und Beurteilung der Ergebnisse (S. 169-170)
Basierend auf den statistischen Auswertungen des Ausgangsmodells, sind folgende Einflussfaktoren auf die Höhe der Prüfungshonorare zu erkennen:
- Die finanzielle Situation des Mandanten beeinflusst die Prüfungshonorare. So fordern Prüfungsgesellschaften von Verlustunternehmen oder Unternehmen mit einer geringen Rentabilität statistisch signifikant höhere Honorare, um ihr Risiko abzubilden.
- Bei einer reduzierten Datenbasis zeigt sich, dass mit zunehmender Mandatsdauer höhere Prüfungshonorare bezahlt werden. Um auf eine Abhängigkeit der Prüfer vom Mandanten zu schließen, sind weitere Analysen notwendig.
- BIG4-Prüfungsgesellschaften verlangen wegen ihrer besseren Reputation oder den höheren Haftungsrisiken höhere Prüfungshonorare.
- Die Höhe der Prüfungshonorare steigt zudem mit der Bereitstellung von Nichtprüfungsleistungen. Synergieeffekte zwischen Prüfung und Beratung sind nicht erkennbar, vielmehr scheinen Nichtprüfungsleistungen zusätzlichen Prüfungsumfang zu induzieren.
- Letztlich hängt die Höhe der Prüfungshonorare vom Umfang der Prüfung ab. Die Größe des Mandanten, die Anzahl der Tochterunternehmen sowie die Notierung an einer US-amerikanischen Börse führen zu höheren Honoraren.
Die Ergebnisse des Ausgangsmodells werden verwendet, um folgende Aspekte zu beurteilen: Wird eine Gebührenordnung770 zum Schutz des Mandanten und kleiner Prüfungsgesellschaften notwendig? Werden die Prüfungshonorare von Faktoren beeinflusst, die bei vollständiger Konkurrenz auf dem Prüfungsmarkt keinen Eingang in die Preisbildung finden würden? Sichern sich die Prüfungsgesellschaften mit Risikozuschlägen gegen mögliche Reputations- oder Haftungsschäden ab? An diese Frage schließt sich an, ob die Haftungsregelungen in Deutschland verändert werden sollten, denn ein außergewöhnlich hoher Risikozuschlag kann auf eine zu strenge Haftung hinweisen. Letztlich werden Synergieeffekte zwischen Prüfung und Beratung beurteilt.
Die Notwendigkeit einer Gebührenordnung für die Abschlussprüfung besteht dann, wenn der Markt die Preisbildung nicht mehr selbst regeln kann und staatliches Eingreifen erforderlich wird. Wie dieses Modell zeigt, werden die Honorare maßgeblich durch die finanzielle Situation und den Prüfungsumfang bestimmt. Die Abbildung des Prüfungsrisikos scheint hier gewährleistet. Dies ist vor allem für kleine Prüfungsgesellschaften sehr wichtig, da der Wegfall eines börsennotierten Mandanten nicht sofort durch andere Mandate aufzufangen ist. Würde das Prüfungsrisiko nicht zutreffend abgebildet, so wäre eine Gebührenordnung in naher Zukunft zu fordern. Neben dem Prüfungsrisiko sichern sich die Gesellschaften gegen Haftungs- und Reputationsverluste ab. Die höheren Reputationsverluste von BIG4- Prüfungsgesellschaften rechtfertigen die Forderung höherer Honorare. Weiterhin erhöht sich das Honorar z.B., wenn sich die Prüfungsgesellschaft einer erhöhten Haftung durch ein US-Listing des Mandanten gegenüber sieht.
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist die Haftung in Deutschland relativ mild. Auch kleinere Prüfungsgesellschaften sehen sich keinen höheren Haftungsrisiken gegenüber, weil sie das Prüfungsrisiko nicht korrekt abbilden können, um sehr geringen Preisen großer Prüfungsgesellschaften folgen zu können, sondern berücksichtigen das Risiko zutreffend. Hieraus lässt sich schließen, dass die Prüferhaftung in Deutschland zur Berücksichtigung des Risikos in den Honoraren führt. Dass diese übermäßig ist, kann nicht erkannt werden. Gegen eine Gebührenordnung spricht zudem das Modell von DEANGELO (1981A). Würde es eine Gebührenordnung untersagen, dass die Gebühren der ersten Periode unter den der folgenden liegen, käme es nicht mehr zur Erzielung von Quasirenten, vielmehr würden echte Renten vereinnahmt. Für die Erzielung von Renten spricht, dass die Prüfungsgesellschaften im Laufe der Zeit höhere Honorare verlangen, wie die Ergebnisse dieser Regression zeigen.
Neben dieser zumeist positiven Beurteilung der Preissetzung auf dem deutschen Prüfungsmarkt, bestehen weitere Einflussfaktoren, welche kritischer zu betrachten sind. Wird der Aspekt der Konkurrenz aufgegriffen, ist nicht erkennbar, dass große Prüfungsgesellschaften durch die ihren hohen Marktanteil Preisdumping betreiben oder Preisabsprachen treffen. So ist der Einfluss des Marktanteils auf die Höhe der Prüfungshonorare nicht signifikant. Müssten Prüfungsgesellschaften, um bei der Angebotsvergabe mithalten zu können, nicht kostendeckende Preise anbieten, die auch in den folgenden Jahren der Prüfung nicht aufgeholt werden, wäre die Konkurrenz gefährdet.
Erscheint lt. Verlag | 5.8.2008 |
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Vorwort | Prof. Dr. Jochen Bigus |
Zusatzinfo | XXVI, 276 S. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management |
Schlagworte | Abschlussprüfer • Bilanz • Bilanzpolitik • Bilanzrechtsreformgesetz • Prüfung • Prüfungshonorare • Prüfungsmarkt • Steuerprüfer • Wirtschaftsprüfer |
ISBN-10 | 3-8349-9790-0 / 3834997900 |
ISBN-13 | 978-3-8349-9790-6 / 9783834997906 |
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