Untersuchungen zum Zusammenhang von Lungengesundheit und postmortaler Fleischreifung beim Schwein anhand der pH-Werterfassung (pH1 und pH24) und der Messung der Schinkenkerntemperatur, mit besonderer Berücksichtigung der Umgebungsvariablen Ladedichte, Äquivalenttemperatur, Fahrtdauer und Ruhezeit
Seiten
2003
|
1., Aufl.
Mensch & Buch (Hersteller)
978-3-89820-611-2 (ISBN)
Mensch & Buch (Hersteller)
978-3-89820-611-2 (ISBN)
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Der Vertrauensverlust des Verbrauchers in die Fleischproduktion hat in den letzten Jahren zu einem steten Rückgang des Fleischkonsums in der Bundesrepublik geführt. Es sind dabei nicht nur die jüngsten Skandale um illegalen Arzneimitteleinsatz in der Schweinemast oder in der Geflügelfleischproduktion, sondern auch das allgemein gewachsene Interesse des Verbrauchers an einer auch ethisch vertretbaren Tierproduktion. Das Tier als Mitgeschöpf und nicht als Ware rückt in den Mittelpunkt. Diesem veränderten Verbraucherbewusstsein versucht sich die Landwirtschaft und die weiterverarbeitende Industrie durch gezielte Maßnahmen anzupassen. So werben immer mehr Qualitätssiegel-Programme um die Gunst des Verbrauchers. Diese Qualitätssiegel sollen Garant für eine tierschonende, tiergerechte und möglichst arzneimittelfreie Tierhaltung sein, die z.T. auch den Transport zum und die Behandlung auf dem Schlachthof beinhalten.
Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass nach wie vor große Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit bestehen (SCHÜTTE et al., 1998; BOSTELMANN, 2000). Insbesondere die Untersuchungen an mehr als 500.000 Schweinen aus zwei Vermarktungsorganisationen und aus Betrieben ohne Organisationszugehörigkeit zeigen, dass ein Missverhältnis zwischen landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen und den Anforderungen des Tier- und Verbraucherschutzes besteht (BOSTELMANN, 2000). Anders lassen sich die Zahlen der Organbefunderfassung und der Fleischqualitätsmessung dieser bisher umfassendsten Untersuchung in Deutschland nicht interpretieren. Diese zeigen, dass knapp 70% der untersuchten Schweine mindestens eine krankheitsbedingte Veränderung an Lunge, Leber oder Herzbeutel und rund 20% der Schlachtkörper Fleischqualitätsmängel aufwiesen. Das ist auf der anderen Seite wiederum nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass angesichts der Einführung neuer Zucht- und Haltungsmethoden, Entwicklungen in der Technologie und Vergrößerung der Herden die Schweinemast mit einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme konfrontiert ist. In den großen Herden ist die klinische Bestandsbetreuung schwieriger geworden, und oft ist die Produktivität auch durch subklinische Erkrankungen eingeschränkt.
So hat die Untersuchung von Schlachttieren als Indikator der Herdengesundheit einerseits an Wichtigkeit gewonnen. Andererseits wird durch die Verkürzung der offiziellen Untersuchungszeiten pro Schlachtkörper das Bestreben nach mehr Information und Transparenz in der Tierproduktion wieder stark eingeschränkt bzw. behindert.
Die mehrfach geforderte Umorientierung in der Vergütung der Schlachtkörper von dem EUROP-System hin zur Berücksichtigung von Tiergesundheit und Qualität ist bislang nicht umgesetzt worden. Mitunter wird in bestimmten Markenfleischprogrammen die Fleischqualität in die Bewertung mit einbezogen, allerdings nur im Sinne der PSE-Diagnostik. Zum Einfluss der Tiergesundheit auf die Fleischqualität im Sinne von PSE liegen umfangreiche Datenerhebungen vor, in Beziehung zu DFD jedoch nicht. Untersuchungen von SCHÜTTE et al. (1996a) deuten darauf hin, dass Schweine mit hochgradig veränderten Lungen (> 30%) seltener PSE-Fleisch entwickeln, weil die Energiereserven für eine überstürzte Glykogenolyse nicht ausreichen und die Fleischreifung dieser Tiere stattdessen vermindert, d.h. in Richtung DFD abläuft. Die eigenen Untersuchungen sollten deshalb gezielt der Frage nachgehen, ob sich diese Vermutung durch Erfassung des pHult = pH24 bestätigen lässt oder nicht.
Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass nach wie vor große Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit bestehen (SCHÜTTE et al., 1998; BOSTELMANN, 2000). Insbesondere die Untersuchungen an mehr als 500.000 Schweinen aus zwei Vermarktungsorganisationen und aus Betrieben ohne Organisationszugehörigkeit zeigen, dass ein Missverhältnis zwischen landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen und den Anforderungen des Tier- und Verbraucherschutzes besteht (BOSTELMANN, 2000). Anders lassen sich die Zahlen der Organbefunderfassung und der Fleischqualitätsmessung dieser bisher umfassendsten Untersuchung in Deutschland nicht interpretieren. Diese zeigen, dass knapp 70% der untersuchten Schweine mindestens eine krankheitsbedingte Veränderung an Lunge, Leber oder Herzbeutel und rund 20% der Schlachtkörper Fleischqualitätsmängel aufwiesen. Das ist auf der anderen Seite wiederum nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass angesichts der Einführung neuer Zucht- und Haltungsmethoden, Entwicklungen in der Technologie und Vergrößerung der Herden die Schweinemast mit einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme konfrontiert ist. In den großen Herden ist die klinische Bestandsbetreuung schwieriger geworden, und oft ist die Produktivität auch durch subklinische Erkrankungen eingeschränkt.
So hat die Untersuchung von Schlachttieren als Indikator der Herdengesundheit einerseits an Wichtigkeit gewonnen. Andererseits wird durch die Verkürzung der offiziellen Untersuchungszeiten pro Schlachtkörper das Bestreben nach mehr Information und Transparenz in der Tierproduktion wieder stark eingeschränkt bzw. behindert.
Die mehrfach geforderte Umorientierung in der Vergütung der Schlachtkörper von dem EUROP-System hin zur Berücksichtigung von Tiergesundheit und Qualität ist bislang nicht umgesetzt worden. Mitunter wird in bestimmten Markenfleischprogrammen die Fleischqualität in die Bewertung mit einbezogen, allerdings nur im Sinne der PSE-Diagnostik. Zum Einfluss der Tiergesundheit auf die Fleischqualität im Sinne von PSE liegen umfangreiche Datenerhebungen vor, in Beziehung zu DFD jedoch nicht. Untersuchungen von SCHÜTTE et al. (1996a) deuten darauf hin, dass Schweine mit hochgradig veränderten Lungen (> 30%) seltener PSE-Fleisch entwickeln, weil die Energiereserven für eine überstürzte Glykogenolyse nicht ausreichen und die Fleischreifung dieser Tiere stattdessen vermindert, d.h. in Richtung DFD abläuft. Die eigenen Untersuchungen sollten deshalb gezielt der Frage nachgehen, ob sich diese Vermutung durch Erfassung des pHult = pH24 bestätigen lässt oder nicht.
Sprache | deutsch |
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Maße | 148 x 210 mm |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Großtier ► Schwein |
Schlagworte | TB/Medizin/Veterinärmedizin |
ISBN-10 | 3-89820-611-4 / 3898206114 |
ISBN-13 | 978-3-89820-611-2 / 9783898206112 |
Zustand | Neuware |
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