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Beißvorfälle unter Berücksichtigung der Hunderassen in Deutschland und Umfrage bei Hundebisspatienten in vier Berliner Kliniken - Kathrin Roiner

Beißvorfälle unter Berücksichtigung der Hunderassen in Deutschland und Umfrage bei Hundebisspatienten in vier Berliner Kliniken

(Autor)

Buch
86 Seiten
2017 | 1. Aufl.
Mensch & Buch (Verlag)
978-3-86387-788-0 (ISBN)
CHF 55,85 inkl. MwSt
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Dog biting incidents in Germany with special consideration to dog breeds and a survey of dog biting victims in four hospitals in Berlin

In the past years, all federal states within Germany have passed laws and regulations on dog keeping. These laws and regulations are e.g. lead and muzzle compulsion at all times, some even forbid reproduction. Also, the dog owners often have to pay higher fees for the dog licenses or have to obey other rules and regulations. Almost all of these laws are solely categorizing restricted dogs based on their breed resulting in a bad reputation for these listed breeds, fear and less adoptions of shelter dogs.
In 2004, German federal states were asked to check statistical data with regard to development of dog bites by decree 1778/01 of the Federal Constitutional Court. They had to decide whether reglementation of specific dog breeds should be maintained. Most of the federal states did not (and still do not) have any information about the dog population to which they can compare the bite frequency.
This study delivers statistical proof that there is no dog breed with a higher probability to bite. It could be demonstrated that there are listed and non-listed breeds with the same probability to bite, which shows that a continuation of the reglementation of specific dog breeds is unjustified.
Questionnaires that human patients complete after a dog bite provided to 4 German hospitals included questions about the circumstances of dog biting incidents Evaluation of this questionnaires proved that contrary to public opinion many dog biting incidents do not happen with a stranger dog but with a well-known dog or even the own dog in direct interaction. Such bites often result in severe injuries. Children were bitten more often than adults in relation to the total population.
With this information in mind, it is recommended to work on the owners’ knowledge about their dogs and their behaviour rather than regulating specific dog breed keeping. Beißvorfälle unter Berücksichtigung der Hunderassen in Deutschland und Umfrage bei Hundebisspatienten in vier Berliner Kliniken

Jedes Bundesland in Deutschland hat entweder eine Verordnung oder ein Gesetz zur Haltung von Hunden erlassen. In fast allen dieser Verordnungen oder Gesetze werden bestimmte Hunderassen nur aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Rasse in einer Liste aufgeführt und reglementiert. Es gilt für diese Hunderassen Leinen- und Maulkorbpflicht, erhöhte Hundesteuer und häufig auch ein Fortpflanzungsverbot. Weiterhin muss der Hundehalter einige Bestimmungen erfüllen, um solche Hunderassen überhaupt halten zu dürfen. Kommt eine der reglementierten Hunderassen z.B. ins Tierheim, machen oben genannte Auflagen es möglichen neuen Besitzern schwer, sich für eine solche Hunderasse zu entscheiden. Medienberichte haben ebenfalls dazu beigetragen, dass das öffentliche Bild dieser Hunderassen negativ ist, so dass viele Menschen grundsätzlich Angst vor solchen Hunderassen haben. Im Urteil des Bundesverfassungsgerichtes 1778/01 aus dem Jahre 2004 wird empfohlen, die Hundebeißstatistiken in Bezug auf die einzelnen Rassepopulationen zu überprüfen und zu entscheiden, ob an der Reglementierung bestimmter Hunderassen festgehalten werden kann. Leider führen die meisten Bundesländer neben einer Beißstatistik keine Angaben zu den einzelnen Rassepopulationen. Ohne die Angabe zu den einzelnen Rassepopulationen kann keine statistisch fundierte Aussage zu den Beißvorfällen getroffen werden.
Die Datenlage und die verschiedenen Vorschriften in den einzelnen Bundesländern sind nach den Ergebnissen dieser Untersuchung sehr unterschiedlich und daher nur bedingt vergleichbar. In Deutschland gab es im Untersuchungszeitraum dieser Arbeit insgesamt 2933 Bissvorfälle an Menschen, keiner davon mit Todesfolge. Nach den Ergebnissen einer im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Klinikumfrage zählen bei den Kindern die Altersgruppe der 5-9 Jährigen und bei den Erwachsenen die Altersgruppe der 25-64 Jährigen Personen zu den am meisten gefährdeten Personengruppen. Am häufigsten waren bei den Kindern Verletzungen von Kopf und Händen, und bei den Erwachsenen Verletzungen von Händen und Beinen. Gebissen wurden Personen in der Regel entweder durch den eigenen oder aber einen bekannten Hund, es spielen daher offenbar andere Faktoren als die Rassezugehörigkeit eine Rolle. Rasselisten werden Beißvorfälle nicht reduzieren können. Ein alternativer Ansatz für die Bissprävention ist in Anbetracht der vielen verschiedenen Faktoren, die für Bissverletzungen eine Rolle spielen, Menschen und insbesondere Kinder schon früh mit dem Verhalten von Hunden vertraut zu machen. In Niedersachsen wurde dies bereits über die Implementierung eines Pflicht-Hundeführerscheins für alle Hundebesitzer umgesetzt. Für Kinder gibt es ebenfalls bereits freiwillige Programme, so etwa den „Blauen Hund“ (Verbeke 2007).
Wird also gesetzlich versucht, Hundebisse über eine Reglementierung der Hunderassen zu reduzieren, wird man kein Rückgang der Bisse erzielen. Die vorliegenden Ergebnisse konnten zeigen, dass es keine Hunderasse gibt, die statistisch mehr beißt im Vergleich zu allen anderen Hunderassen. Auch geschehen die meisten Beißvorfälle mit einem bekannten oder dem eigenen Hund in direkter Interaktion. Deshalb muss gesetzlich an der Verbesserung der Mensch-Hund Beziehung angesetzt werden, u m Beißvorfälle reduzieren zu können.
Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Themenwelt Veterinärmedizin Kleintier
Schlagworte aggressive behaviour • Beißvorfälle • Berlin • bites • biting rates • Dog Breeds • Dogs • Germany • Hundebiss • Hundebisspatienten • Hunderassen
ISBN-10 3-86387-788-8 / 3863877888
ISBN-13 978-3-86387-788-0 / 9783863877880
Zustand Neuware
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