Retrospektive Studie über die Häufigkeit, die Lokalisation und die Auswirkungen von Geschossen im Körper von Hund und Katze
Seiten
2017
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6604-8 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6604-8 (ISBN)
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Im Körper verbliebene Projektile werden regelmäßig röntgenologisch diagnostiziert. Sie stellen den behandelnden Tierarzt vor die Frage, ob ein Geschoss behandlungswürdig bzw. exstirpationswürdig ist. Ähnliche Studien besagen, dass 44,4 % - 61.5 % der Schussverletzungen akut vorgestellt werden und einer Therapie bedürfen (LISTOS et al., 2016; VNUK et al., 2016). Es stellt sich die Frage, ob neben den akuten Verletzungen auch zufällig gefundene Projektile Probleme bereiten und behandelt werden müssen.
Es soll retrospektiv, anhand angefertigter Röntgenbilder, die Prävalenz für im Körper verbliebene Geschosse und deren Auswirkungen auf Hunde und Katzen evaluiert werden. Die Frage nach der Therapie der Wahl bei zufällig aufgefundenen Geschossen oder bei Patienten mit akuten Schussverletzungen soll erörtert werden. Es soll belegt werden, dass bei Tieren, bei denen Geschosse als Zufallsbefund entdeckt werden, eine chirurgische Intervention in der Regel nicht notwendig ist.
Es werden alle Hunde und Katzen in die Studie einbezogen, die im Zeitraum von Januar 2008 bis Dezember 2013 in der Klinik für Kleintiere – Chirurgie der Justus-Liebig-Universität Gießen geröntgt und bei denen dabei im Körper verbliebene Projektile detektiert wurden. Alle Röntgenaufnahmen der Patienten werden auf das Vorliegen von metallischen Geschossen untersucht. Es werden die Patientendaten (Tierart, Geschlecht, Alter, Rasse, Gewichtsklasse, Haltung, Nutzung, Herkunft, Vorstellungsgrund) ausgewertet. Es wird die Gesamtanzahl der Geschosse und ihr Zusammenhang mit der Tierart, dem Geschosstyp und der Diagnose eruiert. Außerdem werden der Zusammenhang zwischen der Anzahl der geröntgten Lokalisationen und der Gesamtanzahl der detektierten Geschosse, sowie der Zusammenhang zwischen der Geschossanzahl und der klinischen Relevanz erörtert. Des Weiteren werden die Häufigkeit des Vorkommens einzelner Geschosstypen, die Lokalisation der symptomatischen und nicht symptomatischen Geschosse und die klinische Relevanz bei Hund und Katze festgehalten und ausgewertet.
In der vorliegenden Arbeit haben 80 % der Hunde und 81 % der Katzen bei Vorstellung keine Symptome aufgrund der Geschosse.
Das Geschlecht ist sowohl bei Hunden (männlich= 52,4 %; weiblich= 47,6 %) als auch Katzen (männlich= 57,1 %; weiblich= 42,9 %) annähernd ausgeglichen, mit geringgradigem Überhang an männlichen Tieren. Die Tiere weisen ein mittleres Alter von 7,3 (± 4,1) Jahren (Hunde) und 8,6 (± 4,8) Jahren (Katzen) auf. Es sind überwiegend Mischlingshunde (57 %) bzw. Europäisch Kurzhaar Katzen (81 %) betroffen.
Das durchschnittliche Gewicht der Hunde liegt bei 20,7 (± 8,0) kg, das der Katzen bei 4,9 (± 1,4) kg.
Die meisten Hunde (= 78,6 %) werden als Familientier in der Wohnung gehalten, wohingegen über 90 % der Katzen Freigänger sind. Mit 82 % stammt der Großteil aller in der Studie erfassten Hunde ursprünglich aus dem Ausland. Der überwiegende Teil der Katzen (69 %) stammt aus Deutschland, wobei bei 31 % die eigentliche Herkunft unbekannt ist (Fundtiere). Nur ein Bruchteil der Tiere (= 16,5 %) wird aufgrund einer akuten oder chronischen Schussverletzung vorgestellt. Sowohl bei Hunden als auch bei Katzen ist der Zusammenhang zwischen der Gesamtanzahl der Geschosse und dem Geschosstyp statistisch signifikant (p= 0,0006). Bei Hunden besteht ein signifikanter Zusammenhang (p= 0,005) zwischen der Anzahl der geröntgten Lokalisationen und der Gesamtzahl der detektierten Geschosse, während dies bei der Katze nicht der Fall ist (p= 0,424). Die klinische Relevanz der Geschosse steigt beim Hund (p= 0,4051), im Gegensatz zur Katze (p= 0,008) nicht proportional zu der Gesamtanzahl der Geschosse an.
Die bei Hund und Katze am häufigsten röntgenologisch dokumentierten Projektile sind Schrot und Luftgewehrgeschosse. Bei Hunden kommen diese beiden Geschosstypen nahezu gleich häufig vor (Schrot= 42,9 %, Luftgewehrgeschoss= 40,5 %). Bei Katzen werden Luftgewehrgeschosse fast viermal häufiger detektiert als Schrot (76,7 % bzw. 20,9 %). Unter den Lokalisationen der klinisch relevanten Geschosse sind die Gliedmaßen bei beiden Tierarten am häufigsten vertreten (66,7 %).
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass im Tierkörper verbliebene Geschosse in dieser Studie in der Regel einen Zufallsbefund darstellen und keine klinische Relevanz haben. Diese Geschosse sollten deshalb auch nicht entfernt werden. Bei Tieren, die aufgrund von Schussverletzungen vorgestellt werden, muss vor einem operativen Eingriff überprüft werden, ob die jeweiligen Geschosse wirklich Auslöser der Symptome sind. Liegt wiederum ein akutes Trauma vor, müssen die Patienten routinemäßig stabilisiert werden und eine sterile Wundabdeckung erhalten. Weiterführende präoperative Behandlungen, wie z.B. Bluttransfusion etc. können notwendig sein. Die weitere Behandlung erfolgt nach den üblichen Richtlinien für Weichteil- bzw. Organverletzungen und offene Frakturen. Die Geschosse selbst müssen in der Regel nicht entfernt werden, es sei denn sie führen weiterhin zu klinischen Beschwerden.
Es soll retrospektiv, anhand angefertigter Röntgenbilder, die Prävalenz für im Körper verbliebene Geschosse und deren Auswirkungen auf Hunde und Katzen evaluiert werden. Die Frage nach der Therapie der Wahl bei zufällig aufgefundenen Geschossen oder bei Patienten mit akuten Schussverletzungen soll erörtert werden. Es soll belegt werden, dass bei Tieren, bei denen Geschosse als Zufallsbefund entdeckt werden, eine chirurgische Intervention in der Regel nicht notwendig ist.
Es werden alle Hunde und Katzen in die Studie einbezogen, die im Zeitraum von Januar 2008 bis Dezember 2013 in der Klinik für Kleintiere – Chirurgie der Justus-Liebig-Universität Gießen geröntgt und bei denen dabei im Körper verbliebene Projektile detektiert wurden. Alle Röntgenaufnahmen der Patienten werden auf das Vorliegen von metallischen Geschossen untersucht. Es werden die Patientendaten (Tierart, Geschlecht, Alter, Rasse, Gewichtsklasse, Haltung, Nutzung, Herkunft, Vorstellungsgrund) ausgewertet. Es wird die Gesamtanzahl der Geschosse und ihr Zusammenhang mit der Tierart, dem Geschosstyp und der Diagnose eruiert. Außerdem werden der Zusammenhang zwischen der Anzahl der geröntgten Lokalisationen und der Gesamtanzahl der detektierten Geschosse, sowie der Zusammenhang zwischen der Geschossanzahl und der klinischen Relevanz erörtert. Des Weiteren werden die Häufigkeit des Vorkommens einzelner Geschosstypen, die Lokalisation der symptomatischen und nicht symptomatischen Geschosse und die klinische Relevanz bei Hund und Katze festgehalten und ausgewertet.
In der vorliegenden Arbeit haben 80 % der Hunde und 81 % der Katzen bei Vorstellung keine Symptome aufgrund der Geschosse.
Das Geschlecht ist sowohl bei Hunden (männlich= 52,4 %; weiblich= 47,6 %) als auch Katzen (männlich= 57,1 %; weiblich= 42,9 %) annähernd ausgeglichen, mit geringgradigem Überhang an männlichen Tieren. Die Tiere weisen ein mittleres Alter von 7,3 (± 4,1) Jahren (Hunde) und 8,6 (± 4,8) Jahren (Katzen) auf. Es sind überwiegend Mischlingshunde (57 %) bzw. Europäisch Kurzhaar Katzen (81 %) betroffen.
Das durchschnittliche Gewicht der Hunde liegt bei 20,7 (± 8,0) kg, das der Katzen bei 4,9 (± 1,4) kg.
Die meisten Hunde (= 78,6 %) werden als Familientier in der Wohnung gehalten, wohingegen über 90 % der Katzen Freigänger sind. Mit 82 % stammt der Großteil aller in der Studie erfassten Hunde ursprünglich aus dem Ausland. Der überwiegende Teil der Katzen (69 %) stammt aus Deutschland, wobei bei 31 % die eigentliche Herkunft unbekannt ist (Fundtiere). Nur ein Bruchteil der Tiere (= 16,5 %) wird aufgrund einer akuten oder chronischen Schussverletzung vorgestellt. Sowohl bei Hunden als auch bei Katzen ist der Zusammenhang zwischen der Gesamtanzahl der Geschosse und dem Geschosstyp statistisch signifikant (p= 0,0006). Bei Hunden besteht ein signifikanter Zusammenhang (p= 0,005) zwischen der Anzahl der geröntgten Lokalisationen und der Gesamtzahl der detektierten Geschosse, während dies bei der Katze nicht der Fall ist (p= 0,424). Die klinische Relevanz der Geschosse steigt beim Hund (p= 0,4051), im Gegensatz zur Katze (p= 0,008) nicht proportional zu der Gesamtanzahl der Geschosse an.
Die bei Hund und Katze am häufigsten röntgenologisch dokumentierten Projektile sind Schrot und Luftgewehrgeschosse. Bei Hunden kommen diese beiden Geschosstypen nahezu gleich häufig vor (Schrot= 42,9 %, Luftgewehrgeschoss= 40,5 %). Bei Katzen werden Luftgewehrgeschosse fast viermal häufiger detektiert als Schrot (76,7 % bzw. 20,9 %). Unter den Lokalisationen der klinisch relevanten Geschosse sind die Gliedmaßen bei beiden Tierarten am häufigsten vertreten (66,7 %).
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass im Tierkörper verbliebene Geschosse in dieser Studie in der Regel einen Zufallsbefund darstellen und keine klinische Relevanz haben. Diese Geschosse sollten deshalb auch nicht entfernt werden. Bei Tieren, die aufgrund von Schussverletzungen vorgestellt werden, muss vor einem operativen Eingriff überprüft werden, ob die jeweiligen Geschosse wirklich Auslöser der Symptome sind. Liegt wiederum ein akutes Trauma vor, müssen die Patienten routinemäßig stabilisiert werden und eine sterile Wundabdeckung erhalten. Weiterführende präoperative Behandlungen, wie z.B. Bluttransfusion etc. können notwendig sein. Die weitere Behandlung erfolgt nach den üblichen Richtlinien für Weichteil- bzw. Organverletzungen und offene Frakturen. Die Geschosse selbst müssen in der Regel nicht entfernt werden, es sei denn sie führen weiterhin zu klinischen Beschwerden.
Erscheinungsdatum | 08.08.2017 |
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Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 245 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Kleintier |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6604-9 / 3835966049 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6604-8 / 9783835966048 |
Zustand | Neuware |
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