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Von der Berührung zum Klang - vom Dunkel zum Licht (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 2. Auflage
216 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7562-5233-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Von der Berührung zum Klang - vom Dunkel zum Licht -  Maria Lichtborn
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In ihrer Biografie eingebettet erzählt Maria von ihrem Leben, Erleben und den daraus resultierenden Erkenntnissen. Als eines vieler DDR Kinder wird sie gleich nach ihrer Geburt in einem »Säuglingsheim« abgegeben. Aufgewachsen ohne körperliche Berührung erkennt sie zunehmend ihre emotional- seelischen Defizite. Wiederholter sexueller Missbrauch und Gewalterfahrung führen zur Abspaltung von Bewusstseinsinhalten. Erst später erfährt sie, dass ihr »Vater« ihr Stiefvater ist und eine Suche beginnt. Ihr Buch erzählt, was ihr geholfen hat, wieder intensiv fühlen zu lernen. Durch Freunde und ihre Seelenbegleiter entwickelt sie schließlich hochsensitive Begabungen, hier bekommt sie Einblick in »andere Dimensionen«. Sie erlebt, wie nahe unser reales Erleben mit dem körperlichen und seelischen Leid von Mensch und Tier aus vergangenen Zeiten zusammenhängt. Mit ihrer Freundin Ann Katharina gelingt es ihr, an frühere Körper gebundene Seelen zu erlösen. Ihre Geschichte spannt einen Bogen und erzählt, wie sie vom eigenen Erleben körperlich- seelischen Leidens ausgehend, ihre Berufung als Reinkarnationsbegleiterin findet.

Die Autorin wurde im Osten Deutschlands in Görlitz geboren. Ihr Lebensweg führt sie in das Oberlausitzer Bergland und später an die Ostsee. Erst nach ihrer Scheidung beginnt ihre 'Bewusstwerdung'. Sie arbeitet in sozialen Bereichen und findet schließlich die Erfüllung in der Massage- und Energiearbeit. Ihr Mangel wird zur Fülle, ihr Beruf zur Berufung. Dreißig Jahre später heiratet sie ein zweites Mal, ihre Träume von Liebe und Glück gehen in Erfüllung.

Kapitel I – Meine Kindheitsgeschichte


Der unbekannte Vater und die Geburt


Meine Mutter lernte mit fünfzehn Jahren ihren Mann bei einer Ferienfahrt auf dem Oybin im Zittauer Gebirge kennen, wo er ihr half, den schweren Koffer zu tragen. Eigentlich hatte er ihre Freundin zu einem romantischen Rendezvous in eine einsame Hütte eingeladen. Weil sie keine Ambitionen verspürte, überredete sie meine Mutter an ihrer statt zu dem Treffen zu gehen und sie wurde schwanger. Ihre Mutter drängte auf eine schnelle Vermählung und nach der Hochzeit fanden sie eine Wohnung auf einem Hof im Nachbarort. Ihr Mann war auf der Flucht in der Gegend hängen geblieben und seine Mutter und Großmutter sind in die gemeinsame Wohnung mit eingezogen. Bald bekam meine Mutter ihr erstes Kind, eine Tochter. Er wollte allen ein neues Zuhause schaffen und sie begannen mitten im Wald ein Grundstück zu richten und bauten in den nächsten Jahren darauf ihr Haus. Der Hausbau war noch in vollem Gange, als das zweite Mädchen unterwegs war. Um den Bau finanzieren zu können, gingen beide arbeiten. Ihre zweite Tochter gaben sie in ein Säuglingsheim, besuchten sie und holten sie regelmäßig nach Hause, bis sie mit zweieinhalb Jahren ganz zu ihnen zurückkehrte.

Und nun war meine Mutter am 25.04.1959 unterwegs nach Finsterbergen in Thüringen, um sich dort zu erholen. Ihre zwei Töchter blieben zu Hause bei ihrem Mann.

Das Haus Waldfrieden war ein Genesungsheim für Verfolgte des Naziregimes und nur für Familienmitglieder reserviert, die im Krieg Schaden erlitten hatten. Der Bruder meiner Mutter wurde durch die Kriegsereignisse körperlich und geistig behindert. Er wollte der Hitlerjugend nicht beitreten, später schickte ihn das Militär an die vorderste Front. Dort erlitt er einen Kopfschuss und psychische Traumata. Ihre Mutter war gläubige Christin und sowieso gegen jeden Krieg und ihr Vater viele Jahre in russischer Gefangenschaft. Die Kureinrichtung wurde von einem Arzt geleitet. Auf einer Ansichtskarte sah ich, dass das Haus zu dieser Zeit eine zweistöckige Villa mit vorgebauten und verglasten Erkern war. Die Balken hoben sich dunkelbraun zu der sonst weißen Außenwand ab und bildeten einen schönen Kontrast. Vor dem Haus standen einzelne Laubbäume und eine große Tanne. Hinter dem Haus, welches am Hang lag, begann der dunkle Fichtenwald. Und hier muss meine Mutter irgendwo zwischen Fichtenwald und Kaminzimmer meinen Vater getroffen haben.

Es war sicher romantisch, und nachdem ich die Schwangerschaftstage von diesem Zeitpunkt bis zu meiner Geburt nachgerechnet hatte, kam ich zu dem Schluss, dass ich sehr bald nach ihrer Ankunft schon gezeugt wurde. Sie blieb bis zum 16.5.1959, diese Zeit war in ihrem Sozialversicherungsausweis im Stempel des damals behandelnden Arztes vermerkt.

Nach Rücksprache mit seinem Sohn erfuhr ich, dass sich auch Rudolf von Petershagen des Öfteren dort aufgehalten hat. Er brachte Freunde aus der Marine mit, doch über diese Ermittlungen verlief sich die Spur im Sand, im wahrsten Sinne des Wortes.

Im Sozialversicherungsausweis fand ich auch einen Stempel vom Landambulatorium in Göhren auf den 04.06.1959 datiert. Sie ist also schon kurz nachdem sie in die Lausitz in ihren Heimatort bei Niesky zurückkehrte, bis an die Ostsee auf die Insel Rügen nach Göhren gefahren. Aus dieser Zeit gibt es ein Foto von ihr am Strand, welches von dem damals ansässigen Fotografen Herrn B. in Göhren entwickelt worden ist. Ich konnte noch telefonisch mit seiner Schwester sprechen und sie bestätigte es mir. Ich habe an dieser Stelle noch einige Recherchen und Nachforschungen betrieben, doch dazu komme ich später.

Nachdem sich meine Mutter für ihre Familie und meinen Stiefvater entschieden hatte, wurde ihr schnell klar, dass sie mich nicht bekommen wollte. Sie selbst erzählte mir, dass sie heiße Sitzbäder gemacht und Rotwein getrunken habe, damit sie mich als Fötus abstoßen könne.

Was dies für Folgen für mich hatte, kann ich auch heute nur teilweise realisieren. Und diese Bewusstwerdung ist Thema dieses Buches sowie alle Hilfsmittel, Therapien und Theorien, welche mir dabei geholfen haben, mich in meinem Leben zurechtzufinden.

Durch eine Hypnosebehandlung konnte ich 2006 an eine vorgeburtliche Erinnerung gelangen. Nachdem die Hypnotiseurin mich über zehn Stufen in eine Tiefenentspannung geführt hat, sah ich eine orangefarbene Kugel um mich herum, durch die das Sonnenlicht fiel, es war wohlig warm. Plötzlich kamen dunkle Wolken und ich dachte noch, es sieht ja aus wie eine Nabelschnur, und ich hatte das Gefühl: Ich muss sterben. Ich sah mich als schwarzes Baby, wie aus Holzkohle. Sie suchte neue Eltern für mich, ein peruanisches Paar, eine Frau und einen Mann. Sie nahmen mich in den Arm und schauten aufgeregt und erschüttert auf mich, als wollten sie noch fragen, wie es passieren konnte. Dann kam ich wieder in das Tagesbewusstsein zurück.

Säuglingsheim


So war auch eine schwere Geburt am 4.02.1960 die Folge und nach Aussage unserer Nachbarin, bin ich gar nicht nach Hause gekommen, sondern gleich in das Säuglingsheim in Rothenburg gebracht worden.

Heute weiß ich, dass das Säuglingsheim in der Oberlausitz früher ein Schlachthof war und sich in der Nähe die Bahngleise befand. Immer und immer wieder hatte ich als Erwachsene das Gefühl, der Zug müsse über mich hinwegrollen und dann wäre für immer Ruhe. In dem Säuglingsheim gab es einen großen Raum mit Fenstern im Souterrain, wir konnten dort durch die Kellerfenster nur etwas Rasen und den Himmel sehen. Der Raum war sehr hoch, wahrscheinlich hatten sie dort früher geschlachtet und das Fleisch der toten Tiere gelagert. In der halben Höhe des Raumes gab es eine nächsthöher gelegene Ebene, zu der eine schmale Treppe führte, welche aus Eisen war. Dort standen die Gitterbetten der Säuglinge dicht an dicht, eines am anderen. Die Gitterbetten waren aus Eisen und die Seitenteile sehr hoch, sodass kein Kind darüberklettern konnte. In diesen Gitterbetten blieben wir bis zum zweiten Lebensjahr, wir wurden im Bett gewindelt und bekamen die Flasche, einen Körperkontakt gab es nicht. Dies alles erzählte mir eine Erzieherin, welche mich in dieser Zeit versorgt hatte. Vor diesem Raum gab es eine Veranda, welche früher die Rampe des Schlachthofes war, und diese wurde später mit einer Überdachung versehen. Vor der Veranda stand eine Reihe von Kinderwagen, in welche wir dann gelegt wurden, um frische Luft zu bekommen, wir wurden weder gefahren noch geschaukelt.

Ich fange heute noch an zu weinen, wenn ich dies aufschreibe, über das, was mir damals als Säugling zugestoßen ist und wie wenig mir dort zum Überleben blieb. Ich kann endlich Mitleid haben mit meinem eigenen Geschick.

Ab dem zweiten Lebensjahr kamen wir in die sogenannte Krabbelgruppe, dort wurden wir mehrere Kinder zusammen nach den Mahlzeiten in ein großes Laufgitter gelegt. Ob und wann wir regelmäßig nach draußen gebracht wurden, weiß ich auch heute noch nicht. Ich habe nur einmal »gesehen«, dass ich mich an heißem Teer verletzt haben muss, ich hatte Pflaster auf den Knien und war dann eben die »Pechmarie«.

Als Erwachsene machte ich eine meiner Kinderfrauen ausfindig und auf den Fotos, welche ich von ihr bekommen habe, waren die Kinder schon fast drei Jahre alt.

Auf einem Gruppenfoto trugen die Kinder zu Fasching kleine Hütchen und
weiße Schürzen. Auf diesem Foto war zu sehen, dass nicht ein Kind lachte,
und ich suchte, ob es eine Ähnlichkeit gab.

Auf einem Bild saßen die Kinder Topf an Topf, dahinter hingen die
Handtücher. Ein Kind sah so aus wie meine zweitjüngste Tochter, das
musste ich wohl gewesen sein.

Es sah genauso aus wie in der Einrichtung für behinderte Menschen, in welcher ich später ab 1978 gearbeitet habe. Und im Verlauf meiner Ausbildung als Heilerziehungspflegerin recherchierte ich auch in den Akten der Bewohner. Einer davon ist ebenfalls als Säugling in diesem Heim gewesen und er hatte solch eine Kraft und Aggressivität, dass er mit der geballten Faust geschlossene Holztüren einschlug. Dies passiert, wenn aus der Vernachlässigung im Säuglingsalter unbändige Wut wird.

Erst nach meiner Zeit 1968 wurde die Erkenntnis verbreitet, dass Kinder auch aus dem Bett herausgenommen werden müssen und Körperkontakt brauchen. 1970 wurden die Säuglingsheime als unpädagogisch angesehen und geschlossen. Und heute kann sich nicht einmal mehr eine Mitarbeiterin auf dem Rat der Stadt in Rothenburg daran erinnern, dass es dort ein Säuglingsheim gab. Sie arbeitet für das Stadtarchiv, nach dem Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Sie meinte, dass es dort nur eine Krippe für Kleinkinder gab. Meine Erzieherin hat mir bestätigt, dass es gleichzeitig Krippe und Säuglingsheim war. Sie hatte selbst sechs Kinder und nahm mich manchmal zu den Feiertagen mit nach Hause, wenn mich von meiner Familie keiner abgeholt hat. Dann konnte das Heim über Weihnachten oder Ostern geschlossen werden. Ich habe später immer wieder von dem eisengeschmiedeten Tor...

Erscheint lt. Verlag 26.4.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Romane / Erzählungen
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Technik
Schlagworte Bewusstseinserweiterung • Esoterik • Memoiren • Reinkarnation • Spiritualität
ISBN-10 3-7562-5233-7 / 3756252337
ISBN-13 978-3-7562-5233-6 / 9783756252336
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