Astronavigation (eBook)
297 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-8187-1252-5 (ISBN)
Der Autor, geboren 1949, Erfinder, Ingenieur, Segler und erfolgreicher Unternehmer, gründete nach seinem Abschluss an einer technischen Hochschule ein medizintechnisches Unternehmen in Deutschland und ein weiteres in China. Innerhalb weniger Jahre konnte er mit seinen Produkten Handelsbeziehungen zu mehr als 40 Ländern aufbauen. Als Kind, in Rostock am Wasser aufgewachsen, entwickelte sich bei ihm schon früh eine Leidenschaft für alles Maritime. Jahre später erwuchs daraus ein besonderes Interesse an der Geschichte der Seefahrt und ganz besonders an der Erforschung historischer Navigationsverfahren. Er sieht eine Aufgabe darin, die Navigation mit einem Sextanten für die Seefahrt so zu vereinfachen, dass sie ohne Vorkenntnisse für jeden möglich ist.
Der Autor, geboren 1949, Erfinder, Ingenieur, Segler und erfolgreicher Unternehmer, gründete nach seinem Abschluss an einer technischen Hochschule ein medizintechnisches Unternehmen in Deutschland und ein weiteres in China. Innerhalb weniger Jahre konnte er mit seinen Produkten Handelsbeziehungen zu mehr als 40 Ländern aufbauen. Als Kind, in Rostock am Wasser aufgewachsen, entwickelte sich bei ihm schon früh eine Leidenschaft für alles Maritime. Jahre später erwuchs daraus ein besonderes Interesse an der Geschichte der Seefahrt und ganz besonders an der Erforschung historischer Navigationsverfahren. Er sieht eine Aufgabe darin, die Navigation mit einem Sextanten für die Seefahrt so zu vereinfachen, dass sie ohne Vorkenntnisse für jeden möglich ist.
2 Die App Sun Navigation
In der Steuermannskunst besitzt die astronomische Navigation eine lange Tradition. Nach ihrer Ablösung durch die Satellitennavigation haben Verbände, Institutionen und Verwaltungen vieler Länder versucht, diese Tradition als Notfalloption weiterleben zu lassen. Das ergab grundsätzlich Sinn. Der Aspekt, dass dazu die astronomische Navigation jedoch im alten Stil, nämlich grafisch, mit Sextant, Papierseekarte und einem ganzen Packen von Tabellen und Büchern ausgeführt werden sollte, hat ihrer Akzeptanz dann doch nicht gut getan.
Während in der Satellitennavigation von Beginn an die damals schon massenhaft zur Verfügung stehende Computertechnik eingesetzt wurde, fand eine umfassende Digitalisierung in der astronomischen Navigation einfach nicht statt. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als mit dem Computer endlich das Werkzeug zur Verfügung stand, das sich die Klassiker der astronomischen Navigation sehnlichst gewünscht hätten, wurde darauf verzichtet.
Der Unterschied zwischen Satellitennavigation und Astronavigation besteht lediglich darin, dass natürliche Himmelskörper keine Funksignale aussenden können, mit denen sie einem Empfänger ihre Entfernung mitteilen. Ihre Bildpunkt-Entfernung muss deshalb mit einem Sextanten von der Erde aus gemessen werden. Andere Unterschiede – außer natürlich in der Performance – gibt es allerdings nicht.
Nautische Jahrbücher und HO 249 Tafeln, Taschenrechner, Papierseekarten, Zeichenutensilien und Lehrgangsbesuche braucht es also überhaupt nicht mehr, damit jemand seinen globalen Standort mit einem Gestirn bestimmen kann. Man benötigt dasselbe wie zur Satellitennavigation auch, nämlich ein Display mit einer elektronischen Karte und einem Programm im Hintergrund. Allerdings muss ein Sextant benutzt werden, was man aber auch sportlich sehen kann.
Zu Unrecht wird in unserer Zeit die Bedeutung der Astronavigation gar nicht mehr ernst genommen. Doch noch gibt es sie. Neben ihrer Verwendung als Hobby ist ihre weitere Funktion die Notfallnavigation. Als solche ist sie jedoch nur tauglich, wenn sie in einem urplötzlich entstehenden Notfall von jedermann ad hoc und ohne vorherige Anleitung problemlos nutzbar ist. Das trifft leider für keine der bisher geübten Varianten des Zweihöhenverfahrens zu, und hier liegt das Problem.
Für eine Notfallnavigation ist auch nur die Sonne der ideale Navigationsstern, weil sie unverwechselbar ist. Über alle Zeiten gesehen entfallen sowieso etwa 90% aller Standortbestimmungen auf Sonnenbeobachtungen. Die Sonne steht den ganzen Tag zur Verfügung, während Sterne und Planeten nur in den kurzen Zeiten der Dämmerung beobachtet werden können. Ein hell scheinender Mond in der Nacht täuscht eine Kimm vor, die ein ganzes Stück tiefer liegt als die wahre Kimm. Das macht ein Navigieren unmöglich. Die Sonne besitzt außerdem den Vorteil, dass ihr Licht das Ablesen des Sextanten sehr erleichtert.
Die Android App steht in zwei Versionen zur Verfügung, in einer kostenlosen Sun Navigation Basic und einer kostenpflichtigen Sun Navigation Pro. Grundsätzlich ermöglicht die Basic Version eine globale Standortbestimmung auf einer elektronischen Karte und erfüllt damit als Notfallnavigation alle daran zu stellenden Anforderungen.
Die App nutzt zur Standortberechnung die Methode von Carl Friedrich Gauß aus dem Jahre 1809. Sie ermöglicht direkte Standortberechnungen aus zwei Beobachtungen, ohne vorherige Standortschätzung mit großer Genauigkeit. Es ist nämlich keine Näherungsmethode. Beide Apps laufen auf Android Tablets und Android Smartphones mit Betriebssystemen ab Version 5. Eine iOS Version existiert ebenfalls. Die Professional-Version enthält gegenüber der Basis-Version eine Reihe zusätzlicher Funktionen.
- unabhängiges Zweitsystem für beliebige Eingaben
- Einbeziehung der Mittagsbreite
- Download von Karten des Segelgebietes in hoher Auflösung
- Recorder zur Aufzeichnung einer Versegelung
- Sun Almanach mit 0,1’ Genauigkeit
- Beobachtung über drei Tage möglich
- Beobachtung der Sonne auch am Oberrand
- ständige Anzeige einer DR-Position
- ständige Ausgabe von DMG, CMG und VMG
- Großkreisberechnung von Distanz und Anfangskurs zu einem Ziel
2.1 Sun Navigation Basic
Nach dem Start der App erscheint ein Eröffnungsbildschirm mit dem Funktionsnamen „Circle of Position Navigation“, den Bild 2.1 zeigt. Circle of Position bedeutet Positionskreis und das Folgewort Navigation besagt, dass ein Standort direkt aus dem Schnittpunkt zweier Höhengleichen bzw. Höhenkreise berechnet wird. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu dem grafischen Höhenverfahren von Saint Hilaire, bei dem die wahren Höhenkreise in einem vorher zu schätzenden Standortbereich durch gradlinige Standlinien ersetzt werden. Dies ist auch einer der Gründe für die höhere Standortgenauigkeit der App. Über die Schaltfläche HELP kann eine Hilfedatei aufgerufen werden, in der die einzelnen Funktionen in englischer Sprache erklärt sind.
Über die Schaltfläche Navigation gelangt man nach Bestätigung eines Warntextes auf den Hauptbildschirm, der zunächst nur den Erdglobus anzeigt. Der Warntext ist ebenfalls in englischer Sprache verfasst. Die Übersetzung lautet:
Elektronische Daten sind lediglich als Hilfsmittel für die Navigation zu verwenden. Sie dürfen nur als Ergänzung zu offiziellen Quellen und traditionellen Navigationsmethoden verwendet werden.
Sichere Navigation bedeutet die ständige Überprüfung der verschiedenen Informationsquellen. Wenn diese nicht übereinstimmen, muss der Grund dafür gefunden werden.
In der Vorbereitung größerer Fahrten müssen elektronische Kartendarstellungen mit Papierkarten und Handbüchern abgeglichen werden. Zum Beispiel mit der Serie PUB. xxx SAILING DIRECTIONS.
Eine Zoom-Option in elektronischen Daten ist nicht geeignet, um Gefahren zu erkennen.
Die Verwendung dieser App erfolgt auf eigene Gefahr. Die Grundsätze der guten Seemannschaft müssen in allen Situationen beachtet werden. Der Herausgeber dieser App haftet nicht für Schäden, die durch eine unsachgemäße Verwendung der App entstehen.
2.1.1 Settings
Durch das Antippen des Symbols für Einstellungen öffnet sich die Leiste Settings, wie es Bild 2.2 zeigt. Hier müssen zunächst einige Grundeinstellungen vorgenommen werden. Ganz oben befindet sich ein Schalter, mit dem ein TEST MODE gewählt werden kann. Dieser steht jedoch nur in der Pro-Version zur Verfügung. In der darunterliegenden Zeile wird mit Approximate Latitude gefragt, auf welcher Breite man sich gerade befindet.
Mit dieser Breite muss nur angegeben werden, ob der aktuelle eigene Standort nördlich oder südlich von der momentanen Deklinationsbreite liegt. Mit einer Angabe von beispielsweise 30° N wählt man ein Segelgebiet, das sich nördlich jeder möglichen Deklinationsbreite befindet, und es wird erstmalig immer der nördlich gelegene Schnittpunkt der sich schneidenden Höhenkreise berechnet. Die eingegebene Breite wird nach ihrer Eingabe sofort als grauer Breitenkreis angezeigt, wie es in den nachfolgenden Bildern auch zu sehen ist.
Die in den Settings eingestellte Breite wird später nach jeder neuen Standortberechnung mit der tatsächlichen Standortbreite überschrieben. Die Breite, auf der man sich gerade befindet, reist auf diese Weise sozusagen mit.
Die weiteren Angaben betreffen den verwendeten Sextanten und dessen Benutzung. Mit dem Wert Eye level wird in Metern angegeben, wie hoch die Achse des Fernrohrs des Sextanten bei einer Beobachtung über der Wasserlinie liegt. Einzugeben ist der Abstand zwischen Fernrohr und Wellenkamm.
In der Basic-Version kann man die Sonne nur mit ihrem unteren Rand auf den Horizont setzen. Die Eingabe unter Sun at kann in der Basic-Version also nicht geändert werden.
Unter Sextant index correction wird nicht der Indexfehler des verwendeten Sextanten eingetragen, sondern der Wert, um diesen zu korrigieren. Folglich ist das dann der negative Wert eines Indexfehlers.
Der Indexfehler ist leicht herauszufinden, indem zunächst Gradbogen und Trommelnonius auf null...
Erscheint lt. Verlag | 6.11.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Schulbuch / Wörterbuch |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Erwachsenenbildung | |
Schlagworte | Backup • Historie • Navigations-App • Positionsbestimmung • Seefahrt • Segeln • Sextant |
ISBN-10 | 3-8187-1252-2 / 3818712522 |
ISBN-13 | 978-3-8187-1252-5 / 9783818712525 |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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Größe: 9,6 MB
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