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Damit mein Kind sich besser fühlt (eBook)

Wie aus Frustration, Wut und Co Superkräfte werden
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
326 Seiten
Vandenhoeck und Ruprecht (Verlag)
978-3-647-99289-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Damit mein Kind sich besser fühlt -  Natalie Hissen
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Die Pubertät stellt Kinder und Eltern vor ganz neue Herausforderungen. Gefühlsstürme gehören dazu. Mit unbekannter Intensität und abrupten Umschwüngen wirken sie auf die Jugendlichen ein und erfassen auch ihr Umfeld. Natalie Hissen zeigt, wie Sie als Eltern Ihren 11- bis 16-jährigen Kindern helfen können, starke Emotionen wie Frustration, Wut, Angst oder Eifersucht in wahre Superkräfte zu verwandeln. Entdecken Sie das enorme Potenzial schwieriger Emotionen, schafft das die Grundlage, ihnen mit einer neuen befreienden Sichtweise zu begegnen. Sie und Ihre Kinder erleben die emotionalen Herausforderungen nicht mehr als belastend, sondern konstruktiv und verbindend. Sie als Eltern erhalten die Chance, Ihre eigenen Gefühle besser zu verstehen und in Ihrer elterlichen Rolle zu wachsen. Jedes Kapitel widmet sich einer primären Emotion (Wut, Frustration, Eifersucht, Angst, Traurigkeit und Mutlosigkeit). Basierend auf dem neusten wissenschaftlichen Stand behandelt die Autorin jede Emotion eingehend, wobei sie Herausforderungen, Herangehensweisen und Entwicklungspotenzial herausarbeitet. Denn jede Emotion birgt eine besondere Stärke, die den Kindern für ein erfülltes Leben zugutekommt.

Natalie Hissen, Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin, Familientherapeutin, Elterncoach, aufgewachsen in Deutschland und den USA, lebt seit Ende der 1990er Jahre in Frankreich. Sie arbeitet in einer psychologischen Beratungsstelle für Familien in Paris. Als Leiterin eigener Elternprogramme zur Gefühlsbewältigung von Kindern teilt sie ihr Wissen mit Eltern in Webinaren, Workshops und Vorträgen.

Natalie Hissen, Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin, Familientherapeutin, Elterncoach, aufgewachsen in Deutschland und den USA, lebt seit Ende der 1990er Jahre in Frankreich. Sie arbeitet in einer psychologischen Beratungsstelle für Familien in Paris. Als Leiterin eigener Elternprogramme zur Gefühlsbewältigung von Kindern teilt sie ihr Wissen mit Eltern in Webinaren, Workshops und Vorträgen.

Einleitung


Kennen Sie das? Ihre 13-jährige Tochter kommt wutschnaubend nach Hause, pfeffert ihren Rucksack mit Wucht gegen die Treppe und erklärt lautstark, sie hasse die Schule. Sie sind betroffen von der Heftigkeit ihrer Gefühle, sehen ihre rotverweinten Augen und die Hilflosigkeit hinter ihrer Wut. Sie habe, so klagt sie, trotz ihres intensiven Lernens eine schlechte Note in ihrer Mathearbeit geschrieben. Sie möchten Ihre Tochter beruhigen, trösten, ihr Fragen stellen, haben bereits Erklärungsansätze im Kopf, aber zugleich wissen Sie, dass egal, was Sie jetzt zu ihr sagen, sie aufgebracht und genervt darauf reagieren wird. Am liebsten wäre Ihnen, Sie könnten jetzt etwas Hilfreiches tun, damit sie sich schnell besser fühlt.

Dieses Buch möchte genau das: bei Enttäuschung, Kränkung, Liebeskummer, schäumender Wut, bodenloser Mutlosigkeit, lähmender Angst Ihrem jugendlichen Kind (zwischen 11 und 16 Jahren) dank Ihrer Begleitung ein besseres Gefühl geben. Und das, ohne dass Sie Ihre eigenen Emotionen vergessen. Die richtige Haltung und Reaktion spontan im Sturm der Gefühle unseren Kindern gegenüber einzunehmen, ist alles andere als leicht und selbstverständlich. Vielleicht erkennen Sie sich in einer der beiden typischen emotionalen Zwickmühlen wieder, in denen man sich gegenüber seinem emotional durchgeschüttelten Kind oft befindet:

Entweder wir werden von den heftigen Gefühlen unserer Kinder angesteckt und reagieren spiegelbildlich und impulsiv mit einer ähnlich starken Gefühlsäußerung, getriggert durch unsere Spiegelneuronen, die auf die starken emotionalen Äußerungen unseres Kindes eins-zu-eins reagieren. Dies hat zwar den Vorteil, dass unsere starke Reaktion unserem Kind zeigt, wie sehr wir betroffen sind von seinen Gefühlen, hat jedoch gleichzeitig den Nachteil, dass wir selbst in eine sprichwörtliche Mitleidenschaft gezogen werden und es damit weder dem Kind noch uns besser geht. Oder wir erstarren im Gefühlsdrama unserer Kinder und können im Moment gar nichts empfinden (Selbstbetäubung) und wissen nicht, was wir sagen oder tun können. Dies hat zwar den Vorteil, dass wir nicht in das Drama des Kindes einsteigen und weiteres Öl auf die schon aufgeheizte Lage der Kinder schütten. Nachteilig ist allerdings, dass wir ihnen auch nicht wirklich helfen können. In beiden Fällen sind wir von der emotionalen Interaktion unangenehm berührt, sind unzufrieden mit uns selbst, fühlen uns vielleicht hilflos, während unser Kind mit seinen eigenen Gefühlen überfordert ist.

Unangenehme Emotionen, auch die unsrigen, haben ihre Daseinsberechtigung, wir brauchen sie unbedingt, so unbequem sie auch sind. Dank ihnen verschafft sich ein Teil von uns Gehör und wir lernen uns besser kennen mit all unseren Bedürfnissen, Empfindlichkeiten und Präferenzen. Es geht also nicht darum, sie wegzuschieben, sondern darum, sie anzunehmen und tiefer zu schauen, welche Bedeutung sie haben. Und es geht auch um die Frage, wie wir diese schwierig zu handhabenden Emotionen in etwas Gutes, eine Kraft verwandeln können. Denn das haben diese starken, intensiven, negativen Gefühle in sich: eine unbändige Energie, eine lebendige Urkraft, mit der unsere Kinder frei und spielerisch eine Fülle von unerwarteten, außergewöhnlichen Qualitäten entwickeln können. Es gilt, das ungeheure Potenzial des gefährlichen »Feuers« negativer Emotionen auszuschöpfen, indem wir sie anders, positiv bewerten. Das zu erkennen und zu lernen, ist ein zentraler Punkt dieses Buchs.

Emotionale Stärke entwickeln: Warum wir schwierige Gefühle nicht ignorieren sollten und wie sie uns und unsere Kinder wachsen lassen

In einer Zeit, in der wir angehalten sind, uns immer fröhlich, gut gelaunt und sorglos zu zeigen, kommen unangenehme Gefühle besonders ungelegen und die Tendenz ist groß, sie einfach unter den Teppich zu kehren. Das hat aber noch nie zu ihrem Verschwinden geführt und verursacht schnell größere Probleme. In diesem Buch schauen wir hin, was mit uns, unseren Kindern und Jugendlichen passiert, wenn ungute Gefühle auftauchen, und fragen uns: Was ist da los? Wir schauen also nicht weg, sondern interessieren uns für sie!

Es ist mir eine Herzensangelegenheit, Ihnen an dieser Stelle eine der wichtigsten Botschaften dieses Buchs zu vermitteln: Schwierige Gefühle können den Kindern und Jugendlichen die Energie und Fähigkeiten geben, die sie brauchen, um sich zu einem wertvollen, reifen, kompetenten und selbstbewussten Menschen zu entwickeln, und um das Leben zu erschaffen und zu gestalten, für das sie auf die Welt gekommen sind und das für sie bestimmt ist. Kapitel für Kapitel, Emotion für Emotion zeige ich Ihnen, wie diese vermeintlich schlechten, negativen und unliebsamen Gefühle in wahre Superkräfte verwandelt werden können. Sie werden sie bald nicht mehr als Störfaktor sehen, sondern als dankbare Gelegenheiten, mit Ihrem Kind lebenswichtige Erfahrungen zu machen und Kompetenzen zu erlernen.

Hätten wir diese Gelegenheiten nicht und würden wir die negativen Gefühle unterdrücken, würden wir auf einmalige Möglichkeiten der Weiterentwicklung verzichten. Wir würden nie imstande sein, uns nach einem Sturz wieder zu berappeln, Ungerechtigkeiten zu verzeihen, für unsere Würde einzustehen, Friedensverhandlungen zu führen, langfristige, bereichernde Beziehungen zu leben, Mitgefühl bei Schmerz und Kummer anderer zu empfinden, Ziele trotz Hindernisse zu verfolgen. Kurz gesagt: Wir wären nicht in der Lage, über uns hinauszuwachsen. Aber wir können es, nicht immer, aber wir haben immer das Potenzial dazu. Wir wollen hier sehen, wie wir dieses aktivieren und fördern können.

Eine der Grundvoraussetzungen eines Gelingens ist die Bereitschaft, Dinge auch einmal anders zu sehen oder sich gar infrage stellen zu können und vor allem den Willen mitzubringen, sich um eine Weiterentwicklung unseres Selbst zu bemühen – immer wieder aufs Neue! Erst wenn wir und unsere Kinder die intensiven, unangenehmen Gefühle als Geschenk annehmen können, werden wir diese Rohdiamanten in leuchtende Brillanten verwandeln können. Unser Ziel ist nicht nur eine kurzfristige Beruhigung der unangenehmen Gefühle unserer Kinder, sondern eine Veränderung ihres emotionalen Denkens.

***

Bevor Sie weiterlesen, möchte ich Sie bitten, entweder jetzt innezuhalten oder sich in den nächsten Tagen etwas Zeit zu nehmen, um über folgende Fragen nachzudenken:

Was für eine emotionale Atmosphäre möchten Sie idealerweise für Ihre Familie haben?

Wie möchten Sie, dass Sie und alle anderen Familienmitglieder sich in Ihrer Familie fühlen?

Welche emotionale Beziehung möchten Sie zu allen idealerweise aufbauen?

Die Antworten können für jeden anders aussehen. Manche legen mehr Wert auf Harmonie, andere auf regen, inspirierenden Austausch oder sind von religiösen Werten inspiriert und möchten in der Familie z. B. Ehrlichkeit, Demut, Geduld, Bescheidenheit, Gerechtigkeit oder Opferbereitschaft in den innerfamiliären Beziehungen wiederfinden. Manche wünschen sich eine große Innigkeit und großes Vertrauen innerhalb der Familie, andere legen mehr Wert auf Freiheit und Selbstständigkeit der Familienmitglieder und wünschen sich gemeinsame abenteuerliche Unternehmungen, die die Familienmitglieder herausfordern und in Situationen außerhalb ihrer Komfortzone führen, z. B. gehen sie klettern, fahren Kajak und erleben durch diese Erlebnisse starken Zusammenhalt. Andere wünschen sich eher viele gemütliche Momente, z. B. vorm Kamin oder wenn sie sich gemeinsam einen Film anschauen, und sehen die Familie als sicheren Hafen der Geborgenheit, in dem man auftanken kann. Um es etwas konkreter zu machen: Welche Situationen genießen Sie am meisten mit Ihrer Familie und möchten Sie noch mehr und häufiger ermöglichen und erleben? Im Urlaub? Am Abendbrots- oder Frühstückstisch? An Wochenenden? Kommen Ihnen verschiedene angenehme Situationen mit Ihrer Familie in den Sinn? Idealerweise möchte man gern alle oben genannten Aspekte in seiner Familie verwirklichen, oder? Jeden zu seiner Zeit. Warum auch nicht? Welcher Aspekt wird für Sie noch zu wenig realisiert? Was fehlt Ihnen und möchten Sie mehr mit Ihrer Familie erleben? Und: Welche emotionalen Ideale möchten Sie verwirklicht sehen? Freude? Liebe? Mitgefühl? Harmonie? Begeisterung? Zuneigung? Verbundenheit?

Welche emotionalen Realitäten halten Sie im Moment davon ab, nahezu hundert Prozent der bereits genannten Werte und emotionalen Werte in Ihrer Familie zu leben? Gibt es häufig Streitigkeiten? Geschrei? Wutausbrüche? Grollendes Stillschweigen und aus dem Raum Gehen? Vorwürfe? Frustrationen? Fehlende Kooperation? Fehlendes Vertrauen? Enttäuschungen? Momente der fehlenden Verbundenheit und Einsamkeit? Erleben Sie angstvolle Augenblicke in der Beziehung zu Ihren Familienmitgliedern? Es ist wichtig für Ihre Familie, dass Sie sich damit beschäftigen, was Sie möchten und was nicht, damit Sie genauer bestimmen können, was Sie anstreben und wohin die Reise mit Ihrer Familie gehen soll. Unsere Ideale sind wie unser Polarstern, unser Nordstern, an...

Erscheint lt. Verlag 9.9.2024
Vorwort René Borbonus
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik
Schlagworte Angst • beziehungs- und bedürfnisorientierte Erziehung • Eifersucht • Elternratgeber • Emotionsregulation bei Jugendlichen • Emotionsregulation bei Kindern • Frustration • harmonisches Familienleben • Kraft unangenehmer Emtionen • Pubertät • Selbstregulation • Selbstregulation stärken • Trauer • Traurigkeit • Verwandlung schwieriger Gefühle • Vorpubertät • Wut
ISBN-10 3-647-99289-5 / 3647992895
ISBN-13 978-3-647-99289-1 / 9783647992891
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