Bildung und Digitalität (eBook)
XXI, 287 Seiten
Springer Vieweg (Verlag)
978-3-658-44228-6 (ISBN)
Bildung und Digitalität bilden einen Zusammenhang, der in seiner Dringlichkeit an unzähligen wissenschaftlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Stellschrauben diskutiert und gestaltet wird. Der überwältigende Großteil der Diskurse, Abhandlungen und Visionen gruppieren sich um das Schlagwort der 'Digitalität', welches in seiner Wirkmacht auf sämtliche Lebensbereiche als entscheidende neue Rahmenbedingung für bildungsbezogene Entwicklungen anerkannt wird. 'Bildung' als Konzept rückt indes nicht in der gleichen Komplexität in den Fokus; die Dimension des Bildungsbegriffs bleibt unterbetont. Findet das Nachdenken über Bildung und Digitalität gar in Isolation vom Bildungsbegriff und seinen Verankerungen statt? Wird in den mannigfaltigen Konfigurationen einer 'digitalen Bildung' überhaupt deutlich, was Bildung will und sein kann? Diese Schlagseite muss überraschen, zeichnet sich der Begriff 'Bildung' als 'God-Term' der Pädagogik doch durch seinen historisch wie theoretisch reichhaltigen Unterbau sowie seine kulturelle Verankerung im deutschsprachigen Raum aus.
Dieser Band nimmt sich diesen eklatanten Leerstellen und Verkürzungen im Diskurs um Digitalität an, indem er die Komplexität des Bildungsbegriffs für sein Publikum aufschlüsselt und für drängende Fragestellungen zum Lehren und Lernen in einer digitalisierten Welt nutzbar macht. Der Band geht davon aus, dass viele prävalente Fragenkomplexe aus dem Bereich der Digitalität bereits anteilig im Bildungsbegriff diskutiert worden sind, sodass ein Zusammendenken auf Augenhöhe richtungweisend ist.
Über das Zusammenspiel von Bildung und Digitalität – Der Versuch einer Einleitung 6
Literatur 11
Inhaltsverzeichnis 13
Über die Autoren 18
Teil I: Theoretisch & empirisch informierte (Re)Perspektivierungen
1: Bildung in der digitalen Moderne 22
1 Einleitung 23
2 Die Gesellschaft der digitalen Moderne 24
3 Die Bildung der digitalen Transformation 27
4 Bildung als Strukturanalogie zwischen Mensch und Sozialsystem 31
5 Intelligente Maschinen und das sich enttäuschende Subjekt 34
6 Paradiesische Intelligenz und die Bildung des Subjekts 37
Literatur 38
2: Die Digitalisierung als Kontinuitätserzählung. Wilhelm von Humboldt, Bildung und die Legitimation der Digitalisierung 43
1 Einleitung 44
2 Legitimationserzählungen, Zukunft und das Ideal der Bildung 45
3 Empirische Beispiele 50
4 Fazit 58
Literatur 60
3: Erziehung, Charakterbildung und die Kultur der Digitalität 65
1 Problemstellung 66
2 Der Vorschlag 68
3 Einwände 71
3.1 Komplexität 71
3.2 Bildsamkeit 73
4 Eine Alternative 74
5 Herausforderungen 78
5.1 Neue Unübersichtlichkeit 79
5.2 Gemeinschaftliche Formationen 80
5.3 Fernraumkommunikation 81
6 Fazit 83
Literatur 84
4: Digitale (De-)Subjektivierung – Das Phänomen Anonymous 86
1 Einleitung 87
2 (De-)Subjektivierungen 88
3 Anonymous 92
3.1 Ein Anfang 93
3.2 Die Struktur(en) 95
3.3 Anonymous desubjektiviert! 98
4 Bildung de-subjektiviert? 101
Literatur 103
5: ‚Unboxing the black box‘. Bildungstheoretische Kartographierung und methodologische Exploration des Unbewussten für die Lern- und Bildungsforschung im Kontext von Digitalität 105
1 Einleitung 106
2 Das Unbewusste – psychoanalytische Eingrenzungen und bildungstheoretische Anschlüsse im Kontext von Digitalität 108
3 Empirische Lern- und Bildungsforschung zwischen versprachlichten und materiellen Sphären des Denkens und Handelns 112
4 Ein explorativer Blick in das Innenleben digitaler Artefakte 115
5 Fazit 120
Literatur 123
6: Die (post)digitale Universität. Lehre und Bildung nach der Pandemie 126
1 Ausnahmezustand – die Geburt der Reform aus dem Geist der Krise 127
2 Virtuelle Universitäten – eine erfundene Erfolgsgeschichte 130
3 Die Lehren aus COVID – vom alten und neuen Charme der Präsenz 133
4 Universitäten im Widerstand und Kritik neuer Lehrformen 136
Literatur 141
Teil II: Anwendungsorientierte Verhältnisbestimmungen 144
7: (Post-)Digitale Bildung: Wege zur Medienästhetik 145
1 Einleitung 146
2 Digitale Bildung? Zwei Positionspapiere im Vergleich 149
2.1 Das Hagener Manifest 150
2.2 Online-Lehre 2020 – Eine medienwissenschaftliche Perspektive 155
3 Medienwissenschaftliche Annäherungen an digitale Medien 158
4 Post-Digitale Bildung und Medienästhetik 161
Literatur 163
8: Mediendidaktik – Skizze einer Agenda 166
1 Einleitung 167
2 Standortbestimmung: Mediendidaktik 170
2.1 Historische Entwicklungslinien der Mediendidaktik 170
2.2 Die gestaltungsorientierte Mediendidaktik als eine Perspektive der Gegenwart 172
2.3 Die partizipative Mediendidaktik als eine zweite Perspektive der Gegenwart 174
3 Anforderungen an eine Mediendidaktik in der Gegenwart 176
4 Critical Educational Technology als ‚fehlende‘ Perspektive 178
5 Fazit: Mediendidaktik als Pendel zwischen Ermöglichung und Begrenzung 182
Literatur 183
9: Lernen als postdigitale Erfahrung 187
1 Einleitung 188
2 Digitale Bildung und Postdigitalität 189
3 Intra-aktive Verstrickung in postdigitalem Unterricht 191
4 Lernen als Erfahrung 193
5 Postphänomenologische Pädagogik 197
6 Schluss 201
Literatur 202
10: „Weil wir das halt schon können und die Lehrer nicht so“. Anerkennungs- und bildungstheoretische Potenziale im Kontext schülerischer Subjektivation unter Bedingungen von Digitalität 204
1 Einleitung 205
2 „Weil wir das halt schon können und die Lehrer nicht so“. Ausgangspunkte 207
3 Zur Ontologie schülerischer Subjekte im Lichte ihrer Nicht/Anerkennbarkeit 209
4 Bildung als Entfremdung (m)eines ontologischen Horizonts. Fazit und weiterführende Überlegungen 212
Verwendete und zitierte Literatur 216
11: Medienbildung als Bestandteil professioneller Sportlehrkräftebildung – Selbstverständlichkeiten hinterfragen und Unsichtbares sichtbar machen 220
1 Digitale Medien im Kontext von Bewegung, Spiel und Sport 221
1.1 Digitale Medien im Sportunterricht 222
1.2 Tendenzen des fachdidaktischen Diskurses 226
1.3 Zwischenfazit 229
2 Medienwissenschaftliche Perspektive als Grundlage einer fachspezifischen Medienbildung 229
2.1 Medien als Konstellationen 230
2.2 Subjektpositionen im Fokus von Bildungsprozessen 231
3 Medienbildung als Bestandteil professioneller Sportlehrer*innenbildung 231
3.1 Erfahrungen in der Virtuellen Realität als Reflexionsanlass 232
3.1.1 Zwischen Vertrautheit und Fremdgefühl 233
3.1.2 Zwischen Selbstbestimmung und Fremdbestimmung 234
3.1.3 Zwischen Bestätigung und Neuorientierung 235
3.1.4 Zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung 237
3.2 Weiterführende Analysen 238
4 Fazit 240
Literatur 241
Nachweise der Apps 244
VR Anwendungen 244
12: Reflexionen zum Digitalisierungsprozess in der Frühpädagogik am Beispiel des Einsatzes digitaler Bilderbücher in Kindertageseinrichtungen 245
1 Einleitung 246
1.1 Hintergrund 246
1.2 Forschungsstand 247
1.3 Ausgangslage 248
1.4 Projektvorstellung und Forschungsfrage 249
2 Studiendesign 250
2.1 Methodisches Vorgehen 250
2.2 Sample 251
3 Einblicke in die Kita-Praxis zum Digitalisierungsprozess am Beispiel des Einsatzes digitaler Bilderbücher 251
3.1 Reflexions- und Aushandlungsprozesse sowie subjektive Haltungen des pädagogischen Personals zur konzeptionellen Implementierung digitaler Bilderbücher 252
3.2 Einsatz digitaler Bilderbücher im Kita-Alltag: Gegenüberstellung unterschiedlicher digitaler Bilderbuch-Arrangements 254
3.2.1 Digitales Bilderbuch-Arrangement als pädagogisches Angebot 255
3.2.2 Digitales Bilderbuch-Arrangement als interaktive, gemeinsame (Spiel-)Beschäftigung 257
3.2.3 Digitales Bilderbucharrangement als (technische) Auseinandersetzung mit dem Tablet 259
4 Diskussion, Fazit und Ausblick 260
4.1 Diskussion der dargestellten Praxisbeispiele 260
4.2 Fazit 261
4.3 Ausblick 262
Literatur 264
13: Bildung und Qualifizierung von Pflegeeltern in Form von E-Learning 267
1 Einleitung 268
2 Bildung und Qualifizierung 269
3 Qualifizierung von Pflegeeltern 272
4 Qualifizierung von Pflegeeltern in Form von E-Learning 274
4.1 Chancen 275
4.2 Risiken 277
5 Fazit 279
Literatur 282
Erratum zu: Bildung und Qualifizierung von Pflegeeltern in Form von E-Learning 287
Erratum zu: Kapitel 13 in: M. Pieper, T. Neuhaus (Hrsg.), Bildung und Digitalität, ars digitalis, https://doi.org/10.1007/978-3-658-44228-6_13 287
Erscheint lt. Verlag | 10.8.2024 |
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Reihe/Serie | ars digitalis |
Zusatzinfo | XXI, 276 S. 5 Abb. in Farbe. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Mathematik / Informatik ► Informatik |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik | |
Schlagworte | Bildung • Bildungsgeschichte • Bildungstheorie • Digitale Lehre • Digitalität • Digitals Lernen • Individualität • Medienpädagogik • Pädagogik • Postdigitalität |
ISBN-10 | 3-658-44228-X / 365844228X |
ISBN-13 | 978-3-658-44228-6 / 9783658442286 |
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