Faszination: So macht Merken Spass (eBook)
128 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-3525-9 (ISBN)
David Barfuss ist Ingenieur, Pilot und Unternehmer, er hat Psychologie und Recht studiert und sich das Leben auch über seine Reisen in über ein dutzend Länder von vielen Seiten angeschaut. Er hat zeitlebens gelernt und sein Wissen über Erfahrung und Begleitung vertieft. Sein Anliegen ist es, die neue Generation zu begleiten und zu unterstützen und belastbare Werte zu vermitteln. Inneres Wachstum und Fähigkeiten Friede und Freude herzustellen und zu erhalten gehören zu seinen höchsten Werten.
Vornamen merken
Stell Dir vor, Du gehst durch den Zoo. Beim Eingang streiten 3 Erwachsene, wer bezahlt, dann kommt die Kasse und danach gehst Du am Essensstand vorbei und riechst leckere Dinge. Danach kommst Du zu den Bären, unterwegs triffst Du einen frechen Pfau und so geht es den ganzen Morgen weiter: Ein riesengrosses Abenteuer, von dem Du stundenlang erzählen kannst.
Wenn Dir jetzt anstelle dessen im Europark neben der Kasse stehen würdest und Dir für die gleich lange Zeit jeder, der bei der Kasse durchkommt, seinen Vornamen sagt, dann könntest Du am Ende des Morgens einige aufzählen, aber sicher nur die allerwenigsten und auch nicht in der richtigen Reihenfolge.
Warum ist das so?
Vornamen sind etwas Abstraktes – etwas, was man nicht anfassen kann, und was sich auch nicht mit etwas verbindet, was man anfassen kann.
Damit unser Hirn sich etwas merken kann, helfen Gefühle – am Besten die Freude, aber auch Erstaunen, Lachen, irritiert sein, verrücktes und anderes, was uns lebendig macht, auch wenn es nicht Gefühle nach Lehrbuch sind.
Zusätzlich ist es wichtig, dass wir das betreffende Neue verknüpfen können mit etwas, was wir schon kennen, oder mit etwas gegenständlichem – einem Ast, einem Tier, einer Pflanze, einem Spielzeug, einem Werkzeug oder irgendetwas sonst, was wir anfassen können.
Wenn wir einen neuen Menschen kennenlernen, angenommen, der heisst Tim, dann könnte es hilfreich sein, ihn mit allen anderen Tims, die wir kennen zu verbinden. Das geht, wenn wir welche kennen.
Dann haben wir seinen Vornamen verknüpft.
Eine andere Möglichkeit ist, seinen Vornamen bildlich oder über den Klang mit etwas zu verbinden, was unser Hirn speichern kann – etwas, was man anfassen kann.
Das könnte über den Klang geschehen: «Tim» - so könnte der helle Klang einer Glocke ertönen.
Oder es ist das Klangbild, wenn Du mit dem Stiel des Schlägers auf den Boden klopfst und danach mit seinem Vorderteil an den Gong.
Oder es klingt grad so wie «Team» - eine Gruppe von Menschen, die zusammenarbeiten.
Oder Du verbindest den Vornamen über etwas, was man sehen kann: Das Bild von Tim und Struppi.
Wenn Du so vorgehst, kannst Du Dir schnell viele Vornamen merken – wer das ein paar Stunden geübt hat, kann danach schnell 100 Vornamen merken. Das könnte Dir bei der nächsten Familienversammlung an Weihnachten helfen.
Oder wenn Du einen Vortrag vor einer neuen Menschengruppe hältst, dann hilft Dir das, mit den Menschen in Kontakt zu kommen.
Das ist viel besser als «Du da mit dem grünen Pullover!» oder «Mama!» im grossen Einkaufszenter. Beim ersten könnte es sein, dass sich niemand angesprochen fühlt, beim zweiten könnte es sein, dass sich alle Mamas zu Dir umdrehen, was auch ganz lustig ist.
Wenn man die Angst vor einem grimmigen Lehrer verlieren will, dann stellt man ihn sich nackt und als Baby vor.
Und wenn man die Angst vor einem Stormtrooper verlieren will, dreht man einfach seinen Helm um.
Aufgabe: Mach Dir eine Liste der Menschen, bei denen Dir oft der Vorname nicht einfällt – oder Du diesen gar nicht weisst. Das könnten Deine Grosseltern oder Deine Urgrosseltern sein, oder deren Geschwister. Oder die Vornamen der Kinder in der höheren oder tieferen Klasse. Oder den der Verkäuferin in den Läden Migros, Coop, beim Bauern oder im Bioladen.
Es könnten die Vornamen der Nachbaren sein, oder die der Kinder Deines Onkels im Ausland.
Liste der Menschen, bei denen Dir oft der Vorname nicht einfällt:
Bitte benutze hierfür ein separates Blatt Papier.
Ich habe nachfolgend die Liste der knapp 1000 meist verbreiteten Vornamen in der Schweiz – jeweils mit einem Begriff, den sich unser Gehirn gut merken kann.
Doch zuerst gibt es dazu noch eine kleine Anleitung – um sich einen Vornamen zu merken, machen wir 5 Schritte:
1) Fokussieren: Wir konzentrieren uns, wenn wir den Vornamen gesagt bekommen.
2) Merkwort erinnern oder eines erfinden: Wenn unser neuer Bekannter «Otto» heisst, dann erinnern wir uns vielleicht daran, dass in der Merkliste unter «Otto» der Versandhandel aufgeführt ist. Und wenn er «Ali» heisst, dann erinnern wir uns an die Superboxfaust von «Muhammed Ali». Wenn die Nachbarin «Sandra» heisst, merkst Du Dir «Sand dra(n)».
3) Anknüpfungspunkt finden: Um etwas in Deinem Zimmer oder Büro so abzulegen, dass Du es wiederfindest, brauchst Du für die einen Dinge wie Papiere und Umschläge einen Ordner, für andere Dinge wie Schere, Leim und Farbstifte eine Schublade, und für die dritten sie Bauklötze oder die Modell-Eisenbahn eine Kiste. Wenn Du einen Eisenbahnwagen suchst, dann findest Du ihn sofort in der Kiste. Und wenn Du einen Schreibstift suchst, in der Schublade. Wenn Du einen Vornamen hörst und nirgends ablegst, dann geht der verloren. Nur, wo legen wir einen Vornamen ab?
Wir sind schlau und hängen die dem Menschen an, den wir uns merken wollen, so wie man sich an Seminaren anschreibt, oder bei einem neuen Lehrer eine Namenskarte auf den Tisch stellen muss, damit er die Vornamen einfach lernen kann.
Wenn jemand ganz krasse Locken hat, dann werden wir uns das mit seinen Haaren merken.
Wer eine lustige Brille hat, bei dem werden wir die Brille nehmen. Und wenn jemand gerne kurze Hosen trägt, dann merken wir uns seinen Vornamen damit.
4) Das Merkwort an den Anknüpfungspunkt anbinden: Jetzt verbinden wir die beiden vorherigen Punkte: Das Merkwort und den Anknüpfungspunkt auf lustige, witzige, groteske, übertriebene, schmerzhafte, phantasievolle, abnormale, krasse Weise.
Beispiel 1: Wenn Otto die krasse Frisur hat, dann verbinden wir den Versandkatalog von Otto – oder die grosse Firma von Otto’s mit der Frisur: Du stellst Dir vor, dass Du einzelne Seiten von Ottos Versandkatalog unter den Haaren von Otto siehst.
Beispiel 2: Wenn Ali gern die kurzen Hosen trägt, dann stellst Du Dir vor, wie seine Hosentasche ganz dick und ausgebeult ist, will darin der Boxhandschuh von Mohammed Ali steckt.
Beispiel 3: Wenn Sandra eine lustige Brille hat, dann stellst Du Dir vor, dass diese Brille Sand dran hat.
5) Wiederholen: Erstens beim Gehen: Du verabschiedest Dich von den Menschen, sagst dabei ihren Vornamen.
Und nach dem Seminar, nach der Schule, in der Pause oder am Abend: Wenn Du Dir einige der Vornamen gemerkt hast, am Anfang vielleicht 5, später auch mal 10 oder 20, dann fängst Du nochmals vorne an, und stellst Dir ein Gesicht nach dem anderen vor und prüfst, ob Deine Phantasie stark genug war. Wenn sie es nicht war, machst Du das Bild stärker oder krasser.
Die wichtigste Frage:
- Wenn Du einen Anknüpfungspunkt wählst, wie z.B. die kurzen Hosen, oder das Halsband, den Schal oder den Hut, was ist, wenn der Betreffende den Hut, die Hosen oder den Schal nicht anhat und Du ihn dann wiedersiehst?
Antwort: Dadurch, dass Du Dich so konzentriert hast, beim Zuhören, und Du danach zu diesem Menschen die folgenden 4 Schritte mit Merkwort, Anknüpfungspunkt, Verbinden und Wiederholen gemacht hast, sind die Bilder meist so gut verbunden im Hirn, dass Du Dich wieder erinnerst, was der betreffende Mensch damals getragen hat.
Neugierige Spinne, will wissen, ob Du die Anleitung verstanden hast.
Was kannst Du sonst noch tun, um Dir Vornamen zu merken?
- Wiederholen: Um Deinem Hirn klarzumachen, dass die Vornamen wichtig sind, kannst du jeden Abend die Vornamen der Menschen durchgehen, die Du am Tag getroffen hast. Das hilft beim Merken. Und es macht dem Hirn klar: Das ist wichtig.
- Fragen: Fragen sind eine magische Sache: Auch sie zeigen Deinem Hirn, dass Du interessiert bist. Aber nicht nur Deinem Hirn, sondern auch Deinem Gegenüber helfen sie, zu merken, dass er oder sie wichtig ist. Und für Dich ist es auch spannend, wenn Du fragst, wo der Vorname herkommt, wie man ihn schreibt, etc., dann lernst Du etwas von Deinem Gegenüber und über den Vornamen. Das machts wieder einfacher, ihn zu merken. Manche Kursleiter googlen ihre Teilnehmer vor dem Kurs, um sich den Vornamen und ein paar Details ihres Lebens schon vorher zu merken.
- Verbinden: Wenn Du jemanden kennen gelernt hast, dann kannst Du ihn anderen Menschen vorstellen, dann wiederholst Du den Namen.
Vornamen trotzdem vergessen:
Wenn Du einen Vornamen gehört hast, und kurz abgelenkt bist, kann es sein, dass Du ihn sofort wieder vergisst. Sei grosszügig mit Dir. Das kann passieren. Dafür gibt es ein paar Massnahmen:
- Innerliche Frage: Du stellst innerlich die Frage, wie der Mensch heisst. Oft geht es bei mir ein paar Sekunden, bis er selbst etwas von sich erzählt und seinen Vornamen nennt, jemand ihn mit dem Vornamen anspricht oder er das Telefon mit Vornamen abnimmt. Das gelingt fast jedes Mal!
Das ist die kleinste Form vom Gesetz der Anziehung: «Wisse, was Du...
Erscheint lt. Verlag | 7.8.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Schulbuch / Wörterbuch ► Unterrichtsvorbereitung ► Grundschule |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik | |
Schlagworte | Freude • Künstler • Merken • Vornamen • Zauberer |
ISBN-10 | 3-7583-3525-6 / 3758335256 |
ISBN-13 | 978-3-7583-3525-9 / 9783758335259 |
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