Gewalt im Haus
Edition Nautilus GmbH (Verlag)
978-3-96054-376-3 (ISBN)
Barbara Peveling, geboren 1974 in Siegen, ist promovierte Ethnologin, Autorin und Journalistin. Mit Nikola Richter gab sie 2021 die Flugschrift »Kinderkriegen. Reproduktion reloaded« heraus. Sie lebt bei Paris und in Köln.
»Barbara Peveling findet eine Sprache für häusliche Gewalt, die mich hat verstehen lassen, was die Gewalt für Betroffene bedeutet. Sie verbindet gekonnt persönliche Erzählung mit feministischer Theorie. Lest dieses Buch!« Bettina Wilpert
»Barbara Peveling zeigt, welche Kräfte uns formen, in Beziehungen führen, einsperren und wie wir ihnen im Akt des Erzählens entkommen. Schonungslos und sprachgewaltig.« Florian Werner
Welchen Schmerz wollte ich überdecken, der so tief saß, dass ich lange die Gewalt im Haus akzeptierte? Dass ich im Haus blieb, in Eltern- oder Teilzeit ging, obwohl ich lieber arbeiten wollte? Jede Sucht beginnt mit einem Bedürfnis, das gestillt werden will. Zum Beispiel dem Bedürfnis, eine Rolle zu füllen und den mit ihr verbundenen Erwartungen zu entsprechen, beispielsweise eine gute Mutter, eine liebende Partnerin zu sein. Um dieser Rolle zu entsprechen, werden Kompromisse gemacht, es werden Zustände hingenommen oder Verhältnisse eingegangen, bei denen das Unwohlsein weggedrückt wird. Und so beginnt der Tanz, der codependency dance des Narzissmus, und man tanzt, obwohl die Schuhe drücken, obwohl das Blut herausläuft, denn man möchte doch so gerne die Prinzessin sein. Und alle haben gedacht, ich sei glücklich, ich sei zufrieden, weil ich das so gerne sein wollte, glücklich und zufrieden. Also habe ich es vorgespielt. Und auch das Spiel wird zur Sucht. Es schmerzt zu wissen, dass es nur ein Spiel ist. Dass die Partnerschaft nicht glücklich ist, schlimmer noch, dass ich sogar Angst davor habe, mit meinem Partner alleine zu sein. Dass ich mich bemühe, Konflikte aus dem Weg zu räumen, damit die Spannung nicht eskaliert. Dass ich die Luft anhalte, wenn wir in ein Restaurant essen gehen, aus Sorge, das Fleisch auf seinem Teller könnte kalt serviert werden und ich dann seine Wut abbekommen.
Erscheinungsdatum | 26.09.2024 |
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Reihe/Serie | Nautilus Flugschrift |
Zusatzinfo | Illustrationen |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 208 mm |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Mikrosoziologie | |
Schlagworte | Abhängigkeit • alexander zverev • Beziehung • Elternschaft • Familie • Feminismus • Femizid • Häusliche Gewalt • Jérôme Boateng • Kasia Lenhardt • Manipulation • Partnerschaftsgewalt • Patriarchat • Psychische Gewalt • Scham • Sexismus • toxische männlichkeit |
ISBN-10 | 3-96054-376-X / 396054376X |
ISBN-13 | 978-3-96054-376-3 / 9783960543763 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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