Revolution von 1848/49 in Hessen
Waldemar Kramer ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
978-3-7374-0496-9 (ISBN)
Michael Wettengel, geb. 1957, Doktorarbeit 1989 über Die Revolution von 1848/49 im Rhein-Main-Raum, die 1989 und 1991 preisgekrönt wurde. Zunächst Archivar am Bundesarchiv und Lehrbeauftragter an der Archivschule Marburg, seit 2002 Direktor des Hauses der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm, seit 2008 auch Honorarprofessor für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen. Er ist Mitglied der Historischen Kommission für Nassau und der Kommission für geschichtliche Landeskunde Baden-Württemberg.
Vorwort; Einleitung; 1 Vorgeschichte der Revolution; Wirtschaftlicher Wandel und Verkehrsbeschleunigung; Soziale und wirtschaftliche Krisen; Anfänge politischer Bewegungen und Auswirkungen der Julirevolution 1830; Politische Opposition im Vormärz; 2 Der Beginn der Revolution (Februar - Mai 1848); Einführung: Die Märzrevolution in den Städten; Vorparlament und Wahlen zur Nationalversammlung; Revolution auf dem Land; Reformpolitik und Verfassungsdiskussionen; Bürgerwehren und Volksbewaffnung; Soziale Proteste und »Exzesse« in den Städten; 3 Alltag in der Revolution und Revolutionswende (Mai - Dezember 1848); Einführung: Von den Mainzer Unruhen zum Frankfurter Septemberaufstand; Revolutionäre Öffentlichkeit: Volksversammlungen, Presse und Petitionen; Hessische Frauen in der Revolution von 1848/49; Arbeitskämpfe, Handwerker und gewerkschaftliche Bestrebungen; Polarisierung in politischen Vereinen und Turnvereinen; Demokratische Partei und demokratische Basis; Arbeiterbewegung und Arbeitervereine; Liberale und Konservative im konstitutionellen Vereinswesen; Politischer Katholizismus; 4 Der Kampf um die Errungenschaften der Revolution (Januar - Juni 1849); Reichsverfassungskampagne im hessischen Raum; Reaktion und Revolutionserinnerung; 5 Literaturverzeichnis (Auswahl); Abbildungsverzeichnis
Der sehr gelungene und leicht verständlich geschriebene Band schließt mit dem Blick auf die Reichsverfassungskampagne (...). Zudem weiß der Band durch seine recht umfangsreiche Bebilderung zu überzeugen. Informationsmittel (IFB)
Der sehr gelungene und leicht verständlich geschriebene Band schließt mit dem Blick auf die Reichsverfassungskampagne (...). Zudem weiß der Band durch seine recht umfangsreiche Bebilderung zu überzeugen.
Informationsmittel (IFB)
Die Revolution von 1848/49 gehört zu den zentralen Ereignissen der Geschichte der deutschen Demokratie. Zu Recht wird immer wieder das freiheitliche und demokratische Potenzial von 1848/49 betont, das beispielsweise in revolutionären Volksbewegungen, in der Herausbildung demokratischer Parteien, erweiterten Partizipationsmöglichkeiten, einem freien Pressewesen und in der Verfassungsschöpfung der Nationalversammlung zum Ausdruck kam. Durch das Werk der revolutionären Nationalversammlung wurde in Deutschland der Anfang eines verfassungsrechtlichen Wegs beschritten, der letztlich trotz Zäsuren und Umwegen bis zu dem im Grundgesetz verfassten, demokratischen Verfassungsstaat mit garantierten Grundrechten und föderalem Staatsaufbau führte. 1848/49 markierte auch eine Zäsur in der europäischen Geschichte, bei der deutlich wurde, wie sehr der Kontinent vernetzt war und die Akteure miteinander kommunizierten. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs bildete sie den letzten Versuch einer revolutionären Veränderung von Staat und Gesellschaft in Deutschland. Angetrieben durch soziale Nöte und das Verlangen nach politischer Mitsprache und nationaler Selbstbestimmung zwangen revolutionäre Bewegungen im Frühjahr 1848 die Regierungen vieler Länder zum Rücktritt, so auch in den deutschen Staaten, wo die Nachrichten über den Umsturz in Paris Auslöser der Unruhen waren. Mehrere Revolutionsbewegungen mit unterschiedlichen Zielen, Trägerschichten und Aktionsformen kamen hier zusammen: Die nationale und liberale Einigungs- und Verfassungsbewegung des Bürgertums, die agrarische Protestbewegung der Landbevölkerung und die soziale Protestbewegung städtischer Handwerker und Unterschichten. Zu den Ergebnissen der neueren Forschung zählen die Einsicht in die gesamteuropäische Dimension von 1848/49, aber auch das vertiefte Verständnis für die Komplexität und die regionalen Besonderheiten von 1848/49, sodass eher von »Revolutionen« als von einem singulären Ereignis zu sprechen ist. Die Revolutionszeit war demnach aus erfahrungsgeschichtlicher Perspektive ein Lernprozess, der neue Möglichkeiten der politischen Partizipation eröffnete. Die Komplexität der Krisensituation von 1848, die besonders in Deutschland durch vielfältige soziale Probleme, die Herausforderung einer deutschen Nationalstaatsbildung und differierende Vorstellungen bei der Schaffung einer freiheitlichen Verfassung gekennzeichnet war, trug allerdings auch wesentlich zum Wiedererstarken von Militär und Monarchen und schließlich zum Scheitern der Revolution bei.
Erscheinungsdatum | 20.08.2022 |
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Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Maße | 140 x 210 mm |
Gewicht | 460 g |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Neuzeit bis 1918 |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Allgemeine Geschichte | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Systeme | |
Schlagworte | Darmstadt • Deutsche Geschichte • Deutscher Bund • Franfurter Paulskirche • Freiheit • Gießen • Großherzogtum Hessen • Grundrechte • Hanau • Heiliges Römisches Reich deutscher Nation • Heinrich von Gagern • Hessische Einheit • Karl du Thil • Kassel • Marburg • Märzrevolution • Reinhard Carl Friedrich von Dalwigk • Rheinhessen • Vormärz • Zollverein |
ISBN-10 | 3-7374-0496-8 / 3737404968 |
ISBN-13 | 978-3-7374-0496-9 / 9783737404969 |
Zustand | Neuware |
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