Gespannte Arbeits- und Geschlechterverhältnisse im Marktkapitalismus (eBook)
XI, 286 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-22315-1 (ISBN)
Dass sich Arbeits- und Lebenswelten und damit zusammenhängend Geschlechterverhältnisse im Umbruch befinden, ist mittlerweile sowohl in der Frauen- und Geschlechterforschung als auch in der Arbeits- und Industriesoziologie 'state of the art'. Die Beobachtung eines tiefgreifenden sozialstrukturellen und ökonomischen Umbruchs zu einer marktkapitalistischen Gesellschaft wird von VertreterInnen beider Disziplinen diagnostiziert. Der vorliegende Band unterzieht diese Thesen einer Revision und Aktualisierung anhand von empirisch innovativen Feldern sowie theoretischen Konzeptionen.
Herausgeberinnen:
Inhaltsverzeichnis 6
Herausgeberinnen- und Autorinnenverzeichnis 8
Einleitung 13
Literatur 20
Teil I Reorganisation von (Erwerbs)Arbeit? 23
Der transnationale soziale Raum der Lohnarbeit in feministischer Perspektive: Multi-skalare Kombinationen von Hegemonie und Despotie 24
1Die Überwindung des methodologischen Nationalismus als feministisches Anliegen 24
2Relations in Production und die gesellschaftspolitische Konstitution von Arbeitssubjekten 26
3Burawoy feministisch wenden: Die verdrängte Frage nach der Ko-Konstitution von hegemonialen und despotischen Arbeitsregimes 28
4Die dynamische translokale Kombination von despotischen und hegemonialen Arbeitsregimes und die Frage nach ihren sozialen Relationen 32
5Fragmenting work und neuer Despotismus 36
6Repolitisierung von (Lohn-)Arbeit und sozial-gesellschaftliche Reproduktion 38
Literatur 40
Erwerbsarbeit von Frauen im Direktvertrieb. Ein empirischer Beitrag zur Debatte um Geschlechter- und Klassenverhältnisse 46
1Alte und neue geschlechtsbezogene Ungleichheiten 46
2Das „fordistische Tupper-Arrangement“: Neue Freiheitsversprechen und konservative Geschlechterhierarchien 49
3Die Arbeit bei Tupperware im Marktkapitalismus: Vom Zubrot zur Existenzsicherung 52
4Freiheitsfeten oder Prekaritätsparties? 56
5Doppelte Arbeitsorientierung in einer „abhängigen Selbständigkeit“ 58
6Schlussfolgerungen für die Debatte um Geschlechter- und Klassenverhältnisse 61
Literatur 63
Digitalisierung, Geschlechtliche Zuweisungsprozesse und De/Professionalisierung in der Care-Arbeit 66
1Einleitung 66
2Digitalisierung in der Erwerbswelt 67
2.1Digitalisierung und neue Formen der Rationalisierung in Dienstleistungsberufen 68
2.2Digitalisierung und neue Rationalisierungsformen in der Pflege 70
3Theoretische Perspektive: Professionalisierung und neue geschlechtliche Zuweisungsprozesse? 71
4Buurtzorg: „Humanity over Bureaucracy“ 74
5Auf- und Abwertungsprozesse: Neue geschlechtliche Zuweisungen in der Pflege? 76
5.1Abwertung durch Re-Familialisierung und Feminisierung? 76
5.2Aufwertung durch Expertise? 78
5.3Teamarbeit und Geschlechterstereotype 80
5.4Selbst organisierte Kontrolle und Autonomie 81
6Zusammenfassung und Fazit 82
Literatur 84
Zwischen Berufung, Leben, Prekarität und Geschlechter(un)gleichheit – Ambivalente Arbeitsverhältnisse in den Naturwissenschaften 89
1Einleitung 89
2Wissenschaftliche Arbeitsverhältnisse aus arbeits- und geschlechtersoziologischer Perspektive 91
3Theoretischer und empirischer Rahmen 92
4Wandel und Beharrung in der Wissenschaft: Ambivalente Arbeitsverhältnisse der Naturwissenschaften in Österreich 93
4.1Voller Einsatz, aber prekäre Beschäftigung 94
4.2Berufung, aber Leben 97
4.3Geschlechterneutralität bei Beibehaltung traditioneller Geschlechterarrangements 100
5Fazit 104
Literatur 105
IngenieurInnen@work: Geschlechterperspektiven auf die Digitalisierung von Wissensarbeit im Engineering 108
1Digitalisierung von Arbeit aus Geschlechterperspektive 111
1.1Wandel von Kompetenzfeldern und -profilen 113
1.2Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Diversifizierung von Karrierewegen und Flexibilisierung der Arbeitsorganisation 114
2Geschlechterperspektiven auf aktuelle Entwicklungen in der Ingenieursarbeit in Forschung und Entwicklung (FuE) 117
2.1Reorganisation von Forschung und Entwicklung in der Automobilindustrie und Medizintechnik 117
2.2Zunehmende Mobilität vs. Selbstbestimmung des Arbeitsortes 119
2.3Zeitsouveränität vs. Verfügbarkeitsanspruch 122
2.4Unsicherheit vs. Perspektiven 123
3Schlussfolgerungen 126
Literatur 127
Teil II Gespannte Verhältnisse in der Sorge(Arbeit)? 132
Auf neuer Stufe vergesellschaftet: Care und soziale Reproduktion im Gegenwartskapitalismus 133
1Einleitung 133
2Care, soziale Reproduktion und die Sorglosigkeit des Kapitalismus 134
3Die Neuordnung von Care und sozialer Reproduktion 140
3.1Eine neue Stufe der Vergesellschaftung von Care und Care-Arbeit 140
3.2Fragen von Ökonomie und Demokratie im Kontext der Neuordnung des Sorgens 146
4Fazit 150
Literatur 151
Selbstsorge und Geschlecht im neoliberalen Post-Wohlfahrtsstaat 156
1Einleitung 156
2Selbstsorgeformen im neoliberalen Post-Wohlfahrtsstaat 158
2.1Neoliberale Programmatik – und die Sorge des unternehmerischen Selbst 158
2.2Neosozialität – und die Selbstsorge des aktiv(iert)en Selbst 161
2.3Psychopolitik – therapeutische Selbstsorge des ‚wahren‘ Selbst 163
3Selbstsorgepraktiken und Geschlecht 167
4Schluss: Selbstsorge-Sorgen und Bedingungen kollektiven Sorgens 171
Literatur 173
Wenn Männer sagen „Ich will vom Leben noch was haben“ – Geschlecht als Ressource für eigensinnige Grenzziehungen in der Erwerbsarbeit 177
1Einleitung 177
2Männlichkeit & Erwerbsarbeit: Ohne Grenzen?
3Beschreibung des Samples 181
4Arbeitsbedingungen als „Push-Effekt“ 183
4.1Überstunden, Verdichtung von Arbeit und fehlende Work-Family-Life-Balance 183
4.2Leistungsdruck, betriebliche Kontrolle und Burnout 185
4.3Sinn in der Arbeit und Entfremdung 188
5Fazit: Männliche Emanzipation in Arbeit 191
Literatur 192
Sorgearbeit und zukünftige zeitgemäße Arbeitskraft im Gegenwartskapitalismus 196
1Wandel, Gegenwartskapitalismus und Wohlfahrtsstaat 198
2Die (Re-)Organisation von (Klein-)Kinderbetreuung im Gegenwartskapitalismus – Zukünftige zeitgemäße Arbeitskraft 202
3Ambivalenzen und Friktionen im Kontext der (Re-)Organisation von (Klein-)Kinderbetreuung im Gegenwartskapitalismus 210
Literatur 212
Teil III Kämpfe und Aushandlungen um Arbeitsverhältnisse? 218
Uns reicht’s: Streikende Frauen sind keine Ausnahmeerscheinungen ? Der Wandel der Arbeitskämpfe aus feministischer Perspektive 219
1Einführung 219
2Was versteht man/frau unter Streik? 220
3Strukturelle Einflüsse auf Streiks 221
4Ein Blick in die Geschichte streikender Frauen 222
4.1Streiks die mehrheitlich von Frauen ausgingen 222
4.2„Reine“ Frauenstreiks 225
4.3Frauen unterstützen die streikenden Männer 228
4.3.1 Arbeiterfrauen machen mobil 228
4.3.2 Die Frauen von Erwitte 229
4.3.3 Die „Hoeschfrauen“ 230
5Der Einfluss der neuen Frauenbewegungen auf die Arbeitskämpfe 231
6Für einen erweiterten Streikbegriff 232
6.1Die US-Amerikanerinnen machten es vor 233
6.2Der Internationale Frauentag 1994 wurde zum FrauenStreikTag ’94 233
7Aktuelle Kämpfe streikender Frauen 234
7.12009/2015: Der Streik der ErzieherInnen ? Ein Kampf um Geld und Aufwertung 235
7.2Mehr von uns ist besser für alle 237
8Wie weiter? 238
Literatur 239
Weibliche Angestellte erheben Einspruch – Konflikte um Leistungsbewertung in der Sekretariatsarbeit 243
1Einleitung 243
2Mobilisierungspotenziale unter Bedingungen modernisierter Sekretariatsarbeit 246
2.1Von loyaler Vorzimmerdame zur selbstverantwortlichen Bürokraft – doch das Entgelt bleibt gleich 247
2.2Normative Ansprüche: Verletztes Leistungsgerechtigkeitsempfinden 249
3Mobilisierungsmomente und interessenpolitische Aktivierung 252
3.1Kooperative Strategien: Vernetzung und Austausch 253
3.2Individuelle Strategien: Der Höhergruppierungsantrag 254
3.2.1 Verlaufsform 255
3.2.2 Kollektivierung der Strategie 257
4Hindernisse weiblicher Arbeitskonflikte um Lohnerhöhung und Leistungsbewertung 258
5Fazit und Ausblick 260
Literatur 262
Arbeiterinnen einer anderen Klasse? Von der Marginalisierung zur Gleichstellung bezahlter Haushaltsarbeit in Uruguay 266
1Einleitung 266
2Was ist bezahlte Hausarbeit? Ein Problemaufriss 269
3Vom Herr-Knecht-Verhältnis zum Dienstleistungsproletariat 272
4Von „Arbeiterinnen einer anderen Klasse“ zur „Lohngruppe 21“ 276
5Das Ende einer Marginalisierung 283
Literatur 285
Erscheint lt. Verlag | 27.3.2020 |
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Reihe/Serie | Geschlecht und Gesellschaft | Geschlecht und Gesellschaft |
Zusatzinfo | XI, 286 S. 2 Abb. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Gender Studies |
Schlagworte | Arbeitssoziologie • Arbeitswelten • Care-Arbeit • Feminismus • Geschlechterforschung • Industriesoziologie • Marktkapitalimus • Marxismus • Ökonimisierung • Soziale Ungleichheit |
ISBN-10 | 3-658-22315-4 / 3658223154 |
ISBN-13 | 978-3-658-22315-1 / 9783658223151 |
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