Geheimdienst im Wandel
Holzinger, H W (Verlag)
978-3-926396-64-8 (ISBN)
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Was ist ein Nachrichtendienst? Was ist ein Geheimdienst? Ein Nachrichtendienst sammelt Informationen und wertet sie aus. Das tun Nachrichten- und Presseagenturen auch und liefern den Medien einen wichtigen Teil ihrer Publikationen. Die Informationen stammen größtenteils aus allgemein zugänglichen Quellen. Zusätzlich recherchieren Medien zu Themen, die in ihren Fokus passen. Das Ziel ist die Produktion eines Zeitungsartikels, einer Radio- oder einer Fernsehsendung, die das Zielpublikum interes-siert. Vergleichbares tun natürlich Privatpersonen und Geschäftsleute auch. Sie ergänzen ihre Informationslage schon immer durch zwischenmenschliche Kontakte. Ein staatlicher Nachrichtendienst geht im Prinzip gleich vor wie die Medien. Der Auftrag ist die Erstellung einer innen- und außenpolitischen Lagebeurteilung. Neben offen zugänglichen Recherchemöglichkeiten verfügt er zudem über geheime Quellen. An dieser Nahtstelle wird der Nachrichtendienst zum geheimen Nachrichtendienst und - ist Illegalität im Spiel ist - zum Geheimdienst. Die Übergänge sind fließend. Geheim sind Informanten, Spione, elektronisches Abhören, Spionagesatelliten oder gar Aktionen zur illegalen Informationsbeschaffung. Geheim ist auch das Ziel einer Informationsbeschaffung: 'Sage mir, was du wissen willst, und ich sage dir, was du im Schilde führst.' Im Rechtsstaat gilt: Ein Nachrichtendienst mit offenen Quellen ist im Inland immer legal. Ein geheimer Nachrichtendienst arbeitet im Auftrag der Regierung im Inland legal, im Ausland nur dann, wenn er sich auf offene Quellen stützt. Verwendet er jedoch geheime Quellen, ist dies nur mit dem Einverständnis des Drittstaates legal. Liegt dieses nicht vor, so handelt er illegal. Ein Geheimdienst handelt im Inland legal, soweit er sich an den Auftrag der Regierung und an die Gesetze hält. Im Ausland macht er sich grundsätzlich strafbar. Um dem politischen Auftraggeber und den Entscheidungsträgern rechtzeitig Lagebeurteilungen liefern zu können, müssen Nachrichtendienste präventiv agieren und Krisen voraussehen. Das bedeutet, dass sie z. B. Informationen über kriminelle Organisati-onen und Terroristen laufend zu beschaffen haben. Lagebeurtei-lungen müssen verwertbar und umsetzbar, d. h. von direktem praktischen Nutzen, sein. Der hohe Bereitschaftsgrad eines Nachrichtendienstes macht die vorausschauende Sammlung von Informationen unumgänglich. Dabei wird sich eine Menge nutzloses Material anhäufen. Ein sinnvolles Aussortieren (Triage) und ein effizientes Kosten-Nutzen-Verhältnis erfordern eine enge Kontrolle. Ohne politische Führung geht es nicht! Im Rechtsstaat wird der Geheimdienst generell als Ausübung obrigkeitlicher Macht verstanden, gelegentlich obskur, aber wohl notwendig. Die wenigsten Bürgerinnen und Bürger sind sich aber der Tatsache bewusst, dass im realen privaten und geschäftlichen Leben zum Teil die gleichen Methoden angewendet werden. 'Geheim' bedeutet keineswegs auch 'illegal' und ist Teil der menschlichen Natur. Schon Kinder verhalten sich oft verschwöre-risch, also konspirativ, und sei es nur aus Spaß. Die Übergänge von 'offen' zu 'geheim' und von 'legal' zu 'illegal' sind flie-ßend und werden in aller Regel verschleiert. Auch das gehört zur erfolgreichen Konspiration.
Erscheint lt. Verlag | 12.9.2013 |
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Mitarbeit |
Stellvertretende Herausgeber: Hans-Rudolf Strasser |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 176 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Staat / Verwaltung |
Schlagworte | Agenten • CIA • Geheimdienst • Geheimdienst, Kalter Krieg, Spionage, Agenten, CIA, KGB, V-Leute, Stichworte, Gegenspionage, Wanzen, Überläufer • Kalter Krieg • KGB • Spionage • Staat |
ISBN-10 | 3-926396-64-4 / 3926396644 |
ISBN-13 | 978-3-926396-64-8 / 9783926396648 |
Zustand | Neuware |
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