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Kulturwelt, Diskurs und Lebensstil (eBook)

Eine diskurstheoretische Erweiterung der Bourdieuschen Distinktionstheorie
eBook Download: PDF
2009 | 2. Aufl. 2010
456 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-91940-9 (ISBN)

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Kulturwelt, Diskurs und Lebensstil - Rainer Diaz-Bone
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Das Buch legt die Theorie und Methode für die Analyse des lebensstilbezogenen Sinns kultureller Genres vor. Anhand einer beispielhaften Diskursanalyse von Heavy Metal- und Techno-Zeitschriften wird die Anwendbarkeit des diskurstheoretischen Ansatzes für kultursoziologische Forschung demonstriert. Ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der DGS 2004.

Rainer Diaz-Bone ist Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt qualitative und quantitative Methoden am Soziologischen Seminar der Universität Luzern.

Rainer Diaz-Bone ist Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt qualitative und quantitative Methoden am Soziologischen Seminar der Universität Luzern.

Inhaltsübersicht 6
Inhaltsverzeichnis 7
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 12
Vorwort zur zweiten Auflage 13
Einleitung 15
1 Theorie der Distinktion 18
1.1 Theoretische und methodologische Ausgangspunkte 19
1.2 Räume: Sozialer Raum und Raum der Lebensstile 23
1.3 Strukturierte und strukturierende Praxis: Habitus und Distinktion 31
1.4 Die Soziologisierung der Ästhetik 40
1.5 Das Feldkonzept 46
1.6 Theorie des Sprechens 55
1.7 Desiderata der Distinktionstheorie 63
2 Theorien des Diskurses 68
2.1 Einleitung 68
2.2 Die Mythenanalyse von Claude Lévi-Strauss 69
2.3 Michel Foucault 72
2.4 Michel Pêcheux 94
2.5 Norman Fairclough 106
3 Die Unterscheidung dreier Räume 113
3.1 Diskurstheoretische Erweiterung der Distinktionstheorie 113
3.2 Homologiekonzeptionen 120
3.3 Vermittlungen 127
4 Diskursive Kulturproduktion 133
4.1 Einleitung 133
4.2 Jenseits von Ästhetizisimus und Soziologismus 133
4.3 Kulturwelten 137
4.4 Genrekonstruktion 155
4.5 Medienvermittelte Kulturproduktion 170
5 Methodologie und methodische Schritte 177
5.1 Methodologische Klärungen 177
5.2 Die Entwicklung einer Vorgehensweise 193
6 Einleitung in die Diskursanalyse 204
6.1 Die Auswahl zweier Zeitschriften 205
6.2 Perspektivprobleme 216
6.3 Die redaktionelle Tätigkeit und die diskursive Repräsentation 226
6.4 Das Textkorpus 231
6.5 Zur Darstellung und Validierung der Ergebnisse 233
7 Der Heavy Metal-Diskurs 235
7.1 Die formale Organisation und die verwendeten Darstellungsformen 236
7.2 Das Wissenskonzept der „Band“ 240
7.3 Die auf die Instrumente projizierte Ethik 262
7.4 Das Wissen um die Studiotätigkeiten 278
7.5 Musik- und Soundbeschreibung 289
7.6 Das Konzert als Vollendung der Umsetzung 298
7.7 Exkurs: Die Orchestrierung des Heavy Metal 305
7.8 Die repräsentierte Differenzierung von Lebensbereichen 311
8 Der Techno-Diskurs 316
8.1 Die formale Organisation und die verwendeten Darstellungsformen 320
8.2 Das hybride Konzept der „Technokünstler“ 325
8.3 Die musikalische Tätigkeit 335
8.4 Distanzierungen zum kommerziellen Pol 350
8.5 Die Entmaterialisierung der Instrumente 364
8.6 Klassifikationsstrategien und Subgenrebindung 371
8.7 Die Repräsentation des örtlichen Technogeschehens 383
8.8 Die repräsentierte Entdifferenzierung von Lebensbereichen 387
9 Verdichtung und Resümee 390
9.1 Heavy Metal (HAMMER) 390
9.2 Techno (RAVELINE) 395
9.3 Tabellarischer Vergleich 401
9.4 Resümee 406
10 Die Foucaultsche Diskursanalyse als Sozio-Epistemologie (2009) 412
10.1 Die Formation eines methodologischen Feldes 414
10.2 Ausweitung des Anwendungsbereichs 418
10.3 Warum Tiefenstrukturen? 423
10.4 Mit Bourdieu und gegen Bourdieu 425
10.5 Sozio-Episteme und Sozio-Kognition 428
Literatur 430

4 Diskursive Kulturproduktion (S. 137-138)

4.1 Einleitung

In diesem Kapitel soll neben einzelnen Arbeiten im Feld der Kulturproduktion insbesondere der institutionalistische Ansatz oder auch Produktionsansatz (production perspective) als Vervollständigung der Theoriebasis berücksichtigt werden. Der Institutionalismus soll ermöglichen, die bisherigen Theorien auf kleinere Bereiche der Räume zu beziehen und gleichzeitig neue Aspekte erfassbar zu machen. Die Hinzuziehung des Institutionalismus soll die „Mikroanalyse“ des kulturproduktionellen und massenmedialen Zusammenhangs von distinktiven Diskursen einerseits und Institutionen, Techniken, Konventionen, Formen und Materialien andererseits ermöglichen.

Die aus dem Institutionalismus, dem Produktionsansatz entlehnten Konzepte der Kunstwelten und – in ihrer allgemeineren Form – der Kulturwelten sind Konzepte für die kleineren Einheiten der Felder der diskursiven Kulturproduktion. Hier ist die Herstellung von Kultur in institutionellen Settings und unter Berücksichtigung der kulturindustriellen Marktstrukturen als Prozess Gegenstand der Analyse. Die Struktur der Kulturproduktion ist innerhalb der Kulturwelten vergleichbar.

Die hier beobachteten Prinzipien können auf die unterschiedlichen Felder, in denen die „croyance“ (Bourdieu) kollektives Produkt ist, übertragen werden. Die Entstehung unterschiedlicher Kulturniveaus ist selbst eine solche, die nur unter Hinzuziehung der weiteren (gesamtgesellschaftlichen) Räume und in sozialhistorischer Betrachtung erklärt werden kann. Dennoch ermöglicht die Hinzuziehung des Produktionsansatzes bereits eine bessere Analyse der diskursiven Konstruktion der Wertigkeit von Kultur.

Der Charakter dieses Abschnittes ist ein synthetischer. Hier soll der Produktionsansatz einbezogen werden und gleichzeitig eine Synthese mit den Theorien der Distinktion und der Diskurstheorie erfolgen, die Dreh- und Angelpunkt wird für die hieran anschließenden Reflexionen zur medial vermittelten diskursiven Kulturproduktion und der darauf fußenden beispielhaften empirischen Anwendungen.

4.2 Jenseits von Ästhetizisimus und Soziologismus


Eine kultursoziologische Analyse muss ihre Analyseebene freilegen, auf der sie eine Bestimmung von „Ästhetik“ findet und wo die soziologische Relevanz für die Analyse von Ästhetik entwickelt werden kann. Vera Zolberg hat darauf aufmerksam gemacht, dass eine soziologische Analyse von Kulturproduktion zwei Reduktionen vermeiden sollte. Die Kunstwissenschaftler versuchten die Scylla der Reduktion des Kunstwerks auf seine soziale Funktion und seinen sozialen Kontext zu vermeiden, während die Soziologen die Charybdis einer rein formalen Analyse des Werks und seiner immanent-ästhetischen Aspekte zu umschiffen suchten. Die Kunstsoziologin Zolberg plädiert für eine Komplementarität von interner und externer Analyse: Kunst- und Kulturobjekte sollen in sozialen Kontexten und hinsichtlich ästhetischer Kategorien untersucht werden. Die Analyse des sozialen Konstruktionsprozesses von Kultur (Kunst) ermögliche, den Zusammenhang von Kunst und Gesellschaft der Analyse zugänglich zu machen (Zolberg 1990: 12).

Erscheint lt. Verlag 4.11.2009
Reihe/Serie Theorie und Praxis der Diskursforschung
Theorie und Praxis der Diskursforschung
Zusatzinfo 456 S. 10 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte Bourdieu, Pierre • Distinktion • Gesellschaft • Habitus • Jugendkultur • Lebensstil • Pierre Bourdieu • Soziologie • Struktur
ISBN-10 3-531-91940-7 / 3531919407
ISBN-13 978-3-531-91940-9 / 9783531919409
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