Sexualität und Partnerschaft bei Menschen mit geistiger Behinderung
Psychosozial-Verlag
978-3-8379-2122-9 (ISBN)
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Das Erleben von Liebe und Partnerschaft gilt als universelles Grundbedürfnis. Der aktuelle Forschungsstand belegt jedoch, dass bei Menschen mit geistiger Behinderung anhaltende Tabuisierungen und Reglementierungen mit dieser zentralen Thematik einhergehen. Äußere Restriktionen, spezifische Entwicklungsbedingungen und deren Einfluss auf die Ausbildung von Beziehungsfähigkeit erschweren eine befriedigende Paarbeziehung.
Welche (un-)bewussten Konflikte die Partnerschaften von Menschen mit geistiger Behinderung beeinflussen und wie diese auf die Ausbildung von Beziehungsfähigkeit wirken, blieb in der Forschung bislang weitgehend unbeachtet. Das Buch erweitert nicht nur den theoretischen Diskurs zu den Themen Sexualität und Partnerschaft, es bietet ebenso Perspektiven für die pädagogische Praxis zur Unterstützung von Partnerschaften bei Menschen mit geistiger Behinderung.
Svenja Bender ist Diplom-Pädagogin mit dem Schwerpunkt Sonderpädagogik und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie forscht zum Thema Pädagogik bei geistiger Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten.
Inhalt
Einleitung
1. Pädagogik bei geistiger Behinderung
1.1 Terminus der geistigen Behinderung im wissenschaftlichen Diskurs
1.2 Definitionen und Ursachen der geistigen Behinderung
1.3 Sonderpädagogische Paradigmen
1.3.1 Normalisierung
1.3.2 Selbstbestimmung
1.3.3 Empowerment
1.3.4 Integration/Inklusion
1.4 Psychoanalytische Pädagogik
1.4.1 Psychoanalytisches Verstehen
1.4.2 Psychoanalytische Pädagogik bei geistiger Behinderung
2. Sexualität und Sexualentwicklung bei Menschen mit geistiger Behinderung
2.1 Definition Sexualität
2.2 Psychosexuelle Entwicklung
2.3 Spezifische Aspekte einer Sexualität bei geistiger Behinderung
2.3.1 Institutionelle und professionelle Abwehr
2.3.2 Kinderwunsch und Elternschaft
2.3.3 Medizin und Kontrazeption
2.3.4 Sexuelle Gewalt
2.3.5 Sexualassistenz
3. Psychische Entwicklung und Partnerschaften von Menschen mit geistiger Behinderung
3.1 Psychische Entwicklung bei Menschen mit geistiger Behinderung
3.1.1 Geistige Behinderung: Diagnose und Trauma
3.1.2 Selbsterleben und Mentalisierung
3.1.3 Ich-Entwicklung
3.1.4 Individuation
3.1.5 Abwehr der aggressiven mütterlichen Impulse
3.1.6 Triangulierung und ödipaler Konflikt
3.1.7 Adoleszente Entwicklung
3.2 Die gelungene Partnerschaft aus psychoanalytischer Perspektive
3.2.1 Objektwahl nach dem infantilen Vorbild
3.2.2 Reife genitale Liebe
3.3 Bedeutungen von Partnerschaft
4. Forschungsprojekt Partnervermittlung für Menschen mit Behinderung
4.1 Partnervermittlung Schatzkiste - Aufgaben und Struktur
4.2 Erwachsenenbildung für Menschen mit geistiger Behinderung im Kontext der Partnervermittlung
4.2.1 Skizzierung der Aufgaben und Ziele
4.2.2 Methodische und didaktische Aspekte
4.2.3 Bildungsangebote für Frauen und Männer
4.2.4 Ein Bildungsangebot für Frauen
4.3 Singlepartys - ein Weg zur Partnerschaft?
4.4 Fallstudien aus der Partnervermittlung
4.4.1 Psychoanalytisch-pädagogische Fallstudien als Forschungsmethode
4.4.2 Die Wahl der Methode
4.4.3 Frau A und Herr B: Fortführung der Mutter-Kind-Symbiose
4.4.4 Frau C: Sexuelle Gewalt und Behinderung
4.4.5 Frau D: Sexuelle Gewalt und symbiotische Verstrickung
4.4.6 Frau E und Herr F: Partnerschaft, Aggression und Bedrohung der Behinderung
4.5 Partnerschaften bei Menschen mit geistiger Behinderung - Konflikte und Konfliktbearbeitung
5. Konsequenzen für die pädagogische Praxis
Literatur
"Dieses Fachbuch ist transferierbar in die pädagogische Praxis. Es macht Mut, Partnerschaften zu befördern und bei Bedarf zu begleiten. Die Fallstudien aus der Partnervermittlung bilden deutlich Lebensrealitäten von Frauen und Männern mit geistiger Beeinträchtigung ab." Petra Winkler, Zeitschrift für Sexualforschung Heft 1, 26. Jahrgang März 2013 "Nur wenn es dem Betroffenen gelingt, sein So-Sein in den Alltag und damit auch in sein Leben zu integrieren, hat er auch eine realistische Chance auf umfassende Teilhabe in den wesentlichen Bereichen des alltaglichen Lebens. Darauf noch einmal hinzuweisen ist ein wichtiger Verdienst der Autorin. Insoweit kann man dieses Buch nur allen Lehrenden, Lernenden und Arbeitenden in allen Feldern der Heilpadagogik ausdrucklich ans Herz legen." Ulf-Henning Janssen in HEP Informationen 3/2013 "Das Buch erweitert nicht nur den theoretischen Diskurs zu den Themen Sexualität und Partnerschaft, es bietet ebenso Perspektiven für die pädagogische Praxis zur Unterstützung von Partnerschaften bei Menschen mit geistiger Behinderung." Heike Vetter, heilpädagogik.de 4/2013 "Hervorheben möchte ich an dieser Stelle die Fallbeispiele, die sehr differenziert und ausfuhrlich beschrieben werden (100 Seiten). Diese habe ich mit großem Interesse gelesen und konnte an manchen Stellen sagen, 'ja, so ist es!'" Riccardo Bonfranchi in SozialAktuell, Mai 2012
Erscheint lt. Verlag | 25.1.2012 |
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Reihe/Serie | Psychoanalytische Pädagogik |
Verlagsort | Gießen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 454 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Sonder-, Heil- und Förderpädagogik |
Schlagworte | Geistig Behinderte • Psychoanalytische Pädagogik • Sexualität und Partnerschaft • Sonderpädagogik |
ISBN-10 | 3-8379-2122-0 / 3837921220 |
ISBN-13 | 978-3-8379-2122-9 / 9783837921229 |
Zustand | Neuware |
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