Vor und nach der Jägerprüfung - Teilausgabe Wildkunde & Wildkrankheiten (eBook)
350 Seiten
BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
978-3-96747-154-0 (ISBN)
Herbert Krebs hilft mit seinem Standardwerk seit Generationen Jäger bei der Vorbereitung auf die Jägerprüfung. Bearbeitet hat das Buch Christian Teppe, der sich als Rechtsanwalt auf das Thema Jagd spezialisiert hat und auch in seiner Freizeit passionierter Jäger ist. Sein Wissen teilt er beim 'JägerInnen-Stammtisch', in seinem Podcast 'Teppe und Schwenen op Jagd' sowie auf seinem YouTube-Kanal. Mehr Informationen finden sich unter www.teppe.de.
Herbert Krebs hilft mit seinem Standardwerk seit Generationen Jäger bei der Vorbereitung auf die Jägerprüfung. Bearbeitet hat das Buch Christian Teppe, der sich als Rechtsanwalt auf das Thema Jagd spezialisiert hat und auch in seiner Freizeit passionierter Jäger ist. Sein Wissen teilt er beim "JägerInnen-Stammtisch", in seinem Podcast "Teppe und Schwenen op Jagd" sowie auf seinem YouTube-Kanal. Mehr Informationen finden sich unter www.teppe.de.
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
D. Wildkunde
E. Wildbrethygiene
Abkürzungsverzeichnis
Rehgeiß (Ricke) mit 2 starken Kitzen
Schalenwild
Als Schalenwild fassen wir die dem Jagdrecht unterliegenden Paarhufer zusammen (Huftiere mit gespaltenen Klauen, d. h. zwei Zehen, im Unterschied zu den Einhufern). Die Hufe (Klauen) heißen in der Jägersprache »Schalen«.
Die zoologische Ordnung der Paarhufer (Artiodactyla) umfasst die primitiveren Nichtwiederkäuer (Nonruminantia), bei uns einzig durch das Schwarzwild vertreten (Familie der Schweine, Suidae) und die hoch entwickelten Wiederkäuer (Ruminantia).
Zum wiederkäuenden Schalenwild gehören die Familien der Hirschartigen (Geweihträger, Cerviden), nämlich Rotwild, Damwild, Sikawild, Rehwild und Elch, und der Rinderartigen (Hornträger, Boviden), bei uns vertreten durch das Gamswild, Stein- oder Fahlwild, Muffelwild und den Wisent.
Hauptunterscheidungsmerkmal sind die Stirnwaffen, die auch als Jagdtrophäen von Bedeutung sind. Bei den Hirschartigen (Cerviden) tragen nur die männlichen Tiere ein Geweih (einzige Ausnahme das Ren, das bei uns nicht vorkommt). Geweihe bestehen aus Knochensubstanz, sie werden jährlich unter hormoneller Steuerung abgeworfen und neu gebildet. Sie sind in der Regel in mehrere Enden verzweigt (vereckt).
Die Rinderartigen tragen Hörner. Diese bestehen aus hohlen Hornschläuchen, die als Überzug über langen, knöchernen Stirnzapfen sitzen, zeitlebens weiterwachsen (am stärksten bis zur Geschlechtsreife, je nach Art und Lebensbedingungen in den ersten 4 bis 5 Jahren) und nicht abgeworfen werden.
Hornsubstanz ist modifizierte äußere Haut und wird von Hautzellen gebildet. Hörner sind verschiedenartig gebogen oder gewunden, aber nicht verzweigt. Bei den jagdbaren Arten tragen gewöhnlich beide Geschlechter Hörner. Die Hörner der Weibchen sind in der Regel geringer, beim weiblichen Muffelwild fehlen sie häufig.
Weitere zoologische Unterteilungen: Bei den Hirschartigen unterscheiden wir die sogenannten Echten Hirsche von den Trughirschen. Zu den Echten Hirschen mit einem Hauptverbreitungsgebiet in Europa und Asien gehören bei uns die plesiometakarpalen Arten Rotwild, Damwild und Sikawild. Zu den Trughirschen zählen das Rehwild und die Elche, die als telemetakarpale Hirsche einzuordnen sind (s. auch Skelettsystem >).
Die inneren Organe des wiederkäuenden Schalenwildes (Rehbock rechtsseitig)
Allen Wiederkäuern gemeinsam ist der hoch entwickelte Verdauungsapparat (s. Verdauungssystem, > ff.). Eng mit der Ernährungsweise verbunden ist das typische Wiederkäuergebiss: Die Schneidezähne fehlen im Oberkiefer völlig; im Unterkiefer bilden sie eine breite, abgeflachte Reihe, an die sich beiderseits der umgeformte Eckzahn als kleiner vierter Schneidezahn anschließt. Im Oberkiefer fehlt der Eckzahn ganz oder ist wie beim Rotwild, Sikawild und selten auch beim Rehwild zur Grandel verkümmert. Den Grandeln fehlt regelmäßig der Schmelzüberzug. Daher können Pflanzensäfte in das Zahnbein (Dentin) eindringen, wodurch die unterschiedlich braunen Färbungen dieser Zähne bedingt sind. Die Backenzähne (je 3 Prämolaren und Molaren in jeder Kieferhälfte oben und unten) bilden eine geschlossene, massive Reihe von Mahlzähnen mit Längsfalten zum Zerreiben der Nahrung beim Wiederkäuen. Das Wildschwein besitzt als einziges Schalenwild einen einhöhligen Magen. Sein vollständiges, urtümliches Gebiss weist diese Wildart als Allesfresser (omnivor) aus (Schwarzwild s.> ff.).
1 | Aus welchen Grundbausteinen besteht der Tierkörper?
Aus Zellen, jeweils spezifisch gleiche Zellen formen die unterschiedlichen Strukturen und Organe des Körpers.
2 | Was versteht man unter Stoffwechsel?
Eigenschaft eines Organismus (z. B. eines Tieres), aus seiner Umgebung Nahrung aufzunehmen, diese im Körper zu verteilen und einzubauen sowie Abbauprodukte der Verarbeitungsprozesse wieder in die Umwelt abzugeben.
3 | Was besagt die Bergmann’sche Regel?
Innerhalb einer Art sind die Tiere kälterer Klimazonen durchschnittlich größer als Individuen von Populationen wärmerer Bereiche. (Klimaregel = bei geometrisch ähnlichen Körpern besitzen solche mit größerem Volumen die relativ kleinere Oberfläche und damit eine geringere Wärmeabstrahlung, z. B. europäischer Bär – Kamtschatka-Bär, europäischer Elch – Alaska-Elch.
4 | Welchen Einfluss hat die Umwelt auf die Arten?
Arten passen sich den Umweltverhältnissen an. Sind sie dazu nicht fähig, verschwinden sie (ökologische Potenz eines Tieres).
5 | Welche Unterschiede bestehen im Knochenbau zwischen Säugern und Vögeln?
Vogelknochen sind höher mineralisiert und in Teilen pneumatisiert (Knochen beinhalten Luftsackeinstülpungen = Gewichtersparnis beim Fliegen).
6 | Aus was besteht Blut?
Blut besteht aus Blutwasser (Serum) und im Serum schwimmenden Körperchen, nämlich roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutplättchen. Die roten Blutkörperchen bewerkstelligen den Gastransport (O2 und CO2), die weißen Blutkörperchen stellen in ihrer Gesamtheit ein Abwehrsystem des Körpers dar, die Blutplättchen dienen bei Verletzungen der lebensrettenden Blutgerinnung.
7 | Welche Organe sind im Schädel platziert?
Im Angesichtsschädel befinden sich die Nasenhöhlen und die Mundhöhle, im Hirnschädel liegen Groß- und Kleinhirn sowie das verlängerte Rückenmark. Dieses setzt sich als Halswirbelmark im Wirbelkanal fort. Letzteres bildet in seiner sich fortsetzenden Gesamtheit das Rückenmark. Bei seitlicher Betrachung liegen die Augen auf der Grenze zwischen dem Hirn- und dem Angesichtsschädel.
Bei Fluchttieren sind die Augen seitlich am Kopf angeordnet. Sie haben daher ein sehr großes Sehfeld. So können beispielsweise Hasen ohne Kopfbewegung 360° einsehen. Bei Beutegreifern sind die Augen hingegen vorne im Gesicht angeordnet. Daher ist ihr Sehfeld wesentlich kleiner. Entsprechend groß ist hingegen ihr binokulares Sehen, das beim Hund rund 90° beträgt. Der binokulare Sehbereich der Fluchttiere ist minimal.
8 | Was verrät uns die Form des Gesichtsschädels?
Ob es sich um ein Fluchttier oder einen Beutegreifer handelt.
9 | Wie sind die Augen der Beutegreifer angeordnet?
Ihre Augen sind weiter nach innen, zur Mittellinie des Schädels angeordnet und erreichen z. B. beim Seehund eine Frontstellung.
10 | Wie sind die Augen beim Friedwild angeordnet?
In seitlich am Kopf gelegenen Augenhöhlen.
11 | Wie sind Brust- und Bauchhöhle getrennt?
Durch das Zwerchfell, das gleichzeitig wichtigster Atmungsmuskel ist.
12 | Was unterscheidet Säuger und Vögel beim Verdauungssystem?
Vögel besitzen in der Regel einen Kropf (temporärer Nahrungsspeicher) sowie einen Drüsen- und Muskelmagen. Besondere Magenausbildungen bei fischfressenden Vögeln (sogenannter Grätenmagen) und Greifvögeln. Das Darmsystem der Vögel endet in einer Kloake.
13 | Welche Aufgaben hat die Haut?
Sie umhüllt als schützendes Organ den Gesamtkörper, dient mit der Aufrechterhaltung einer gleichbleibenden Körpertemperatur und durch die Sekrete ihrer Drüsen der inner- und interartlichen Kommunikation.
14 | Welche Aufgaben hat das Skelett?
Das Skelett hat stützende Funktion, formt knöchern Körperhöhlen (Brust-, Bauch- und Beckenhöhle) vor. Über Gelenke, die zwischen Einzelknochen ausgebildete sind, ist mithilfe der Muskulatur die Bewegung möglich.
15 | Aus was besteht ein Zahn?
Schmelz, Zahnbein (Dentin), Zement.
16 | Welche Zahnarten gibt es?
Schneidezähne, Eckzähne, vordere und hintere Mahlzähne (Prämolaren und Molaren).
17 | Erscheinen alle Zähne als Milchzähne?
Nein, die Molaren nicht.
18 | Welche Zähne wachsen lebenslänglich nach?
Wurzellose Zähne wie Eckzähne der Sauen, Schneidezähne der Hasen
19 | Was sind »Kunden«?
Von Schmelz ausgekleidete Taschen in den Kauflächen der Backenzähne bei Nagern und Wiederkäuern.
20 | Was sind Grandeln?
Eckzähne im Oberkiefer; vornehmlich beim Rotwild, Sikawild, selten Rehwild.
21 | Was kennzeichnet ein Wiederkäuergebiss?
Fehlende Schneidezähne im Oberkiefer; Umstellung und Umformung des Eckzahns zum 4. Schneidezahn (C1) im Unterkiefer.
22 | Was kennzeichnet ein Allesfressergebiss?
Zahlenmäßig vollständiges Gebiss, Prämolaren mehr oder weniger scharfkantig, Molaren dagegen stumpfhöckrig (s. Schwarzwild).
23 | Was kennzeichnet ein Raubtiergebiss?
Dolchartige Eckzähne (Fangzähne, C), Brechscherengebiss im Backenzahnbereich durch die Reißzähne = P4 oben und M1 unten.
24 | Was kennzeichnet ein Nagergebiss?
Insgesamt 22 Zähne, je 1 Schneidezahn oben und unten, fehlende Eckzähne, 4 Backenzähne oben und 5 Backenzähne unten, jeweils beidseitig.
25 | Was kennzeichnet das Gebiss der Hasenartigen?
Insgesamt 28 Zähne, im Oberkiefer gaumenseitig des rechten und linken Schneidezahns jeweils ein Stiftzahn.
Wiederkäuer haben keine Schneidezähne im Oberkiefer; die Eckzähne im Unterkiefer wurden zu Schneidezähnen umgebildet; im Oberkiefer fehlen die Eckzähne oder sind selten rudimentär (Grandeln) vorhanden; oben und unten befinden sich auf jeder Seite 6 Backenzähne.
Erscheint lt. Verlag | 6.8.2024 |
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Reihe/Serie | BLV Jagdprüfung - Teilausgaben |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Freizeit / Hobby ► Angeln / Jagd |
Schlagworte | Ansitz • Ausnehmen • Damwild • Federwild • Forstwirtschaft • Haarwild • Jadglehrgang • Jagdausbildung • Jagdausrüstung • Jagdlexikon • Jagdprüfung • Jagdrecht • Jagdschein • Jagdscheinanwärter • Jagdunfälle vermeiden • Jagdwaffen • Jägerknigge • Jägerwissen • Jungjägerausbildung • Naturschutz • Niederwild • Pirsch • Prüfungsfragen • Rehwild • Revierarbeit • Rotwild • Schalenwild • Schwarzwild • Waffenkunde • Waffenrecht • Wildbiologie • Wildtierkunde |
ISBN-10 | 3-96747-154-3 / 3967471543 |
ISBN-13 | 978-3-96747-154-0 / 9783967471540 |
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