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Happy Birth Day (eBook)

Wie wir mit Hypnobirthing zu Stärke, Selbstvertrauen und Gelassenheit finden - Mit Geburtsberichten, die Ängste nehmen und Mut machen
eBook Download: EPUB
2023
208 Seiten
Kösel-Verlag
978-3-641-30852-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Happy Birth Day - Bianca Maria Heinkel
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Zurück zur »guten Hoffnung«: Wie aus Schmerzensgeschichten wieder Herzensgeschichten werden
Die vorherrschende Emotion im Zusammenhang mit Geburt ist Angst: Angst vor Schmerzen, aber vor allem auch Angst, mit diesen Schmerzen nicht umgehen zu können, von ihnen überwältigt zu werden, sie nicht alleine meistern zu können oder nicht einfühlsam und hilfreich durch diese Schmerzen begleitet zu werden. Risiko-, Problem- oder Angstschilderungen prägen die Berichterstattung - und so berechtigt Aufklärung über Gewalt unter der Geburt ist, so verunsichernd und verängstigend ist sie für Schwangere. Alles, was wir mental aufnehmen, bewusst wie unbewusst, nimmt Einfluss auf uns, ganz besonders in der hochsensiblen Zeit einer Schwangerschaft.

Die erfolgreiche Kösel-Autorin Bianca Maria Heinkel beobachtet den Wunsch nach Schmerzreduktion als Hauptmotivation in ihren und den Kursen der von ihr ausgebildeten Kursleiterinnen. Ihr zweites Buch stellt daher Ängste rund um Geburt und Geburtsschmerz in den Vordergrund. Denn Ängste führen paradoxerweise zum Gegenteil dessen, was es für eine gute Geburtserfahrung braucht: Vertrauen, Sicherheit(sgefühl), positive Erwartungen und Entspannung. Das Buch zeigt gezielt, wie man Ängsten mit Hypnobirthing-Methoden im Vorfeld begegnen und Schmerzen unter der Geburt reduzieren kann. Dank guter und stärkender Geburtsgeschichten hilft es Schwangeren, mit Mut, Zuversicht und Vertrauen in ihre Geburt zu gehen.

Mit inspirierenden und authentischen Erfahrungsberichten von Müttern und Geburtsbegleiterinnen, um den eigenen Geburtsweg zu finden.

Bianca Maria Heinkel, geboren 1958, ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, seit 2009 Hypnobirthing-Kursleiterin sowie seit den 1980ern Geburtsbegleiterin. Sie hat darüber hinaus zahlreiche Aus- und Weiterbildungen, u.a. in Körperpsychotherapie, systemischer Familienaufstellung und Hypnose, absolviert. 2013 gründete sie mit ihrem Mann das Hypnobirthing Institut in Gaggenau, in dem sie im deutschsprachigen Raum eine Ausbildung zur Hypnobirthing-2.0-Kursleiterin anbietet.

Einfach, leicht und schön

Geburt und Gebären sind zunächst einmal ein Erfolgsprogramm, dient es doch dem Arterhalt von uns Menschen (wenn wir einmal den spirituellen Aspekt der Menschwerdung beiseitelassen). Geburt und Gebären können nur als Erfolgsprogramm gesehen werden. Seit mindestens 100 Millionen Jahren gibt es Säugetiere, Primaten seit etwa 65 Millionen Jahren, und wir sind genetisch sehr eng mit ihnen verwandt. Das kann nur bedeuten: Das Gebären muss auch in unserem menschlichen Genpool als Erfolgsprogramm, als Code, als Körperintelligenz angelegt sein, sonst wären wir längst ausgestorben. Was definitiv nicht der Fall ist. Und auch die Reihe deiner Ahninnen hat es offenbar geschafft, das Erfolgsprogramm zu nutzen, denn du bist hier.

Vom Augenblick der Empfängnis bis zur Geburt und danach ist der Körper auf Leben ausgerichtet. Unser weiblicher Körper weiß, wie Gebären geht, das muss ihm niemand beibringen. So wie das Kind im Mutterleib weiß, was es zu tun hat, um herauszukommen. Das beste Beispiel hierfür sind Frauen, die im Koma liegen und doch gebären. Ohne Intervention von außen. Ich habe Filme dazu gesehen und war zutiefst berührt, wie stark diese Wirkkräfte in uns sind, die ins Leben führen.

Im Laufe der letzten zwei bis drei Jahrhunderte hat es jedoch eine Verschiebung gegeben, wir haben unser Sein zunehmend im Kopf und immer weniger im Körper verankert. Wir denken unsere Gefühle viel mehr, als dass wir sie tatsächlich fühlen. Wir nutzen (auch in der Schwangerschaft) mehr und mehr Apps und technische Hilfsmittel, um zu erfahren, was sich in unserem Inneren gerade abspielt. Das führt oftmals dazu, dass wir uns während der Geburt überwältigt fühlen von der Intensität des Erlebens, obwohl das, was während der Geburt geschieht, in der Regel völlig natürlich und normal ist.

In unseren Kursen verwende ich oft eine Metapher aus der Computerwelt, besonders um den Männern im Kurs die heutige Situation vor Augen zu führen. Manche von uns haben so etwas wie Computerviren, Trojaner im System, die den GebärCode blockieren. Sobald es uns aber gelingt, diese zu eliminieren, indem wir unseren Denkapparat mit seinen »Was wäre, wenn …«-Szenarios aus dem Weg schaffen und die damit verbundenen Ängste befrieden, machen wir den Weg frei für den GebärCode. Und darauf ist HypnoBirthing ausgerichtet.

Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, ob im Denken, beim Schauen eines Filmes, beim Schreiben oder Lesen, alles hat eine selbsthypnotische Wirkung. Diese verstärkt sich, je intensiver und konzentrierter wir uns mit etwas beschäftigen. Somit kannst du dich bereits durch das Lesen der Geburtsgeschichten hier im Buch auf deine Wunschgeburt einstimmen. Und findest du Passagen, die dich besonders ansprechen, tauche mit allen Sinnen in die Erfahrung ein. Setz dich an die Stelle der Frau und aktiviere in dir die Gefühle, die sie beschreibt. Tue so, als ob es deine Geburt sei, als ob du diesen Geburtsbericht geschrieben hättest. Je intensiver dir das gelingt, desto wahrer fühlt es sich für deinen Körper an. Entsprechend wird er darauf reagieren. Und dein Baby macht mit.

Jessica

Wie mein Körper das ganz allein machte und ich ihn nur »gewähren lassen« musste

Jessica kam zur Einzelvorbereitung für die Geburt ihres zweiten Kindes. Ihr älterer Sohn war damals zwei und kam auch nach HypnoBirthing-Erfahrungen zur Welt, es gab keine Geburtsverletzungen.

Zunächst hatte ich kaum Wellen oder andere starke Anzeichen, dass es bald losgehen könnte. Das Baby hatte sich die letzten Wochen aus der Beckenendlage in die ein oder andere Querlage begeben, um schließlich ab SSW 39 wieder in Schädellage zu liegen. Außerdem hatte es sich ins Becken gesenkt, sodass ich gut darauf vertrauen konnte, dass dies so bleibt. Dann ein Arzttermin, das CTG (der sogenannte Wehenschreiber) zeigte keinerlei Welle an. Als ich am Abend unseren großen Sohn gegen 20 Uhr ins Bett legen konnte, gingen die Wellen ganz plötzlich stark los.

Ich ließ mir ein Bad ein, um einerseits noch mal zu entspannen und andererseits zu überprüfen, ob es wirklich so weit war. Während meines Bades wurden die Wellen stärker und regelmäßiger. Innerlich spürte ich auch, dass es an der Zeit war, in die Klinik zu fahren. Also sagte ich meinem Mann Bescheid und er kümmerte sich um die Kliniktasche und einen Babysitter. Während der Autofahrt hörte ich Entspannungsmusik und versuchte an meinen inneren Ort zu gelangen, wie ich es vom HypnoBirthing kannte.

In den Kreißsaal musste ich zunächst ohne meinen Mann. Die Hebamme untersuchte mich (Muttermund erst bei zwei bis drei Zentimeter) und machte ein CTG. Hierbei achtete sie auf meine Wünsche und ließ mir genug Kabel, sodass ich mich in verschiedene Positionen begeben konnte. Mein Mann durfte dazukommen und ich begab mich immer wieder in meinen inneren Raum, so gut es ging. Wenn ich von diesen inneren Reisen wieder wach wurde, war es tatsächlich so, als hätte ich geschlafen.

Als der Muttermund bei acht Zentimeter war, ließ uns die Hebamme nochmals allein und sagte, dass wir klingeln sollten, wenn sich etwas ändert. Diesen Satz habe ich mir wahrscheinlich etwas zu sehr zu Herzen genommen, rückblickend war es wohl die vollständige Öffnung des Muttermundes, die ich spürte, aber ich beschrieb es bei der Rückkehr der Hebamme als Wunsch, zu schieben oder zu pressen. Kurze Kontrolle: Der Muttermund war tatsächlich offen, aber es kann noch nicht die Austreibungsphase gewesen sein, die Wellen passten nicht. Der Arzt kam und die Hebamme bedeutete mir, immer wieder zu pressen, wenn eine Welle käme. Doch diese blieben aus beziehungsweise »konnte« ich nicht pressen. Mein Verstand wollte auf die Hebamme hören und pressen, aber unterschwellig wusste ich genau, dass mein Körper das allein macht und ich das nicht steuern kann.

Ich stimmte einer kleinen Dosis vom Wehentropf zu und kurze Zeit später begannen dann die »echten« Austreibungswellen. So eine enorme Wucht hatte ich nicht erwartet und es gab nichts, womit ich sie hätte stoppen oder verringern können. Wozu der Körper fähig ist, ist wirklich enorm! Auch habe ich mein Baby in meinem Bauch mitarbeiten und werkeln gespürt. Die Hebamme sagte immer wieder, ich solle aufhören zu pressen, weil es sehr schnell voranging. Dabei habe ich nie aktiv mitgepresst oder geschoben. Ich war mir die ganze Zeit darüber im Klaren, dass mein Körper das ganz allein machte und ich nur »gewähren lassen« musste. Es waren vielleicht nur vier oder fünf Presswehen, die ich als enorm kraftvoll, aber nie als schmerzhaft empfunden habe. Dann war unser Sohn auch schon auf der Welt.

Ich hatte keine Geburtsverletzungen, bis auf eine kleine Schürfwunde. Elias hatte super Werte, die darauf schließen lassen, dass er keinen Stress bei der Geburt hatte, und wir durften noch am selben Tag die Klinik verlassen.

Alles in allem waren wir nur drei Stunden im Kreißsaal, vom Beginn der Wellen bis zur Geburt dauerte es nur fünf Stunden, die ich zwar nicht komplett als schmerzfrei erlebt habe, in denen ich aber kontinuierlich eine tiefe Zuversicht gespürt habe, die mich dem Schmerz immer wieder entfliehen ließ. Auch habe ich gespürt, dass mein Körper genau mit den Wellen umzugehen wusste.

Ich bin sehr dankbar für dieses unglaubliche Geburtserlebnis. Die Geburt meines ersten Sohnes war auch wunderschön, aber bedingt durch die PDA damals habe ich sie nicht in ihrer Natürlichkeit zu Ende empfunden. Das war dieses Mal der Fall und ich bin wirklich froh darüber.

Romy

Unglaubliche Kräfte werden frei. Eine Grenzerfahrung

Es war Romys erstes Kind, eine entspannte Geburt in der Klinik, keinerlei Geburtsverletzungen.

Es hatte sich schon angekündigt. Nachmittags kommt das »Zeichnen«. Es geht los, ich bin mir ganz sicher. Mein Partner ist relaxed, der Bauch sei noch viel zu weit oben. Mir kommen die Kopfschmerzen komisch vor. Meine Schwangerschaft war komplikationsfrei, nur in den ersten zwölf Wochen die bekannte Übelkeit, Müdigkeit und Schlappheit. Am nächsten Morgen stehe früh ich auf und bin irgendwie umtriebig, die Kopfschmerzen sind noch da. Erst mal setze ich mich in die Badewanne und entspanne. Schon beim Frühstück merke ich das Zwicken und Anspannen, wie heftige Menstruationsschmerzen. Ich vermute Übungswellen, richtige Wellen würde ich sicher bemerken.

Ich faulenze den ganzen Tag auf dem Sofa und mache meine Atemübungen, um die Übungswellen zu verscheuchen. Ich fühle mich relativ entspannt, trotz der Zweifel meines Partners merke ich, dass es jetzt bald so weit ist. Übungswellen hin oder her, ich glaube, der Kleine will jetzt raus. Gegen Abend kann ich keine fünf Minuten mehr am Tisch sitzen bleiben. Also pendle ich zwischen Sofa und Esstisch hin und her und her und hin. Ich konzentriere mich auf die Atmung, bleibe ruhig … und tatsächlich: Nach ein bis zwei Minuten ist der Spuk vorbei und ich kann essen und mich unterhalten. Ich habe Lust auf ein Bad. Es ist so angenehm und herrlich im Wasser, vielleicht kann ich mein Kind doch hier im Whirlpool bekommen?

Definitiv sind die Wellen stärker geworden. Anfänglich war es ein sanftes Schaukeln, jetzt ist doch schon eine leichte Brandung zu spüren. »Ein Ausnahmezustand« hatte die Kursleiterin gesagt. Das bedeutet, da kommt schon noch mehr. Die Zeit gleitet dahin. Meine Gedanken überschlagen sich, es wird sich alles richten, mein Partner murmelt unsere Affirmationen. Er lobt mich, streichelt meinen Kopf, ist stolz auf mich. Das tut alles gut, aber...

Erscheint lt. Verlag 4.10.2023
Zusatzinfo Durchgehend vierfarbig, mit zahlreichen Fotos
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Schwangerschaft / Geburt
Schlagworte 2023 • angst vor schmerzen • Atemtechniken • Atmen • die sanfte geburt • Die selbstbestimmte Geburt • eBooks • Eltern • entspannt durch die Schwangerschaft • Geburt • Geburt & Schwangerschaft • Geburtsbericht • Geburtsschmerzen • Geburtstrauma • Geburtswehen • geschwängert • Gesundheit • Gewalt bei der Geburt • Gewalt im Kreißsaal Geburtshilfe • guter hoffnung • HypnoBirthing • Hypnose • Meditation • meditation buch • Medizin • Neuerscheinung • Neuerscheinung 2023 • positive geburtsberichte • Ratgeber • Schmerzreduktion • Schwanger • Schwangerschaft • Schwangerschaftsbuch • schwanger werden • Wehen
ISBN-10 3-641-30852-6 / 3641308526
ISBN-13 978-3-641-30852-0 / 9783641308520
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