Die Hanf-Apotheke (eBook)
208 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46533-2 (ISBN)
Elfie Courtenay ist geprüfte Natur- und Landschaftsführerin, Kräuterpädagogin und freie Autorin. Sie bietet regelmäßig geführte meditative Wanderungen, naturkundliche Exkursionen und Wildkräuter- Kurse an und hält viele Vorträge. Elfie Courtenay lebt in Schwaigen, Bayern.
Elfie Courtenay ist geprüfte Natur- und Landschaftsführerin, Kräuterpädagogin und freie Autorin. Sie bietet regelmäßig geführte meditative Wanderungen, naturkundliche Exkursionen und Wildkräuter- Kurse an und hält viele Vorträge. Elfie Courtenay lebt in Schwaigen, Bayern.
THC-reiche Cannabis-Produkte in der Medizin
Da Cannabis-Produkte mit höheren THC-Werten ausschließlich von Spezialisten individuell verschrieben werden müssen, gehe ich hier nicht im Einzelnen auf diese Möglichkeiten ein. Patienten mit schwerwiegenden Leiden oder Erkrankungen müssen verantwortungsvoll medizinisch beraten und begleitet werden und sollten auf keinen Fall Cannabis im Selbstversuch zu sich nehmen. Denn mitunter kann es zu drastischen Wechselwirkungen kommen, wenn bereits andere Medikamente eingenommen werden. Und diese Wechselwirkungen sollten keinesfalls unterschätzt werden!
Macht Cannabis abhängig?
Seit der Verabschiedung des Marihuana Tax Act im Jahr 1937 kam es zur Kriminalisierung von Cannabis, und das betraf sowohl Produktion, Handel, Erwerb als auch den Besitz. Seit dieser Zeit versuchen Wissenschaftler zu beweisen, dass Cannabis süchtig macht. Inzwischen hat es unzählige Untersuchungen gegeben, die alle darauf abgezielt haben, zu beweisen, dass dem so ist. Doch es konnte niemals überzeugend nachgewiesen werden. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass Cannabis nicht wirklich körperlich abhängig macht. Allerdings gäbe es ein geringes Maß an psychischer Abhängigkeit, da »High«-Sein ein angenehmes Erlebnis ist, das man gerne wiederholen möchte. Wenn man das als »Sucht« bezeichnen möchte, müsste diese Einschätzung auch für viele andere Dinge gelten, die wir uns gönnen, weil wir sie als wohltuend empfinden.
Beeinträchtigt Cannabis die Fahrtüchtigkeit?
Es gilt als relativ unwahrscheinlich, dass Menschen unter Cannabis-Einfluss einen Unfall verursachen. Cannabis zählt zwar, gleichermaßen wie Alkohol, zu den Genussmitteln, lässt den Konsumenten aber eher ruhig und vorsichtig Auto fahren. Unter Alkoholeinfluss passiert genau das Gegenteil, die Fahrer werden aggressiv und übermütig, es ist ihnen nicht mehr möglich, Gefahrensituationen realistisch einzuschätzen.
Unter Cannabis- und THC-Konsum können allerdings Reaktionsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Feinmotorik beeinträchtigt werden, und deshalb wird generell empfohlen, nach dem Konsum von Cannabis mindestens eine Stunde zu warten, bis man wieder am Verkehr teilnimmt. Eventuell enthaltenes THC zerfällt im menschlichen Körper innerhalb von ein bis zwei Stunden, anschließend besteht keine Gefahr mehr, durch eine psychoaktive Wirkung beeinträchtigt zu werden.
Hanf ist ein ideales Gewächs für die Landwirtschaft. Er gedeiht selbst auf Böden, die für den Gemüseanbau zu nährstoffarm, zu nass oder auch zu trocken sind. Er beansprucht keine Flächen, die bereits als Äcker oder Getreidefelder genutzt werden, denn Hanf ist äußerst genügsam und kann ohne Verwendung von Kunstdünger und Pestiziden angebaut werden. In wärmeren Klimazonen sind sogar mehrere Ernten pro Jahr möglich, da die Reifezeit nur etwa 90 Tage beträgt. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Landwirte ihr eigenes Saatgut gewinnen könnten und nicht immer wieder neu kaufen müssten. Hanf ist außerdem ein sehr flexibles Gewächs, das sich innerhalb weniger Generationen an die örtlichen Umstände anpassen kann. Die extrem langen Wurzeln reichen bis tief in die Erde und können selbst während Trockenperioden noch genügend Wasser aus tieferen Erdschichten aufnehmen. Nach der Ernte bleiben die Wurzeln im Boden zurück, wo sie das Erdreich zusammenhalten und damit Erosion verhindern. Gleichzeitig speichern sie CO2 im Boden und tragen durch ihre spätere Verrottung zum Humusaufbau bei.
Würde der Hanfanbau in Ländern der Dritten Welt zugelassen, wäre das ein wichtiger Schritt gegen Mangel- und Unterernährung. Denn Hanfsamen und Hanfsamenöl könnten als wertvolle, lebensrettende Nahrung dienen, und die ausgepressten Samen, die sogenannten Presskuchen, könnten noch als gesundes, wertvolles Tierfutter genutzt werden.
Landwirte in der Dritten Welt würden möglicherweise etwas weniger Öl pro Hektar erzeugen, hätten aber einen klimatischen Vorteil und könnten dafür häufiger ernten.
Wir können also davon ausgehen, dass Hanf einen wichtigen Beitrag leisten würde, den Hunger in der Welt einzudämmen. Als Genussmittel könnte er die katastrophalen Folgen von Alkoholmissbrauch reduzieren und würde gleichzeitig Mitgefühl und Gemeinschaftssinn fördern. Dürfte man Hanf als Medizin einsetzen, würde das die Lebensqualität von Millionen Menschen verbessern und würde Schäden mindern, die durch den übermäßigen Gebrauch von synthetischen Medikamenten entstehen.
Mögliche Nebenwirkungen von Cannabis
Zum besseren Verständnis der möglichen Wirkweisen hier einige Erläuterungen aus dem Bereich von Tierversuchen:
Da der Hanf nicht spezifisch auf die immer gleiche Art wirkt, können wir nicht im Voraus wissen, auf welchen seiner Inhaltsstoffe wir möglicherweise besonders stark ansprechen. Oder ob wir zwei Wirkungen gleichzeitig bekommen, von denen wir eigentlich nur eine haben wollten. So könnte es zum Beispiel sein, dass wir uns Muskelentspannung gewünscht haben, aber als gleichzeitige Wirkung beziehungsweise Nebenwirkung nimmt auch unser Appetit stark zu. Erst durch Ausprobieren kann ein Kompromiss zwischen erwünschten und unerwünschten Wirkungen gefunden werden, was nicht immer einfach ist, denn dazu muss mit unterschiedlich hohen Dosen experimentiert werden.
Dabei sollte man im Auge behalten, dass Cannabis weder besonders gefährlich noch völlig harmlos ist – wichtig ist vor allem, genau die richtige Dosis zu finden!
Cannabis bietet den großen Vorteil, dass es als Medikament ungewöhnlich sicher ist. Beobachtungen zufolge ist es lediglich bei extremer Überdosierung zu Todesfällen gekommen. Die Tierversuchsdaten zeigten bei oraler Aufnahme eine äußerst geringe Gefahr von Schädigungen oder Todesfällen, und diese wurden ausschließlich mit Vorerkrankungen der Tiere in Verbindung gebracht. Deshalb gilt für Herzkranke: Wegen der Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System wie der Steigerung der Herzfrequenz mit eventuellem Blutdruckabfall sollten diese Patienten im Umgang mit Cannabis überaus vorsichtig sein. Sie sollten zunächst nur sehr kleine Dosen zu sich nehmen und diese nur langsam steigern, um mögliche unerwünschte Wirkungen zu vermeiden oder gering zu halten.
Ein wichtiger Vorteil von Cannabis ist, dass es keine physiologischen Funktionen stört und auch keine inneren Organe schädigt, solange es in therapeutischer Dosierung eingenommen wird. Und das bedeutet: Wer Cannabis-Produkte während akuter Anwendung verträgt, braucht selbst nach langjähriger medikamentöser Einnahme keine gesundheitlichen Schäden zu fürchten, wie sie bei anderen Medikamenten oft an Magen, Gehirn, Leber oder Nieren zu beobachten sind.
Langzeitnebenwirkungen auf die Atemwege treten nur durch das Rauchen von Cannabis-Zigaretten auf, die allein mit dem darin enthaltenen Tabak, nicht aber mit dem Cannabis in Verbindung stehen.
Akute Beeinträchtigungen nach Cannabis-Konsum kann es in Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit, das psychische Erleben und das Herz-Kreislauf-System geben.
Des Weiteren kann es zu verminderter Speichelproduktion, trockenem Mund und Rachen sowie zu geröteten Augen kommen. Auch können durch einen möglichen Abfall des Blutdrucks leichte Schwindelgefühle auftreten, allerdings merken Personen, die Cannabis-Produkte aus medizinischen Gründen einnehmen, in der Regel kaum etwas von diesen Wirkungen, da therapeutisch verabreichte Dosen den Blutdruck nur sehr geringfügig verändern.
Vorsicht in Ausnahmesituationen
Der erfahrene Cannabis-Arzt Dr. med. Franjo Grotenhermen vertritt die Meinung, dass die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit bei der Verwendung von Cannabis vernachlässigbar ist. Bei schwerer Krankheit ergebe die künstliche Erzielung von Glücksgefühlen Sinn, um eine Distanzierung von Schmerz und Leid zu schaffen, da eine vorübergehende Veränderung der inneren Befindlichkeit dem Patienten helfen kann, das Gefühl eines lebenswerten Lebens zu erhalten.
Cannabis-Konsum erschafft ein Gefühl von Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Bei psychisch labilen Personen kann sich allerdings nach dem Verlust dieses Zustands der starke Wunsch einstellen, möglichst schnell wieder in diese heile Scheinwelt zurückzukehren. Für solche Menschen kann es ratsam sein, sich therapeutisch helfen zu lassen, um ihrem Leben einen tieferen Sinn zu geben und Cannabis nicht als Fluchtmittel aus der Realität zu benutzen.
Trotzdem ist die Sorge vor anschließender körperlicher Abhängigkeit unbegründet. In seltenen Fällen können nach der Anwendung von Cannabis allerdings, wenn meist auch nur wenige Tage lang, Entzugssymptome wie unruhiger Schlaf mit vermehrtem Träumen, Reizbarkeit, Nervosität oder starkes Schwitzen auftreten.
Da die Zahl der Menschen, die auf bestimmte Stoffe allergisch reagieren, in den letzten Jahren ständig zugenommen hat, muss in diesem Zusammenhang unbedingt darauf hingewiesen werden, dass auch Cannabis allergische Reaktionen hervorrufen kann.
Möglich ist eine sehr seltene Allergie gegen...
Erscheint lt. Verlag | 1.9.2022 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Alternative Heilverfahren |
Schlagworte | Alternative Heilmethoden • Alternative Medizin • Cannabis • Cannabis als Medizin • Cannabis Buch • Cannabis gegen Migräne • Cannabis gegen Schmerzen • Cannabis gegen Übelkeit • Cannabis Rezepte • CBD-anwendungen • Cbd Öl • einfache Heilrezepte • gesünder leben • Gesundheitsratgeber • Hanf • Hanf als Heilmittel • Hanf gegen Migräne • Hanf gegen Schmerzen • Hanf gesundheitliche Wirkung • Hanf Handbuch • Hanf Heilrezepte • Hanfkraut • Hanföl • Hanfpflanze • Hanfprodukte • Hanf Rezepturen • Hanfsamen • Hanfsprossen • Heilen mit der Kraft der Natur • Heilkraft der Natur • Heilpflanzen • Heilpflanzen und Kräuter • Heilrezepte • Heilrezepturen • Heilwirkung von Hanf • Heilwissen • medizinische Hanfprodukte • medizinisches Cannabis • medizinisches Hanf • mit CBD heilen • mit Hanf heilen • Naturheilkunde • natürliche Heilkräfte • Natürlich gesund • Natürlich heilen • Pflanzliche Heilmethoden • Pflanzliche Heilmittel • Ratgeber Gesundheit |
ISBN-10 | 3-426-46533-7 / 3426465337 |
ISBN-13 | 978-3-426-46533-2 / 9783426465332 |
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