Die Signaturen des Lebens: Alles geschieht zur rechten Zeit (eBook)
220 Seiten
Aquamarin Verlag
978-3-96861-280-5 (ISBN)
Die geheimnisumwitterte „Signaturenlehre“ findet ihre Ursprünge bei Hermes Trismegistos im Alten Reich Ägyptens. Über die Weisheit Griechenlands und der Antike, die im Werk des Paracelsus wiederbelebt wurde und von Hahnemann zu Edward Bach überliefert wurde, bis zu den modernen Alchemisten reicht die Goldene Kette des Wissens.
In dieser ehrwürdigen Tradition siedelt sich auch die in der Schweiz wirkende Therapeutin Regula Zwicky an. Sie zeichnet die Ursprünge der Signaturenlehre ebenso auf wie die praktische Anwendung in der Pflanzenheilkunde der Gegenwart. In beiden Welten zu Hause, als geistige Forscherin sowie als Begründerin des Pflanzenheilkunde-Institutes „Terrafloris“, spannt sie einen faszinierenden Bogen zwischen alter Weisheit und neuzeitlicher Heilkunde, in der auch aktuelle psychotherapeutische Verfahren ihren angemessenen Stellenwert finden.
Ein beeindruckendes Werk, das auf glaubwürdige und überzeugende Weise verdeutlicht, welche immense Bedeutung der uralte Signaturenlehre auch heute noch zukommt!
I.
Am Anfang war das Wort – Die Signatur der Schöpfung
Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
Die Sonne stand zum Gruße der Planeten.
Bist also bald und fort und fort gediehen,
Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
So musst du sein, dir kannst du nicht entfliehen.
So sagten schon Sibyllen, so Propheten.
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.
Johann Wolfgang von Goethe
1820, Urworte. Orphisch. Hefte zur Morphologie
a. Die kabbalistische Erscheinung des Göttlichen
„Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“
Im Johannes-Evangelium ruft nach der damaligen jüdischen Auffassung das erschaffende Wort etwas bis dahin Ungeschaffenes ins Leben. Bei den Christen kommt Jesus Christus, der Lichtbringer, als der „Sohn Gottes“ zur Welt. Die Erlösung der Menschen findet durch sein Wirken und seinen Tod statt.
Nach der Schöpfungslehre der jüdischen Kabbala sind wir Menschen als göttliche Schöpfungsteile in die Verdichtung der Welt hinuntergefallen.
Nach Rabbi Adin Steinsaltz (1937-2020) kann das Göttliche vom Menschen nicht benannt oder gemessen und auch nicht erfasst werden. „Gott ist die Wesenheit des Gott-in-sich-selbst.“
„Wenn wir vom Unendlichen sprechen, gepriesen sei Er, dann meinen wir das Äußerste an Vollkommenheit und Ungegenständlichkeit, das, was alles einschließt und jenseits aller möglichen Grenzen ist.“ „Wie er nicht Stoff ist, so ist er nicht Geist.“ 1
„Sein Erschaffen ist nicht Formgebung von Etwas aus Nichts, sondern OFFENBARUNG.“ „Schöpfung ist ein Ausströmen aus dem göttlichen Licht heraus.“ 2
Weiter fährt Rabbi Steinsaltz fort, dass sich das Göttliche aus der Welt zurückziehen muss, dass Er sein Licht zurückhält, soweit wie nötig, damit die Welt bestehen kann. Innerhalb des göttlichen Lichtes könne nichts sein eigenes Dasein aufrechterhalten.3
Die Welt ist von der göttlichen Macht geformt und aufrechterhalten. Die Erscheinungen in der Welt sind durch die Urkräfte, die zehn Sefirot, hervorgerufen. Der Unbenennbare wirkt durch die Sefirot, ähnlich wie die Seele sich durch den Körper ausdrückt. Alles, was auf der Erde ist, ist organisierte Natur. Die Natur ist geschöpft durch die Urkräfte, als nicht messbarer Ausdruck Gottes. Diese Urkräfte schöpfen in ihrer Verdichtung hochkomplexe Organismen, deren Formen Informationsträger des Göttlichen sind.4
Der Mikrokosmos (die Erde) ist das Abbild des Makrokosmos (Gott und die Urkräfte). Rabbi Steinsaltz führt weiter aus: „Die Schöpfung ist nun aber keine Einbahnstraße, der Mensch hat in seinem Tun und Handeln (Mizwot) wirkenden Einfluss nach oben und unten. Er kann die Schöpfung stören oder im Einklang mit ihr leben.“5
Der Mensch kann, als Körper-Seele-Geist-Einheit, unabhängig entscheiden, wo er sich im ganzen Gefüge bewegen will. Mit seiner Lobpreisung, durch das Gebet, hält er die Urkräfte am Fließen. Der kabbalistische Erlösungsweg führt über Erkenntnis, Ehrung und Achtsamkeit. Essenziell ist für Martin Buber (1878-1965) die Ehrung der göttlichen Offenbarung in allem, was ist. »Gott wohnt, wo man ihn einlässt!“ „In allem schwingen göttliche Funken, die vom Menschen erlöst werden wollen.“6
b. Die theosophische, esoterische Schöpfungsgeschichte
Die Theosophie wendet sich in der Frühphase vom christlichen Erlösungsgedanken ab und nähert sich dem vedischen Gedankengut an. Der individuelle Weg ruft hier zur Eigenverantwortung auf und zum Erlangen von Freiheit und Erleuchtung durch persönliche Bemühungen. Christus wird nicht als der Sünden-Erlöser gesehen, sondern er ist als erleuchtete Wesenheit eher Vorbild.
Die Ausgangslage ist hier die feinstoffliche, spirituelle Welt, Geist genannt, und im Gegensatz dazu die materielle, physische Welt. Der Mensch steigt in seiner Entwicklung in den Körper, in die Materie, hinab, behält aber den göttlichen Funken in sich. Durch Bemühung um die Entwicklung seines Geistes und das Nicht-Hinneigen zum Ahrimanischen7 hat er die Möglichkeit, wieder ins Licht aufzusteigen.
Durch eigene geistige Bemühung ist eine Befreiung aus dem karmischen Rad der Wiedergeburt möglich. Der Ausstieg aus dem ständigen Wandern, aus dem Samsara, dem Kreislauf der Wiedergeburt, wird durch Loslassen von allen Bindungen, Begierden und Wünschen und durch persönliches geistiges Wachstum erreicht. Jeder Mensch hat ein individuelles Dharma, das es zu verwirklichen gilt.
Nach der vedischen Auffassung unterliegt das, was wir mit unseren normalen Sinnen wahrnehmen, der Täuschung. Diese Täuschung (Maya) ist die Kraft des Scheins. Durch den Yoga-Weg und die Meditation werden die höheren Sinne entwickelt, bis die Wahrheit hinter allen Dingen allmählich sichtbar wird. Das geistige Wirken zeigt sich hinter allem, was ist.
Auf diesem Weg erlangen wir durch stetiges Entwickeln unseres Geistes und das Erkennen, dass alles beseelt ist, die ewige Weisheit.
Die letzte Wahrheit der Schöpfungsgeschichte kann man nur auf eine nicht intellektuelle, rein intuitive Art und Weise wahrnehmen.
c. Das Reich der Engel
Auch wenn der menschliche Geist das Göttliche und seine allumfassende Liebe nicht zu erfassen oder zu beschreiben vermag, so kann er doch das Wirken der ursprünglichen Urkräfte zu erahnen beginnen. Diese Kräfte beeinflussen die Signaturen aller Dinge auf unserem Planeten.
Dionysius Areopagita (5. Jh.) prägte mit seiner Engel-Lehre nicht nur die frühe Christenheit, sondern auch die christliche Theosophie. Er lehrte insgesamt drei Triaden mit jeweils drei himmlischen Wesenheiten.
Die höchsten Himmelsscharen, die 1. Triade, sind die Seraphim, die Wesenheiten des Feuer Entflammens; die Cherubim, die Verbreiter der Erkenntnis, und die Ergießer der Weisheit, die Throne.
Diese Höchsten und Reinsten sind ganz nahe bei Gott. Sie beeinflussen mit ihrer göttlichen Liebesglut die nachfolgenden Hierarchien. Sie können niemals absinken in ihrem gottähnlichen Sein. „Sie schauen jene Urschönheit, welche selbst das Schöne schafft und vor allen Wesen ist.“ Diese oberste Triade sendet ihre unermessliche Energie hinab zu den „äußersten Dingen dieser Erde. Somit wiederholt sich diese Ein- und Dreiheit in ihnen allen – Ursprung aller Ursprünge, Urgrund aller bestehenden Dinge – und hält alles in ihrer unbezwingbaren Umschließung zusammen.“8
So wird das verborgene Licht Gottes von Engel-Triade zu Engel-Triade weitergegeben. Einer Einweihung gleich, übernehmen die Engel der nächsten Stufe das erleuchtende Licht und reichen es weiter bis zu den Menschen.
Mit den Engeln der dritten Triade vermögen wir das zu erfassen, was wir als Signatur der Erde und ihrer Lebewesen bezeichnen können. Die für uns sichtbar und fühlbar gewordenen fünf Elemente sind hier durch die heiligen Erzengel vertreten. Die Erzengel stehen in der Mitte der Gemeinschaft der heiligen Fürstentümer und der heiligen Engel. Diese Engelscharen sind für uns sicht- und fassbarer und stehen dem Menschen nahe.
Zusammenfassend bemerken wir, dass das Obere immer das Untere prägt, das Feinstoffliche immer das Grobstoffliche – und nicht umgekehrt. Das Durchlichtete erhellt das Dunkle. Dies führt uns zur Pflanzenheilkunde, wo die heilenden Pflanzen mit ihren lichtvollen Ätherkräften in der Ordnung höher stehen als die Krankheiten unseres physischen Körpers. Sie vermögen es somit, den kranken Körper mit ihren lichten Kräften zu erheben. Anorganische Arzneimittel können niemals unseren Körper durchlichten.
Diese feinen, hochschwingenden Kräfte der Engel wirken auch im Heilungsfeld bei einer energetischen Heilungssitzung. Das Wort Geistheilung ist etwas aus der Mode gekommen, bezeichnet aber die unsichtbar wirkenden Kräfte sehr treffend.
Die wichtigste Botschaft der Engel lautet: „Jeder Mensch hat seinen persönlichen Schutzengel und kann weitere Engel um Hilfe bitten.“
1 Adin Steinsaltz, Die dreizehnblättrige Rose, Amerang 2011, S. 43
2 Ebd., S. 44
3 Ebd., S. 45
4 Ebd., S. 46
5 Ebd., S. 48
6 Johannes Clausner, Martin Buber, Amerang 2020, S. 29, 132
7 Rudolf Steiner (1861-1925) spricht von Ahriman als dem Fürsten der Finsternis, der den Menschen in die Materie zieht und Geistiges verhindert. Als Gegenpol steht Luzifer, der Lichtträger und Verführer, der über die Gefühle den Astralleib des Menschen besetzt.
8 Dionysius Areopagita, Die...
Erscheint lt. Verlag | 13.8.2021 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität |
ISBN-10 | 3-96861-280-9 / 3968612809 |
ISBN-13 | 978-3-96861-280-5 / 9783968612805 |
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