Alleskönner ätherische Öle (eBook)
192 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-1518-9 (ISBN)
Susan Branson hat Biologie und Toxikologie studiert, ist zertifizierte Ernährungsberaterin der Canadian School of Natural Nutrition und Autorin mehrerer Bücher zum Thema natürliche Hausmittel für Gesundheit und Haushalt. In ihren Büchern teilt sie ihr Wissen darüber, wie man sich die Heilkraft und Eigenschaften von Pflanzen zunutze machen kann, um natürlicher, gesünder und nachhaltiger zu leben.
Susan Branson hat Biologie und Toxikologie studiert, ist zertifizierte Ernährungsberaterin der Canadian School of Natural Nutrition und Autorin mehrerer Bücher zum Thema natürliche Hausmittel für Gesundheit und Haushalt. In ihren Büchern teilt sie ihr Wissen darüber, wie man sich die Heilkraft und Eigenschaften von Pflanzen zunutze machen kann, um natürlicher, gesünder und nachhaltiger zu leben.
Einleitung
Was riecht so gut?
Der frische Duft von Zitronen, das beruhigende Aroma von Lavendel oder der mystische Duft von Weihrauch können in uns Gefühle des Glücks, der Gelassenheit oder der Klarheit hervorrufen. Dabei gehen die Qualitäten ätherischer Öle weit über ihren schönen Duft hinaus und bewirken sogar physiologische Veränderungen in Körper und Geist. Beim Einatmen senden die Geruchsrezeptoren in der Nase Nachrichten entlang des Geruchsnervs an den Teil des Gehirns, der für Emotionen und Verhalten verantwortlich ist. Dieser Teil ist auch mit anderen Teilen des Gehirns verbunden, die Atmung, Blutdruck, Stress, Gedächtnis und Hormone kontrollieren.1 Wenn sie innerlich eingenommen oder topisch (äußerlich) aufgetragen werden, können ätherische Öle innerhalb von 20 Minuten2 in die Haut oder in anderes Gewebe eindringen und sogar die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Die Zusammensetzung jedes Öls ist entsprechend seiner Quelle einzigartig und kann sogar innerhalb der Gattungen stark variieren. Die meisten Öle bestehen hauptsächlich aus Terpenen, die dem Öl sein besonderes Aroma und gleichzeitig der Pflanze ihre antimikrobielle Abwehrkraft verleihen. Sowohl diese Eigenschaften als auch die antioxidativen, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkungen werden uns durch die Anwendung des Öls zur Verfügung gestellt. Ätherische Öle enthalten keine Nährstoffe wie Vitamine oder Mineralien und sind auch frei von Hormonen.
Ätherische Öle sind flüchtige Flüssigkeiten, die durch Dampf- oder Hydrodestillation von Pflanzenblättern, Stängeln, Rinde, Blüten, Samen oder Wurzeln gewonnen werden. Zitrusöle sind die einzigen Öle, die auf andere Weise hergestellt werden, da diese aus den Schalen von Zitrusfrüchten kalt gepresst werden. Um eine kleine Menge Öl zu produzieren, wird sehr viel Pflanzenmaterial benötigt, was auch der Grund ist, warum reine ätherische Öle recht teuer sein können. Um 450 Gramm (etwa 500 Milliliter) Öl zu erhalten, werden 1800 Kilogramm Rosen benötigt; bei anderen Pflanzen sind nicht ganz so große Mengen an Rohmaterial erforderlich – so können 450 Gramm Lavendelöl aus 99 Kilogramm Lavendelblüten hergestellt werden. Da ätherische Öle sehr konzentriert sind, reicht eine kleine Menge für einen langen Zeitraum aus.
Die Verwendung ätherischer Öle im Laufe der Geschichte
Vor langer Zeit verbrannten unsere Vorfahren lokal angebaute aromatische Hölzer und Kräuter, um böse Geister auszuräuchern, von denen man annahm, dass sie für die Entstehung von Krankheiten verantwortlich waren. Als der Mensch im Laufe der Zeit intellektuell abenteuerlustiger und innovativer wurde, begannen verschiedene Zivilisationen, aromatische Pflanzen zur Heilung, für spirituelle Praktiken und für Schönheitsbehandlungen zu verwenden. Den Ägyptern wird zwar gemeinhin zugeschrieben, dass sie diese Tradition bereits vor 5000 Jahren begründet haben, doch wurden ähnliche Verwendungen von Pflanzenessenzen etwa zur gleichen Zeit auch in Indien und China gefunden.
Die Ägypter verbrannten in religiösen Zeremonien Weihrauch aus aromatischen Pflanzen, um Botschaften an ihre Gottheiten zu übermitteln. Es oblag den Tempelpriestern, die Pflanzenöle für religiöse und medizinische Zwecke zuzubereiten, und diese waren so hochgeschätzt und teuer, dass einige so viel kosteten wie Edelmetalle und Edelsteine. Eine der berühmtesten Einsatzgebiete von ätherischen Pflanzenölen durch die Ägypter war der Mumifizierungsprozess. Bei diesem verwendeten die Einbalsamierer die Öle von Zimt, Myrrhe, Weihrauch, Wacholderbeeren und Zedernholz, um die Leichname für die Bestattung und das Leben nach dem Tod vorzubereiten. Doch auch während ihres irdischen Lebens nutzten die Menschen im alten Ägypten die kostbaren Pflanzenextrakte. Die Ägypter salbten ihre Körper nach dem Baden mit Ölen ein, um die Haut zu beruhigen, zu pflegen und zu parfümieren. Kleopatra, die für ihren Charme und ihre Anziehungskraft bekannt war, soll sie bei ihren Schönheitsbehandlungen ausgiebig verwendet haben. Die Ägypter waren von den verführerischen Düften der Öle so angetan, dass sie zu Experten in der Parfümherstellung wurden und für die Qualität und Vielfalt ihrer Parfüms bekannt waren. Julius Cäsar kehrte nach seinem triumphalen Sieg über Ägypten mit den hochgeschätzten ägyptischen Parfüms nach Rom zurück und warf zur Feier des Tages volle Flaschen unter das römische Volk.
Der Gelbe Kaiser von China schrieb vor über 4500 Jahren ein Buch über innere Medizin, in dem er auch die Verwendung einiger aromatischer Öle erläutert. Es wird noch heute als Referenz verwendet. Rund tausend Jahre später folgte Indien und veröffentlichte seine heiligsten Texte, die Veden, in denen unter anderem über 700 Substanzen dokumentiert sind, darunter Sandelholz, Myrrhe, Zimt und Ingwer. Sie wurden bei religiösen Zeremonien und in der Heilkunst eingesetzt.
Der Handel mit den Ägyptern brachte die Aromaöle schließlich auch auf den europäischen Kontinent. Der griechische Arzt Hippokrates, bekannt als »Vater der Medizin«, studierte und dokumentierte die Wirkungen von über dreihundert Pflanzen und glaubte so fest an deren therapeutischen Wert, dass er sie zur Behandlung verwundeter Soldaten und zur Bekämpfung der Pest in Athen einsetzte. Da die Römer sich maßgeblich an den Griechen orientierten, übernahmen sie die Verwendung von Pflanzenölen nicht nur in der Gesundheitspflege, sondern auch im alltäglichen Gebrauch. Sie nutzten sie ausgiebig für die so beliebten Massagen sowie in warmen Bädern und besprühten damit ihre Betten, Kleidung und Haare. Der griechische Arzt Pedanios Dioskurides entschied sich im 1. Jahrhundert, als Militärarzt bei der römischen Armee zu arbeiten, damit er an deren Kriegszügen teilnehmen und so die therapeutische Wirkung der Pflanzen, die er unterwegs entdeckte, erforschen konnte. Seine Schriften wurden in einem beeindruckenden fünfbändigen Werk mit über sechshundert pflanzlichen Heilmitteln veröffentlicht, zu denen unter anderem Pfefferminze, Thymian, Myrrhe, Lavendel, Ingwer, Dill und Wacholder gehören. Die Arbeit dieser einflussreichen Ärzte wurde von Claudius Galen weitergeführt, der römische Gladiatoren erfolgreich mit Kräutern behandelte und umfangreich über die medizinische Verwendung von Pflanzen schrieb.
Bis vor etwa eintausend Jahren wurden Pflanzenöle wahrscheinlich durch den Einsatz von Lösungsmitteln oder durch Pressen extrahiert. Es waren die Perser, die als Erste tatsächlich Öle destillierten – und auch heute noch wird dieses Verfahren angewendet.
Kreuzfahrer, die aus den heiligen Kriegen heimkehrten, brachten neue Parfüms, Aromastoffe, Rosenwasser und Heilmittel mit nach Westeuropa. Wer es sich leisten konnte, schmückte seinerzeit sein Haus mit Kräutern und wusch sich die Hände mit Rosenwasser. Nachdem Europa ins dunkle Mittelalter gestürzt war, kam jedoch ein Großteil des Fortschritts auf dem Gebiet der Pflanzenöle zum Stillstand, und das Wissen wurde verdrängt. Die katholische Kirche beherrschte die Medizin und erklärte das Baden für sündhaft und alle Krankheiten für eine Strafe Gottes. Pflanzenöle wurden allerdings weiterhin wegen ihrer angenehmen Aromen und zur Überdeckung des Geruchs von Schmutz und Fäulnis verwendet. Trotz der drohenden Verfolgung pflegten einige Mönche heimlich die Kranken und Sterbenden in ihren Klöstern mit Kräutermedizin. Wenn sie oder andere bei der Verwendung von Kräutern und Ölen erwischt wurden, wurden sie der Hexerei beschuldigt und entweder geächtet oder hingerichtet.
Im Zeitalter der Renaissance war die Verwendung von ätherischen Ölen jedoch wieder auf dem Vormarsch, sodass um 1800 die meisten westeuropäischen Ärzte üblicherweise Öle zur Bekämpfung von Krankheiten verschrieben. René-Maurice Gattefossé, ein französischer Chemiker, prägte den Begriff aromathérapie, um die Verwendung von ätherischen Ölen bei Heilbehandlungen zu beschreiben, worüber er später ein gleichnamiges Buch schrieb. Zufällig hatte Gattefossé das Glück, die wohltuende Heilwirkung von Lavendel aus erster Hand zu erfahren. Er verbrannte sich die Hände bei einer versehentlichen Laborexplosion und bestrich diese geistesgegenwärtig mit Lavendelöl. Seine Schmerzen und Schwellungen gingen sofort zurück, und das verbrannte Hautgewebe heilte schnell und ohne Narbenbildung ab.
Ein Kollege von Gattefossé namens Jean Valnet verwendete ätherische Öle aus Thymian, Nelke, Zitrone und Kamille mit großem Erfolg bei der Behandlung verwundeter Soldaten...
Erscheint lt. Verlag | 8.8.2021 |
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Reihe/Serie | Alleskönner |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Alternative Heilverfahren |
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ISBN-10 | 3-7453-1518-9 / 3745315189 |
ISBN-13 | 978-3-7453-1518-9 / 9783745315189 |
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Größe: 929 KB
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