Yoga als Therapie (eBook)
232 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11377-7 (ISBN)
Yoga als ganzheitliches Konzept
Yoga hilft manchmal besser als jede Pille, das zeigen viele Studien beispielhaft. Aber woran liegt die Wirksamkeit dieser über 5 000 Jahre alten Technik aus Indien?
Viele Studien belegen es eindeutig: Yoga hilft. Im In- und Ausland wurde die Wirkung von Yoga vielfach untersucht. Es gibt Studien, die sich auf spezielle Krankheitsbilder beziehen, aber auch Studien zum Allgemeinwohlbefinden. Hier konnte durchweg eine positive Bilanz gezogen werden. So kann auch z. B. Dr. Cramer mithilfe seiner Metastudie belegen: »In nur wenigen Jahrzehnten hat Yoga sich von einer belächelten esoterischen Modeerscheinung zu einer vielversprechenden verhaltensmedizinischen Therapieform entwickelt. Yoga als Trendsport oder esoterisches Hobby abzutun, wird also der Realität nicht gerecht.«
Die therapeutischen Wirkungen von Yoga lassen sich nur schwer zusammenfassen. Fakt ist, in diesen Studien wurden positive Effekte auf chronische Schmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bei psychischen Belastungen festgestellt. Außerdem wurde die unterstützende Wirkung bei einer Krebstherapie, bei Erschöpfung, Angst und Depression aufgezeigt. Yoga erhöht also nachweislich die Lebensqualität.
Bei diesen Studien wurde Yoga oft in drei bis vier Teilbereiche aufgegliedert: die körperlichen Übungen (Asanas), Atmung, Meditation und/oder Entspannung. In dem vorliegenden Buch haben wir alle Bereiche zusammengeführt und darüber hinaus noch vieles mehr ergänzt.
Dieses Buch soll keinen Besuch beim Arzt oder Physiotherapeuten ersetzen. Aber es kann dir als Ergänzung dienen und dich anleiten, neue Dinge auszuprobieren und über andere nachzudenken und zu meditieren.
Natürlich könnte über jede Erkrankung und jeden therapeutischen Ansatz ein eigenes Buch geschrieben werden. Aufgrund der Ganzheitlichkeit ist es aber auch immer ein guter Ansatz, über den Tellerrand hinauszuschauen. Eine Erkrankung – eine Asana? Diese Zuordnung ist nicht möglich. Auch leiden nach unserer Erfahrung die Teilnehmer und Patienten meistens nicht an einer Krankheit.
Bitte lies dieses Buch mit Offenheit und mit Neugierde. Probiere gerne auch eine Übung weiter vorne oder die Meditation ganz hinten aus. Die verschiedenen Yogaübungen, Meditationen, Atemübungen und Tipps helfen nicht nur bei einer Erkrankung, sondern haben darüber hinaus viele weitere therapeutische Wirkungen. Finde deine Yogapraxis. Wir laden dich dazu herzlich ein, auf deinem Weg zur Ganzheitlichkeit.
In diesem Buch haben wir viele Pranayama-Übungen, Yogaübungen und Meditationen sowie viele Tipps zu einem ganzheitlichen Konzept miteinander verbunden. Diese wirken vielfältig. Zu besonders wichtigen Verzweigungen haben wir Verweise in den einzelnen Kapiteln untergebracht. Allerdings ist die Wirkung immer ganzheitlich zu sehen. So sind die genannten Zuordnungen und Wirkungen nicht vollständig, sondern unserer Ansicht der Wichtigkeit nach geordnet und zueinander in Verbindung gebracht. Nutze zuerst die Kapitel, die dich direkt betreffen. Gehe dann aber auch gerne weiter in die anderen Kapitel und praktiziere die dort genannten Übungen für ein ganzheitliches Heilsein. Folge deinem Gefühl und den inneren Impulsen. Viel Freude beim Stöbern und Ausprobieren.
Yoga hilft manchmal besser als jede Pille, das zeigen viele Studien beispielhaft. Aber woran liegt die Wirksamkeit dieser über 5 000 Jahre alten Technik aus Indien?
Yoga bringt Körper, Geist und Seele wieder näher zueinander. Im Alltag verlieren wir manchmal den Kontakt zu uns selbst. Unsere Wünsche, Gedanken und Ziele werden überlagert von äußeren Einflüssen. Sobald unsere Energie nicht mehr im Einklang ist, entsteht Krankheit: körperlich und psychisch. Eine Trennung ist hier nicht möglich, denn Körper und Geist wirken aufeinander.
Sind wir körperlich krank und leiden an Schmerzen, bleibt die psychische Folgeerscheinung nicht aus, genauso ist es auch andersherum.
Nehmen wir beispielsweise das Knorpelgewebe. Wie wir mittlerweile wissen, ist dieses Gewebe hormongesteuert und direkt abhängig von vielen äußeren Faktoren.
Nicht nur unser Bewegungsverhalten, unsere Ernährung und das Körpergewicht, sondern gerade auch ein ausgeglichener psychoemotionaler Stresspegel sind für gesunde Gelenke verantwortlich. Lange Zeit wurde dieser Zusammenhang in der Diagnostik bedauerlicherweise völlig vernachlässigt. Zum heutigen Zeitpunkt wissen wir, dass durch Stress im Körper vermehrt Cortisol ausgeschüttet wird und dieser Anstieg zu einem Ungleichgewicht unseres Hormonhaushaltes führen kann. Der Cortisolanstieg hemmt die Bildung der Chondrozyten, wichtiger Zellen des Gelenkknorpels. Dadurch wird der Knorpel instabiler und schlechter versorgt, was zu einer Schädigung des Knorpels führt.
Anhand von diesem Beispiel sollte dir klar geworden sein, welche erstaunliche Wechselwirkung zwischen Physis und Psyche vorhanden ist. Du wirst nur dann eine dauerhafte Linderung deiner Beschwerden erreichen, wenn Körper, Geist und Seele im Einklang sind. In diesem Buch möchten wir dir ganz unterschiedliche Wege und Möglichkeiten zeigen.
Einige Studienergebnisse
Wir möchten dir hier einige Studienergebnisse vorstellen, die die Wirksamkeit von Yoga deutlich belegen:(1) Die Charité Berlin veröffentlichte eine Studie zu Nackenschmerzen. Ein Teil der Probanden absolvierte über zehn Wochen einmal pro Woche 90 Minuten Yoga-Unterricht, ein anderer ein Rückenschulprogramm in Eigenregie. Es zeigte sich, dass die Probanden, die Yoga praktiziert hatten, eine deutlichere Abnahme der Beschwerden angaben.
Die University of Washington in Seattle stellt eine Rückenschmerzstudie vor. Die Teilnehmer praktizierten für ein halbes Jahr mindestens einmal pro Woche Yoga. Fast 80 Prozent von ihnen konnten bald auf Schmerzmittel verzichten
Die Ergebnisse vieler Studien legen nahe, dass Yoga die positive Wirkung von Sport gegen Stress und Stimmungsschwankungen übertrifft. Auch zeigte eine Schlafstudie der Harvard University in Boston eine deutlich bessere Schlafqualität bei Personen, die Yoga praktizierten, innerhalb von nur 8 Wochen. Diese stressreduzierende Wirkung wurde durch Studien der Yale University bestätigt. So konnten auch Bluthochdruck-Patienten die Medikamente reduzieren.
Zudem konnte die Boston University School of Medicine in einer Pilotstudie zu Yoga und der Konzentration des Botenstoffs Gamma-Aminobuttersäure (GABA) im Gehirn mit Magnetresonanzspektroskopie zeigen, dass Yoga-Stunden den Spiegel des beruhigenden Botenstoffs GABA im Gehirn anheben können. Depressive und an Angst erkrankte Menschen weisen meist deutlich weniger GABA auf als Gesunde.
Neben der allgemeinen Wirksamkeit auf das Wohlbefinden ist auch eine Wirkung von Yoga auf die Genaktivität nachgewiesen. Die University of California hatte in einer Prostata-Krebs-Pilotstudie 30 erkrankte Männer mit einer Kombinationstherapie behandelt: täglicher Spaziergang, eine Stunde Yoga und vegetarisches Essen. Nach drei Monaten wurde aus der Vorsteherdrüse der Männer Gewebe entnommen und deren Genaktivierungsmuster mit älteren Proben verglichen. Fazit: Viele Gene waren stumm geschaltet, die vor der Kur aktiv waren – einige davon »Krebs-Gene«. Somit trägt Yoga offenbar zum An- und Ausschalten von Erbanlagen bei.
Yoga bringt Körper und Geist zusammen
Es geht nicht darum, alte Gewohnheiten vollkommen abzulegen, sondern zu erweitern. Du gehst gerne Schwimmen, Radfahren oder Laufen? – Wunderbar. Verbinde deinen bisherigen Tagesablauf mit den gezeigten Yogatechniken und Tipps und finde so jeden Tag deinen Ausgleich.
Yoga bringt Körper, Geist und
Seele wieder näher zueinander.
Im Alltag verlieren wir manchmal den Kontakt zu uns selbst. Unsere Wünsche, Gedanken und Ziele werden überlagert von äußeren Einflüssen. Sobald unsere Energie nicht mehr im Einklang ist, entsteht Krankheit: körperlich und physisch. Eine Trennung ist hier nicht möglich, denn Körper und Geist wirken aufeinander.
In diesem Buch geht also darum, Körper, Geist und Seele zu heilen bzw. dir Anregungen zu geben, wie du positiv auf dein Energielevel einwirken kannst. Dazu stellen wir Techniken und Übungen aus vier Bereichen vor:
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▶ Asanas, die yogischen Körperübungen
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Pranayama, die yogischen Atemübungen
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▶ Mudras, sanfte Hand- und Fingerübungen
Wenn es sich anbietet, geben wir ergänzend noch Tipps zu Teezubereitungen, Bädern oder anderen Möglichkeiten der Hilfe.
Asanas, die yogischen Körperübungen
Durch die Asanapraxis wird der Körper bewegt. Dies hilft bei Bewegungsmangel, da es oft Bewegungen sind, die wir im Alltag nicht ausführen. Außerdem wird die Körperwahrnehmung geschult. Dies schützt vor einer falschen Art der Bewegung, die auf Dauer zu Schmerz und einseitiger oder Überbelastungen führen kann.
Den yogischen Körperübungen werden folgende therapeutische Wirkungen nachgesagt:
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Rotationen wirken entgiftend. Sie massieren die inneren Organe und regen dadurch Verdauung, Durchblutung und den Fluss...
Erscheint lt. Verlag | 5.5.2021 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Entspannung / Meditation / Yoga |
Schlagworte | Abgeschlagenheit • Affirmationen • Atmung • Bewegung • Bewegungsapparat • entspannt • Entspannung • Fehlstellung • Füße • Ganzheitlich • Gesund • Gesundheit • Haltung • Herz • Hüfte • Kiefer • Knie • Kopfschmerzen • krank • Krankheit • Meditation • Menstruationsbeschwerden • Müdigkeit • Nerven • Nervenerkrankung • Organuhr • Physiotherapie • Positive Gedanken • Psyche • Psychische • Rheuma • Rituale • Rücken • Schmerz • Schulter • Selbstwahrnehmung • Stress • Therapie • Verdauungsprobleme • Verspannung • Yoga • Yogatherapie • Yoga-Therapie • Zähneknirschen |
ISBN-10 | 3-432-11377-3 / 3432113773 |
ISBN-13 | 978-3-432-11377-7 / 9783432113777 |
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