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Essen für ein langes Leben (eBook)

Mit der richtigen Ernährung jung und gesund bleiben
eBook Download: EPUB
2021
160 Seiten
Südwest Verlag
978-3-641-27380-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Essen für ein langes Leben - Christof Kessler, Rose Marie Green
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Ein Leben lang gesund!
Jeder Mensch wünscht sich ein langes Leben. Doch auf die Gene allein kann man sich dabei nicht verlassen, denn das Erreichen eines hohen Alters wird nicht nur vererbt. Entscheidend ist vielmehr die Lebensführung: unsere Ernährung, wie oft wir Sport treiben, ob ein Nikotin- oder Alkoholmissbrauch vorliegt und ob wir Teil eines stabilen sozialen Netzes sind. Bei den Lifestyle-Faktoren ist unsere Ernährung der wichtigste Aspekt. Das, was wir essen, entscheidet im Wesentlichen über unsere Lebenserwartung und unsere Gesundheit. Im höheren Alter treten generelle Abbauprozesse der Organe auf, die sich in verschiedenen altersbedingten Krankheiten äußern. Prof. Kessler zeigt in diesem Buch, wie man durch eine gezielte Ernährungsumstellung dieser Entwicklung entgegenwirken kann. Er klärt über Nährstoffe, Hormone, Fasten und die Ernährung in den sogenannten Blauen Zonen auf, das sind Regionen auf der Welt, in denen es besonders viele alte Menschen gibt. Und mit den passenden, alltagstauglichen Rezepten wird Essen für ein langes Leben auch noch zu einem echten Genuss.

Christof Kessler, geboren 1950, ist als Neurologe in eigener Praxis tätig. Er war Inhaber des Lehrstuhls für Neurologie und Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Greifswald. Er forschte u. a. zu Hirnplastizität. Er ist Autor von 'Wahn' und 'Männer, die in Schränken sitzen'.

Warum altern wir?


Die Frage, warum wir überhaupt altern, ist die zentrale Frage jenes Wissenschaftsgebiets, das sich mit dem Älterwerden beschäftigt: der Altersforschung. Beginnen wir mit einem Vergleich: Genauso, wie bei einem Pkw mit 250 000 Kilometern auf dem Buckel der Anlasser streikt und die Sitzheizung ausfällt, so verschleißen auch beim Menschen mit der Zeit die Bauteile. Der Zahn der Zeit nagt an uns.

Das menschliche Herz schlägt im Laufe eines Lebens von 75 Jahren etwa drei Milliarden Mal. Bei jedem Herzschlag pumpt es Blut durch die Schlagadern ins Gehirn und den Rest des Körpers. Welche Regenwasserpumpe, die Sie im Baumarkt kaufen können, schafft Vergleichbares? Doch mit der Zeit belastet das ständige Pulsieren die Arterienwände, die an ihrer Oberfläche abgenutzt werden, sodass sich Fettpartikel, Entzündungszellen und schließlich auch Kalk festsetzen. Diese Ablagerungen, die übrigens auch im ganz normalen Rohrsystem eines Hauses vorkommen, führen zu Durchblutungsstörungen im Herzmuskel und im Gehirn und damit in der Folge womöglich zu Herzinfarkt und Schlaganfall.

Ähnliches gilt für die Gelenke: In einem durchschnittlichen Leben legt ein Mensch ohne Gehbehinderung rund 170 000 Kilometer zurück, er läuft also am Äquator entlang etwa viermal um die Erde. Die Knie-, Hüft- und Fußgelenke, aber auch die Wirbelsäule müssen da ganz schön stabil sein. Und mit jedem Kilo Übergewicht nimmt die Belastung der Gelenke zu. Der Verschleiß dringt bis ins Kleinste vor, jede einzelne Körperzelle ist betroffen – und das kann bei Nervenzellen im schlimmsten Fall zur Demenz führen.

Zusätzlich werden die Körperzellen durch verschiedene äußere Stressfaktoren chronisch geschädigt. UV-Sonnenstrahlung, Hitze, Kälte und Nikotindunst erzeugen Defekte am Erbmaterial, die von speziellen Wartungsenzymen unermüdlich repariert werden müssen. Bei einem alten Menschen funktioniert der Reparaturvorgang nicht mehr so gut, und die Zellen können immer schlechter mit Stress umgehen. Irgendwann sind die Zellen so erschöpft, dass sie sich nicht mehr teilen und aufhören, sich zu reproduzieren.

Zudem wissen wir, dass der Organismus älterer Menschen in besonderer Weise durch schädliche Stoffwechselprodukte belastet wird. Freie Radikale zerstören die Zellen und schädigen die Chromosomen. Gegen diese Zerstörung helfen Antioxidantien, die wir mit unserer Nahrung täglich aufnehmen müssen: gute Öle, Vollkornprodukte sowie Vitamine, Vitamine und nochmals Vitamine.

Mein Vater ist 84 Jahre alt geworden. Er war geistig immer fit und zeigte großes Interesse an Politik und an den Dingen in seiner Umgebung. Im letzten Lebensjahr jedoch wurde er immer weniger, er verschwand förmlich; seine Muskulatur nahm ab, er wirkte kleiner und kraftlos. Wenn ich ihn in den Arm nahm, spürte ich kaum noch Körperkraft, nur noch erschlaffte Muskeln und Knochen. Ich habe ihn oft besucht.

Da er nicht gern kochte, bekam er »Essen auf Rädern« nach Hause gebracht. Wenn er mich erwartete, bestellte er eine zusätzliche Portion für mich. Diese Menüs bestanden aus einem kleinen Klecks Kartoffelbrei, einer Portion Erbsen und einem Stück Fleisch, meist Schweinebraten oder Kassler. Leider ist das in vielen Krankenhäusern und Heimen immer noch die Standardverpflegung. Im Nachhinein kann ich mir vorstellen, dass sein körperlicher Verfall auch mit dieser Ernährung zu tun hatte: kaum Gemüse, keine Salate, schlechtes Fett. Anders gesagt: zu wenig Vitamine, Ballaststoffe und gesunde Fette.

Warum altern wir unterschiedlich?


Wie bereits erwähnt bestimmt der individuelle Lebensstil und nicht die Vererbung, wie schnell ein Mensch altert und wie lange er lebt. Unsere Gene spielen dabei nur zu maximal 20 bis 30 Prozent eine Rolle. Eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige körperliche Bewegung und weitgehender Verzicht auf Alkohol und Zigaretten – darauf kommt es an.

Auch ein stimmiges soziales Umfeld, freundschaftliche Kontakte und eine gute Partnerschaft gehören dazu. So absurd es klingt: Menschen, die sich ständig mit ihrem Partner streiten, altern schneller. Auch Menschen, die aus Kriegsgebieten kommen und traumatische Erfahrungen gemacht haben, pflegende Angehörende von Demenzpatienten oder von kognitiv behinderten Kindern sowie schwer depressive Menschen werden schneller alt.

Was ist die Ursache dafür? Wenn die Last des Lebens erdrückend ist, erleben wir Stress und wenig positive Motivation. Anders gesagt: Dann haben wir wenig Lust, Sport zu treiben, gesund zu essen oder uns mit Freunden zu einem schönen Abend zusammenzusetzen. Diese negative Lebenseinstellung spielt vor allem auf der zellulären Ebene eine wichtige Rolle. Denn unser Verhalten, die Art, wie wir uns um unseren Körper kümmern, und ob wir in der Lage sind, ein reiches soziales Leben zu führen, macht sich bis in die Zellstruktur hinein bemerkbar.

In den folgenden Kapiteln werden wir sehen, dass ein gesunder Lebensstil mit Bewegung und der richtigen Ernährung unsere Körperzellen vor dem Altwerden schützt – auch in Zeiten persönlicher und globaler Krisen. Der Tod eines nahen Menschen, eine Trennung oder die Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie führen zu Einsamkeit, Depressionen und schädlichem Stress. Dem müssen wir eine positive Lebenseinstellung entgegensetzen und uns nicht mit Fertiggerichten vollstopfen oder Sorgen in Alkohol ertränken.

Molekulare Altersforschung – die Sache mit den Telomeren


Der Mensch besteht aus 30 Billionen Körperzellen (das ist eine Drei mit 13 Nullen) – kaum zu glauben, wie harmonisch diese riesige Zellansammlung zusammenarbeitet. Einen wichtigen Bestandteil der Zelle, den Zellkern, kann man bereits mit einem einfachen Schülermikroskop erkennen. Im Zellkern befinden sich die Chromosomen; sie bestehen im Wesentlichen aus dem Träger der Erbinformation, der DNA, in der genannte Erbinformation mit einem speziellen Code gespeichert ist. Sie bestimmen die Farbe der Augen, ob wir Sommersprossen haben oder nicht, die Körpergröße und das Geschlecht. Die Körperzellen sind in einem stetigen Teilungsprozess begriffen; dabei sterben viele Körperzellen kurz nach der Teilung, das Alte wird durch das Neue ersetzt.

Beim Menschen sterben pro Tag etwa 50 Milliarden Körperzellen. Weiße Blutkörperchen, zermürbt vom ständigen Kampf gegen Bakterien und Viren, werden alle paar Stunden ersetzt, Hautzellen alle paar Wochen. Andere Zellen aber, z. B. die Hirnzellen oder die Zellen des Herzmuskels, sind so hochspezialisiert, dass sie fast ein ganzes Leben lang erhalten bleiben und höchstens bei lokalen Störungen durch wandlungsfähige Stammzellen repariert werden.

Somit sind die stetige Teilung und die Erneuerung der Körperzellen ein Hauptmerkmal des Lebens. Bei der Teilung der Zellen wird die Erbinformation der Chromosomen verdoppelt, sodass exakt die gleiche Erbinformation jeweils in den beiden neuen Zellen vorhanden ist.

Und nun kommt der Trick: Damit die Chromosomen durch die ewige Spalterei am Rand nicht ausfransen, setzt dieser Vorgang nicht direkt am Anfang des Chromosoms an, sondern etwas davon entfernt. Die Chromosomen haben an ihren Enden kleine Kappen, vergleichbar mit den Kappen eines Schnürsenkels. Diese Kappen werden Telomere genannt.

Bei jeder Zellteilung werden die Telomere etwas kürzer. Wenn sie im Zuge unzähliger Teilungen eine kritische Länge unterschritten haben, kann sich die Zelle nicht mehr teilen und stirbt, sie hat also ihre maximale Lebensspanne erreicht. Dieser Vorgang des Erlöschens einer Zelle ohne Entzündung, Sauerstoffmangel oder Vergiftung wird Apoptose genannt und beschreibt den Zelltod, der in jede Körperzelle einprogrammiert ist.

Lange Telomere bedeuten ein langes Leben

Die Ergebnisse verschiedener wissenschaftlicher Studien legen den Schluss nahe, dass die Länge der Telomere mit der Lebenserwartung der Zellen und damit auch der des Menschen korreliert. Bei sehr kurzen Telomeren stirbt der Mensch früher und hat in der zweiten Lebenshälfte bedeutend mehr Krankheiten zu bewältigen als Menschen mit Telomeren, die noch nicht so stark verkürzt sind.

Als wichtiger Bestandteil der Erbsubstanz erstmals erkannt und beschrieben wurden die Telomere von der Professorin Elizabeth Blackburn von der University of California. Sie untersuchte winzige einzellige Wimpertierchen, die in großen Mengen in suppigen Tümpeln vorkommen und über sehr kurze Chromosomen mit langen Telomer-Kappen verfügen. »Meine Forschung hat ihren Ursprung in der Entengrütze«, sollte sie später bei einem Vortrag den Zuhörern anvertrauen.

Die Länge der Telomere und das damit verbundene Absterben des Organismus ist jedoch kein Schicksal, das man wehrlos hinnehmen muss. Elizabeth Blackburn und ihr Team entdeckten, dass der Körper über Mittel und Wege verfügt, Telomere in ihrer Länge stabil zu halten und sogar zu verlängern.

Dies bringt ein spezielles Enzym in den Zellen, die Telomerase, zustande. Besonders aktiv ist die Telomerase in jenen Körperzellen, die sich ständig und rasch immer wieder teilen: in den Knochenmarkzellen beispielsweise, aus denen die weißen und roten Blutkörperchen entstehen, oder in den Keimzellen, den Spermien und Eizellen also, die sich ebenfalls ständig teilen müssen. Leider besitzen auch Krebszellen eine hohe Konzentration an Telomerase, sodass sie in der Lage sind, sich unendlich oft zu teilen.

2009 erhielt Elizabeth Blackburn gemeinsam mit ihrer Kollegin und ehemaligen Doktorandin Carol Greider sowie gemeinsam mit dem Molekularbiologen Jack Szostak für ihre Forschung den...

Erscheint lt. Verlag 9.8.2021
Zusatzinfo ca. 30 Farbfotos
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Essen / Trinken Gesunde Küche / Schlanke Küche
Schlagworte Alterserkrankungen • Alzheimer • Arteriosklerose • Arthritis • Arthrose • blaue zonen • Blue Zones • Dan Buettner • Darmgesundheit • Demenz • Diabetes • diabetes kochbücher • Diät • eBooks • Ernährung • Gefäßverkalkung • Gesunde Ernährung • gesundes kochbuch • Gesundheit • Gesund kochen • Herz-Kreislauf-Erkrankungen • intermittierendes Fasten • Intervall-Fasten • Kochbuch • Kochbücher • Kochbuch gesunde Ernährung • Kochen • Krebs • Mediterrane Ernährung • Mikrobiom • Mittelmeer Diät • Mittelmeer Küche • Okinawa-Diät • Osteoporose • Ratgeber • sardische Küche
ISBN-10 3-641-27380-3 / 3641273803
ISBN-13 978-3-641-27380-4 / 9783641273804
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