Die russische Kräuter-Heilkunde (eBook)

Vadim Tschenze Tschenze (Autor)

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2020 | 1. Auflage
264 Seiten
Aquamarin Verlag
978-3-96861-214-0 (ISBN)

Infos

Vadim Tschenze entstammt einer alten russischen Familie, in der das Wissen um die Heilkraft der Kräuter von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Erstmals wird diese uralte Natur-Weisheit nun im Westen veröffentlicht.
Alle Heilkräuter werden detailliert beschrieben, ihre Anwendung erklärt und ihre Heilwirkung ausführlich dokumentiert. So stellt das Buch sowohl ein wertvolles Nachschlagewerk als auch ein Handbuch zum praktischen Umgang in der Beseitigung der vielen kleinen Krankheiten des Alltags dar.
Abgeschlossen wird das Werk von Fallbeispielen, die auf eindrückliche Weise belegen, welche wunderbaren Heilkräfte Mutter Natur für den Menschen bereithält.

Textauszug

Bärlauch

Lateinische Bezeichnung

Allium ursinum

Volkstümliche Bezeichnung

Hexenzwiebel, Waldknoblauch, Wilder Knoblauch, Zigeunerlauch, Bärenkraut

Traditionelle Anwendungsgebiete

Bärlauch schmeckt nicht nur gut, sondern wirkt auch entzündungshemmend. Er ist vorteilhaft bei Gefäßerkrankungen und Leberleiden. Außerdem wirkt er entschlackend und gilt als ideales Frühlingsgemüse, um den Stoffwechsel anzukurbeln. Bärlauch findet Anwendung bei der Ausleitung von Schwermetallen und hilft bei Altersbeschwerden oder Appetitmangel. Russische Heiler verwenden ihn bei Arteriosklerose, Arthritis, Blähungen, hohem Blutdruck, sogar bei Diabetes, Müdigkeit, Insektenstichen, Schwindel, Nervenschwäche und Ohrenschmerzen.

Interessantes

Die lateinische Bezeichnung „ursinum“ bedeutet „Bär“. Wie der Name zustande kam, kann heute niemand mehr sagen. Vielleicht wurde die Pflanze so genannt, weil sie uns mit ihrer positiven Wirkung auf die Gesundheit „bärenstark“ macht. Achten Sie beim Pflücken darauf, dass die richtigen Blätter gesammelt werden, denn die Blätter des giftigen Maiglöckchens sehen den Bärlauchblättern sehr ähnlich. Man kann die Blätter auch als Salat verzehren.

Rezeptur der Tinktur

Die Bärlauchblätter sind an ihrem typisch aromatischen Knoblauchgeruch zu erkennen. Sie kennen ihn wahrscheinlich aus der Küche. Der Knoblauchgeruch ist beim Zerreiben der Blätter deutlich wahrnehmbar. Eine Tinktur kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Die innerliche Einnahme bezieht sich auf das Stärkungsmittel und wird zehn Mal täglich zu zwanzig Tropfen empfohlen. Äußerlich kann man die Tinktur zur Einreibung gegen Rheuma, Husten oder Gliederschmerzen verwenden. Um eine Tinktur herzustellen, brauchen Sie 500 ml Wodka und 150 g frische Bärlauchblätter. Schneiden Sie die Blätter klein und gießen Sie den Wodka dazu. Lassen Sie die Tinktur zehn Tage stehen und seihen sie dann ab. Als Tinktur können Sie vom Bärlauch täglich zehn bis zwanzig Tropfen mit Zucker nach den Mahlzeiten einnehmen.

Baldrian

Lateinische Bezeichnung

Valeriana officinalis

Volkstümliche Bezeichnung

Elfenkraut, Bertram, Mondwurz, Baldrian, Valeriana, Katzenkraut

Traditionelle Anwendungsgebiete

Baldrian kennen fast alle, denn diese Pflanze kommt fast überall auf der Welt vor. Bestimmt haben Sie von ihr auch schon Einiges gehört. Alle wissen, dass Baldrian eine beruhigende Wirkung zeigt. Es gibt jedoch noch einiges mehr zu dieser wundervollen Pflanze zu sagen! Haben Sie beispielsweise gewusst, dass Baldrian auch gegen Allergien hilft? Nein? Diese Eigenschaft erfuhren schon meine Ahnen vor mehr als zweihundert Jahren! Heute beschäftigt diese Tatsache auch Wissenschaftler. Baldrian wirkt beruhigend, schlaffördernd und krampflösend. Die meisten wirksamen Inhaltsstoffe stecken in seiner Wurzel. Der junge Baldrian enthält kaum wirksame Bestandteile, deshalb werden meistens die großen Pflanzen verwendet. Baldrian wird bei Unruhe, Schlafstörungen, nervösen Herzbeschwerden, Konzentrationsschwäche und nervösen krampfartigen Magen-Darmbeschwerden eingesetzt. Man nutzt die Wurzeln auch, um Nervosität und Stress abzubauen.

Interessantes

Baldrian gilt traditionell als „Zauberpflanze“, vor allem für Schutzzauber. Wie auch viele andere Pflanzen, sollte er früher zudem noch die Pest abwehren. Er ist dem Sonnengott Baldur geweiht. Deshalb gilt er als Glück und Schönheit bringendes Mittel. Einige Völker nutzen ihn bis heute als aphrodisierendes Kraut. Wenn Sie eine Katze haben, wissen Sie, wie sie auf Baldrian reagieren kann: Für Katzen ist der starke Duft der Pflanze aufregend. Aber nicht nur für Katzen! Der Sage nach galt Baldrian früher als Liebeskraut. Die alten Germanen sagten: „Nimm Baldrian in den Mund und küsse die, die du haben willst, sie gewinnt dich gleich lieb.“

Rezepturen und Tinktur

Baldrian kann als Tee, Tropfen, Dragees und Kapseln genommen werden. Aus den alten Rezepten meiner Familie möchte ich hier zwei bewährte Rezepturen vorstellen. Sollten Sie an Allergien leiden, können Sie Folgendes ausprobieren. Es mag sein, dass dies auch Ihre Heilung ermöglicht. Bei Allergien sollte man zuerst den Darm reinigen und seine Funktion wiederherstellen. Stellen Sie dafür einfach Ihr Essverhalten um: Nehmen Sie täglich Dinkelbrot, Joghurt und Milch zu sich. Dies verringert die toxische Belastung der Leber und des gesamten Körpers nachhaltig. Dann können Sie mit der Heilung beginnen. Erst nach einer Woche Reinigung sollten Sie mit der Phytotherapie empfangen.

Nehmen Sie zwei Teelöffel geraspelter Wurzeln und bereiten in einer Thermoskanne den Tee zu. Gießen Sie die Mischung mit 0,5 Liter heißem Wasser auf und lassen Sie den Tee dreißig Minuten in der geschlossenen Kanne ziehen. Trinken Sie drei Mal täglich jeweils eine Tasse Tee.

Eine Tinktur können Sie selbst herstellen. Nehmen Sie vier Esslöffel Wurzeln, legen sie in ein Glasgefäß und gießen 500 ml Wodka dazu. Machen Sie das Gefäß zu und lassen Sie es zwei Wochen lang im Dunklen stehen. Danach sollten Sie den Wodka abseihen. Die Flüssigkeit kann jetzt verwendet werden. Heiler in Russland empfehlen zwei Mal täglich die Einnahme von einem halben Teelöffel, am besten gemischt mit Saft.

Banane

Lateinische Bezeichnung

Musa paradisiaca

Volkstümliche Bezeichnung

Banane

Traditionelle Anwendungsgebiete

Die Bananenschale wirkt gegen Warzen. Machen Sie einfach eine Binde damit. Dafür nimmt man ein Stück Bananenschale und legt es mit der Innenseite auf die Warze. Befestigen Sie diese mit einem Pflaster und lassen Sie die Schale mehrere Stunden einwirken. Danach können Sie sie erneuern. Sollte die Behandlung über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden, so ist die Warze wie weggeschnitten.

Aber nicht nur gegen Warzen ist die Banane gut. Ihre vielen Inhaltsstoffe können zahlreiche Krankheiten lindern: Depressionen, Prämenstruelles Syndrom, Anämie, Blutdruck, Magen- und Darmbeschwerden.

Interessantes

Die Ballaststoffe einer Banane enthalten drei natürliche Zuckersorten: Saccharose (Sucrose), Fruktose und Glukose. Damit versorgt sie uns mit einem sofortigen Energieschub.

Rezeptur

„Kwas“ ist ein Getränk aus Russland, das einem Brottrunk ähnlich ist. Die Vorbereitung beinhaltet einen Gärprozess. Für die Stärkung der Galle, gegen Gallensteine und für mehr Kraft können Sie so ein Getränk selbst herstellen. Nehmen Sie zwei Bananenschalen, eine rote Beete, ein Esslöffel Sauerrahm, 100 g Zucker und drei Liter heißes Wasser. Mischen Sie alle Zutaten in einem Topf aus Glas oder Plastik zusammen und lassen alles bis zu zwölf Tage bei Zimmertemperatur stehen. Decken Sie für diese Zeit den Topf bitte mit einem dünnen Baumwolltuch ab. Einnahme: Drei Mal täglich 100 ml gekühlt einnehmen.

Baobab

Lateinische Bezeichnung

Adansonia digitata

Volkstümliche Bezeichnung

Afrikanischer Affenbrotbaum

Traditionelle Anwendungsgebiete

Die Frucht des Baumes nimmt man, um Heilmittel herzustellen oder auch um Bonbons für Kinder zu machen. So werden die Früchte beispielsweise gegen Infektionen, Pocken, Masern und Darmkrankheiten eingesetzt. Die Blätter werden bei Ruhr, Durchfällen und Koliken sowie bei Magen-Darm-Entzündungen eingenommen. Die Samen finden Verwendung bei Zahnschmerzen, Leberinfektionen und Malaria.

Interessantes

Baobab ist Afrikas Lebensbaum und Mythos zugleich. Dieser Baum wird in ganz unterschiedlichen Bereichen für den täglichen Gebrauch eingesetzt. Er ist ein wichtiger Wasserspender und kann mehrere Tausend Liter Wasser speichern. Aus der Rinde werden Schnüre, Seile, Kisten, Körbe, Hüte, Papier und vieles mehr hergestellt. Die Rinde wächst sehr schnell wieder nach. Essen kann man die jungen Triebe und Blätter des Baumes. Aus dem gerösteten Samen wird Kaffee produziert, aus dem fleischigen Teil des Samens stellt man sogar Bier oder Öl her. Die Bäume werden mehrere hundert Jahre alt und können sehr unterschiedlich aussehen. Neben einem Baum, der voll mit Blättern ist, kann ein paar Meter weiter ein Baum stehen, der überhaupt keine Blätter hat. Dieses Rätsel ist bis heute nicht gelöst.

Rezeptur

Man findet zwar keine Baobab-Bäume in Europa, ich möchte Ihnen an dieser Stelle jedoch keine Rezeptur vorenthalten. Die Blätter werden also, wie schon dargelegt, gegen Ruhr, Durchfälle und Koliken verwendet. Afrikaner machen daraus einen Tee, indem Sie frische Blätter verwenden. Man nimmt fünf Blätter auf 250 ml Wasser und lässt den Tee zehn Minuten lang ziehen.

Basilikum

Lateinische Bezeichnung

Ocimum basilicum

Volkstümliche Bezeichnung

Basilikum, Königskraut, Pfefferkraut, Hirnkraut

Traditionelle Anwendungsgebiete

Basilikum wirkt krampflösend, verdauungsfördernd und blähungstreibend. Das Kraut wird als Heilmittel sowie auch als Gewürz verwendet. Wenn Sie Basilikum-Heilmittel einnehmen,...

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 30.10.2020
• Sprache: deutsch
• Themenwelt: Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität
• Themenwelt: Medizin / Pharmazie ► Naturheilkunde
• ISBN-10: 3-96861-214-0 / 3968612140
• ISBN-13: 978-3-96861-214-0 / 9783968612140