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Die Ekstase des Herzens. Der tantrische Weg zum Erwachen -  Daniel Odier

Die Ekstase des Herzens. Der tantrische Weg zum Erwachen (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
160 Seiten
Aquamarin Verlag
978-3-96861-157-0 (ISBN)
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Der tantrische Weg ist in seiner innersten Essenz ein Pfad der Übereignung an das Göttliche Selbst. Von seiner Meisterin geschult, ging Daniel Odier selbst diesen Weg bis zur Großen Erfahrung.
Aufbauend auf dieser inneren Transformation, lässt er mit diesem Buch seine Leser teilhaben an seinem spirituellen Wissen, um ihnen so die Gestaltung ihres eigenen Weges zur „Ekstase des Herzens“ zu ermöglichen. Er schildert in allen Einzelheiten die Verwandlung des Herzens und die Entfaltung eines neuen, kosmischen Bewusstseins. Dabei geht er auch auf die Schwierigkeiten des tantrischen Pfades und die Überwindung alter Illusionen ein.
Besonders kostbar sind die Erstveröffentlichungen einiger klassischer tantrischer Texte, die bisher noch nie in deutscher Sprache verfügbar waren.
Ein funkelndes Juwel der Weisheit des Ostens und ein Meisterschlüssel zum inneren Erwachen!

Für alle aufrichtigen Sucher

in Anerkennung ihres Mutes

 

Vorwort


Von Zeit zu Zeit, während aller Epochen und in allen spirituellen Traditionen, stehen Einzelne auf und sagen, was ihnen selbstverständlich scheint, nicht, um jemand Besonderes zu sein, sondern um auf den Tiefschlaf der Pseudo-Erwachten aufmerksam zu machen und um das Ende der spirituellen Illusion einzuläuten.

Wir sind heute überschwemmt von einer Fülle von Botschaften und Lehrern. Schon bald kommt ein spiritueller Meister auf drei Einwohner, und jeder Sucher steht vor einem halben Dutzend Befreiung verheißender Wege. Aber Befreiung wovon? Von Abhängigkeit, Leiden, Einsamkeit? Sicher nicht. Alles steht uns zur Verfügung, aber unsere geistige Gier drängt uns zu einem künstlichen Verstehen, das uns auf unserer Suche scheitern lässt. Da wir von der Zeit besessen sind, bleiben wir stecken. Es genügt nicht, eine Trommel zu kaufen, um ein Schamane zu werden; es reicht nicht aus, Stimmen zu hören, um mit den Meistern aus alten Zeiten zu kommunizieren, es ist nicht genug, zu meditieren, um seine Illusionen zu verlieren.

Wir werden von Pseudo-Weisen manipuliert, die eine an ein überdimensionales Ego aufgehängte Billig-Erleuchtung vor sich hertragen. Diese Erleuchteten lassen uns mit Bedacht in ein System abgleiten, das uns mit Händen und Füßen an das Werden bindet. Die forschen Jung-Gurus erwachen nach drei Sommer-Workshops und geben ihren Beruf auf, um zu lehren, ohne die nötige Reife dafür zu haben. Die alten Füchse sind auf der Hut und wählen mit spitzen Fingern diejenigen aus, die mittelmäßiger sind als sie selbst, um sicher zu sein, dass man sie nicht vergisst. Die Mehrzahl der Nicht-Berufenen, die das Lehren zu ihrem Beruf machen, überliefert einzig die eigene Verwirrung, um weiterhin ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ihren Ehrgeiz zu befriedigen.

Wo steckt die Lüge? Die meisten kennen den Zustand nicht, von dem sie sprechen, und die, die ihn kennen, machen ihn vor der Weitergabe erst einmal unkenntlich. Wie Lin-chi sagte, bedeutet dies „Unrat in den Mund stecken, um die anderen damit zu bespucken“. Ordensleute verstehen weder etwas vom Sozialwesen, noch von Begierde, noch von Freiheit. Die Traditionalisten ersticken die Tradition während der Überlieferung. Die Lehrenden offenbaren das absolute Geheimnis nicht, sei es aus Unkenntnis, sei es, dass sie, besessen von einer elitären Idee, meinen, dass nur wenige es verdienen, die tiefste Lehre zu erhalten. Dieses eifersüchtig gehütete Geheimnis heißt Mahachinachara oder „Großer Chinesischer Weg“. Es wird als höchste Stufe des Tantra und des Ch’an überliefert und bildet seine Essenz. Es basiert nicht auf einem Text, aber man findet seine Spuren in einem Dutzend Agamas (tantrische Texte, in denen Shiva die Shakti unterweist) oder Nigamas (Texte, wo die Shakti Shiva unterweist). Es wurde noch nie in westliche Sprachen übersetzt und enthält eine glänzende Darlegung des Mahachinachara durch die großen Ch’an-Meister.

Ich erfuhr von ihrer Existenz 1967, während der Begegnung mit einem gelehrten chinesische Yogi in Kalimpong. Chien Ming Chen, ein Autor von zahlreichen Werken, wirkte während des nur einen Nachmittag dauernden Gespräches als Bilderstürmer, denn er führte mich in die spirituelle Gemeinschaft des Tantra und des Ch’an ein.

Ihre Essenz verstand ich später, als ich von Kalu Rinpoche die tibetische Praxis des Mahamudra erhielt. Schließlich empfing ich die vollständige Darlegung und Praxis von meiner Meisterin, der Kaschmir-Yogini Lalita Devi, welche die beiden Schulen Pratyabhijna und Spanda miteinander vereinte. Dann kehrte der Fluss wieder an seine Quelle zurück, als ich die Übertragung der Zhao Zhou-Linie durch den chinesischen Großmeister des Chan Jing Hui erhielt. Jing Hui ist der Dharma-Nachfolger als größten chinesischen Ch’an-Meisters des zwanzigsten Jahrhunderts – Xu Yun. Um das Ganze zu besiegeln, entdeckte ich, dass die Meisterin Yüant’chao, eine zeitgenössische chinesische Eremitin, versichert: „Das Tantra ist die Krönung des Zen.“ T’an-lin, ein Schüler des Bodhidharma, macht in seiner „Kurzgefassten Diskussion der vier Zugangs-Übungen für den Weg“ eine indirekte Enthüllung, welche die Versicherung von Chien Ming Chen zu bestätigen scheint, derzufolge der erste Patriarch des Ch’an auch ein Tantra-Meister war. „Bodhi­dharma“, schreibt T’an-lin „hatte die buddhistischen und nicht-buddhistischen Lehren erläutert.“ Welche dem Ch’an nähere Lehre als das Tantra hätte er erläutern können? Zudem habe ich erst kürzlich herausgefunden, dass der große chinesische laizistische Ch’an-Meister unserer Zeit, Nan Huai-chin, mehrere Jahre bei einem Tantra-Meister verbracht hatte, von dem er die Übertragung erhielt.

Wie man in dieser Darlegung des Mahachinachara, das bisher geheim geblieben ist, sehen wird, teilen Tantra und Ch’an das Wesentliche – die Erkenntnis der zutiefst freien und reinen Natur jedes Menschen sowie die Ablehnung von all dem, was potenziell zu dieser grundlegenden Wahrheit hinzugefügt wird, um sie zu einem progressiven Weg zu machen.

Ich denke, da besteht ein Missbrauch, eine schwerwiegende Verschuldung von geistigen Lehrern, die mit mehr oder weniger großem Geschick eine innere Gewissheit willkürlich in verschiedene Entwicklungsstufen einteilen, um sie zu einer Offenbarung zu machen, die nur schrittweise erfolgt. Hier geht es um eine Macht- und Geldquelle.

Welcher Unterschied besteht zwischen einem geistigen Missbrauch und dem, welchem wir im täglichen Leben zum Opfer fallen, könnte man entgegnen. In beiden Fällen wird alles gemacht, um Abhängigkeiten zu schaffen, um zu kontrollieren und zu verkaufen. Der einzige Unterschied ist, dass wir von einem Beamten, der uns das Leben schwer macht, nichts anderes erwarten, während wir auf die spirituellen Meister einen Traum von Perfektion projizieren, der am Ende die wahrhaftigsten Menschen erstickt. Da die Schüler ihre Meister in der Falle der Bewunderung ohne Grenzen gefangen halten, verstecken diese sich hinter der Institution der „heiligen Verrücktheit“, die den Meistern das Recht auf echte Verrücktheit zugesteht und ihnen die Gemeinschaft der Schüler als Zwangsjacke anbietet. Sie werden zu Alkoholikern, Pädophilen, gewalttätig, verfallen der Mythomanie, dem Delirium oder versinken in Melancholie, weil sie auch nicht einen zum absoluten Bewusstsein haben erwecken können, bis sie sich fragen, ob sie wirklich kapiert haben, um was es eigentlich ging.

Natürlich bleiben diese Ausschweifungen oft geheim und sind nur einem kleinen Kreis von Vertrauten bekannt, bis der Skandal platzt, der die Medien zufriedenstellen wird. Und selbst danach rechtfertigen die Schüler die Verirrungen der Meister noch oder tun so, als wüssten sie von nichts. Aber beruhigen Sie sich, die Zensoren leben im gleichen Universum der totalen Korruption. Alles ist in dieser Welt des Wiederverwertbaren zu etwas gut. Die Sekten, die verrückten Meister, die Skandale, an denen wir uns weiden, kommen genau richtig, um ein allgemeines und tieferes Unbehagen zu verbergen. Während man noch mit der Hexenjagd beschäftigt ist, verbirgt sich hinter der oberflächlichen Schicht die tiefer liegende. Ist das mutlos machend oder übertrieben? Schließlich destillieren doch ein paar einigermaßen anständige Mönchlein eine langweilige, formalistisch-sexistische, traditionelle, halbwegs kreative Lehre aus dem, was an Überbleibseln der großen mystischen Ströme zum Gebrauch für unsere Zeitgenossen neu formatiert worden ist. Die Mönchlein wirken wie Prozac und helfen ihren Jüngern, nicht aus dem Fenster zu springen, sondern sich in der süßen Illusion zu wiegen, einem authentischen spirituellen Weg zu folgen. Aber wer tut das heute nicht? Mein Banker ist Gurdjieff-Anhänger und tanzt von einem Büro zum anderen; meine buddhistische Postbeamtin macht Geldüberweisungen und entflieht dabei ins Reine Land; mein Buchhändler macht seinen absterbenden Katholizismus in den Tiefen des orthodoxen Glaubens wieder lebendig und lächelt bei der Vorstellung, dass die russischen Parlamentarier vor einigen Jahren die katholische Kirche als Sekte eingestuft haben und ihr Präsident nach der Intervention von Clinton und dem Papst diese Aussage öffentlich widerrufen musste. Die Hedonisten sind Tantriker, die Exakten Zen-Buddhisten im schwarzen Gewand, die Intellektuellen Shivaiten, die Randfiguren setzen auf Schamanismus und bewusstseinserweiternde Pilze, die Strengen sind Sufis, die Scheuen entdecken Heraklit und Empedokles wieder. Was die von TV-Dummheiten vollgestopften Übrigen betrifft, so denken die, wenn ihr Nachbar keinen Fernseher hat, aber Bio-Zeug frisst oder Yoga macht, dann gehört er zwangsläufig einer Sekte an. Nur James Bond kann uns aus den Klauen dieser Dämonen befreien. Wenn uns das Fernsehen nicht das Hirn wäscht, dann brauchen wir eben machthungrigen Ersatz, der die Arbeit leistet.

Aber wer spricht über die große Reinigung, über das, was jenseits von Abhängigkeit, Verwirrung und Furcht passiert, dann, wenn man auf niemanden anderen als sich selbst zählt? Ein Reich auf solchen Ideen aufzubauen, ist natürlich unmöglich. Einige Menschen sprechen darüber, aber sie sind schwer zu finden, und ihnen zu folgen ist hart, denn sie versprechen nichts und bieten keinen Therapie-Ersatz. Sie bestehen weder darauf, dass man kommt, um ihnen zuzuhören, noch vermitteln sie Greifbares, noch ersticken sie unsere eigene angeborene Freiheit, noch lösen sie Probleme an unserer Stelle. Man will die Gesellschaft für eine idyllische Welt verlassen: Doch sie setzen uns wieder...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
ISBN-10 3-96861-157-8 / 3968611578
ISBN-13 978-3-96861-157-0 / 9783968611570
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