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Meditations-Techniken der buddhistischen und taoistischen Meister -  Daniel Odier

Meditations-Techniken der buddhistischen und taoistischen Meister (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
240 Seiten
Aquamarin Verlag
978-3-96861-154-9 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
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(CHF 13,65)
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Daniel Odier ist einer der wenigen spirituellen Lehrer des Westens, der in die bedeutendsten östlichen Weisheitstraditionen von authentischen Meistern initiiert worden ist!
In diesem Werk schildert er sowohl die klassischen Versenkungswege als auch die „inneren Lehren“, die von den großen Meistern nur an enge persönliche Schüler weitergegeben werden.
Die schnelllebige, hektische Zeit, welche die Gesellschaften des Westens heutzutage charakterisiert, benötigt dringend Anleitung, um zurück zur Stille zu finden. Der Osten ist diesen „Weg nach innen“ schon seit Jahrtausenden gegangen und hat anderen Kulturen daher eine wahrhafte Perle des Wissens zu schenken.
Dieses Buch öffnet jene Schale weit, in welcher diese „Perle der Meditation“ verborgen ruht. Ein kostbarer Wegweiser zur Kontemplation und zum inneren Erwachen!

KAPITEL 1

Die Leben Buddhas

Sorgfältige Nachforschungen, eingehende Untersuchungen, ein Vergleich der Originaltexte sowie archäologische Forschungsergebnisse lassen einige definitive Aussagen über das Leben Buddhas zu.

Der Buddha wurde 556 v.Chr. in einem kleinen Dorf in Nepal in der Region von Tirai, Kapilavastu, geboren. Er gehörte dem Stamm der Shakya an, dessen König sein Vater war. Es gibt keine Information darüber, ob Buddha dem arischen oder dem gelben Volksstamm angehörte. Im Alter von etwa siebenundzwanzig Jahren verließ er Kapilavastu und wurde Wandermönch. Nahe dem Dörfchen Uruvela, Indien, etwa hundert Kilometer von Patna entfernt, unterzog er sich in einer Höhle einer außergewöhnlich strengen Askese. Im Alter von ungefähr siebenunddreißig Jahren fand er Erleuchtung und begab sich nach Benares, wo er fünf Asketen begegnete, die seine ersten Schüler wurden. In Benares hielt er seine erste Rede, in der er die Vier Wahrheiten und den Weg der Befreiung, den Edlen Achtfachen Pfad, darlegte. Er verbreitete seine Lehre unter einer immer größer werdenden Schar von Schülern und gründete den Sangha, eine Mönchsgemeinschaft. Spenden wohlhabender Leute erlaubten es ihm, im Gebiet von Patna mehrere Zentren einzurichten, in denen er und seine Schüler während der Monsunzeit, die ein Reisen unmöglich machte, Zuflucht fanden. Nach einem Leben des Lehrens starb Buddha im Alter von einundachtzig Jahren infolge von Krankheit oder Vergiftung. Seine Lehren wurden vierhundert Jahre lang mündlich überliefert, bevor man sie niederschrieb und im Laufe der folgenden Jahrhunderte mit Kommentaren versah.

Das legendäre Leben

Obwohl sich das Leben der großen Eingeweihten der Menschheit mehr innerlich als äußerlich abspielte, vermochten ihre Schüler die Lehren des Meisters recht genau wiederzugeben. Die unbekannten Einzelheiten seines Lebens mussten sie jedoch mittels ihrer Vorstellungskraft einfügen.

Dies trifft für Buddha ebenso zu wie für Jesus. Es beginnt mit einer jungfräulichen Geburt und findet seinen Höhepunkt in der Verheißung einer künftigen Wiederkehr.

Maya-Devi, rein und strahlend, heiratet nach einem prophetischen Traum und einer Reihe von wundersamen Vorzeichen König Shuddhodana und wird von den Göttern an einen Ort auf den Höhen des Himalaya versetzt, an dem plötzlich ein Baum emporwächst. Himmlische Wesen führen Maya-Devi in einen goldenen Palast. Dort sieht sie einen gelben Elefanten mit sechs Stoßzähnen aus Elfenbein und einem rosafarbigen Kopf. Nachdem er der Königin eine Lotosblüte überreicht hat, die er in seinem Rüssel trägt, stößt der übernatürliche Elefant die Königin mit einem seiner Stoßzähne in die rechte Seite. Sie fühlt nichts.

Zehn Monate später legt sich die Königin, verborgen in einem Blätterdickicht, am Fuße eines Feigenbaumes nieder. Augenblicklich überzieht ein dicker Grasteppich den Boden, aus dem tausende Lotosblüten hervorsprießen. Ohne den geringsten Schmerz zu empfinden, tritt der Buddha aus ihrer rechten Seite hervor. Eine riesige Lotosblüte bietet ihm ein Lager. Der Buddha erhebt sich, geht jeweils sieben Schritte gen Norden, Süden, Osten und Westen und ergreift Besitz von der Welt. Er gibt seine letzte Inkarnation bekannt und verkündet, dass er den Menschen von seinem durch Geburt, Alter und Tod verursachten Leiden befreien wird. Sobald er aufhört zu sprechen, wird er den anderen gleich.

Bald versetzt der junge Siddhartha Lehrer und Weise mit seinem ungewöhnlichen Wissen in Erstaunen. Niemand ist ihm gewachsen, weder in der Leichtathletik noch beim Pferderennen oder Bogenschießen. Viele Stunden verbringt der Prinz in den wunderbaren Palastgärten, in denen er an mit Lotosblüten übersäten Teichen in erbauende Betrachtungen versinkt. Eines Tages nimmt sein Vater ihn mit auf die Felder, damit er die riesigen Ackerfurchen, die der Pflug zieht, bewundere. Der junge Prinz sieht die Schönheit dieses Schauspiels, sieht aber auch das Leiden des Büffels, die Mühsal der Arbeiter und den Tod der Würmer, die der Pflug zerschneidet. Er erkennt in der Natur, dass für den Lebenskampf das Gesetz gilt, dass der Stärkere überlebt. Seine Liebe zu jedem Atemzug des Lebens ist so stark, dass er seinen Vater bittet, dort bleiben zu dürfen, um zu meditieren. Trotz des Laufes der Sonne bewegt sich der Baumschatten, der ihn schützt, nicht. Siddhartha erlebt seine erste Ekstase.

Beeindruckt von der Haltung seines Sohnes, erinnert sich sein Vater an die Weissagungen eines Brahmanen. „Als Wandermönch wird er nach meinem Tode Erleuchtung erlangen und die Welt retten!“ Hatte er die ersten Anzeichen dieser Kraft gesehen, die seinen Sohn aus seinem Königreich treiben würde?

Bei seiner Rückkehr ordnet der König an, jeden Anblick, der seinen Sohn zu einer solchen Betrachtung veranlassen könnte, von dem jungen Prinzen fernzuhalten. Er erbaut drei Paläste, in denen sich Siddhartha der edelsten Vergnügungen erfreuen kann. Manchmal entflieht er seinem überschwänglichen Umfeld und zieht sich in die Gärten zurück, um in einer Hütte aus Blätterwerk in tiefe Meditation zu versinken.

Eines Tages begibt er sich an den Rand des Parks und sieht jenseits der ordentlichen Blumenbeete die Fülle der Wildnis. Dort begegnet er zum ersten Mal Wandermönchen. Welche Kraft lebt in diesen Menschen, deren Blick leuchtender strahlt als der kostbarste Edelstein?

Der König, der die Schwermut seines Sohnes bemerkt, glaubt, es sei an der Zeit, eine Frau für ihn zu finden. Er wählt die schönsten jungen Frauen seiner Kaste, die dem Prinzen während eines Festes vorgestellt werden. Unter den 108 Kandidatinnen, von denen eine schöner als die andere ist, fühlt sich Siddhartha nur zu Gopa Yasodhara hingezogen.

„Wie nach langer Dürre der verborgene Same aus dem Boden sprießt, so erwachte augenblicklich ihre frühere Liebe. Sie waren bereits viele Male miteinander verbunden gewesen, als Mann und Frau, Tiger und Tigerin, Rebstock und Orchidee, Wind und Feder, Berg und Strom…

Eine Begegnung der Geister. Es war nicht nötig, sich an das Rehkitz zu erinnern, das er ihr zuliebe im Wald gefangen hatte, oder an den Sturm zu denken, der sie vor dreiunddreißig Tagen in einer über dem angeschwollenen Fluss vorspringende Höhle, trunken vor Liebe, zurückgehalten hatte. Solange sich das Rad der Wiedergeburt dreht, würde Gewesenes in ihnen fortleben.“2 Nachdem er seine Rivalen beim Wettlauf und im Wettkampf mit Bogen, Schwert und Wissen besiegt hat, heiratet er die schöne Gopa. Innerhalb von drei Monaten erbaut der König für das Liebesleben der beiden einen noch schöneren Palast als alle vorherigen. Nachts errichten Handwerker eine Mauer um das Paradies, so dass ein Wirbel von Jugend und Schönheit den Prinzen umfängt. Der König ordnet an, alles von seinem Sohn fernzuhalten, was den Eindruck von Krankheit, Alter und Tod vermittelt. Sobald eine Tänzerin die geringsten Ermüdungserscheinungen zeigt, muss sie unverzüglich ersetzt werden. Innerhalb der Palastmauern gibt es weder eine welkende Blume oder ein abgestorbenes Blatt noch eine flackernde Lampe.

Bald erfährt Gopa, dass sie einen Sohn gebären wird. In einer Vision erkennt Siddhartha die Bedeutung seiner Mission auf Erden. Der Prinz lässt anspannen, um die Stadt zu besuchen. Man hat sie mit Blumen geschmückt und alte Leute und Sklaven vor ihm versteckt. Das gesamte Reich ist in einen Ort des Glücks und der Schönheit verwandelt. Doch dann taucht vor seinem Wagen plötzlich ein abstoßend hässlicher Mensch auf, der an der Schwelle des Todes steht.

Während der Nacht verkleidet sich Siddhartha und entflieht in das Dorf, das nun in seinem üblichen Zustand vor ihm liegt. Er folgt einem Leichenzug zum Verbrennungsplatz. Der Körper erhebt sich mitten im flammenden Feuerholz, und der Schädel explodiert im Gestank verbrannten Fleisches. Als der Prinz zurückkehrt, lastet Müdigkeit auf dem gesamten Palast. Die Blumen öffnen sich nicht, die Musikinstrumente schweigen, und die Frauen scheinen erschöpft zu sein.

Siddhartha meditiert über das, was er gesehen hat. Er hält Gopa in einem gewissen Abstand von seinem Bett. Trotz aller sinnlichen Ablenkungen gelingt es den Frauen nicht, ihren geliebten Prinzen seiner tiefen Meditation zu entreißen.

Eines Abends schläft Siddhartha ein, nachdem ihn Musiker und Tänzerinnen unterhalten haben. Mitten in der Nacht wacht er plötzlich auf und wird sich einer grauenvollen Szene bewusst. Die schläfrigen Frauen sehen wie Leichen aus. Die kostbaren Seidengewänder, die ihre verbrauchten Körper verhüllen, sind nichts weiter als farblose Stofffetzen. Ihre geöffneten Münder lassen ihre verfaulten Zähne sehen, ihre Köpfe sind kahl. Ihren Körpern entströmt ein schrecklicher Gestank. Siddhartha eilt zu Gopas Zimmer. Sie hat sich nicht verändert. Ihr Körper und ihr Antlitz strahlen wie immer.

In jener sternklaren Nacht verlässt Siddhartha den Palast auf einem Schimmel. Er durchquert das schlafende Dorf und lässt es rasch hinter sich. Nahe dem Fluss Anoma, am Rande des Königsreiches, steigt er bei Tagesanbruch vom Pferd und tauscht seine königlichen Gewänder gegen die Lumpen eines Jägers ein. Dann schneidet er seine Haarflechte mit einem einzigen Schwerthieb ab. In die Luft geschleudert, fliegt sie gen Himmel und verschwindet.

Befreit von den Fallstricken sinnlichen Vergnügens und der Reichtümer, wendet sich Siddhartha in Richtung Ganges. Er durchquert Urwälder, Wüsten und Äcker. Sein Geist, nun frei von jeglicher Erinnerung, öffnet sich für eine neue Glückseligkeit.

Nach mehreren Reisetagen erreicht er den Ort Vaishali, wo er den Lehren eines berühmten Brahmanen, Alara Kalama, lauscht. Als er die scharfsinnige...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
ISBN-10 3-96861-154-3 / 3968611543
ISBN-13 978-3-96861-154-9 / 9783968611549
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