Das dynamische Universum: Transzendenz und Physik (eBook)
250 Seiten
Crotona Verlag
978-3-86191-194-4 (ISBN)
Bradley S. Artson gilt als einer der führenden Köpfe auf dem Gebiet einer transzendenzoffenen Wissenschaft. Er schlägt eine faszinierende Brücke zwischen mystischen Einsichten und quantenphysikalischen Erkenntnissen.
Seine Grundidee lautet: „Alles ist dynamische Schöpfung!“ Es gibt nichts Statisches im Universum, sondern alles Leben befindet sich in einem lebendigen Prozess. Diese Einsicht schenkt nicht nur einen neuen Blick auf das Weltall, sondern öffnet auch den Zugang zu einer neuen Kreativität des Menschen.
Weil alles mit allem verbunden ist, kann auch der Einzelne das Ganze beeinflussen, indem er sich der Fülle des Seins öffnet!
Ein völliger neuer Zugang, um das Geheimnis der Schöpfung zu verstehen!
SCHÖPFUNG IM PROZESS
Durch deine Güte erneuerst du deine Schöpfung Tag für Tag.
BERESCHIT1
Alles ist Schöpfung im Prozess
Wir Menschen glauben gerne, wir stünden in gewisser Weise außerhalb der Schöpfung, über der Natur, und zwar zum Guten wie zum Schlechten. Selbstgefällig bezeichnen wir uns als Krone der Schöpfung oder Gipfel der Natur und nutzen unsere beanspruchte Stellung als Lizenz zu Ausbeutung, Amüsement und Entfremdung, oder wir erklären uns selbst und unser Werk für unnatürlich und künstlich und binden uns damit an einen Gegensatz von natürlich und unnatürlich, der uns entweder zu vermehrtem Umweltbewusstsein oder zu größerem Desinteresse an der Umwelt treibt. Diese Fehlwahrnehmung färbt selbst auf unsere besten Bestrebungen ab, und wir halten geradezu verzweifelt daran fest – wir müssen besonders, anders und überlegen sein. Man fragt sich, welche Verunsicherung hinter einer derart verzweifelt verzerrten Wahrnehmung steht. Aber wir Menschen stehen nicht über der Natur. Wir sind vielmehr eine ihrer Blüten: Ja, wir sind ein Naturexemplar, das als selbstreflexives Bewusstsein aus ihr hervorgegangen ist. Wir stehen nicht über der Schöpfung: Wir sind eine ihrer zahllosen Manifestationen. Wir sind nicht einfach bereits vollständig ausgestaltet erschienen, abgespalten von dem Prozess, durch den der Kosmos sich entfaltet und alle anderen Formen des Werdens erzeugt hat.
Dieses Buch hat daher zum Ziel, unsere Aufmerksamkeit auf zwei tief verwurzelte Zugehörigkeiten zu lenken: Zuerst, dass wir Menschen und unser Tun integraler Bestandteil der Schöpfung sind, aus der wir hervorgehen, die wir verkörpern und auf die wir einwirken. Diese entscheidende Erkenntnis zu entwickeln, erfordert gute Kenntnisse der realen Welt, das heißt heutiger wissenschaftlicher Erklärungen, wie die Welt tatsächlich funktioniert: Woraus sie besteht, wie ihre Bestandteile sich gegenseitig beeinflussen, wie Leben entsteht und wie aus dem Leben Bewusstsein hervorgeht. Das vorliegende Buch vermittelt zunächst ein wenig allgemeinwissenschaftliche Bildung, damit die aufmerksamen Leserinnen und Leser sinnvolle Schlüsse aus echten Tatsachen statt aus Fantasievorstellungen ziehen können. Wenn wir eine Schöpfungstheologie im Lichte der Wissenschaft ausarbeiten, können wir ein besseres Gespür für Raum und Zeit und unsere Bewegung in beidem formulieren. Mit seiner naturwissenschaftlichen Grundlage versetzt dieses umfassende Narrativ vom Sinn des Lebens und des Menschen seine Lesenden in die Lage, die ethischen und moralischen Konsequenzen einer Schöpfungstheologie zu formulieren – einer Schöpfungstheologie, welche die Erde als Heimat annimmt, welche die Rolle der Menschheit als Verwalter der Schöpfung und Partner akzeptiert und welche die konstruktive Rolle von Sterblichkeit und Ewigkeit innerhalb der Schöpfung verortet. Zuletzt wendet sich das Buch dem Konkreten zu: Wie das alte Israel die gesamte Erde lieben lernte, indem es seine Leidenschaft für einen bestimmten Ort auf Erden pflegte; inwiefern dieses Anerkennen von Land als heilig eine religiöse Disziplin des Segnens und der Dankbarkeit ermöglicht, unter der das Leben aufblühen kann. Am Ende des Buches steht eine Lobpreisung dessen, was es bedeutet, bewusster Ton in der Hand eines liebevollen Töpfers zu sein.
Schöpfung wird am besten nicht als einzelnes Ereignis verstanden, das sich in einem bestimmten Moment vor sehr langer Zeit abgespielt hat, sondern als ein ständiger Prozess, dem wir Ausdruck geben und an dem wir teilhaben. Die Schöpfung als unser Umfeld und unsere Heimat zu begreifen, sich am fortwährenden Schöpfungsprozess zu beteiligen sowie in den zahllosen Materialisationen des Kosmos und der Erde, deren Teil wir sind, die Göttlichkeit zu erkennen – dies ist der Lehm für alles andere, was daraus hervorgeht. Die Dynamik alles Lebendigen ist ständige Schöpfung. Alle menschliche Entwicklung, alle menschliche Leistung, vollzieht sich innerhalb und als Manifestation der Schöpfung: Offenbarung geschieht im Kontext der Schöpfung; Vergebung und Erlösung sind ein Vollzug der Schöpfung.
Sinn findet sich in Beziehungen
Was wir über die Schöpfung wissen, stammt aus unserem Blickwinkel innerhalb der Schöpfung, als der Schöpfungsaspekt, der seiner selbst bewusst und mit Sprache begabt ist. Wir existieren nicht als körperloser Geist oder Seele, die einen gewissen Kontakt zu einer äußeren fleischlichen Realität sucht. Kultur bricht nicht aus einem Destillat objektiver Logik und blutleeren Denkens hervor. Vielmehr erkennen wir uns als biologische Geschöpfe, eingebunden in biochemische Wechselwirkungen, die wiederum selbst den Randbedingungen der Naturgesetze unterliegen. Unser Verstand ist ein emergentes Muster eben jenes Phänomens, das wir nun verstehen und formulieren wollen. Kultur ist die eingebrachte und erinnerte Ernte unserer verkörperten mentalen und emotionalen Tätigkeiten, die zwischen Gemeinschaften weitergegeben und über Generationen hinweg herausdestilliert wurde. Mit Kenntnissen und Gedanken über die Schöpfung beschäftigen wir uns für unsere Zwecke am besten stufenweise in miteinander zusammenhängenden Einheiten: Wir müssen beurteilen, was die Wissenschaft uns über den Kosmos und seine Entstehung sagt, wobei besondere Aufmerksamkeit auf unserer Raumzeit-Blase, unserem geliebten dritten Planeten von der Sonne aus, auf der Biochemie des Lebens und unserer menschlichen Neuropsychologie liegt. Weil dieses Faktenwissen indessen nicht selbst einen philosophischen Sinnzusammenhang herstellen kann und voraussetzt, dass überhaupt bestimmte philosophische Postulate erkennbar sind, müssen wir die Disziplin und die Klarheit aufbringen, unser Wissen zu ordnen, um uns anschließend damit beschäftigen zu können, was es bedeutet. Wie können wir dieses Wissen in eine sinnvolle Lebensführung und in die Beteiligung an inklusiven Gemeinschaften in Gerechtigkeit, Mitgefühl und Liebe integrieren? Wie können wir unser Volk, alle Völker und uns selbst besser lieben? Wie können wir diese Liebe auf die anderen Bewohner unserer aquamarinfarbenen Erdkugel, auf die Erde selbst und auf den Kosmos als Ganzes ausdehnen?
Von den ersten Augenblicken menschlichen Bewusstseins an hat der Mensch zu erklären versucht, wer wir sind, was wir tun sollen, woher wir kommen und wohin wir gehen. Dieser Erklärungsdrang beruht auf einer Sehnsucht nach Zusammenhängen, nach Vorhersehbarkeit und Stabilität; danach, verlässliche Regelungen – die wir zu „Gesetzen“ oder „Regeln“ abstrahieren – zu finden, durch die wir die Welt und ihren Lauf begreifen und anhand derer wir menschliche Gesellschaften und ein lebenswertes Leben aufbauen können. Als Ausdruck der umfassender verstandenen Schöpfung, der wir nun einmal sind, verschaffen uns gerade diese Charakterzüge möglicherweise einen evolutionären Vorteil und wurden von der natürlichen Selektion begünstigt. Doch welches die unmittelbare Ursache auch sei, die Menschen und unsere Ahnen waren schon vor unseren ältesten Anfängen Sinnsucher und Sinngeber. Am Anfang dieser Suche stehen folgende Fragen: Warum gibt es etwas und nicht nichts? Warum kann man die Welt überhaupt verstehen? Woher kommen wir? Gehören wir dazu?
Prozess-Theologie
Diese zutiefst menschliche Suche hat in Religion, Kunst und Wissenschaft zu außergewöhnlichen Bemühungen geführt, umfassende Geschichten von der Erschaffung des Kosmos und unserem Platz darin zu entwickeln und diese Disziplinen zu einem ständigen Dialog mit- und Reagieren aufeinander zu zwingen. Diese Art des über die Erfahrung hinausgehenden Wissens kategorisiere ich als die fünf M: Mathematik, Meditation, Metapher, Musik, Mythos.
In der Geschichte der Menschheit waren es zumeist Mythos, Philosophie und Kunst, durch die wir uns im Kosmos verortet und die uns eine Richtung vorgegeben haben, während der Wissenschaft die Rolle zufiel, die heiligen Schriften zu bestätigen. Mit dem Heraufzug der Moderne hat sich diese Beziehung verändert, und die Natur wurde in immer weiteren Teilen Gegenstand empirischer Versuche und überprüfbaren Wissens. Die Religion befand sich auf dem Rückzug, steckte ihr Terrain auf den Gebieten ab, die die Wissenschaft noch nicht erklären konnte, und wich noch weiter zurück, sobald neue Erklärungen plausibel wurden. Dennoch sind nach wie vor Religion, Kunst und Wissenschaft die Instrumente, mit denen die Menschheit sich selbst in der Welt erklärt, mit denen sie Zusammenhänge und Klarheit herstellt sowie Sinn und Wert konkretisiert. Auch in unserer Zeit sehnen wir uns noch nach dynamischer Integration, Harmonie und Gleichgewicht, um unserem Leben einen Sinn zu geben und Hoffnung zu schöpfen – mit der Einschränkung, dass die Wissenschaft unsere Generation mit weitaus mehr Daten versorgt, als früher zur Verfügung standen. Scheuklappen und absichtliches Ignorieren helfen nicht weiter; jede Religion, die Plausibilität für sich beanspruchen will, muss innerhalb der Informationen funktionieren, die die Wissenschaft zusammenträgt. Ein religiöser Glaube, der im Widerspruch zu wissenschaftlichen Daten steht, kann sich nicht lange halten, und sollte dies auch nicht.
Es gibt eine philosophisch-religiöse Schule, die wissenschaftliche Informationen als beste Methode zur Überprüfung der physikalischen Realität betrachtet. Im Anschluss unternimmt das Prozessdenken den Versuch einer spekulativen Synthese, einer Metaphysik, die die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse mit tiefsitzendenethischen und spirituellen Bedürfnissen in Einklang bringt. Aufbauend auf den Erkenntnissen des wissenschaftlichen Fortschritts und der systematischen Spekulation einer Handvoll unerschrockener Männer und Frauen – darunter Henri...
Erscheint lt. Verlag | 9.5.2020 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität |
ISBN-10 | 3-86191-194-9 / 3861911949 |
ISBN-13 | 978-3-86191-194-4 / 9783861911944 |
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Größe: 635 KB
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