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Raumsprache -  Brigitte Koesling

Raumsprache (eBook)

Wenn Häuser reden könnten
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
188 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7481-0590-9 (ISBN)
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Raumsprache. Was ist das? Häuser, Räume und Dinge sprechen ihre eigene Sprache. Sie machen Aussagen: über sich und das Leben. Dazu gehören Stichworte wie Feng Shui, Innenarchitektur, Raumfunktionen, Farben, Möbel, Häusertypen, Umgebung, ... Brigitte Koesling beschäftigt sich seit mehr als drei Jahrzehnten beruflich mit diesem Thema. Sie beschreibt Situationen, wie sie jeder kennt, zeigt bisher so noch nicht gesehene Zusammenhänge auf und entwirft mögliche Lösungen. Sie übersetzt die Sprache von Räumen, so dass sie jeder verstehen kann.

Brigitte Koesling arbeitet seit drei Jahrzehnten als Innenarchitektin und Feng Shui Beraterin. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der harmonischen Strukturierung von Räumen. Dazu findet sie individuelle und kreative Lösungen für Ihre Kunden.

Bauformen und wie sie wirken

Häuser werden durch viele Aspekte definiert. Beispielsweise bestimmen die Lage des Hauses, der Eingang oder die Lage der Wohnungen innerhalb eines Hauses wie sich in ihm leben lässt. Auch Fenster, Materialien und Dächer sowie noch viele andere Aspekte stellen jeweils Puzzleteile dar.

Am Beispiel von Mehrfamilienhäusern lässt sich dies gut veranschaulichen. Wer in einer Großstadt lebt und nicht nur zum Schlafen nach Hause kommt, lernt seine Nachbarn mehr oder minder gut kennen. Und weiß so, dass man den Nachbarn des einen Hauses besser aus dem Weg geht, wenn man es eilig hat, weil diese immer gerne zu einem längeren Pläuschchen aufgelegt sind. Den Nachbarn des anderen Hauses traut man nicht so recht über den Weg. Ein anderes Haus wiederum besitzt eine so ausgeprägt angenehme Gemeinschaft und weist fröhliche Balkone mit gemütlichem Ambiente auf, dass man sich schon oft gewünscht hat, hier zu wohnen. Jeder hatte schon solche Empfindungen, ohne dass er dem größere Bedeutung beigemessen hätte.

Ein Haus, das weiter vorne an der Straße liegt als ein zurückliegendes Nachbarhaus, wird allein schon durch diesen Umstand unterschiedliche Menschen anziehen. Vorne in der Reihe, vor anderen zu stehen, hat seine Bedeutung und zieht den einen Menschen an, während es einen anderen sich unbehaglich fühlen lässt.

Ein Eingang mit einem Oberlicht über der Tür bietet wiederum eine andere Ansicht als einer, der nur die vorgeschriebene Durchgangshöhe vorweist. Im einen Fall hat man Raum, über sich selbst hinaus zu schauen, im anderen Fall hat man das Gefühl, den Kopf einziehen zu müssen beim Durchschreiten der Tür. Oder man fühlt sich im einen Fall unbehaglich im luftigen Raum und beschützt im anderen Fall. Auch hier entscheidet die Persönlichkeit darüber wie man empfindet. Zu manchen Häusern muss man emporgucken und Stufen hinaufgehen. Andere besitzen nicht mal eine ganze Stufe und so stolpern die darin wohnenden Menschen durchs Leben.

Wenn Sie einmal beobachten, wer alles in einem Haus übereinander wohnt, werden Sie Ähnlichkeiten jenseits von Äußerlichkeiten entdecken. Menschen, die in Wohnungen übereinander wohnen, besitzen nämlich zumeist den gleichen Grundriss. Damit betreten sie ihren Wohnraum durch die gleiche Eingangssituation und haben sich häufig die gleichen Räume zum Schlafen oder Wohnen ausgesucht und auch ähnlich möbliert. Es lassen sich bei Bewohnern gleicher Wohnungen immer Ähnlichkeiten im Verhalten erkennen. So treffen sich gerne in einem Hausaufgang Menschen mit ähnlichen Mustern wieder. Lehrer, Ärzte und Polizisten beispielsweise sind Menschen, die es in ihrem beruflichen Alltag gewohnt sind, Gruppen anzuführen, Entscheidungen teilweise alleine zu treffen und allgemein vorzugeben, was getan werden muss oder darf. Jeder weiß genau, wie das (Gemeinschafts-) Leben, damit es reibungslos laufen kann, abzulaufen hat – und verrät dies seinen Nachbarn auch immer wieder gerne. Wundert sich allerdings über die Beharrlichkeit der Mitbewohner, die in seinen Augen von ihrer eigenen Meinung übermäßig eingenommen sind. Dies passiert, weil sie alle in ihrem Fachgebiet oftmals den Ton angeben und dabei übersehen, dass ihr Themenbereich, obwohl er sich sehr nah am Alltag orientiert, seine Grenzen hat. Auch hartnäckige Falschparker wohnen immer wieder gerne in einem Haus in übereinanderliegenden Wohnungen. Andere Häuser sind eventuell eher offen gestaltet und in ihnen findet man Bewohner mit dem Motto „leben und leben lassen“.

Friesenhaus

Genauso ähneln sich natürlich auch die Bewohner von Einfamilienhäusern, beispielsweise sind die Bewohner von Friesenhäusern anders in ihrem Verhalten und ihrer Einstellung zum Leben als Bewohner eines Holzblockhauses oder eines Hauses mit Flachdach. Das typische Friesenhaus stand im flachen Land, nahe der Küste und wurde durch ständigen Wind und schnell wechselndes Wetter geprägt. Es ist kompakt gebaut, verklinkert und als spitzes Satteldach ohne Dachüberstand ausgeformt. So können Wind und Regen nicht unter das Dach greifen und es abdecken und die Hauswände bieten größtmöglichen Widerstand gegen die Kräfte der Natur. In den alpinen Gegenden ist Schnee ein größeres Problem als Wind, so dass die dortigen Dächer flacher ausfallen und das typische Walmdach früherer Landhäuser aufweisen. Der Schnee bleibt erst einmal liegen und die weiten Dachüberstände verhindern, dass der Schnee direkt an der Hauswand abgeht. Balkone und Loggien sowie Erker und Vorsprünge prägen diesen Haustyp ebenso wie der überwiegende Gebrauch von Holz, sei es als Wandverkleidung, als Balkonbrüstung oder Dachschindel. Holz als grundlegendster Werkstoff kommt denn auch direkt aus der näheren Umgebung. Man kann sich leicht vorstellen, dass solch unterschiedliche Häuser wie Friesenhaus und bayrisches Holzhaus auch andersgeartete Empfindungen auslösen. Entsprechend suchen sich Menschen einen Haustyp aus, der ihnen am ehesten entspricht. Ähnlich verhält es sich ja bei vielen Menschen mit ihren Urlaubszielen: manche fahren vornehmlich in nördliche Länder, andere zieht es stets in den Süden. Wer unberührte Natur, rauhes Klima und eher intellektuelle Kulturangebote sucht, fährt meist lieber gen Norden. Andere können nicht ohne Wärme und Sonne, lieben geräuschvolles enges Treiben sowie Kultur, die mit einem Espresso in der Hand genossen wird. Jeder Jeck ist anders, wie der Rheinländer sagt. Und Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Doch sollte es einer Überlegung wert sein, ob wirklich jeder Haustyp zu jeder Zeit und an jedem Ort Sinn macht.

Blockhaus

Um die Bandbreite zu zeigen, die das Thema Wohnen und Bauen umfasst, werden im Folgenden Aspekte erläutert, die zum Puzzle gehören und das Gesamtbild des Wohnens ausmachen.

Größe: Ein Reihenhaus steht selten allein

Die Bandbreite von Häusern reicht vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus. Die Größenverhältnisse wirken entsprechend unterschiedlich, wobei Qualität und Quantität in direktem Zusammenhang stehen.

Verhältnis von Qualität und Quantität

Überlegen Sie einmal, wieviele Menschen in einem Hochhaus zusammenleben, sozusagen unter einem Dach, die sich zumeist nicht kennen. Unter dem gleichen Dach wohnt man für gewöhnlich mit Menschen zusammen, die einem nahe stehen, beispielsweise als Familie. Das Zusammengehörigkeitsgefühl führt auch bei Unstimmigkeiten dazu, dass die Hausgemeinschaft Bestand behält. Nun wohnen im Hochhaus sehr viele sich fremde Menschen unter einem Dach. Sie werden, unter anderem auch für die Außenwelt, so zu einer Gruppe, ohne sich dessen bewusst zu sein oder dieses wirklich angestrebt zu haben. Die meisten erkennen sich nicht einmal, wenn sie auf der Straße aneinander vorübergehen. Wen wundert es, wenn es bei dieser Wohnsituation zu Spannungen kommt. Man hat sich all die anderen Bewohner nicht direkt als Gruppe ausgesucht, findet sich jedoch in dieser Wohnsituation wieder und wird mit ihr in Zusammenhang gebracht, ohne sich über die Folgen in dieser Intensität bewusst zu sein oder sie ausdrücklich, also als eigenen Ausdruck, gewählt zu haben.

In einem Mehrfamilienhaus nimmt im Vergleich zum Hochhaus die Anzahl der dort zusammen wohnenden Menschen ab, die Intensität jedoch zu, da die Menschen sich als Nachbarn schon eher wahrnehmen und persönlich kennen. In Reihenhäusern leben immer noch viele Menschen auf engem Raum beieinander, sie sind aber durch die Wohnform gut voneinander zu unterscheiden und damit auch leichter wiederzuerkennen. Im Doppelhaus wohnen nur noch zwei Parteien unter einem Dach, man kennt sich also recht gut und zumeist besteht eine große Nähe. Im Einfamilienhaus wohnt man alleine und hat so größtmöglichen Abstand zu anderen, ist jedoch auch direkt und als Einzelner wahrnehmbar.

Und genau an dieser Stelle wird der Zusammenhang zwischen Außen und Innen, zwischen Gebäude und innerem Erleben deutlich. Nimmt die Quantität, also die Menge an Menschen, ab, steigt entsprechend die Qualität: je weniger Menschen auf engem Raum zusammenleben, desto höher ist der Grad der Wiedererkennung. Umgekehrt gilt das Gleiche: der Einzelne wird dort nicht mehr wirklich wahrgenommen, wo viele zusammenleben. Dies erklärt, warum in Hochhaussiedlungen so viel Vandalismus und Konflikte sozialer Art entstehen: der Einzelne wird nicht mehr wahrgenommen und gewürdigt. Er fühlt sich hierdurch bedeutungslos und somit nicht mehr verantwortlich für sich, sein Handeln und seine Umgebung. Die Realität zeigt uns genau dieses, da bei Vandalismusschäden selten Jemand zur Verantwortung gezogen werden kann. Im umgekehrten Fall gibt es nirgends so viel Zwietracht und juristische Streitereien wie bei Einfamilien- und Doppelhäusern. Der Grund dafür liegt auf der Hand: der Einzelne wird direkt wahrgenommen und kann zur Verantwortung gezogen werden. Gleichzeitig hat man ein ausgeprägtes Bewusstsein für seine Umgebung und...

Erscheint lt. Verlag 25.2.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
ISBN-10 3-7481-0590-8 / 3748105908
ISBN-13 978-3-7481-0590-9 / 9783748105909
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