Die Ernährungs-Docs (eBook)
130 Seiten
ZS - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-89883-609-8 (ISBN)
Dr. med. Matthias Riedl ist ärztlicher Direktor der von ihm 2008 gegründeten medicum Hamburg MVZ GmbH, die einzigartig in Europa die Diabetologie mit der Ernährungsmedizin und neun angrenzenden Facharztrichtungen ganzheitlich verbindet. Der Internist, Diabetologe und Ernährungsmediziner ist außerdem als Publizist für Fachzeitschriften und Verlage, Berater für Firmen und Krankenkassen sowie als Dozent auf internationalen Kongressen und Lehrbeauftragter zweier Universitäten tätig. Im Vorstand des Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM e.?V.) engagiert er sich für die Förderung der Ernährungstherapie. 2013 nahm ihn das Magazin 'Focus' in seine Empfehlungsliste 'Top-Mediziner' auf.
Dr. med. Matthias Riedl ist ärztlicher Direktor der von ihm 2008 gegründeten medicum Hamburg MVZ GmbH, die einzigartig in Europa die Diabetologie mit der Ernährungsmedizin und neun angrenzenden Facharztrichtungen ganzheitlich verbindet. Der Internist, Diabetologe und Ernährungsmediziner ist außerdem als Publizist für Fachzeitschriften und Verlage, Berater für Firmen und Krankenkassen sowie als Dozent auf internationalen Kongressen und Lehrbeauftragter zweier Universitäten tätig. Im Vorstand des Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM e. V.) engagiert er sich für die Förderung der Ernährungstherapie. 2013 nahm ihn das Magazin "Focus" in seine Empfehlungsliste "Top-Mediziner" auf. Dr. med. Anne Fleck ist seit Jahren auf dem Gebiet der innovativen Ernährungs- und Präventionsmedizin tätig. Als Fachärztin für innere Medizin und Rheumatologie mit Expertise in Naturheilverfahren und ganzheitlichen Heilmethoden verfolgt sie seit Jahren den Ansatz, modernste Spitzenmedizin, Zuwendung und Naturheilkunde effektiv zu kombinieren. Vorsorgemedizinisch berät sie Unternehmen, Botschaften und Privatpersonen im In- und Ausland. Seit 2013 lebt und arbeitet sie im Herzen Hamburgs. Anne Fleck ist Mitglied in internationalen Fachgesellschaften, Autorin für Fachzeitschriften und tritt als Dozentin auf Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen auf. Dr. med. Jörn Klasen ist Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt auf Magen-, Darm- und Lebererkrankungen, Ernährungsmediziner sowie Arzt für anthroposophische Medizin und Naturheilverfahren. Über 15 Jahre war er Chefarzt und zehn Jahre stellvertretender ärztlicher Direktor am Asklepios Westklinikum Hamburg. Seit 2015 ist er am Medizinicum Hamburg tätig und dort für den Bereich integrative Medizin verantwortlich. Jörn Klasen ist ein ausgewiesener Experte für die Kombination von Schulmedizin und Naturheilkunde. Er ist Bestsellerautor und hat zahlreiche Bücher zu ernährungsmedizinischen Themen veröffentlicht.
ESSEN ALS MEDIZIN
Welche Lebensmittel wirken sich bei welchen Beschwerden günstig aus – wo heißt es „Finger weg“? Das zeigen die Ernährungs-Docs auf den kommenden Seiten. Ob Typ-2-Diabetes, Migräne oder Fettleber: Oft wird mit speziellem Essen mehr erreicht als mit Tabletten. Wer von einer chronischen Krankheit betroffen ist, gelangt mit der richtigen Ernährung zu mehr Wohlbefinden.
Diabetes mellitus
Die „Zuckerkrankheit“ – ein Volksleiden: In Deutschland behandeln Ärzte rund sechs Millionen Diabetiker, und die Zahl nimmt stetig zu. Über 90 Prozent von ihnen leiden aufgrund ihres Lebensstils an Typ-2-Diabetes, der teils ernährungsmedizinisch heilbar ist. Bei Diabetes Typ 1 beugt eine spezielle Ernährung Folgeschäden vor.
Bei Diabetes Typ 1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die oft schon in Kindheit oder Jugend auftritt. Das Immunsystem zerstört dabei die Zellen der Bauchspeicheldrüse, welche Insulin produzieren. Ohne dieses Hormon funktioniert der Blutzuckerstoffwechsel jedoch nicht. Typ-1-Diabetiker müssen sich daher lebenslang Insulin spritzen.
Im Aufwärtstrend: Diabetes Typ 2
Dagegen entwickelt sich der Typ-2-Diabetes meist bei Erwachsenen in der zweiten Lebenshälfte. Früher hieß er deshalb auch „Altersdiabetes“. Jedoch trifft es mittlerweile zunehmend schon junge Menschen, sogar Kinder. Ursache ist eine sogenannte Insulinresistenz. Muss die Bauchspeicheldrüse wegen zu kohlenhydrathaltiger Ernährung ständig hohe Insulinmengen produzieren, kann die Empfindlichkeit der Körperzellen für diesen Botenstoff nachlassen – sie werden resistent. Ein Teufelskreis: Die Zellen nehmen nicht genug Zucker aus dem Blut auf, der Blutzuckerspiegel sinkt nicht mehr richtig, die Bauchspeicheldrüse läuft ständig auf Hochtouren – und produziert doch nicht genug Insulin. Im schlimmsten Fall stellt sie irgendwann erschöpft ihren Dienst ein.
Betroffen sind vor allem Menschen mit familiärer Veranlagung. Übergewicht verdoppelt das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken – aber längst nicht jeder Diabetiker ist übergewichtig. Kommt Bewegungsmangel hinzu, wird also kaum Blutzucker von den Muskeln als Energie verbraucht, kann die Insulinresistenz schnell voranschreiten. Und das geschieht leider häufig unbemerkt, denn die typischen Diabetes-Symptome stellen sich beim Typ 2 oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium ein.
Schwangerschaftsdiabetes als Warnzeichen
Bei rund vier Prozent der werdenden Mütter tritt ein Schwangerschaftsdiabetes auf. Der Zuckerstoffwechsel gerät aus den Fugen – meist nach dem fünften Monat. Das liegt an den Schwangerschaftshormonen: Nach der Geburt pendeln sich die Blutzuckerwerte meist von selbst wieder ein. Allerdings entwickelt fast die Hälfte aller Betroffenen im Laufe von zehn Jahren nach der Geburt einen Typ-2-Diabetes.
Mögliche Symptome von Diabetes Typ 1 und fortgeschrittenem Typ 2
Durch hohe Blutzuckerspiegel kommt es bei vielen Diabetikern zu Verengungen der kleinen und später auch großen Blutgefäße. Damit einher gehen Nervenschädigungen (Polyneuropathie) oder Netzhauterkrankungen. Weitere mögliche Symptome sind:
Durst
Häufiges Wasserlassen
Abwechselnd Appetitlosigkeit und Hungerattacken
Übelkeit, Bauchschmerzen
Wachstumsstörung, Bettnässen, Gewichtsabnahme (bei Kindern)
Sehverschlechterung, wechselnde Sehstärke
Juckreiz, trockene Haut
Muskelkrämpfe
Schlecht heilende Wunden, besonders an den Füßen
Harnwegsinfekte
Menstruationsstörungen, verminderte Fruchtbarkeit bei Frauen
Potenzstörungen, Libidoverlust
Psychische Veränderungen wie aggressives Verhalten
Zivilisationskrankheit Metabolisches Syndrom
Im Volksmund auch bekannt unter dem Namen „tödliches Quartett“, kommen beim Metabolischen Syndrom vier Risikofaktoren zusammen:
1. Erhöhte Blutzuckerwerte (Insulinresistenz, Prädiabetes oder Diabetes)
2. Zu viel Bauchfett (abdominelle Adipositas)
3. Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
4. Fettstoffwechselstörung (Hypertriglyzeridämie und zu wenig HDL-Cholesterin)
Das Metabolische Syndrom ist als Auslöser von Erkrankungen der arteriellen Gefäße gefürchtet: Es drohen koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall. Stellt der Arzt diese Diagnose, ist es wirklich fünf vor zwölf. Jetzt muss vor allem das Übergewicht runter, wobei eine professionelle Ernährungstherapie unter ärztlicher Begleitung und reichlich Bewegung an erster Stelle stehen. Mit dem Schwinden des Bauchfetts pendeln sich Blutfette und Blutdruck allmählich ein.
Die Ernährungs-Docs
Zum Frühstück empfehlen sich Haferflocken und Haferkleie – etwa als Porridge oder im Quark. Zwei bis drei Esslöffel Hafer können den Blutzuckerspiegel vormittags auf einem gesunden Niveau halten.
Wo beginnt Diabetes Typ 2?
Der normale Nüchternblutzucker beträgt morgens nach dem Aufstehen 80 bis 90 Milligramm pro Deziliter. Erhöhte Morgenwerte können auf einen Prädiabetes hinweisen, also eine beginnende Insulinresistenz. Zeit zu handeln! Denn im Frühstadium besteht eine reelle Chance auf vollständige Heilung dieser Stoffwechselstörung.
Um die Insulinproduktion wieder anzukurbeln, lautet das Erfolgsrezept: Ernährungsumstellung und Bewegung. Auf den Tisch kommt eine ausgewogene Mischkost mit viel Gemüse. Mit Kohlenhydraten sollten Sie sparsam umgehen – wenn, dann wählen Sie davon die Vollkornvariante. Fast Food und Fertigprodukte streichen Sie am besten, ebenso wie übermäßigen Alkoholkonsum und das Rauchen. Als Kurzkur können Sie jederzeit Hafertage zwischenschalten.
Haferkur für den Blutzuckerspiegel
Zu Beginn einer Ernährungsumstellung bei Diabetes mellitus Typ 2 ist oft eine mehrtägige Haferkur sinnvoll. Hafer enthält viele Kohlenhydrate, hat aber einen vergleichsweise geringen glykämischen Index. Das bedeutet: Beim Verzehr von Hafer steigt der Blutzuckerspiegel nur langsam an und nicht so stark. Denn im Hafer steckt reichlich Beta-Glucan: ein Ballaststoff, der den Blutzuckerspiegel senken hilft und auch den Fettstoffwechsel reguliert. Während der drei Therapietage darf der Hafer nur mit Wasser oder fettfreier Brühe zubereitet werden. Die Beigabe von Gemüse und zuckerarmen Früchten dient der geschmacklichen Abwechslung. Es ist sehr wichtig, die angegebene Mengen Haferflocken einzuhalten! Drei Tage lang gibt es zum Frühstück, Mittag- und Abendessen Hafergrütze – mehr nicht, zwischendurch fasten Sie. Wer das durchhält, kann die Kur um einen vierten Hafertag verlängern. Bitte dabei mindestens zwei Liter kalorienfreie Flüssigkeit am Tag (Wasser, Tee) trinken.
Kurtage mit Hafer – so geht’s
In einem Topf 75 g Haferflocken mit 300 bis 500 ml Wasser oder fettfreier Brühe kurz aufkochen. Den Brei mit geschlossenem Deckel etwa 5 Minuten quellen lassen. Nach Geschmack mit Kräutern, Zwiebeln, Gemüse oder auch Beeren verfeinern – pro Tag zusätzlich erlaubt sind 50 g Erdbeeren oder Himbeeren, 100 g Lauch oder Champignons, außerdem Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter und Gewürze und/oder etwas Zitronensaft.
Das Wichtigste im Überblick
Essen Sie 3 Mahlzeiten pro Tag – und möglichst keine Zwischenmahlzeiten.
Wenn Zwischenmahlzeiten nötig sind, dann blutzuckerneutrale: Gemüserohkost, 1 kleine Handvoll Nusskerne oder 1 hart gekochtes Ei.
Auf angemessene Portionsgrößen achten: Es gilt das Handtellerprinzip!
Viel Gemüse (zubereitet mit hochwertigen Ölen) bildet die Basis der Ernährung.
Ballaststoffreiche beziehungsweise komplexe Kohlenhydratträger bevorzugen (wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkornreis).
Zu jeder Mahlzeit Eiweiß kombinieren! Hochwertige Eiweißlieferanten wie mageres Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier, fettarme Milch und Milchprodukte sowie Nusskerne und Hülsenfrüchte sättigen und verhindern Heißhungerattacken.
Zucker meiden – das gilt auch für Fruchtzucker und versteckten Zucker in Fertigprodukten. Synthetische Süßstoffe sollten ebenso nicht bedenkenlos konsumiert werden. Gewöhnen Sie lieber Ihren Geschmack langsam an weniger Süße.
Trinken Sie täglich 2 Liter energiefreie Getränke (Wasser, ungesüßten Tee, in Maßen Kaffee).
Achten Sie auf Ihren Mineralstoffhaushalt – besonders auf Magnesium, Chrom und Zink. Durch den erhöhten Harndrang leiden viele Diabetiker daran Mangel. Mandeln, Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Amarant, Quinoa und Meeresalgen sind die Magnesiumbomben unter den Lebensmitteln. Chrom steckt in Vollkornbrot und frischen Linsensprossen, reich an Zink sind Mandeln, Kürbiskerne und Hülsenfrüchte.
Dass die regelmäßige Aufnahme von Zimt den Blutzucker dauerhaft senkt, ist nicht bewiesen. Also Vorsicht damit: Bei hoher Zimteinnahme droht eine Leberschädigung.
Bewegen Sie sich täglich! Schon ein 30-minütiger Spaziergang hilft, den Blutzucker abzubauen.
Bei Diabetes mit Normalgewicht die Ernährungstabelle beachten, bei Diabetes mit Übergewicht die LOGI Tabelle.
Adipositas
Adipositas ist weltweit auf dem Vormarsch. Übergewichtige gibt es immer mehr, und sie werden immer dicker. „Weniger Essen, viel Bewegung“ – diese Devise allein hilft bei Fettleibigkeit nicht. Entscheidend...
Erscheint lt. Verlag | 8.6.2016 |
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Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Essen / Trinken ► Gesunde Küche / Schlanke Küche |
Schlagworte | ernährungs docs • Krankheiten • Meal prep • NDR • TV |
ISBN-10 | 3-89883-609-6 / 3898836096 |
ISBN-13 | 978-3-89883-609-8 / 9783898836098 |
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Größe: 44,5 MB
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