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Die Geschichte der arabischen Völker (eBook)

Weitererzählt bis zum Arabischen Frühling von Malise Ruthven
eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
704 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-403359-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Geschichte der arabischen Völker -  Albert Hourani
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DAS GRANDIOSE MEISTERWERK, DER KLASSIKER ZUR GESCHICHTE DER ARABISCHEN WELT, von den Anfängen des Islam bis heute. Jetzt in einer repräsentativen Neuausgabe mit einem aktuellen Nachwort, das die Geschichte bis zum Arabischen Frühling weitererzählt. Der große Orientalist Albert Hourani, ein Wanderer zwischen den Welten, präsentiert in seinem elegant erzählten Klassiker die gesamte Geschichte und Kultur der arabischen Völker seit dem 7. Jahrhundert. Brillant beschreibt er die rasante Verbreitung des Islam und erzählt von den Gelehrten, Völkern und Ereignissen, die die arabische Welt prägten. Er schildert Aufstieg und Ende des Osmanischen Reichs, die Folgen der europäischen Expansion und die Konflikte in der Region, bis hin zur Intifada und den Golfkriegen. Wie es danach bis zum Arabischen Frühling weiterging, erzählt der bekannte Publizist und Islamwissenschaftler Malise Ruthven in seinem aktuellen Nachwort. Fulminante historische Erzählung und kluge Analyse zugleich, ist das Buch ein unentbehrlicher Beitrag zum Verständnis der heutigen arabischen Welt.

Albert Hourani, 1915 als Sohn libanesischer Eltern in Manchester geboren, studierte in Oxford. Er lehrte zunächst an der Amerikanischen Universität in Beirut und nach dem Zweiten Weltkrieg dann in Oxford am St Anthony's College. Er war Direktor des Middle East Center und nach 1979 Gastprofessor in Chicago und Harvard. Albert Hourani starb 1993.

Albert Hourani, 1915 als Sohn libanesischer Eltern in Manchester geboren, studierte in Oxford. Er lehrte zunächst an der Amerikanischen Universität in Beirut und nach dem Zweiten Weltkrieg dann in Oxford am St Anthony's College. Er war Direktor des Middle East Center und nach 1979 Gastprofessor in Chicago und Harvard. Albert Hourani starb 1993. Michael Bischoff, geboren 1949, studierte Mathematik und Soziologie und war Wissenschaftslektor im Suhrkamp Verlag. Seit 1977 übersetzt er Literatur aus dem Französischen und Englischen, u.a. von Émile Durkheim, Michel Foucault, Isaiah Berlin und Richard Sennett. Malise Ruthven, geboren 1942, ist ein bekannter englischer Publizist und Experte für die arabische Welt. Er schreibt u.a. für die ›New York Review of Books‹ sowie für den ›Guardian‹ und den ›Observer‹. Auf Deutsch erschien von ihm ›Der Islam‹, auf Englisch zuletzt ›A Historical Atlas of the Islamic World‹ (mit Azim Nanji 2004), das mit dem Middle East Outreach Council Book Award ausgezeichnet wurde.

Es ist das Standardwerk zum Thema […] Der Band besticht durch Houranis eleganten Erzählstil, aus dem seine ganze Gelehrsamkeit spricht.

Geschichte auf höchstem Niveau

ein bedeutender Beitrag zu einem differenzierteren Verständnis dessen, was seit dem siebten Jahrhundert in der arabischsprachigen islamischen Welt vor sich gegangen ist

Meisterhaft […] faszinierende Einsichten in die Geschichte einer mehr als 14 Jahrhunderte währenden Zivilisation.

Eine großartige allgemeine Geschichte der arabischen Welt von Mohammed bis zu den jungen, Facebook nutzenden Aktivisten, die sich auf dem Tahrir-Platz versammelten.

Vorwort von Malise Ruthven


Als Albert Hourani 1993 starb, hinterließ er ein umfangreiches Werk mit mehr als einhundert Essays und mehreren bahnbrechenden Büchern, das seinen Höhepunkt in der Geschichte der arabischen Völker fand[1]. Als Wissenschaftler von unermüdlicher Produktivität lehrte und inspirierte er eine ganze Generation von Studenten durch seine wissenschaftlichen Schriften und durch die selbstlose Hingabe, mit der er ihre Forschungen anleitete. Der freundliche und bescheidene Mann schien in beispielhafter Weise alle Eigenschaften zu verkörpern, die man bei einem Hochschullehrer sucht, aber durchaus nicht immer findet: einen ruhelos forschenden Geist, stets offen für neue Ideen, Eleganz in der Argumentation und Höflichkeit in der Debatte.

Ich hatte nie das Privileg, zu seinen Doktoranden zu gehören, von denen viele eine herausragende Karriere auf beiden Seiten des Atlantiks gemacht haben. Aber ich hatte das Vergnügen, ihn gegen Ende seiner Lehrtätigkeit in Oxford und dann während seiner Zeit als Emeritus in London zu kennen. Mein Verleger hatte ihm das Manuskript zu Seid Wächter der Erde: Die Gedankenwelt des Islam zugeschickt – ein Buch, das ich in meiner Zeit als Journalist bei der BBC in London geschrieben hatte. Er wich damals von der Konvention des anonymen Rezensenten ab und rief mich persönlich an. Ich weiß heute noch, wie sehr ich mich freute, als ich seinen Anruf erhielt: »Ihr Buch gefällt mir. Möchten Sie nach Oxford kommen und es mit mir zusammen durchgehen?« In mehreren Sitzungen erfuhr mein Manuskript die Expertenprüfung, die sonst nur den Dissertationen seiner Doktoranden vorbehalten war. Albert prüfte den Text nicht nur auf Fehler. Er wollte, daß es aus sich heraus Erfolg hatte, und füllte behutsam die Lücken meiner eigenen Lektüre. Einer seiner weniger freundlichen Kritiker nannte ihn einmal den Pascha der Nah- und Mitteloststudien, der einem ganzen Netzwerk aus Beziehungen zwischen Schirmherr und Klienten vorstehe, wie er es in seinen Schriften über die osmanisch-arabische Gesellschaft beschrieben hatte. Angemessener wäre wohl der Vergleich mit dem Sufi-Scheich oder Meister, der seine jungen murids (Anhänger) zu größerer Wahrheit und besserem Verständnis zu führen versucht.

Albert Hourani wurde 1915 in Manchester geboren, als fünftes von sechs Kindern einer Familie von Baumwollhändlern aus Marjayoun im heutigen Libanon. Sein Großvater war von der griechisch-orthodoxen Kirche zum Protestantismus übergetreten. Sein Vater Fadlo hatte seine Ausbildung am Syrian Protestant College erhalten, bevor er 1881 nach Manchester ging, um im Baumwollexport zu arbeiten. Baumwoll- und Wollerzeugnisse aus Manchester fanden sich im gesamten Osmanischen Reich und in Nordafrika, während in der Stadt selbst Gemeinschaften levantinischer Einwanderer – Muslime, Christen und Juden – lebten, die dort ihren Geschäften nachgingen. Alberts Bruder Cecil erinnert sich in seinen Memoiren:

Meine frühesten Erinnerungen an Manchester haben zwei Gesichter: ein nahöstlich-libanesisches, voller Poesie, Politik und Geschäft, das andere teils schottisch-presbyterianisch, geprägt von sonntäglichen Kirchbesuchen und der Sonntagsschule, teils englisch aufgrund eines englischen Kindermädchens und einer ganzen Folge englischer und irischer Köchinnen und Hausmädchen.

Nichts veranschaulicht diese Zweiteilung besser als die Nahrung, mit der wir aufwuchsen. An Samstagen, wenn mein Vater zu Hause mit seinen libanesischen und syrischen Geschäftspartnern und Kunden zu Mittag aß, gab es Speisen aus den libanesischen Dörfern – kibbe und das traditionelle Samstagsgericht mujaddara, Esaus Linsengericht; sonntags gab es dann englisches Roastbeef, gefolgt von Apple-Pie oder Milchpudding.[2]

Fadlo Hourani war ein eifriges Mitglied der Liberalen Partei und der gesellschaftlichen Clubs in Manchester. 1946 – schon über achtzig Jahre alt – wurde er Honorarkonsul des Libanon in Nordengland, ein Amt, das ihm einen offiziellen Status in der Stadt verlieh, in der er den größten Teil seines Lebens verbracht hatte. Früher in seiner Laufbahn hatte er unter ethnischer Diskriminierung leiden müssen. Als er versuchte, Albert und dessen älteren Bruder George in der besten Privatschule Manchesters anzumelden, sagte man ihm, dort nehme man nur »englische Jungen« auf. Er reagierte darauf mit der Gründung einer eigenen Schule, der Didsbury Preparatory School, die zwar recht klein war, aber über eine gemischte Schülerschaft aus Levantinern, Engländern und sephardischen Juden verfügte. Mit vierzehn schickte er Albert auf die Mill Hill School bei London, das erste »öffentliche« (gebührenpflichtige) Internat, das nicht von der Church of England gegründet worden war. Die 1807 von Nonkonformisten ins Leben gerufene Mill Hill School förderte bei ihren Schülern eine Kultur der Toleranz und der individuellen Freiheit. Hourani war ein glücklicher und fleißiger Schüler. Mill Hill sollte einen bleibenden Eindruck in seinem Denken und Fühlen hinterlassen.

1933 ging Hourani ans Magdalen College in Oxford, wo er das klassische PPE-Studium (Philosophie, Politik und Ökonomie) absolvierte. Das Studium vermittelte ihm eine solide Grundlage im liberalen englischen und europäischen Denken, von Locke und Mill bis Descartes und Kant. Es stimulierte außerdem sein Interesse an der Geistesgeschichte. In seinem letzten Studienjahr vertiefte er sich jedoch in die Geschichte und dort vor allem in die Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens. Die Anregung dazu verdankte er Besuchen in Marjayoun und der Freundschaft seines Vaters mit Philip Hitti, dem Doyen der im Westen arbeitenden arabischen Historiker. Er begann ein Doktorandenstudium auf dem Gebiet der Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens in Oxford (wo allerdings nur wenig zu diesem Thema gelehrt wurde), gab dieses Projekt aber bald wieder auf. Statt dessen verwendete er sein Stipendium zu Reisen nach Beirut, wo er eine Dozentenstelle am einstigen College seines Vaters erhielt, das heute den Namen American University of Beirut (AUB) trägt.

Viele Jahre später beschrieb er, welchen entscheidenden Einfluß seine Jahre in Beirut auf sein Denken ausübten:

Nach dem Zwielicht Nordenglands erlebte ich zum ersten Mal das mediterrane Licht. Es war wichtig für mich, daß ich meine erweiterte Familie kennenlernte, oder vielmehr meine beiden Familien, die meines Vaters und die meiner Mutter. Ich erfuhr etwas über mich selbst und auch über das Wesen der Familienbande in der Mittelmeerwelt: die Art, wie Blutsbande oder Verbindungen allen zwischenmenschlichen Beziehungen Tiefe und Festigkeit verleihen können, wie auch über die Werte der Ehre und der Schande, über die Anthropologen später so viel schreiben sollten.[3]

Zwei bedeutsame Gestalten, die ihn an der AUB beeindruckten, waren Charles Malik (später Außenminister des Libanon und eine der führenden Stimmen bei der Gründung der Vereinten Nationen, an deren Allgemeiner Erklärung der Menschenrechte er mitwirkte) und Qustantin Zurayk, Dozent für die Geschichte des Islam und Ideengeber der jüngeren arabischen Nationalisten. Inzwischen hatte Hourani genügend Arabisch gelernt, um Zurayks »eloquenter und gut durchdachter Vorlesung über islamische Geschichte« zu folgen, von der er bescheiden behauptete, sie sei die Lehrveranstaltung gewesen, in der er »einer formalen Ausbildung auf diesem Gebiet noch am nächsten gekommen« sei. Houranis Interesse am arabischen Nationalismus wurde durch die Lektüre zweier Bücher geweckt: Die sieben Säulen der Weisheit von T.E. Lawrence und Das arabische Erwachen von George Antonius. Er nahm viele der in diesen epochemachenden und einflußreichen Werken enthaltenen Gedanken in sich auf. Lawrenc’ Sicht der arabischen Bewegung erschien ihm jedoch als »allzu schlicht heroisch«, und die Thesen von Antonius zum ureigenen Charakter der arabischen Identität bezweifelte er. Seines Erachtens vernachlässigten oder unterschätzten beide Autoren in ihren Vorstellungen von der arabischen Nation die Jahrhunderte der osmanischen Herrschaft.

Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Hourani als Analytiker in der von dem Historiker Arnold Toynbee geleiteten Forschungsabteilung des britischen Außenministeriums. Er teilte viele von Toynbees Ansichten über den Nahen und Mittleren Osten und über den Bruch der Versprechungen, die den Arabern während des Ersten Weltkriegs von den Briten gemacht worden waren. Sein Vorgesetzter in der für den Nahen und Mittleren Osten zuständigen Unterabteilung war Hamilton Gibb, dem Hourani später in dem von Gibb gegründeten neuen Centre for Middle Eastern Studies am St Antony’s College in Oxford folgen sollte. Als besonders anziehend empfand er Gibbs distanziert-wissenschaftlichen Schreibstil. Durch seine Arbeit während der Kriegs- und Nachkriegszeit erwarb Hourani unmittelbare Erfahrungen mit der Diplomatie in spannungsreichen und schwierigen Zeiten. 1942 schickte man ihn auf eine Forschungsmission in den Nahen Osten, und aufgrund seines Berichts erhielt er eine Stellung im Amt des Britischen Ministers in Kairo, wo er bis 1945 blieb. Dort traf er einige der führenden Persönlichkeiten der Zeit, darunter Glubb Pascha, den britischen Offizier, der die aus Beduinen bestehende Arabische Legion in Transjordanien aufbaute und befehligte, und David Ben Gurion, den Zionistenführer, der später der erste...

Erscheint lt. Verlag 25.9.2014
Nachwort Malise Ruthven
Übersetzer Hans Sartorius, Manfred Ohl, Michael Bischoff
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Regional- / Landesgeschichte
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Schlagworte 19. Jahrhundert • 20. Jahrhundert • Ablehnungsfront • Ägypten • arabische • Arabischer Frühling • Asabiya • Atomprogramm • Aufstieg • Auswanderung • Autonomiebehörde • Bildungssystem • Bombenanschlag • Buchs • Bürgerkrieg • Clanbindung • Dekolonisierung • Dekret • Drucklegung • Dudenredaktion • Entfernung • Entwicklungsregion • Familieninteresse • Folter • Frühe Neuzeit • Gefolge • Gegenstück • Gruppenloyalität • Hagia Sophia • Imperialismus • Informationspolitik • Irak • Iran • Islam • Islamisierungsbemühung • Islamisten • Israel-Palästina-Konflikt • Jahresangabe • Jahrzehnt • Kairo • Kalifat • Kampf • Kolonialgeschichte • Kolonialherrschaft • Konflikt • Korruption • Kriegsgeschichte • Krise • Laute • Legitimität • Lesbarkeit • libyenkonflikt • liest • Luftangriff • Maghreb • Massaker • Militär • Militärputsch • Mohammed • Muslime • N.h • Numairis • Osmanisches Reich • Parlamentswahl • Persien • Pilgerfahrt • PLO • Plünderung • Ramadan • Rate • Redaktionsausschuß • Satellitenfernsehsender • Scharia • Schnelligkeit • Shiiten • Sultanat • Sunniten • Syrien • Terrorismus • Tötung • Türkei • Übergangsregierung • Übersiedelung • Umschrift • Unruhen • Verbrechen • Vergewaltigung • Wahlkampf • Weitererzählen • Wissensrückstand • Zeitschriftenartikel
ISBN-10 3-10-403359-5 / 3104033595
ISBN-13 978-3-10-403359-4 / 9783104033594
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